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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 5 – Crossroads - "Zwischenspiel"

  1. #41
    Howard hatte kaum seinen Vorschlag unterbreitet, als ihm Jackal bereits zustimmte, nur um dann eine Unterredung mit Jackmann unter vier Augen zu führen. Insgeheim hoffte Howard, dass es sich dabei um einen Versuch handelte ihre beiden Positionen zu einem Kompromiss zu bewegen. Er selbst war absolut kein Fan der Idee einer Teilung. Ihre Chancen bisher waren gering gewesen, und jedesmal konnten sie nur überleben in dem alle zusammenhielten. Gemeinsam war diese Gruppe stark, das wurde dem alten Mann klar, der so eine Synergie noch nie zuvor gesehen hatte. Doch er hatte davon gehört, einmal in Sydney, ein anderes Mal die Gerüchte über eine Gruppe aus den Phillipinen. Sich aufzuteilen war ein enormes Risiko, eines das er nicht gewillt war aufzunehmen, wenn es die Gruppe derart gefährdete. Aber wenn man schon Adam alleine losschicken würde, käme er natürlich mit, auch wenn das eher Plan C oder D für ihn war.

    Plötzlich hörte er ein Rufen und Schreien von ihrem Anführer, und dann kurz danach zog er sein Gewehr. Howard erstatte. Er konnte doch nicht .. ? Doch dann senkte er den Lauf. Howard machte sich auf die beiden zu, doch Jäger war schneller vor Ort und sprach ihm praktisch aus der Seele, doch Howard fiel sofort auf dass seine Hand zu seiner Waffe wanderte.

    Howard kam dem Russen zuvor und hielt Jägers Unterarm, bevor er seine Axt ganz greifen konnte. Jäger blickte ihn an, und Howard schüttelte den Kopf. Vielleicht war es bloß die Überraschung, aber er zog tatsächlich seine Hand weg von der Waffe.

    Howard richtete sein Wort auf Jackman.

    "Ich will hier nicht den Großvater spielen, und gerade als mein Senior sollte du es am besten wissen. Mir ist es vollkommen egal was du von Perlenmutters Leuten hälst, oder was du gegen ihn persönlich hast. So darfst du dich einfach nicht aufführen, nicht heute, nicht hier, verdammt nochmal. Nach dem dass alles hier vorbei ist, könnt ihr euch gerne die Rübe wegpusten, aber solange soviel an unserer Mission liegt, verhaltet euch wie Männer, und wie kleine Kinder!"


    Er wandte sich zu Jackal, der anstalten machte sich zu entfernen. "Ich weiß nicht, was dein Problem mit dieser Gruppe ist. Ob du dich für was besseres hälst, oder einfach noch im Schock bist, dass Perlenmutter Leute umgekommen sind. Ehrlich gesagt, interesiert es mich auch nicht, aber einses muss dir klar sein, wir sind die einzige Hoffnung, dass ihr Tod einen Sinn hatte. Hör auf Leute aufzustacheln, und einen Keil in diese Gruppe zu treiben. Und nur damit es klar ist, bevor du mich lobst, ich will immer noch zuerst zu den Kultisten. Nur falls eine Gruppe mit Adam loszieht, und diese Entscheidung hat immer noch der hier zu trefffen " Er zeigte auf Jackman ", dann wäre ich auch bereit in der Station zu helfen. Wenn es nach mir ginge, bleibt die Gruppe ungeteilt."

    Geändert von Mivey (18.10.2015 um 22:35 Uhr)

  2. #42
    Jackmans Arme zitterten, wenn er es nicht eigenhändig tat, dann würde bald seine Nervösität und Wut siegen und den Abzug vollends eindrücken.
    Er sah die Furcht in den Augen von Jackal erwartete, dass er irgendwas tat. Vollkommen egal was. Hugh wollte einfach nur noch, dass sich diese ganze Situation auflöst.

    Aus dem Augenwinkel sah der Mann, der sich vor wenigen Tagen noch Lancaster nannte, Jäger angestiefelt kommen. Er begab sich nicht in die Schusslinie, er sprintete nur direkt hinter Jackal und griff ihm an die Schulter, versuchte sich daran ihn wegzuziehen.

    "Ganz ruhig, Jungs. Okay? Chef? Wir doch nicht dazu übergehen einander umzubringen, so kurz vorm Ziel, ja? Wir brauchen jede Mann und jede Frau für das, was kommt. Wenn alles fertig sind, dann wir können uns nach Herzenslust die Köpfe abreißen. Aber nicht vorher."

    Jäger ruckte heftiger an Jackal.

    "Komm. Los. Wir alle sind mit Nerven am Ende. Jeder braucht kleine Auszeit."

    Stumm hob den Lancaster den Blick. Der Druck auf dem Abzug lockerte sich. Langsam schob sich der Hammer des Gewehrs wieder zurück.
    Vorsichtig, sonst würde das Ding wirklich noch losgehen.

    Dann kam auch Howard dazu und griff an Jägers Unterarm. Jackman konnte so sehen, dass der Scavenger an seine Waffe griff.
    Jederzeit einsatzbereit, jederzeit vorbereitet. Wie ein guter Soldat eben.

    Howard blickte ihn an und er spürte den enttäuschten und erschütterten Blick des alten Arztes.

    "Ich will hier nicht den Großvater spielen, und gerade als mein Senior sollte du es am besten wissen. Mir ist es vollkommen egal was du von Perlenmutters Leuten hälst, oder was du gegen ihn persönlich hast. So darfst du dich einfach nicht aufführen, nicht heute, nicht hier, verdammt nochmal. Nach dem dass alles hier vorbei ist, könnt ihr euch gerne die Rübe wegpusten, aber solange soviel an unserer Mission liegt, verhaltet euch wie Männer, und wie kleine Kinder!"

    Dann blickte er zu Jackal und teilte auch mit ihm seine Weisheiten.

    "Ich weiß nicht, was dein Problem mit dieser Gruppe ist. Ob du dich für was besseres hälst, oder einfach noch im Schock bist, dass Perlenmutter Leute umgekommen sind. Ehrlich gesagt, interesiert es mich auch nicht, aber einses muss dir klar sein, wir sind die einzige Hoffnung, dass ihr Tod einen Sinn hatte. Hör auf Leute aufzustacheln, und einen Keil in diese Gruppe zu treiben. Und nur damit es klar ist, bevor du mich lobst, ich will immer noch zuerst zu den Kultisten. Nur falls eine Gruppe mit Adam loszieht, und diese Entscheidung hat immer noch der hier zu trefffen "

    Hugh hätte schwören können, dass er selbst auf die Entfernung den Abdruck spürte den der bohrende Finger von Howard hinterließ.

    ",dann wäre ich auch bereit in der Station zu helfen. Wenn es nach mir ginge, bleibt die Gruppe ungeteilt."

    Lancaster senkte das Gewehr nun vollständig. Jäger und Howard hatten Recht. Es brachte nichts Jackal den Schädel oder die Beine wegzupusten.
    Am Ende würde er noch eine wertvolle Kugel verschwenden. Auch wenn er es sehr interessant fand was Howard da sagte. Hatte auch er das Gefühl, dass Jackal irgendwas... im Schilde führte? Eine andere Erklärung fand Jackman zumindest nicht dafür, warum er auf ihn zukam um so einen Schwachsinn zu erzählen.
    Vielleicht gerade um ihn zu provozieren... damit er wie ein blöder Vollspaten aussieht der auf alles die Knarre richtet und er war ihm wahrscheinlich auch noch voll auf den Leim gegangen.

    "Mhh. Sunny Boy hier möchte sich also gerne von der Gruppe abspalten und schon mal zum Zentrum vorlatschen? Soll er von mir aus machen. Aber er soll sich keine Hoffnungen machen Adam zu kriegen. Ich vertrau ihm nicht. Wenn er angeblich belastende Beweise in Shengs Hope gefunden hat, dass ich die Siedlung verraten und die Batterien im Leuchtturm verbaut habe, warum höre ich jetzt das erste Mal davon und warum auf diese Art? Mit dieser beschissenen Drohung, dass er ein Problem mit mir habe und nicht der einzige sei? Momentan muss ich davon ausgehen, dass Jackal irgendeinen Scheiß abzieht und mir in die Schuhe scheißt. Warum auch immer."

    Jackman zog seinen Rucksack herab öffnete den Reißverschluss. Schnell holte er den Flachmann hervor den er in Shengs Hope noch von Eryn hatte auffüllen lassen und die von Fawyer stibitzte Zigarre.

    "Ihr entschuldigt mich. Ich brauch grad was zum Qualmen. Für die Nerven. Und einen Schluck. Für die Nerven. "

    Mit diesen Worten steckte sich Jackman die dicke Zigarre zwischen die Lippen und entfernte sich von den Dreien die vor ihm standen.
    Auf dem Weg zur Klippe die San Antonio überblickte ging er noch am schnell aufgeschichteten Lagerfeuer vorbei und zog einen kleinen glühenden Scheit hervor, mit dem er die Zigarre anzündete.
    Das sollte eigentlich ne Siegeszigarre werden.
    Jetzt wurde sie zum Symbol von einer Menge unnötigem Drama. Für das er immer noch keine Erklärung fand.
    Wieso zum Fick sollte man sich so äußern, wenn man nicht gerade ein hinterlistiger Bastard ist der irgendein Ziel verfolgt?

    Geändert von Gendrek (18.10.2015 um 23:15 Uhr)

  3. #43
    "Danke, Frank. Also... für das Gespräch... und das Training. Wenn ich den nächsten Kampf überlebe, ist das dein Verdienst!"

