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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 4 – River Revenge

  1. #81
    In ihr jubelte sie mit dem ehemals Glücklosen, dem sie nun Glück bringen durfte. Doch nach Außen hin gab Eryn sich abwägend, beobachtete das Treiben auf dem Tisch musternd. "Komm schon. Du knickst mir doch jetzt nicht ein?", sprach sie den Mann an ihrer Seite scheinbar motivierend, doch eigentlich nur hetzend, fordernd an. Ein zu breites Grinsen musste sie sich verkneifen. Ihre Hände lagen nun nicht mehr auf seinen Schultern, sie hatte bewusst ein Stück Distanz zwischen Furlan und sich gebracht. Die Barfrau stand leicht versetzt hinter ihm und erblickte dann den zurückkehrenden Fawyer. Noch einmal beugte sie sich zu ihrem Schützling. "Ich bin gleich wieder da... enttäusch mich nicht!", hauchte sie, den Druck verstärkend, der ihn vielleicht - so hoffte sie jedenfalls - zu weiteren, unüberlegten Zügen verführen würde. Und als sie dann wegtrat - vorerst weiter ins Casino hinein - zwinkerte sie dem Gewinner der letzten Runde ehrlich zu.

    Sie besah sich die Spielhalle, die alten, teils ausfallenden Automaten, die anderen Poker- und Blackjacktische, die Gästeschaft, die erstaunlich zahlreich war und doch vorwiegend aus Verlierern wie Derreck bestand, die wohl in weit höherer Zahl um ihr Hab und Gut betrogen wurden als ihr lieb war. Auch hörte sie die Geräusche aus den oberen Stockwerken, blieb dann neugierig am und im Treppenhaus stehen. Fawyer war nicht da, würde nun wohl wieder beschäftigt mit weiteren Tischrunden sein. Und die verdunkelte Treppe nach unten machte Eryn zu neugierig. Vielleicht würde sie dort eine weitere Gelegenheit finden, dem Betreiber dieser Anlage eins auszuwischen...


  2. #82


    Haile und Kerosa sprangen halb aus dem Inferno und wurden halb hinausgeschleudert, als direkt hinter ihnen eine weitere Anlage in einem glühend heißen Feuerball explodierte und sie mit der Wucht eines Raketenschlages auf den heißen Sand schleuderte, der gesprenkelt war von glühenden Metallteilen und kleinen, brennenden Pfützen aus Ölschlacke.
    Kerosa hatte in ihrem jungen Leben viel erlebt, Gutes wie Schlechtes. Sie hatte die Liebe ihres Lebens an die Frau neben ihr verloren, in mehr als brutaler Hinsicht und doch war sie gesegnet, denn der feurige Gott des Öls hatte sie verschont, wollte sie noch nicht im himmlischen Fuhrpark haben…

    Haile lag da, erschöpft und spürte jeden einzelnen Knochen, als die Erde unter ihr immer und immer wieder erbebte, ob kleinerer Explosionen im flammenden Inneren der Ölfelder. Durch den dichten Rauch konnte sie Jackman nicht erkennen, ihr Herz tat aber einen Sprung, als sie sah, wie er in einiger Entfernung aus dem Brand gelaufen kam und sich hinter einer Düne in Deckung warf, als ein weiterer Feuerball in die Luft stieg und heiße Trümmer nieder regnen ließ.
    Und dann begann Kerosa neben ihr hysterisch zu lachen. Das Mädchen blickte zur Seite, wo die Flamerider da lag, alle Viere von sich gestreckt, den Geruch nach verbranntem Haar verströmend und mit dampfender Kleidung. Sie lachte aus vollstem Halse, hysterisch, laut und voll ehrlicher Fröhlichkeit. Für Haile fast ungewohnt, die normalste im Umkreis zu sein.

    „Das ist das zweite Mal das du anwesend bist, wenn ich einen verdammt geilen Tag erlebe, Shenga…“, lachte sie krallte sich im Sand fest, als sie zu husten begann, ob des bitteren, schwarzen Rauches, der gerade in ihre Richtung geblasen wurde.
    Haile grinste und setzte sich auf, betrachtete die Plünderin, die sich plötzlich ebenfalls aufrichtete, dann nach ihrer Tasche griff und eine Plastikflasche hervor holte, in der sich eine leicht gelbliche Flüssigkeit befand.
    „Das ist Motorenblut, gesegnet von der großen Maschine.“, sagte Kerosa stolz und hielt die Flasche in die Höhe, so dass sich die Sonne darin widerspiegeln konnte. „Ein Priester des großen Fuhrparks hat sie mir zum Geschenk gemacht, als ich meinen ersten Unmotorisierten getötet habe.“, lächelte sie in Erinnerung und wirkte dabei fast wie ein normales Mädchen, das von ihrer ersten Liebe erzählte. Dann blickte sie Haile an, nickte ernst, und öffnete die Flasche, ließ ein paar Tropfen auf ihre Faust tropfen und legte die mit Benzin gesprenkelte Faust dann auf die Stirn von Haile, die verwundert zuschaute und sich nicht rührte. „Ich bin Kerosa von den Flameriders und dir, Shenga, schulde ich alles. Ich will an deiner Seite fahren, bis die große Explosion uns trennt oder mir der Treibstoff im Leben ausgeht.“

