Ich hätte eher "Maßstab" oder sowas gewählt, statt Werkzeug - als Wort. Oder "Methode" oder sonstwas. Denn es soll ja vermutlich schon um die gesamte Vorgehensweise gehen - da ist das besser. Werkzeug fänd ich höchstens noch für ne "Schablone" die man an ein Werk anlegt, um es zu beurteilen, brauchbar. Aber da die Werke so vielfältig sind kann man sowas wohl nicht erstellen.

Da könnte in der Schablone höchstens Länge, Format. etc. (die technischen Sachen) drin enthalten sein. Bei Inhalten hat man ja immer mehr so ein "kommt drauf an" ... da wäre ein Methode/Herangehensweise wie man die untersuchen sollte (statt eine fixe Schablone) besser, aber da würde ich nicht den Begriff "Werkzeug" verwenden.


Das mit dem Druck von außen (gesellschaftlich oder wirtschaftlich) ist natürlich gegeben. Aber dann sollte man es auch nur so äußern - in dem man bestimmte Werke kauft oder nicht kauft. Wenn ein Verlag plötzlich was anderes produziert und es gefällt einem nicht, sollte man nicht drüber groß meckern. Besser es einfach nicht kaufen. Wenn trotzde mehr davon produziert wird, dann mögen viele andere es wohl. Aber dann bringt das Meckern auch nix. Es spielt also nicht wirklich ne Rolle.

Wir haben oft das Problem, dass Minderheiten gerne mehr repräsentiert wären - aber nicht genug davon von großen Firmen produziert wird, um diese Repräsentation zu schaffen. Aber wenn die Minderheiten Minderheiten sind - dann bringen Werke auf die Minderheiten zugeschnitten eben weniger Geld. Doch auch hier gilt: Nischen können auch genutzt werden und für bestimmte Firmen kann das lohnen. Wenn Minderheiten für Minderheiten produzieren - halt mit anderm Budget - kann auch was brauchbares dabei rauskommen. Daneben kann es für große Firmen lohnend sein, wenn sie Minderheiten berücksichtigen - und sich daduch "gutes Image" verschaffen.


Da sind wir bei meinem Punkt a den ich oben hatte. Es kann ja möglich sein als große Firma ne Minderheit zu verbauen, um damit gutes Image zu kriegen - was sich förderlich auswirkt. Ohne dass man die Hauptzielgruppe vergrault, in dem das Werk schlechter wird oder weniger ansprechend. Also wenn viele lieber heimisches Setting haben spielt es halt nicht in Ägypten (was ich oben als b hatte) - aber man verbaut in Deutschland die Minderheiten. Punkt a, den ich oben hatte - und man kann das sinnvoll verbauen.

Wenn es nicht so relevant ist, dann ist die Minderheitenperson "einfach da" - man reitet nicht drauf rum. Aber andere sehen dass die Person halt da ist und erkennen es. Und das Werk wird nich schlechter.. DIe Konsumenten die der Mehrheit angehören werden nich unzufrieden. Die Minderheiten-Konsumenten freuen sich. Und das Unternehmen hat nen Image-Gewinn.

Wenns relevant wird kann man mehr erläutern. (Meine angesprochenen Abweichungen - dann sollte man auch mehr erläutern. Auch bei Mehrheiten die komisch sich verhalten.)

Und wenn man ne Minterheit verbaut und es schlecht rüberbringt, weil man drauf rumreitet (ständig komische Jokes oder sonstwas) - dann kommts halt nich gut an. Gefällt vielleicht maximal noch daer Minderheit, weil es ihr egal ist - Hauptsache sie kommt drin vor. Aber die Mehrheit könnte genervt sein. Da ist Kritik dann okay. Da sind die Leute auch nich Minderheitenhasser.



Ich geb mal ein konkretes Beispiel - dürfte keiner hier kennen, aber Kelven könnte es gefallen, der akzeptiert ja auch Sachen, die er nich selber kennt:
RTL hat momentan einige Eigenproduktionen an Serien gehabt - sind mal mutig und trauen sich was, statt nur US-Kram übersetzt zu bringen. Gabs ewig nich mehr. Mag halt keiner, weils dt. Serien sind.

Da gab es "Beck is Back" - eine Anwaltsserie. Die Drehbuchschreiber/Regisseure lobten sich da so schön selber, dass sie viele ungewöhnliche/interessante Typen Mensch drin unterbrachten. Hauptperson ist ein Anwalt der nach Studium die Kinder betreute, weil die Frau als Staatsanwältin arbeitete. Da diese ihn betrogen hatte mit nem Kollegen - kams zur Trennung. Und der Mann (Hauptperson) arbeitete wieder. So weit okay. Wurde auch okay umgesetzt, dass der Mann da sich um die Kinder kümmerte (und es auch neben dem Beruf weiterhin dann noch tut). Da musste man auch drauf eingehen. Ich mein das gehört zwangsläufig dazu, das "Drumherum" - weil es halt keine klassische Anwalts-Serie war wo man nur Gerichtssaal und vielleicht mal die Kanzlei sieht.

Was mir aber gar nich ging war diese ekelhafte Humor zum Fremdschämen: Ne andere schwangere Staatsanwältin arbeitet noch und macht mitten in der Sitzung irgendwelche Schwangerschaftsgymnastik oder cremt sich den Bauch ein. Is ja schön und gut, dass man vermitteln will, dass Frauen auch noch arbeiten können, wenn sie schwanger sind. Aber bei allem Humor (die Serie war schon auf Humor ausgelegt, auch wenn es ernste Momente gab) - das hätte nich sein müssen. Fand ich unpassend. Vor allem das es auch nich real so ist - vermutlich würden da Staatsanwältinnen zwischen den Sitzungen - wenn sowas sein muss - auf Toilette das erledigen, nich im Sitzungssaal. Selbst vor derm Hintergrund des Humors - wo schon mehr geht (die fanden wohl, dass das witzig ist, da so zu übertreiben) - schlecht gewählt.