    Frank erwiederte das Lächeln gegenüber Eryn , erfreut das er hatte helfen können. Wenn es der Gruppe half durchzukommen und auch nur einen Menschen irgendwie damit zu schützen, dann hatte er es gern getan. Außerdem, bei dem was ihnen in diesem Stadion und diesen Massen an anrückenden Untoten eventuell noch bevorstand, konnten sie tatsächlich jede einzelne Waffe gebrauchen und die Barfrau hatte Talent.
    Gern geschehen Eryn und ich habe ebenfalls zu danken. Und ich denke wenn du vielleicht ab und zu übst, kannst du eine wirklich gute Schützin werden. Schieß am besten bei gelegenheit nocheinmal auf die Büchsen, denn richtige Ziele bewegen sich leider. Ziele dann an den Ort an dem das Ziel sein wird und nicht dorthin, wo es gerade ist. Insbesondere wenn es sich schnell bewegt. gab er ihr noch einen Hinweis zum Abschluss. Ich vertrete mir dann noch etwas die Beine. Sprich mich einfach an wenn etwas ist. verabschiedete er sich von Eryn und ging dann gemächlich seines Wegen.

    Für einen Moment hatte es tatsächlich ausgesehen als müsste er verhindern, dass Jackal und Jackman sich gegenseitig umbrachten oder eher Jackman Jackal aber schon kamen Jäger und Howard um die Situation zu beruhigen, recht erfolgreich wie es aussah. Also beschloss Frank, dass er nicht auchnoch dazu kommen müsste, und lenkte daher seine Schritte nicht in Richtung der nun ehemaligen Streithähne, sondern ein Stückchen daran vorbei. Ehe jedoch seine Gedanken in eine bestimmte Richtung schweifen konnten, viel ihm Hail ins Auge, die allein auf ihrem Pferd saß, welches sie von dem Anführer der Zombies erobert hatte. Nunja, traurig war es um ihn keinesfalls und sie hatte es sich mehr als redlich verdient.
    Hallo Haile. begrüßte er sie, als er neben ihr Stand. Ich wollte dir einfach sagen, dass ich es wirklich gut finde das du hier bist und das Sheng dich seinerzeit nach Shengs Hope gebracht hat. Wie du sicher weißt, war ich anfangs skeptisch bezüglich deiner Gesinnung aber ich habe mich zum Glück getäuscht, denn du bist eine echte Bereicherung für unsere Gruppe. Ein paar von uns schulden dir unser Leben. ich möchte dich in dieser unserer Gruppe hier nicht missen und ich verspreche dir, dass ich zumindest versuchen werde dafür zu sorgen, das auch Sheng dieses Stadion dort drüben lebend wieder verlässt. erklärte er ihr. Er hatte noch nie ausführlich mit ihr gesprochen. Da sie nicht oder nur sehr wenig sprach, immer nur ein paar Bemerkungen, Hinweise oder dergleichen.

    Geändert von wusch (19.10.2015 um 00:33 Uhr)

  4. #44
    Jackman war nicht die einzige Person, die sich von der Gruppe entfernte. Auf leisen Sohlen war Mary zum lager gegangen und begann, ohne weiteren Kommentar ihr Zeug zusammenzupacken. Immer wieder sprang Nov auf einen einfachen Fingerzeig von ihr durchs halbe Lager und brachte ihr einzelne kleinigkeiten und Täschchen, die sie an ihren Gürtel band.
    So reisebereit ging sie zurück zur Gruppe und stampfte wortlos an ihnen vorbei, hielt dann jedoch inne ... und knallte ihren Stab mit einer dermaßenen Wucht auf den Boden, dass das Stück holz noch einige Male auf dem Boden hüpfte und leise klapperte.

    "Was zur Hölle ist los mit euch? " Sie ließ den Blickeinmal quer durchs Lager fahren, sah jedem ins Gesicht. "Warum ignoriert mich der großteil der Truppe? Warum behandelt ihr Jackal wie einen Aussätzigen? Warum lasst ihr euhc von einem Mann führen, der seine Waffe auf seine Gefährten richtet, ihn anbrüllt, wenn er ein persöhnliches Gespräch führen will, und sich nicht einmal entschuldigt? Stört euch das denn gar nicht? Warum habt ihr das Problem mit euren Leuten so lange aufgeschoben, obwohl die Falle mehr als klar war? "
    Mit einem wütenden schnauben hob sie den Stock wieder auf und deutete damit in die Richtung, aus der sie gekommen waren "Ihr lasst euren Freund auf diesem Karnevalswagen sterben und habt danach nicht einmal das Feingefühl, am Feuer darüber zu reden und ihn mit den schönsten Geschichten,die ihr mit ihm erlebt habt, zu ehren! Ihr habt noch nicht einmal ein Kreuz für ihn aufgestellt!!
    Bedeuten euch Andere Leute in eurer beschränkten kleinen Welt den überhaupt nichts, solange ihr in euren kleinen Gruppen bleiben, Dosenfutter fressen und euch an euren Möglichkeiten der Weltrettung ergötzen könnt?!"

    Die letzten Worte schrie sie, spie sie der versammelten Mannschaft dermaßen heftig entgegen, dass ihr die Stimme brach.
    "Was ist bloß los mit euch fucking Freaks?! Ich seid alle traurig, ihr seid alle verzweifelt,a ber keiner von euch Spaten bekommt den Mund auf! Wie sollen sich eure Probleme bitte regeln, wenn ihr nicht einmal darüber reden könnt?!"
    Mit einer Bewegung, die vor Wut nur sprühte, Hob sie ihren Stab wieder vom Boden auf und sah herausfordern in die Runde.
    "Na los. Ichhab was, gesagt, was euch nicht passt. Brüllt mich doch an wie unterentwickelte Halbaffen! VErprügelt mich! Erschießt mich gefälligst, genug Munition habt ihr ja! Aber verdammt noch mal REAGIERT ENDLICH!"

  5. #45
    Léo wusste nicht, ob sie explodieren oder hysterisch lachen sollte.
    Endlich hatte dieser schmierige kleine Mistsack auch mal vor anderen offenbart, wer er wirklich war. Ein intriganter Scheißkerl. Bastardo. Cabrón.
    Was denkt er sich eigentlich, aus heiterem Himmel irgendwelche Scheiße über Hju zu erzählen?
    Dass dieser darauf mal Tacheles redete und ihm aufzeigte, wie wundervoll er auf andere Menschen reagierte, war reinster Balsam für Léos Seele. Soviel zum Entschuldigen.
    Sie würde ihm am liebsten einfach die Kehle aufschlitzen, nah genug war sie, aber als Guapos Gewehr auf das bärtige Gesicht gerichtet wurde, überkam es die Latina.
    Jackal war diese ganze Scheiße nicht wert.
    Er war es nicht wert, sich über ihn aufzuregen, weil ihm anscheinend dadrauf einer abging und er sich später einen drauf runterurbbeln konnte.
    Er war eine schäbige Kakerlake, die nur dann zufrieden war, wenn sie Jemanden zur Weißglut bringen konnte.
    Diesen Luxus durften sie ihm nicht gewähren, er war ihre Gedanken einfach nicht wert.
    Gerade wollte sie das Hju mitteilen, als Mary dazwischen ging und eine Moralpredigt hielt, dass man die Kakerlake doch nicht so behandeln dürfte.
    Wow, das Mädchen hat ja mal sowas von keine Peilung. Sie sollte besser den Mund halten, bevor die Latina noch die Achtung vor ihr verlor, die sich erarbeitet hatte.
    Dann kamen auch noch Jegor und Howard wieder und redeten auf ihn ein, meine Fresse, sie wollte eigentlich nur Ravioli warmmachen gehen und hatte den dummen Fehler gemacht, dazubleiben, als El Kakerlake angekrabbelt kam.
    Sie grunzte entnervt und nahm die Hand von der Machete.
    Wo war Mary jetzt auf einmal hin?
    Sie ließ die Jungs den Scheiß unter sich klären und machte sich auf der Suche nach der Jägerin, die sie dank der Hilfe Novembers schnell fand.
    Sie hatte ihr Zeug geschultert und noch ehe Léo nahe genug war, sie anzusprechen, brach es aus der zierlichen Gestalt los wie ein Orkan:
    "Warum ignoriert mich der Großteil der Truppe? Warum behandelt ihr Jackal wie einen Aussätzigen? Warum lasst ihr euhc von einem Mann führen, der seine Waffe auf seine Gefährten richtet, ihn anbrüllt, wenn er ein persönliches Gespräch führen will, und sich nicht einmal entschuldigt? Stört euch das denn gar nicht? Warum habt ihr das Problem mit euren Leuten so lange aufgeschoben, obwohl die Falle mehr als klar war? " Mit einem wütenden schnauben hob sie den Stock wieder auf und deutete damit in die Richtung, aus der sie gekommen waren "Ihr lasst euren Freund auf diesem Karnevalswagen sterben und habt danach nicht einmal das Feingefühl, am Feuer darüber zu reden und ihn mit den schönsten Geschichten,die ihr mit ihm erlebt habt, zu ehren! Ihr habt noch nicht einmal ein Kreuz für ihn aufgestellt!! Bedeuten euch Andere Leute in eurer beschränkten kleinen Welt den überhaupt nichts, solange ihr in euren kleinen Gruppen bleiben, Dosenfutter fressen und euch an euren Möglichkeiten der Weltrettung ergötzen könnt?!" Die letzten Worte schrie sie, spie sie der versammelten Mannschaft dermaßen heftig entgegen, dass ihr die Stimme brach. "Was ist bloß los mit euch fucking Freaks?! Ich seid alle traurig, ihr seid alle verzweifelt,a ber keiner von euch Spaten bekommt den Mund auf! Wie sollen sich eure Probleme bitte regeln, wenn ihr nicht einmal darüber reden könnt?!" Mit einer Bewegung, die vor Wut nur sprühte, Hob sie ihren Stab wieder vom Boden auf und sah herausfordern in die Runde. "Na los. Ichhab was, gesagt, was euch nicht passt. Brüllt mich dochan wie unterentwickelte Halbaffen! VErprügelt mich! Erschießt mich gefälligst, genug Munition habt ihr ja! Aber verdammt noch mal REAGIERT ENDLICH!"
    Ohne groß nachzudenken ließ Léo die Raviolidose fallen und ging die letzten Schritte auf Mary zu. Es würde schon noch genug Zeit sein, um sich mit Guapo zu unterhalten...hoffentlich.
    Die Latina packte das Mädchen, legte ihr die Hand locker über Nase und Mund und zog sie zu sich, in eine ruppige, ungelenke, feste Umarmung. Man merkte, dass Léo da absolut keine Übung mit hatte.
    Mary riss an der Hand, offenbar in Panik, sie würde nun erstickt werden, aber Léo flüsterte ihr ins Ohr:
    "Schschsch... ganz ruhig, das ist nur, damit du nicht hyperventilierst...Abuela hat das immer bei mir gemacht, nachdem ich Alpträume hatte..."
    Langsam wog sie die zierliche Gestalt hin und her, die sich mit der Zeit etwas entspannte und fast schon in die Umarmung schmiegte.
    Das sollte reichen.
    Léo ließ Mary los und sah sie fest an:
    "Okay.... und jetzt hoffe ich, hörst Du auf soviel Müll rumzublubbern, wenn Du anscheinend keine Ahnung hast.
    Du wirst nicht ignoriert, Leute haben nur genug zu tun. Wenn Du an der Hand gehalten werden willst oder Hilfe brauchst, geh auf Leute zu, man.
    Zu Jackal... Willst Du ne Aufzählung?
    Numero Uno: Jackal hat Hju an den Kopf geworfen, in irgendwelche dubiosen Verrätersachen verstrickt zu sein, ohne jeglichen Beweis oder sonstwas. Das war purer Konfrontationskurs, weil er das liebt zu tun.
    Numero Dos: Er macht es, obwohl wir ihn vor dem Zu Tode Versklavtsein der Vultures gerettet haben. Er hätte jederzeit einfach abhauen können, mir war scheißegal, ob sie ihn zu meinen Sklaven gemacht haben, wäre er getürmt, von mir aus, ein Problem weniger. Aber er ging immer auf Provokation und macht einen auf gemeingefährlich. Zwingt mich, seine beschissene Nanny zu sein. Wahrscheinlich ist er allein zu dumm, durchzukommen und bleibt deshalb bei uns, um sich durchzufressen und den Schutz zu genießen, den konkret hat er ja mal bisher nichts Sinnvolles für die Gruppe getan.
    Numero Tres: Weil er einfach ein Riesenarsch ist. Ich weiß nicht, womit er Dich eingelullt hat oder warum er Dich vielleicht anders behandelt, aber Du bist da die Ausnahme...
    Willst Du noch mehr? Denn ich könnt den ganzen Tag weitermachen, aber das bringt nichts.“
    Sie atmete tief durch und fuhr sich durchs schwarze Haar.
    Diese Typen von Shengs Hope sind nicht „unsere Leute“, zumindest nicht von allen von uns und wir haben eine Mission, die für die meisten oberste Priorität haben sollte, also sorry, dass zumindest ich mir sofort sagte „die sind verloren, aber nicht mein Problem", anstatt mich vom eigentlichen Ziel abbringen zu lassen.
    Entschuldige auch, dass Leute still trauern und es in einem verfickten Minenfeld schwer war, jemanden zu begraben...wie du dich überhaupt erdreisten kannst, über unsere Gefühle zu urteilen, ohne auch nur einen von uns mal normal gefragt zu haben, weil Du ja soooooo gut das Maul aufbekommst von allein... aber Hauptsache, Jackals Arsch verteidigen, schon klar.“
    Angewidert spuckte Léo zur Seite aus und fuhr mehr zu sich fort:
    "¡Qué demonios...! (Was zum Teufel...!) Was verschwende ich hier eigentlich meinen Atem... Es wird sowieso wie vor 20 Jahren ablaufen wenn es nach euch geht, als wir die Welt schonmal retten konnten und Mistsäcke wie Niki sich auch für sich und ihre egoistischen Freundes- und Familienkreise entschieden haben, anstatt auf meinen Papa zu hören und das verfickte Heilmittel hierhin zu schießen...
    Aber Hauptsache, Du sagst uns, dass wir Freaks sind...“