    Dann nahm sie ihre Hand zurück und leckte einen Tropfen Benzin ab, begleitet von einem Schütteln. „Deine Feinde sind jetzt meine Feinde, bis meine Schuld getilgt ist.“, verkündete sie stolz und hieb sich auf die Brust.

    Das Schweigen von Haile falsch interpretierend, griff sie abermals in ihre Tasche. „Und um dir das zu beweisen, möchte ich meinen wertvollsten Besitz mit dir teilen.“
    Und mit einem stolzen Lächeln legte sie einige Bänder Panzertape vor Haile auf den Sand, der darob beim ersten Anblick sofort eine mehr als irre Idee in den Kopf schoss.

    In diesem Moment kam Lancaster zu ihnen, in den vom Rauch schwarzen Händen hatte er die Kanister mit dem Lachgas umklammert und erschöpft ließ er sich neben den Beiden nieder.
    „Anführer-der-nicht-kämpft, my ass…“ sagte er erschöpft und streckte sich aus, während neben ihnen das Ölfeld mit einem letzten lauten Krachen und einem in die Luft emporsteigendem Feuerball genau das richtige Ambiente schuf…

    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    Objekt erforderlicher Trait bei Aufgabe Effekt
    Panzertape Medizin Adam samt Sarg oben auf dem Float befestigen, 100% unbekannter Effekt
    Lachgaseinspritzung Fortbewegungsmittel +15% Erleichterung bei allen ANDEREN Stationsaufgaben
    Zitat Zitat
    Optional: Imperator Keriosa
    Anzahl: keine
    Probe: durch Rettung bereits bestanden
    Hintergrund: Kerosa hat eine Lebensschuld abzutragen und kann für eine einzelne Stationsaufgabe einen Reisenden ersetzen. Dies kann auch tödlich für sie enden.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Eta
    Erforderliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Proben:
    - Schwöre Kerosa auf die Aufgabe ein: variabel und beliebig
    Hilfsmittel: Gebräuche: Plünderer
    Hintergrund: Kerosa hat ihr Leben damit zugebracht, sich um Maschinen und Fahrzeuge zu kümmern und die Flamerider sind mehr als bekannt dafür, fahrbare Untersätze den Bedürfnissen eines Krieges im Ödland anzupassen. Wenn Kerosa begeistert werden kann, hat sie vielleicht noch den einen oder anderen Trick auf Lager.
    Erfolg: ?
    Misserfolg: ?
    --

    Mary und Jackal war klar, dass sie eine gute Chance hätten, wenn es ihnen gelingen würde, die untoten Kinder irgendwie in die Wartungshütte zu locken. Und so sehr wie sie sich an den Kaninchen und der Ziege interessierten, wären sie der perfekte Köder.
    So würden sie problemlos die Nahrung und das Wasser in ihren Besitz bringen können.

    --

    Eryn spürte den Blick von Furlan in ihrem Rücken ,wie der alte Mann ihr hinterherblickte und sie schmunzelte, als er abermals von den Spielern zurück in die wirkliche Welt gerufen werden musste, es war offensichtlich, dass Furlan jetzt kaum noch mehr die Konzentration für ein vernünftiges Spiel aufbringen konnte. Als sie an Fawyer vorbei ging, musterte er sie kurz, eilte dann aber weiter zum Tisch, obschon es klar schien, dass er gerne mit ihr gesprochen hätte.
    Als die hübsche Bardame dann im hölzernen Flur des Treppenhauses an kam, hörte sie das Gestöhne und Geschrei von oben und nutzte die Geräuschkulisse, um sich nach unten zu begeben.

    Ihr fielen sofort die Kratzspuren und die eingetrockneten Blutflecken am Fuß der Treppe auf, ebenso die Schäden am Geländer, es wirkte, als wäre hier, direkt auf der Treppe, öfter massiv gekämpft worden.
    Als sie unten ankam, erkannte sie einen weiteren Gang der in den Keller hineinführte und von einem gruselig wirkenden flackernden Licht beleuchtet war.
    Ganz am Ende war eine mehrfach verstärkte Holztür angebracht und davor schien Jemand zu schlafen, Von der Kleidung her eine Scavenger wie Torres, hatte sie mehrere Klingen am Körper und ein Maschinengewehr auf dem Schoß. Die Augen waren geschlossen und aus der Holztüre hinter der Wachfrau war kaum etwas zu hören.

    Probe Eryn: Infiltrator: Misslungen! (über Gruppe, aber erleichtert)
    Und dann knarzte der letzte Abschnitt der Treppe erbebend laut.

    Müde und träge hob sie die Augen und blinzelte: „Torres? Ist es schon Zeit für die Ablösung? Oder hast du nen Neuen für’s Laufrad?“, grunzte sie in die Dunkelheit hinein und Eryn wurde klar, dass man sie nicht sehen konnte, da sie im Treppenhaus komplett in der Dunkelheit verschwand…

    Geändert von Daen vom Clan (09.10.2015 um 13:17 Uhr)

  3. #83
    Laufrad?, fragte Eryn sich still selbst, als sie die Gestalt der Wachfrau am Ende des Raumes sitzen sah.

    "Torres am Arsch!", sprach sie dann und trat wie selbstverständlich ins schummrige, flackernde Licht des Ganges, weiter auf die Wache zu. Dabei setzte sie einen Gesichtsausdruck auf, der erzählen sollte, dass sie tendenziell genervt war. "Kann der Idiot überhaupt gefahrenfrei die Treppe runterlaufen?" Sie gluckste kurz hämisch grinsend, wie jemand, der den erwähnten Muskelberg schon eine Ewigkeit kannte. Die Barfrau spekulierte einfach darauf, dass die Belegschaft groß genug war, um sich nicht zu kennen. Die Wachen hörten von den Nutten sicherlich ohnehin nicht viel mehr als das falsche Gestöhne und Geschrei. "Nein, oben gibt's Probleme. An einem der Tische läuft was nicht, keine Ahnung. Furlan hat Probleme mit ein, zwei Verlierern, die nicht mehr... so verlieren, wie sie sollten. Torres vergnügt sich draußen irgendwo mit Leichen, also soll ich hier Bescheid sagen."

    Bevor die Wachfrau mehr als ein zögerndes Kopfschütteln von sich geben konnte, warf Eryn schon selbst ein: "Totaler Bullshit. Was erwarten die? Dass ich hier in der Zwischenzeit Wache halte?" Sie gab ein Lachen von sich, als eine Idee in ihr aufkeimte. "Von wegen..." Sie grinste die Wache an, die nun aufstand. Sie hatte kurzes, dickes, lieblos vom Kopf baumelndes Haar, war für eine Frau recht hoch gewachsen und sah zumindest in der Rüstung außerordentlich kräftig aus. Sie schien nicht so Recht zu wissen, was sie von der 25-Jährigen halten sollte. Die ehemalige Kellnerin traute sich aber so lange weiter vor, bis das Maschinengewehr nicht auf sie gerichtet wurde. "Kannst du dir mich mit einem Munitionsgürtel vorstellen?" Sie ließ es so klingen, als würde sie in der Fantasie nichts als nur eben diesen Munitionsgürtel tragen, schmunzelte dabei süß.

    "Also... ich schlage vor, ich geh gleich wieder hoch und sag denen, dass du natürlich auf deinem Posten bleibst. Bis dahin ist der Boss vermutlich schon fertig mit ihnen. Immerhin sind das irgendwelche dahergelaufenen Loser, da braucht es keine starke Frau!" Bei den letzten Worten warf sie funkelnde, bewundernde Blicke zur Bewaffneten. "Gott, du siehst gut aus!", sagte sie dann und weitete die Augen kurz darauf, tat so, als hätte sie das nicht laut sagen wollen. Scham vorspielend fuhr sie fort: "Ähm... ja, ich geh wieder..." - sie machte kehrt, um dann doch sichtlich zu zögern, sich abermals zur Wachfrau umzudrehen. "Es sei denn, du hättest nichts gegen ein bisschen... Zweisamkeit?"