    Geändert von Mephista (19.10.2015 um 00:53 Uhr)

  6. #46
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Mary aufhörte, sich gegen Leos Umklammerung zu wehren, dann lies sie aber sogar die Stirn auf ihre Schulter sinken. Schweigend lies sie sich in die in ihre Arme sinken,schweigend ließ sie sich wegschieben, schweigend lies sie sich belehren. Dann hob sie den Kopf. Ihr Stimme war leise, kaum hörbar,ein absolut krasser Kontrast zu ihrem Geschrei zuvor.

    "Ich weiß."


    Ein leicht bitteres Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
    "Ich weiß, das ich Unsinn rede. Ich weiß, dass ich nicht das Recht habe, über euch zu urteilen. Und es tut mir leid, dass von allen gerade du das
    jetzt abfedern musst. Aber.."
    Sie räusperte sich.

    "Ich sehe, dass ihr die Möglichkeit habt, diese Welt zu retten. Ich sehe Menschen, die die Verantwortung tragen, dass diese Welt wieder so werden kann, wie sie war. Als Frank mir davon erzählt hat, konnte ich es anfangs gar nicht glauben. Und was muss ich jetzt sehen? Dass die Menschen, die unsere Welt retten können, sich benehmen wie unzivilisierte Wilde. Selbst wenn jeder genug zu tun hat, und es saßen oft einige im Lager, hätte es niemandem weh getan, mir zumindest 'Hallo' zu sagen. Nicht mehr. Aber die einzigen Leute, die mit mir gesprochen haben, waren du, Frank und Jackal. Lancaster hat mir die Hand geschüttet. Danach kam kein Wort mehr.
    Und ich sehe, wie er fluchend Batterien von einem Turm wirft. Ich sehe, dass er mit einer Flameriderin durch die Gegend fährt, in einer Zeit, in der Benzin wertvoller ist als Gold, und wie er Leute anschreit, die mit ihm ein Gespräch unter zwei Augen führen. "

    Kurz hielt sie inne, um Luft zu holen, schüttelte dann den Kopf, als ob sie nicht verstehen konnte, was gerade passierte.

    "Ich wäre so oder so dazu gekommen, egal ob er dir, Jackal oder sonst wem im wortwörtlichsten Sinne die Pistole auf die Brust gedrückt hätte. So verhält man sich nicht. Ein 'Vertrauensbruch', wenn jemand aus der Gruppe seine Bedenken ausdrückt...sag mal gehts noch..." Sie trat einen Schritt zurück und lies den Blick durchs Lager schweifen.
    "Ich habe das Wild nicht alleine gejagt. Und die Raketen kommen auch nicht aus dem Hut gezaubert. Es ist nicht so, dass Jackal nichts für die Gruppe tut. Und Entschuldigung, aber bei der stelle "Du isst unser Essen." Hab ich mir innerlich an den Kopf gefasst, weil es doch schon etwas dreist ist, einem Jäger so etwas vorzuwerfen. Ich weiß nicht, wie es sonst bei euch ist, aber ich habe etwas anderes gesehen, als du gerade aufgeführt hast. Jackal ist vielleicht kein Diplomat, aber ich glaube nicht, dass er mit Absicht dafür sorgen möchte,dass die Gruppe sich entzweit."
    Kurz schwieg sie, fuhr gedankenverloren die Maserung ihres Stabes mit der Fingerspitze nach.


    "Ich hatte mir glaube ich einfach von den Rettern unserer Welt mehr erwartet...irgendwie." Sie nickte Leo zu und versuchte ein Lächeln,auch wenn es ihre Augen nicht ganz erreichte."Und ich finde, du hast Recht. Man sollte diese eine Chance nutzen, und sich zumindestaufteilen. Sonst erreicht dieses Metallding nie sein Ziel...Und du bist kein Freak...zumindest nicht, soweit ich bisher sagen kann."
    Sanft fuhr Mary ihrem Gegenüber mit einer Hand über die Schulter und flüsterte eine Handvoll uralt klingender, fremdartiger Worte,während sie mit ihren aschebeschmierten Fingern drei waagrechte Striche über Léos Oberarm. Dann trat sie einen Schritt zurück ,als wäre nichts gewesen.
    "Es ist der Hass, der den Menschen zum Monster werden lässt. Der Hass auf andere, der Hass anderer, der einem entgegen gebracht wird, und der Hass auf sich selbst... Das hat mein Dad immer gesagt. Der alte Mann war verdammt schlau." Trauer warf dunkle Schatten in das sonst so helle Grün ihrer Augen."Weißt du, wenn man auf jemanden wütend ist und das nicht ausspricht, dann frisst man es in sich hinein. Und dann wird daraus Hass. Man muss aufpassen, dass man sich nicht selbst vergiftet..."

    Sie blinzelte ein paar Mal ins Leere, schüttelte dann den Kopf, als ob sie einen unschönen Gedanken daraus verbannen wollte, dann lächelte sie wieder, diesmal echt,wenn auch ein wenig traurig.
    "Bitte verzeih mir, Léo. Von allen anwesenden wollte ich mit am wenigsten an dich geraten, dich anschreien. Es war mir einfach zuviel."
    Sie streckte der jungen Frau ihr gegenüber wieder die Hand entgegen,ein stilles Friedensangebot und eine Entschuldigung.

    Geändert von Soladra (19.10.2015 um 15:16 Uhr)

  7. #47
    "Ich möchte dich in dieser unserer Gruppe hier nicht missen und ich verspreche dir, dass ich zumindest versuchen werde dafür zu sorgen, das auch Sheng dieses Stadion dort drüben lebend wieder verlässt."
    "..."

    Haile lächelte schwach. Frank war hinter ihr aufgetaucht, während sie immer noch mit müden Augen in das Tal vor ihnen starrte. In unregelmäßigen Abständen wurde sie von ihrem Pferd angestupst, und in genau so unregelmäßigen Abständen wuschelte sie dem Tier über die Nase. Ihre Augen waren auf den Alamodome zu ihren Füßen gerichtet. Warteten sie da? Oder waren sie schon tot? Sheng, Raoul, die anderen...

    "..."
    "Hast du ihm schon einen Namen gegeben?"
    "..."
    "Also, dem Pferd? Es braucht doch einen Namen."
    "...?"

    Braucht es das?

    "..."
    "Mh, naja, vielleicht bist du nicht unbedingt dafür geeignet, ihm einen Namen zu geben..."
    "...!"
    "Hey, nicht böse gemeint!"
    "..."

    Gedankenverloren stand Haile auf und streichelte das Pferd. Natürlich könnte sie ihm einen Namen geben. Irgendwas, was trieft vor Pathos, "Hope" oder "Family". Oder ein Name, der nutzloser Emotionalität gewidmet war, wie "Will" oder "Vincent". Nein. Sie schüttelte den Kopf. Beide waren besser, um als Namenspaten für ein Pferd zu dienen.

    "Nein, kein Name?"
    "...!"

    Nein. Kein Name. Stattdessen ging sie zu Frank, knuffte ihn kurz die Schulter - schließlich hatte er auch Familie da unten - und näherte sich dann wieder der kleinen Klippe unterhalb des Lagers, das einen so guten Ausblick bietet. Jägers Worte klangen noch immer in ihr nach. Er hatte Recht. Aber es ging hier nicht ums Recht haben. Es ging darum, das Richtige zu tun.

    Sie merkte, das Frank zu ihr kam, und wortlos starrten sie das Schlachtfeld zu ihren Füßen an. So nah bei ihren Familien, und doch so fern.

  8. #48
    Jackman stand an der Klippe die San Antonio überblickte.
    Er sah Ruinen. Er sah Rauch. Er sah Feuer.
    Vor allem aber sah er ein verdammtes Schlachtfeld, gezeichnet von einem Krieg in dem es keinen Sieger gab.

    Schwermütig blies er den Qualm seiner Zigarre in die Luft und hob den Flachmann an an seine Lippen.

    "Alkohol löst keine Probleme!" hörte er eine Stimme in seinem Unterbewusstsein sagen. Er konnte sie nicht zuordnen. Es war ein typischer Satz wie man ihn so oft hörte wenn man vor dem Zehren lebte.

    Natürlich löst Alkohol keine Problem. Wie auch? Als wäre Schnaps jemals aus seiner Flasche geklettert und hätte einem Idioten auf die Nase geboxt, einen Streit geschlichtet oder einen einfach in den Arm genommen.
    Alkohol macht einfach taub und unempfindlich gegenüber all der Scheiße die um einen herum passiert.

    Hugh kippte den blechernen Flachmann an und nahm den ersten Schluck.
    Das Zeug was Derreck da fabrizierte schmeckte im Gegensatz zu dem Whiskey den Fawyer ihm servierte wie warme Pisse.
    Warme Pisse die bei absetzen scharf roch und ihm das Gefühl gab als wäre seine Stirn mit Watte gefüllt.

    Der Schauspieler lies sein Gewehr auf den Boden fallen und setzte sich an den Rand der Klippe, seine Beine baumelten in der Luft während er wehmütig in die Ferne schaute.
    Eigentlich wollte er ja nur das Richtige tun. Doch er wusste was dabei passierte. Was immer wieder passierte.
    Das neue Zeitalter in dem er lebte hatte ihm ein ganzes Stück seiner Menschlichkeit geraubt und ihn zu einem wilden Irren gemacht.

    Batterien aus dem Fenster werfen und sie erschießen...
    Einem Menschen so lange ins Gesicht schlagen bis man den darunterliegenden Boden malträtiert...
    Seine Waffe auf einen Idioten richten der dummen Scheiß erzählte...

    Jackman zog kräftig an seiner Zigarre und behielt den Rauch einige Sekunden lang in seinem Mund.
    Die Lider waren geschlossen und er hielt angestrengt den Atem an.
    Langsam hob er den Kopf und öffnete seine Lippen. Heller Rauch stieg auf und erfüllte die Luft mit einem feinen Duft.



    Jackman stellte den Flachman zur Seite und legte seinen Rucksack neben sich ab.
    Vorsichtig kramte er in den Eingeweiden des verblichenen Sling-Bags herum und holte mit einem leichten Seufzer die Ledermappe hervor welche er noch vor seiner Abreise aus Shengs Hope mitgenommen hatte.

    Langsam wickelte er das selbstgedrehte graue Garn ab welche die Mappe zusammenhielt.
    Hier war alles drin. Seine Erinnerungen. Seine Gedanken.
    Langsam klappte er den Deckel der Mappe auf, griff nach dem Inhalt und zog einen ganzen Stapel an... Krams heraus.

    Als erstes fiel ihm einer der vielen Briefe in die Hand die er in den letzten 13 Jahren geschrieben hatte. Adressiert an Gabriel. Er hatte von jedem einzelnen eine Kopie angefertigt, damit er den Wechsel der Wörter besser nachvollziehen konnte.

    "Hallo Gabe,

    ich hoffe dich gibt es noch in einem Stück.

    Ich sitze momentan auf einem Flugfeld. In Page, Arizona. Keine Ahnung ob dir die Stadt was sagt, vermutlich eher nicht.

    Hier gibt es eine kleine Siedlung in der ich gerade untergekommen bin. Lange werde ich aber wohl nicht bleiben. Jeder der Einwohner muss am Tag 12 Stunden Gemeinschaftsdienst verrichten.
    Ich wette der Cheffe von dem Ding hier spielt sich währenddessen an den Eiern und tut sonst nix.

    P.S.
    Ich hab dem Kurier hierfür 5 Schachteln Zigaretten, ne Palette Dosenmais und ein halbvolles 9mm Magazin gegeben bevor ich ihn überzeugen konnte den hier mitzunehmen.
    Die Penner nehmen einen echt aus."


    Er hat nie eine Antwort auf den Brief erhalten.
    Jackman legte die Seite wieder in die Ledermappe und nahm sich den nächsten Brief.

    "Hallo Gabe,

    lange nichts voneinander gehört.

    Ich bin mittlerweile aus Page raus. Die Bauern hatten irgendwann keinen Bock mehr und haben den Laden ordentlich aufgeschmischt. Ich bin gerade so noch davon gekommen.

    Ob du es glaubst oder nicht. Ich bin die Route 66 entlang und hab Zuflucht in einem National Park gefunden.
    Die Leute hier sind richtig gut drauf. Leben mitten im Wald. Haben sich überall Häuser zwischen die Bäume gebaut. Da kommst du nur mit Strickleitern hoch.
    Ich denke hier lässt es sich aushalten."


    Auch auf diesen Brief erhielt Jackman nie eine Antwort.
    Oft überkam ihn der Gedanke, dass Gabe nicht mehr lebte oder nicht antworten wollte.
    Rational gesehen war das Schwachsinn. Aus Page verschwand er keine 2 Wochen nachdem er den Brief geschrieben hat und aus dem Park?
    Jackman dachte nicht gerne daran zurück.

    Schnell legte er den Brief zurück in die Ledermappe und griff sich die nächste Erinnerung.
    Ein Foto. Ein Foto seiner Familie.
    Lange und bedächtig blickte er in die Gesichter an die er sich kaum noch erinnern konnte. Selbst wenn er die Augen schloss und sie sich angestrengt versuchte ins Gedächtnis zu rufen.
    Das war das schwierigste gewesen. Das Gefühl ein herzloses Schwein zu sein welches sich nichtmals mehr an die Gesichter seiner Familie erinnern konnte und ein Foto als Hilfestellung brauchte.
    Auch jetzt merkte der verbrauchte Geschichtenerzähler, wie sich ein schweres Gefühl über seinen ganzen Körper legte.
    Wie sich seine Augen mit salzigen Tränen füllten und drohten auf das Foto zu fallen.
    Schnell wischte Jackman sich mit seinem Ärmel über die Augen.

    Er verstaute das Foto in seiner Mappe und griff zum nächsten Brief.

    "Hallo Gabe.

    Meine Fresse, halt Abstand von der Route 66.
    Da fährt so eine verfickte Bikertruppe lang die sich ernsthaft alle für Ghost Rider halten.
    Sagt dir das eigentlich was? Keine Ahnung ob du den Film gesehen oder die Comics gelesen hast.
    Als hätte ich damals nicht schon genug Ärger wegen fucking Nicolas Cage gehabt.

    Hab ich dir eigentlich erzählt wie ich damals mit zich anderen Schauspielerin in Australien in einer Villa Zuflucht gefunden habe? Das Ding war riesig, verglaste Außenfassade, begehbare Kühlschränke, ne große Garage und... so ein super geiles Motorrad auf einem Sockel. Ein Austellungsstück, affen geil.
    Cage sind nur irgendwann die Sicherungen durchgeknallt. Hat sich einfach auf das Motorrad gesetzt und etwas darüber erzählt das der Ghost Rider die Armeen der Finsternis zerstören müsste.
    Ist einfach durch eine Glasscheibe gebrettert und hat uns alle den Zombies ausgeliefert.

    Jedenfalls... bleib weg von der Route 66. Die Typen sind ultra wahnsinnig. Einer von denen hat sich in Brand gesteckt als er mich gesehen hat und fuhr mir dann auf seinem Motorrad hinterher.
    Während er brannte.

    Ich zieh weiter Richtung Texas.

    Lass mal von dir hören."


    Jackman lächelte. Das war der erste Brief auf den er tatsächlich eine Antwort erhielt.

    "Hey Hugh.

    Man. Du machst nur Scheiße, weisst du das?

    Den Jungs, den Mädels und mir gehts echt prima.
    Diese bescheuerten Siedler haben wirklich Probleme mit dem Benzin bekommen. Genau wie du gesagt hast.

    Sind vor 2 Wochen ausgeräuchert worden.
    Die Plünderer sind dann bei uns abgestiegen und haben ein paar Sachen da gelassen und sind friedlich abgezogen.

    Ich sag ja. Wir sind von der Gunst der Leute abhängig, aber ich bin guter Dinge.
    Wenn du mal wieder an die Westküste kommst gib mir vorher Bescheid.

    Gabe"


    Es waren nur wenige Worte aber... das reichte ihm damals und heute. Er kannte Gabriel nicht lange, aber es erleichterte ihn, dass er lebte. Auch wenn er jetzt schon länger nichts mehr von seinem Freund gehört hatte, irgendwie war er sich sicher, dass der kleine Franzose noch atmete.

    Jackman steckte den Rest seiner Sachen wieder in die Ledermappe.
    Aus dem Gewusel schauten nun noch ein paar Kettenglieder heraus die er noch einmal in die Hand nahm und an ihnen zog.
    Es kamen drei Anhänger zum Vorschein. Drei Erkennungsmarken wie man sie vom Militär kannte.
    Die Bleche waren selbst gestanzt und mit verschiedenen Namen bedruckt.

    "Jackman, Hugh"

    "Lancaster"

    "Sydney"


    Seine Hand umklammerte die drei Marken fest, die Bleche bohrten sich in seine Handflächen.
    Das war das Letzte was er von Gabe bekommen hatte.
    Keine Ahnung wo der Junge die Teile hergenommen hatte. Aber er hatte sie für ihn angefertigt.

    Sydney... so hatte er sich zwischenzeitlich genannt.
    Nach dem Ort wo er geboren wurde.

    Lancaster...
    Der Ort wo sein neues Leben in den Staaten began.

    Jackman ließ die Anhänger zurück in die Mappe gleiten und verschloss sie wieder. Wickelte den Faden wieder um das Leder herum und verstaute seine gesammelten Erinnerungen in seinem Rucksack.

    Er griff wieder zu seinem Flachmann und nahm einen weiteren großzügigen Schluck. Sein Blick schweifte wieder über San Antonio. Vom Alamodome hin zum Forschungszentrum und wieder zurück.

    Regel Nummer 17. Sei kein Held.

    Das war eine Regel aus einem großartigen Zombiefilm. Der Hauptcharakter Columbus liebte seine Regeln und hielt sich stoisch an sie. Bis er eine Familie fand.
    Für Wichita, sein Love Interest, hatte er die Regel gebrochen weil er erkannte, dass manche Umstände es wert machten sein Leben in die Waagschale zu werfen und das unmögliche zu versuchen.

    Regel Nummer 17. Sei ein Held.

  9. #49
    "..."
    Nun war es an Frank zu schweigen und in die Ferne zu sehen. Es war irgendwie eine ganz eigene Erfahrung sich mit Haile zu 'unterhalten'. Dadurch das sie so gut wie nie redete, hatte man viel Gelegenheit zur Selbstreflektion. Darüber hinaus hatte sie ihre ganz eigene Art sich auszudrücken. Mit Blicken und einfachen Gesteen konnte sie so viel ausdrücken wie andere. Er musste kurz grinsen als er daran dachte, dass er froh sein sie nie als Zeugin oder schlimmer noch, verdächtige gehabt zu haben. Sie währe wahrlich eine der härtesten Nüsse die er kannte, schon allein weil sie das Leben so abgehärtet hatte. Trotzdem, auch wenn er es in Shengs Hope, als noch alles irgendwie in Ordnung war, nie geglaubt hatte, war Haile sehr schnell zu einem der Kernelemente ihrer Expedition, welche nun zu einer Rettungsmission wurde, geworden.
    Irgendetwas klingelt bei mir jedes mal wenn ich Lancester beziehungsweise Jackman ohne Bart sehe. Ich kenne ihn, da bin ich mir sicher. Ich kann den Finger nur nicht darauf legen woher, auch wenn ich mir sicher bin, das ich ihn mehr als nur einmal flüchtig gesehen habe. Irgendetwas das mit Metall zu tun hat. meinte Frank und sprach damit aus, was ihn schon seit ihrem Aufenthalt bei Fawyerland durch den Kopf ging. Vielleicht war er einfach ein Zeuge gewesen oder ein Verkäufer in einem Eisenwarenladen oder irgendein Schauspieler. Naja, es war 20 Jahre her. Da durfte man solche Dinge vergessen.

    "..."

    Naja egal. Lancester ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso. meinte er und nickte in Richtung des Ortes wo Lancester auf Jackal gezielt hatte. Nur Jackal ist meiner meinung nach eine eigene Nummer. Ich werde aus ihm nicht schlau.

    Geändert von wusch (19.10.2015 um 10:36 Uhr)

  10. #50
    Lisa lauschte Evis Worten und nickte stumm. Irgendwie konnte sie alles, was die Taucherin erzählte nachvollziehen. Auch wenn es für manche verwirrend klingen mochte, in Lisas Kopf herrschte ein ähnliches Durcheinander.
    „Ich glaube, ich weiß was du sagen willst. Viele von uns sind uns zwar schon lange bekannt, aber wirklich kennen tun wir uns nicht.“ Sie ließ ihren Blick über die Gruppe streifen, soweit das von ihrer sitzenden Position am Rande von Adams Wagen eben möglich war. Schließlich sah sie Evi ganz bewusst an. „Trotzdem muss ich auch Léos Worten zustimmen: Ihr liegt mir am Herzen. Und ich wage es zu behaupten, dass es vielen hier so geht. Auf welche Art auch immer, sei es tatsächliche Sympathie, sei es eine Unterstützung im Kampf, oder sei es einfach nur das Bedürfnis nicht allein zu sein.“ Bei Lisa überwog momentan das letzte Gefühl am meisten. Für manche in der Gruppe hegte sie zwar auch eine grundsätzliche Sympathie, für Evi oder auch Frank zum Beispiel. Aber hauptsächlich wollte sie nur nicht allein sein. „Gerade jetzt, wo unsere Heimat zerstört wurde und das Schicksal unserer verbliebenen Freunde und Familien noch ungewiss ist.“ fügte sie hinzu und sie musste dabei eine Träne unterdrücken.

    Schließlich stand sie auf und atmete hörbar durch. „Puh. Ich kann verstehen, dass vielen die Entscheidung nicht leicht fällt. Und kann auch verstehen, dass Menschen wie Jäger denken, dass unsere Hauptmission, also Adam ins Labor bringen, das wichtigste sein sollte. Aber auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt. Ich will nicht, dass wir noch mehr Opfer bringen müssen. Und ich würde mir sehr wünschen, dass wir für den Abschluss unserer Mission hier noch einmal alle zusammen halten. Denn gemeinsam, als gesamte Gruppe, sind wir stärker als als Einzelkämpfer. Und ich möchte jetzt auch endlich mal einen entscheidenden Beitrag dazu leisten als nur stimm mitzulaufen und Trübsal zu blasen.“ Und so kramte sie im Wagen herum, wo ihre Vorräte lagerten. „War hier nicht noch irgendwo…?“ murmelte sie leise vor sich hin und zog schließlich das zur Axt umfunktionierte Straßenschild hervor. Sie wollte es in die Höhe strecken, wurde jedoch von dem unerwarteten Gewicht in die Knie gezogen. „Uff.. das Teil ist schwerer als erwartet“ Dennoch blickte sie mit einem Grinsen im Gesicht zu Evi hinüber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“


    Lisa generiert den Trait „Klingenkreuzer -10%“

    Geändert von Layana (19.10.2015 um 12:07 Uhr)

  11. #51
    "Naja egal. Lancaster ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso..."

    Jackman. Er heißt jetzt Jackman. Er wird schon wissen, weswegen. Rund um das Epizentrum, in dem sich die beiden Jacks gegenüber standen, war ein wenig mehr Ruhe eingekehrt. Jackman stand rauschen ein paar Meter weiter an der Klippe, und just als Frank seine Meinung zu Jackal abgeben wollte, warf der seine Arme nach oben und lief weg. Niemand hielt ihn auf.

    "..."
    "Huh, das ist ja merkwürdig? Wollte Jackal nicht zum Forschungszentrum gehen?"
    "..."

    Das war schade. Gerade er hätte wissen müssen, dass die Gruppe Gefangene immer befreite.



    Der süße Rauch von Jackmans Zigarre zog hinüber zu Frank und Haile. Die Stimmung war immer noch beschissen. Ob bei Evi, die neben Lisa saß und sich mit ihr unterhielt, ob Howard und Jäger, die sich ob Jackals Flucht verwirrt anschauten und mit den Schultern zuckten, ob Leo, die auf Mary einredete...

    "..."


    Die Hoffnung, die sie einst getragen hatte, verflog gerade in Streit und Abneigung.

    Hoffnung.

    Sie waren eine Familie. Eine Familie, die sich stritt, die aber ein Ziel hatte.

    Familie.

    Haile schritt langsam an das Feuer, bis sie direkt vor den Flammen stand, was ihr ein noch unweltlicheres Aussehen gab. Ihre goldenen Haare glühten förmlich durch das Feuer unter ihr. Sie breite ihre Hände aus und schloss die Augen Es... schwer. Aber es war nötig. Alle Anwesenden mussten sie sehen.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Sie blickte den anderen reihum in die Augen. Sie wollte Leo an ihrer Seite wissen. Sie wollte Jäger an ihrer Seite wissen. Sie wollte mit ihnen kämpfen, Seite an Seite. Und dann - dann würden sie der Welt wieder Hoffnung schenken. Es war kein entweder - oder. Kein Familie oder Hoffnung. Es war ein "Und".

  12. #52
    Lisas Stimme hatte ein bisschen merkwürdig geklungen - so, als würde sie ihre Gefühle unterdrücken. Evi begann schon, sich leicht panisch zu fragen, wie sie sie trösten sollte, falls sie in Tränen ausbrach, aber da hatte sie die junge Frau unterschätzt. Nach einem tiefen Durchatmen wirkte sie stark und überzeugt.
    "...auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt."
    Während Lisa darüber sprach und schließlich anfing, im Wagen herumzukramen, nickte Evi energisch. "Ja, genau das!" Hier war jemand, der genau verstand, was sie selbst auch die ganze Zeit dachte. Es nicht nur dachte, sondern fühlte.
    Während die Taucherin sich vornahm, in Zukunft vielleicht öfter mit Lisa zu sprechen, hielt diese plötzlich ein Straßenschild in den Händen und knickte fast ein. Evi prustete los. "Entschuldige, aber..." Sie versuchte weitere Lacher zu unterdrücken, aber das Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. Die hübsche Frau, zu der diese grobe Waffe gar nicht zu passen schien, erwiderte das aber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“
    "Oh ich weiß nicht, der Kochtopf wäre wenigstens eine Überraschung. Mit dem Teil sieht man ja aus einem Kilometer Entfernung, dass du auf Ärger aus bist." Sie lachte so ausgelassen wie seit Tagen nicht mehr. "Aber irgendwie hat es was." "Meinst du?" "Klar, es ist nicht nur sicherer, wenn du eine Waffe hast, die Stylepunkte bekommst du dafür auch auf alle Fälle gutgeschrieben."

    Die ganze Unterhaltung mit Lisa hatte Evi von allem so abgeschirmt, dass sie erst richtig etwas mitbekam, als Lanc... Jackman war der Name?... der Anführer deutlich sichtbar in eine Richtung verschwand. Klar waren da laute Stimmen gewesen, aber das war ja genau das gewesen, was sie ausblenden hatte wollen.
    Vorsichtig wagte sie einen Blick zu den anderen, die nun verstreut waren, teilweise mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht, aber nun stumm. Oh Gott, sie wollte gar nicht wissen, was alles passiert war.

    Aber dann trat plötzlich Haile an das Feuer heran, was ihr ein mystisches Aussehen gab. Auch sie sah furchtbar ernst aus.
    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"
    Oh mein Gott, es war ihr furchbar ernst. Evi merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, als hätte sie persönlich mit dem Wasserwerfer nachgeholfen.
    "Meine Güte, Haile...", flüsterte sie, aber mit einem Seitenblick auf Lisa räusperte sie sich schließlich. "Ich...hab nur was im Auge." Und mit einer verhaltenen, aber langsamen Bewegung, weil sie dabei wieder auf das Mädchen am Feuer sah... dieses verrückte, wundervolle Mädchen... wischte sie sich über die Wangen.

    Geändert von Lynx (19.10.2015 um 16:01 Uhr)

  13. #53
    Sie hörte dem Blubbern von Mary nur halbherzig zu und sah sich bereits wieder um.
    Es war ihr ernst gemeint, als sie von Atemverschwendung sprach. Die Jägerin wollte Léos Seite gar nicht verstehen, also wieso sich überhaupt bemühen.
    Natürlich können die versuchen, nach Alomdome zu gehen und was zu erreichen und dabei dort die Gruppe richtig den Bach runter gehen lassen. Denn selbst wenn noch welche von den Einwohnern Shengs Hopes leben sollten, können sie garantiert nicht alle rausholen. Und dann würden sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen, bei der Entscheidung, wer denn nun raussoll und wer nicht.
    Da wird selbst der ach so liebe Wachmann seine Schattenseite zeigen, wenn er spiztzkriegt, dass die andern nich einsehen, warum man ein kleines Kind und eine Frau retten soll, die nur Rinderrouladen machen kann, anstatt eines kampferfahrenen Anführers. Die Gruppe wird danach nichts mehr einen, koordiniert gegen die Kultisten vorzugehen, wenn sie sich durch diese Entscheidungen abgrundtief gegenseitig hassen werden und niedermetzeln.
    Da möchte sie Argumente von Hju hören, die sie dazu bringen sollen. Behutsam hob sie die fallengelassene Dose wieder auf und sah halb zu Mary hinüber:
    "Es tut mir Leid wegen Deinen Padre, die Welt ist da echt ein Arschloch in der Hinsicht..
    Wie auch immer, Du hast Fragen gestellt und ich hab sie beantwortet. Damit ist die Sache für mich gegessen, für die anderen kann ich da nicht sprechen. Bist ja nicht nur mir vor den Karren gefahren damit und ob die anderen so auf „Ich blaff euch an, aber nehme das dann alles gleich zurück, weil meinte ich garnicht so“ stehen, weiß ich nicht.
    Bei weitreichenderen Diskussionen musst Du Dir Jemanden suchen, der da Bock drauf hat...“
    Sie hielt die Dose hoch und ließ sie in der Hand wackeln.
    Ich tus nicht, denn ich hab jetzt Hunger und wurde vorhin eingeladen mit dem wohl heißesten noch lebenden Mann der Welt „Dosenfutter zu fressen“ und lasse mir das jetzt nicht mehr nehmen....Adios."
    Sprach’s und kehrte der Jägerin entgültig den Rücken, um sich im Weggehen nach ihrem Anführer umzusehen.
    Dabei unterbricht Haile die allgemeine Kalter-Krieg-Stimmung, indem sie...sowas wie eine ausschweifende Rede hält.
    Inhalt: La Familia es todo.
    Verdammt richtig.
    Kurzerhand macht sie einen Umweg auf die Blonde zu, die am Feuer mit Evi und...Lisbeth oder so stand.
    Spontan machte sie einen Umweg auf das Grüppchen zu. Angekommen stellte sie sich ganz nah an ihre Zombrilla-Schwestern, klopfte ihnen sachte auf die Schultern und meinte:
    "Verdammt gut gesprochen Haile, auch wenn mir die Entwicklung mit Deinem Sprechen etwas Angst macht.
    Du hast Recht. La Familia es todo. Und für La Familia macht man alles und bringt jedes Opfer. Die ganze Welt ist La Familia, dann ist jeder bereit, sich für diese zu opfern, um den Rest der La Familia zu rettem, wie damals Papa, so jetzt wir und die in Alomodome. Das ist unsere Hoffnung, ganz genau...“
    Noch einmal klopfte sie auf die Schultern, irgendwie unbeholfen und unfähig, auszudrücken, wie sehr sie die beiden Frauen leiden konnte.
    "Also...ich muss weiter, lo siento señoritas...“
    Ein Nicken in die Runde, auch gen Lizbeth, und schon war sie wieder weg.
    Léo kam am Ausrüstungshaufen vorbei, sah den Gaskocher und das Kochgeschirr aus dem Reptilienhaus und nahm es kurzerhand mit. Wenn Niemand sonst es wollte, sie wusste, was sie damit machen konnte (< -----------Léo Kochtrait +10%)
    Sie entdeckte Hju schließlich am Rand der Klippe sitzend, einen Schubs vom Tod entfernt. Wenige Schritte später war sie bei, also hinter ihm und hielt ihm die Dose vor die Nase.
    "Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“
    Kurzerhand hockte sie sich neben ihn hin, den Gaskocher einsatzbereit neben sich donnernd.

    Geändert von Mephista (19.10.2015 um 17:32 Uhr)

  14. #54
    Es war ein durch und durch surreales Erlebnis zu hören, wie Haile ihre Ansprache hielt und beinahe alle anderen ihre Rolle einnahmen und schwiegen. Er hatte sie bisher eine Hand voll Worte insgesamt sprechen hören und das auch nur dann, wenn es für sie äußerst wichtig war. Das sie jetzt ganze Sätze hintereinander sprach, unterstrich nur umsomehr, von welcher Zentraler Bedeutung die Rettung der Einwohner von Shengs Hope für sie haben musste. Erst jetzt wurde Frank wirklich klar wie wichtig der Zusammenhalt der Gruppe war und wie sie die Gruppe betrachtete. Als ihre Familie.
    Frank schluckte und spürte die Rührung in sich aufsteigen, konnte sich jedoch zusammen reißen. Daher stand er einfach nur regungslos da und starrte sie verblüfft an. Frank hoffte, das diese mehr als einfach nur unerwartete Ansprache auch die letzten Zweifel daran beseitigen würde und sie als Folge dessen zusammen zum Stadion ziehen und die anderen Retten würden.
    Großartig Haile. sprach er leise, viel mehr zu sich selbst als allen anderen und begann langsam zu applaudieren als er sich aus seiner Starre löste.

  15. #55
    "Tja, Ev.", Jäger hatte sich während Hailes Ansprache zu Lisa und Evi gestellt. Beide Frauen waren ganz gefesselt von den Worten des nicht mehr ganz so stummen Mädchens. Auch Jäger hörte aufmerksam hin, obwohl er die Gewissheit hatte, dass alles bereits gesagt und entschieden worden war.

    "Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht." Er schüttelte langsam den Kopf, lehnte sich gegen die malträtierte Karosserie des Wagens und verschränkte die Hände vor der Brust. In der Ferne konnte er Jackal ausmachen, der sich immer weiter auf dem Highway von ihnen entfernte, bis nichts weiter als ein kleiner Punkt zu sehen war. Die Landschaft zitterte und waberte in der heißen Luft. Bald wird er völlig hinter dem Horizont verschwunden sein.

    "Oh, hörst du das?" Jäger hielt sich eine Hand ans Ohr und tat so, als würde er angestrengt lauschen. "Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn." Er schaute Frank zu, wie er gerührt dastand und seine Hände zusammenschlug. Selbst Evi lief eine Träne über die gerötete Wange, die sie rasch wieder wegwischte ehe es jemandem auffallen konnte.

    Was war hier nur los? Sind diese Leute überhaupt bereit, Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen? So viele tödliche Missionen haben sie erlebt, kämpften verbissen ohne Rücksicht auf das eigene Wohlergehen. Doch sobald es darum ging, eine schwere Entscheidung zu treffen, die sie nicht direkt betraf, zerschmolzen sie in Emotionen und Pathos.

    "Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann, kurz auf uns zu warten, bis wir die Leute befreit haben? Wir ihnen können kleine Geschenk als Entschädigung geben, ne Dose mit Nudeln vielleicht. Hat unseren Chef wieder friedlich gemacht, wer sagt es könnte nicht auch bei Zombies klappen?" Er schenkte ihr sein versöhnliches Grinsen und streckte ihr die Hand aus. "Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

    Geändert von truecarver (19.10.2015 um 19:01 Uhr)

  16. #56
    Sie war Franks Empfehlung gefolgt, hatte mit ein paar weiteren Schüssen auf die Dosen ihre Hand an der Waffe trainiert, optimiert. Es war erstaunlich, wie schnell man lernte. Eryn machte sich keine Illusionen, ein so guter Schütze zu sein wie alle anderen, die schon länger im Besitz von Schießeisen waren. Doch sie hatte alles gelernt, was sie wissen musste, um sich im Notfall verteidigen zu können, wenn die nächste Begegnung mit Zombie oder Kultist bevor stünde.

    Für einige Momente gab es nichts als die Dosen, das Gewehr und sie. Zumindest bildete die Barfrau sich das ein, um den Stimmen zu entkommen. Augenblicke gaben ihr das Gefühl, bald nicht mehr die einzige zu sein, die schoss. Doch das Chaos um Jackman und den nichtssagenden Kerl, den sie bei den Vultures aufgegabelt hatten, war erledigt und beruhigt, bevor es richtig anfingen sollte.

    Nichts konnte ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Auch nicht Snowball, die zu ihren Füßen zögerlich und doch so niedlich wie immer um ihre Aufmerksamkeit buhlte. Doch dann miaute die Katze fast neidisch, als die Schönheit sich mit einem Mal umdrehte, um zu verifizieren, dass das, was sie gerade hörte kam, von wem sie es geglaubt hatte, zu hören.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Sie sprach. Und zwar keine einzelnen, zusammenhangslosen Worte, sondern... einen zusammenhängenden Satz. Mehr Englisch als Leo zusammenbrachte. Mehr fluchfreies Englisch als auch ihr Anführer schaffte.

    "Scheiiße."

    Zum Glück hatte das niemand gehört. Doch Hailes plötzliche Aufgabe ihres stummen selbst - und wenn nur für Momente - hatte nicht weniger als eine derartige Entgleisung verdient. Wieder hielt das Kultistenmädchen Eryn einen Spiegel vor. Wieder war sie es, die - ohne es zu wissen - zur Irin zu sagen schien: "Siehst du! Ich springe über meinen Schatten. Was tust du?" Sie hätte das Wunderkind verfluchen können.

    Noch immer beinahe fassungslos zu Haile schauend, legte sich Eryn das Gewehr am dafür gedachten Lederriemen über die Schulter und bückte sich nach Snowball, die sich zuerst etwas zierte, schließlich aber doch nicht anders konnte, als sich die lang ersehnte Einheit Nähe geben zu lassen. Wieder mal drückte die ehemalige Kellnerin das Kätzchen an ihre Brust, direkt dort, wo die INS Ahladita prangte, auf der Flagge, die Evi gebastelt hatte und die allen außer Will bei ihrem Bruch durch die Barrikade Glück gebracht hatte.

    Und so bewegte sie sich wieder in Richtung der anderen, weg vom abgelegenen Dosenstand. Die Stimmung schien sich überhaupt gebessert zu haben. Da war ein Jäger, der Evi in einer entschuldigenden Geste die Hand hin hielt und ein Jackman, der Dosenravioli mit dem Rest der Gewillten teilte.

    Es schien wie das große, ruhige Versöhnen vor den letzten, tödlichen Aufgaben.

    Geändert von MeTa (19.10.2015 um 20:25 Uhr)

  17. #57
    "Tja, Ev. Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht."

    Autsch. Das saß. Warum hatte Jäger sich überhaupt zu ihr gestellt?

    "Oh, hörst du das? Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn."

    Seine Worte fühlten sich an wie Schläge, die er in ihrem Magen versenkte.

    Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann..."


    Musste sie ihm wirklich zuhören, warum hatte er es jetzt so auf sie abgesehen, war es denn nicht genug-

    "Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

    Verwirrt sah Evi den Russen nun das erste Mal an. Statt seine versöhnliche Geste anzunehmen, packte sie ihn am Handgelenk, warf Lisa einen entschuldigenden Blick zu und zerrte ihn weg. So, dass sie zumindest halbwegs außer Sicht- und Hörtweite waren, denn sie wusste nicht was geschehen würde, wenn sie ihn jetzt einfach konfrontierte. Um ihn machte sie sich keine Sorgen, eher um sich. Psychischer Zusammenbruch oder so.

    "Findest du das witzig?!", fauchte sie ihn an, sobald sie sich weit genug von den anderen entfernt hatten.
    "Uh.", sagte Jäger erst einmal und rieb sich das Handgelenk.
    "Es wohl nicht war, huh? Ich dachte, kleine Scherz würde vielleicht helfen."
    "Was?"
    Völlig perplex starrte sie ihn an - sofort hatte ihr das jeglichen Wind aus den Segeln genommen.
    "Dann wolltest du mich nicht-"
    Dann wolltest du mich nicht fertigmachen?, wollte sie fragen, aber ihr fiel früh genug auf, was sie da eigentlich dachte. Niemals hätte sie Jäger für jemanden gehalten, dem es Spaß machte andere absichtlich zu verletzen - also Leute, die er eigentlich mochte. Auf jeden Fall hätte sie ihm nie zugetraut, sie absichtlich zu verletzen. Daran hatte sie auch nie zweifeln wollen.

    "Du dich wohl nicht vertragen willst?", durchbroch er Evis Gedanken, durch die sie wahrscheinlich eine ganze Weile lang nur geschwiegen hatte, und wollte sich zum Gehen wenden.
    "Doch!", sagte die Taucherin energisch und hielt ihn auf. Aber danach herrschte Ebbe in ihrem Kopf. Er hatte es eigentlich genau richtig gemacht - davon abgesehen, dass sie ihn völlig falsch verstanden hatte. Einen Witz machen, die Hand reichen und gut ist es. So machte man das. Aber jetzt standen sie hier, keiner sagte ein Wort und der Russe warf ihr einen sehr verwirrten Blick zu. Irgendetwas musste sie sagen, aber ihr viel nur gefühlsduseliger Mist ein. Wann war sie so ein Weichei geworden?

    "Okay, hör zu.", sagte sie schließlich, atmete tief durch, streckte die Schultern und warf ihren Kopf leicht hin und her, als würde sie sich für etwas aufwärmen.
    "Damit ich solche Scherze in Zukunft auch verstehe, müssen mir uns über etwas einig werden." Kurz überlegte sie, ob es eine gute Idee war und sie es nicht einfach dabei belassen sollten, verwarf es aber sofort. Das musste jetzt raus.
    "Ich glaube die Möglichkeit, dass wir uns irgendwie gegenseitig wirklich verstehen, ist längst hinüber, also lassen wir das am besten einfach. Und du bist ein Soldat, du kennst deine Pflicht und meine Emotionen können dir den Arsch auswischen, ja? " Sie grinste leicht und Jäger versuchte es wohl zu erwidern, wirkte aber etwas hilflos, weil er keine Ahnung hatte, was das alles sollte.
    "Aber eine davon verstehst du bestimmt, weil du sie auch hast. Du meintest, du könntest nicht lange mit der Gewissheit leben, die Chance mit Adam verkackt zu haben, sollte es so weit kommen. Nun ja, ich könnte nicht mit der Gewissheit leben, nicht mal einen Versuch zur Rettung der anderen unternommen zu haben."
    Jäger machte seinen Mund auf und sah aus, als wolle er protestieren, aber Evi hob streng den Finger und machte ein paar verneinende Laute. "Die Wahnsinnige ist noch nicht fertig. Jedenfalls weiß ich, dass das völlig unverständlich für dich ist, aber darum geht es jetzt nicht. Der Grund, warum du und ich so denken wie wir denken tut jetzt nichts zur Sache, sondern nur, dass es diesen einen, kleinen Gedanken gibt, den wir am anderen erkennen. Ist das okay?"
    Evi legte in einem Reflex aus der Hoffnung heraus, dass sie ihm so irgendwie besser begreiflich machen konnte, ganz leicht ihre Hand auf sein Herz. Gleich darauf zog sie sie jedoch erschrocken wieder zurück, weil ihr auffiel, wie seltsam das war. Sie machte eigentlich Fistbumps und Schulternklopfer, nicht so einen Scheiß. Machten sich die Gliedmaßen von verdammten Heulsusen, zu der sie offensichtlich geworden war, immer selbstständig?

    Um die Peinlichkeit zu überwinden, und auch, um die Stimmung nicht wieder zu etwas Ernstem verkommen zu lassen, grinste Evi Jäger dann breit an. "Aber hey, die Idee mit den Nudeln gefällt mir. Vielleicht rede ich nur Bullshit" - was ohne Frage auch ohne Witz zutraf - "und es ist doch genau das unsere gemeinsame Sache. Mit Zombies einen Happen essen und wer weiß, vielleicht haben sie was zu trinken und..."
    Sie drehte den Ring von Jäger wieder zwischen ihren Fingern, diesmal aber eher, weil ihr keine dummen Fantastereien für dieses Szenario mehr einfielen, und schließlich zwinkerte sie dem Russen zu.
    "...wir sind wieder Freunde."

    Geändert von Lynx (19.10.2015 um 22:20 Uhr)

  18. #58
    Eigentlich wollte er sicher gehen, dass zwischen ihm und Evi keine dicke Luft mehr herrschte. Sie hatte sich nach Jägers Appell an den Rest der Gruppe aufgelöst zurückgezogen und einer musste schon selten dämlich sein um nicht zu bemerken, dass Jägers eigene Worte der Grund dafür waren. Seine letzte Erinnerung lag wenige Minuten zurück. Er wollte ihr einen kameradschaftlichen, dreckverkrusteten Händedruck anbieten. Mit zwei Ergebnissen dieses Unterfangens rechnete Jäger bereits: entweder sie nimmt es an und erwidert die Geste. Oder sie scheuert ihm eine. Schlimmstenfalls könnte er die Gelegenheit dazu nutzen, seine Reflexe zu testen, wenn der Schlag wie ein Güterzug auf ihn zurollen sollte.

    Auf einmal fand er sich aber an einem abgelegenen Ort wieder. Evis tadelnder Blick ruhte auf seinem Gesicht.

    "Okay, hör zu."

    Was folgte war ... uh, er wusste nicht wie man es nennen konnte. Hin und wieder versuchte er den Mund aufzumachen um ein 'Huh?', oder, dramatischer, ein 'Was?' zwischen ihre Worte reinzukriegen. Stattdessen bekam Jäger keinen einzelnen Laut mehr heraus.

    "...wir sind wieder Freunde."

    Jägers Wimpern flatterten, während er sich davon überzeugte, dass es sicher war das Wort zu ergreifen. Mechanisch kratzte er seinen Hinterkopf, aber nicht weil es juckte, das tat es fast nie.

    "Also ... ich nicht erwartet, dass du mir deine ganze Herz ausschüttest, Rotschopf." Das Kratzgeräusch wurde lauter und klang wie chrr-chrr-chrr. "Ich nicht weiß, was ich sagen soll. Würde ja gern, denke muss sogar, bin aber nicht gewohnt an sowas." Er ließ den Blick über das vertrocknete Terrain um sie herum schweifen. Eine endlose Einöde. Nichts worauf man ein Auge richten konnte. Trockener, von tiefen Rissen zerfurchter Boden, darüber der blasse Himmel. In einer geraden Trennlinie trafen sie aufeinander.

    "Damals im Ural, wenn jemand hat Problem mit andere Kollege, wir lösen das in eine Ring. Also kein echter Ring, nur ein Haufen hässlicher, lauter Typen in eine große Kreis, und im Kreis zwei Kerle, die sich nicht ausstehen können. Dann sie sich gegenseitig die Differenzen aus dem Leib prügeln. Der Gewinner hilft immer dem Verlierer auf die Beine, dann jeder geht wieder an seine Posten." Er machte eine Bewegung mit den Armen, wie ein Schiedsrichter, der das 'Aus' eines Boxkampfes anzeigt. "Das wars auch schon. Deshalb ich jetzt ein wenig überfordert. Nur ..." Pause. Dann fuhr er langsam wieder fort. "Nur, bevor du mir Freundschaft anbietest, ich dir muss doch noch etwas sagen. Dieses Mal keine Scherz, sondern Ernst, ja? Ich weiß du wütend auf mich, weil ich unser Plan als Wahnsinn bezeichnet habe. Dir zuliebe ich es gerne wieder zurücknehmen würde, aber ich das einfach nicht kann. Ich müsste lügen und das ich auch nicht kann. Nicht hier, nicht jetzt." Kopfschütteln, Blick direkt in ihre Augen. "Du musst verstehen, dass alles ... alles, was in meine Leben mich an diese Ort, zu diese Mission geführt hat, mir nicht erlaubt unser Vorgehen anders zu bezeichnen. Wenige retten, um Viele in Gefahr zu bringen? Während so viel auf dem Spiel steht?" Erneutes Kopfschütteln, dieses Mal heftiger, bestimmter. "Nein. Das einfach nicht richtig. Nicht für mich. Aber du weißt was? Wir werden tun was wir tun müssen. Es gibt immer eine Chance etwas zu schaffen. Ich will nur, dass du weißt, was ich darüber denke. Wenn du also immer noch Freunde sein willst ..." Er spuckte in seine Handfläche und hielt sie ihr erneut hin. "... und mich wirklich, ich meine wirklich verstehst, dann hier ich bin. Wenn du aber denkst mir unsere Leute egal und ich mich um nichts kümmere, dann ich werde auch verstehen. Wir können dann immer noch wie echte Soldaten sein, eine Hand wäscht die Andere und einer für alle. Hoffentlich ... wir aber mehr sein können als das, ja?"

    Wieder schaute er sie mit gerunzelter Stirn an, die offene Hand schwebte einsam über dem kargen, aufgeheizten Boden.

    Geändert von truecarver (20.10.2015 um 00:56 Uhr)

  19. #59
    Langsam spürte er wie wieder Ruhe in ihm einkehrte.
    Die Last auf seinen Schultern und der Druck auf seiner Brust schien nachzulassen.

    Jackman schaute auf seine Zigarre.
    Zur Hälfte war sie abgebrannt und eine dicke Schicht Asche hing noch an der glühenden Seite, drohte jeden Moment abzufallen und sich im Wind zu verteilen.
    Hugh griff an seinen Flachmann und hielt ihn vor sich.
    Mit einem Tippen seines Zeigefingers löste er die Asche der Zigarre ab. Leblos fiel dieser zu Boden, wurde durch leichte Windböen zum Ende der Klippe gedrängt.
    Zögerlich drückte er das halb aufgerauchte Zigarre gegen das Blech seines Trinkgefäßes.
    Er würde sich das Ding aufheben. Für einen besseren Moment.

    Wenn sie es geschafft hatten. Oder wenn er kurz vorm draufgehen war. Jeder Moment war besser als dieser jetzt.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Jackmans Kopf ruckte herum.
    Wer zum...
    Er schaute direkt Haile an die tatsächlich sprach.
    Was zum...
    Nicht nur ein Wort, nicht nur einen Satz. Sondern gleich mehrere. Am Stück.
    Aber...

    Der Schauspieler schaute den kohligen Zigarrenstummel an und dann wieder zurück zu Haile.
    Aus irgendeinem Grund kam ihm einer der dümmsten und abgedrehtesten Sätze in den Sinn den er je gehört hatte und der stammte ausgerechnet von Kerosa.

    "Fick mich in den Arsch und würg mich bis ich blau anlaufe... die Kleine kann ja reden."

    Jackman blickte wieder auf den Zigarrenstummel und fragte sich, warum er keine 5 Sekunden hätte warten können.
    Das hätte aus dieser Zigarre eine echte Siegeszigarre gemacht. Denn wenn Haile anfängt zu reden, dann war das ein echter Gewinn für sie alle hier.

    Plötzlich hatte er eine Dose ohne Banderole vor der Nase.

    "Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“

    Léo stand neben ihm und setzte sich ohne weitere Fragen zu ihm.
    Scheppernd klatschte sie ein Outdoor Kochgeschirr neben sich und lächelte ihn an.

    "Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."

    Jackman griff die Dose voller Ravioli und hielt sie kurz in der Hand ehe er sie einmal in die Luft warf und wieder auffing.
    Er lehnte sich nach hinten und griff an Léo vorbei.
    Auch an einen ihrer kaputten Dosenöffner hatte sie gedacht.
    Das abgebrochene Werkzeug war in seinem momentanen Zustand vermutlich scharfkantiger, als es zuvor war.

    Während Hugh den Arm hinter Léo entlang führte ließ er es sich nicht nehmen sie auch noch kurz an der Hüfte zu packen und zu drücken.
    So dumm es auch klang, aber die Dose Ravioli und die Nähe von Léo waren jetzt einfach das was er brauchte um aus ein paar ruhigen Minuten mit Tabak und Schnaps noch das Beste rauszuholen.
    Jeder seiner damaligen Bekannte hätte ihn vermutlich schief angeschaut. Dosenravioli waren nicht wirklich das gewesen, was seine lukullische Mitte in Aufregung versetzt hätten.
    Mittlerweile hatte er sich aber auch damit angefreundet Kidney Bohnen aus der Büchse zu löffeln und war ein großer Freund von Dosenthunfisch geworden.

    Jackman zog seinen Arm wieder zurück und drückte das abgebrochene Metallwerkzeug des Öffners an den Deckel der Dose.

    "Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."

    Jeder der ihm genau zusah konnte genau erkennen, dass er gerade einiges an angestauten Gefühlen an der armen, wehrlosen Dose ausließ.
    Der spitze Dorn bohrte sich tief in den hilflosen Blechkörper und Jackman drehte diesen auch noch in der offenen Wunde, als würde er jemanden...

    "Mhh..."

    Hugh zog den Öffner wortlos wieder aus der Dose heraus und setzte ihn nun am Rand des Deckels an.
    Mit schabenden Bewegungen löste er den runden Deckel von den Seitenwänden damit er diesen einfach umbiegen konnte.

    "Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"

    Mensch. Leute hatten ihn damals Künstler genannt.

  20. #60
    "Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."
    Damit packte Hju sich die Dose und ließ sie einen Salto in der Luft machen. Poser.
    Anstatt sie um den Dosenöffner zu bitten, nahm er ihn sich selbst, griff dabei um sie herum und auf dem Rückweg mehr oder weniger zufällig an die Hüfte. Perverser Poser.
    Léos Lächeln wurde dabei aber breiter.
    Kerosin würden wahrscheinlich die Nippel vor Neid abfallen, falls sie das sehen würde. Aber lieber nicht, die Latina war so dermaßen froh, das Fangirl schon ne ganze Weile lang nirgendwo gesehen zu haben.
    "Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."
    Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete sie seine... fast schon folternde Hinrichtung der Dose.
    Da hatte Jemand offensichtlich ein Hühnchen nicht so rupfen dürfen, wie er es gerne gewollt hätte. Verübeln konnte sie ihm es absolut nicht, sie war eine strikte Befürworterin von sofortiger Agressionsabladung.
    "Mhh..."
    Offenbar hatte er das Blechding genug getötet, um es nun normal öffnen zu können.
    Guapo bog den Deckel auf.
    "Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"
    "Ich nicht, soviel steht schonmal fest, muchacho...“
    Sacht nahm sie ihm das leicht zu verschüttende Gut wieder ab und stellte es neben sich auf den Gaskocher.
    Nach kurzem Rumfriemeln sprang er an und es hieß Warten. Mit ihrem Alltweckmesser-Löffel rührte sie ab und an um, das metallene Klappern das einzige Geräusch zwischen den den beiden.
    Es war fast schon meditativ. Eine Ruhe kehrte in Léo ein, sich einfach mal eine zeitlang sowas wie entspannen zu können und etwas Triviales tun zu können.
    Nach etwa zwei Minuten brach Léo das Schweigen, den Blick weiter abgewandt:
    "So, jetzt mal Jalapeños bei die Tacos... ich weiß, Du willst nicht mit mir plaudern, weil Du mich auf einmal magst, sondern weil ich mit zu diesem Alomdome kommen soll.“

    Klonk, klonk.
    „Das wird wohl jetzt so ablaufen: Nachdem wir ne Weile stumm futtern, blubbern wir ein wenig über dies und das, reden dann über voll privates Zeug aus unserm tiefsten Inneren und dann, weil wir uns ja damit ach so vertraulich geworden sind, kommst Du und sagst: ‚Hey Léo, komm doch mit’ und ich soll dann auf einmal durch dieses super Gespräch total dabei sein, oder? Ist das so ungefähr der Plan?“

    Mit dem letzten Satz drehte sie sich zu ihm, halb belustigt.

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