    Auch weiterhin nahm sie nur ein abwägendes Zögern von Seiten der Wachfrau wahr. Die Bedienstete des mittlerweile zerstörten Dusty Derreck's konnte nicht ausmachen, ob der Dame vor ihr die angedeuteten Avancen ihrerseits gefielen oder es sie vollkommen kalt ließ. Wieder trat Eryn näher, erklärte sich in ihrer Rolle: "Du glaubst nicht, wie satt ich die ganzen scheiß Kerle und ihr beschissenes Balzverhalten habe. So große Fresse und so kleine Schwänze." Den letzten Teil ihrer Aussage untermauerte sie, indem sie zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand demonstrativ nur wenige Zentimeter freien Platz ließ. Nach diesem Satz ließ sie eine vielsagende Stille folgen, stand nun maximal einen Meter vor der Wache, hatte sich diesen Raum durch sorgfältig gewählte Sprache erkämpft. Und kämpfend sollte sie jetzt auch aussehen - kämpfend mit sich selbst. "Da...", fing sie an und gab sich zögerlich, fuhr dann fort: "... da ist es kein Wunder, wenn man sich mal nach was anderem sehnt, oder?" Wieder gab sie vor, sich vor ihren eigenen Worten zu erschrecken, bevor sie dann doch die Gelegenheit beim Schopf griff und Mut fasste.

    "Ich weiß..." - ein schweres Seufzen Eryns unterbrach sie selbst - "... ich weiß, dass das jetzt... dass das aus dem Nichts kommt, aber...". Zögerlich und langsam nahm sie ihre Hand nach vorne, um hadernd zu wirken und um keine vorschnelle Verteidigungsreaktion zu provozieren. Die Rückseiten ihrer Finger strichen dann über den Hals der Frau vor ihr. Ihre Haut war rau, besonders auch an der Hand, die keine Waffe trug. Diese fasste Eryn zärtlich und führte sie in Richtung von sich selbst, auf ihr eigenes Schlüsselbein, um mit ihr vorerst auf einer Seite einen Träger ihres Kleids über den Rand ihrer Schulter hinweg zu schieben.

    Selbst, wenn die Wachfrau für gewöhnlich nicht an Frauen interessiert sein sollte; an einem Ort wie diesem, an dem es für die Kerle bezahlte Liebe zu Frauen gab, die wahrscheinlich um einiges attraktiver als die Wache waren und an dem das Beste, was eine Frau bekommen konnte, Torres war, stellte die Einsamkeit vielleicht einiges mit ihr an. Darauf spekulierte die Schönheit.


    Geändert von MeTa (09.10.2015 um 13:43 Uhr)

  4. #84
    "Club", wie sie von Torres spöttisch genannt wurde, hatte in der Tat nicht das geringste Interesse an Frauen und eigentlich hatte sie auch schon mit Männern abgeschlossen, nachdem Torres und seine Scavenger ihr klar gemacht hatten, dass es innerhlab der Gruppe kein "Geficke" gab, um in den tödlichen Einsätzen, denen sie sich jeden Tag stellen mussten, kein unnötiges Drama zu haben. Sie war schon unzählige Male, manchmal halbnackt, zwischen ihren männlichen Kollegen gelegen und Niemals hatte man ihr auch nur Avancen gemacht.
    Insofern war sie nun vollkommen überrascht und überrumpelt. Mit ihrer großen Zahnlücke und dem klobigen Kopf hatte sie tatsächlich von der Form her das Aussehen einer Keule und vom Charakter her schätzte man sie genauso stumpf ein.
    Was Eryn mit ihr tat, war für sie verwirrender als jeder Überraschungsangriff von Kutlisten und sie merkte, wie sehr sie simple Berührungen vermisst hatte, oder einfach nur die Tatsache, als Mensch und nicht als Waffe oder Ressource eingesetzt zu werden.

    Sie starrte Eryn mit großen Augen an und ihr Zögern, ihre Verwirrung waren mehr als deutlich auszumachen. Fast wie mechanisch und mit zitternden Fingern ließ sie den Träger des Kleides an der linken Schulter wandern, fast senkte sich der Stoff des Kleides so weit, dass die linke Brust von Eryn zum Vorschein kam. Trotzdem starrte "Club" mehr in Eryns Gesicht, in den Augen ein Flackern vollkommener Verwirrtheit...

    Probe Eryn: Verführer: Bestanden!
    Trotzdem wirkte es, als wäre die Wachfrau mit der Situation komplett überfordert, denn sie zögerte sichtlich, dachte wahrscheinlich an einen Test oder einen besonders grausamen Scherz von Torres.
    Eryn wusste, was auch immer sie vor hatte, sie musste schnell sein.
    (erste Folgeprobe um 30% erleichtert, wenn sinnvoll erklärt)

  5. #85
    Eryn nutzte die Verwirrung der keulenkopfigen Dame weiter aus, legte ihre Hand schließlich auch auf die andere Schulter, strich mit den Fingerspitzen über den trockenen Handrücken der Wache. Dann sah sie sich links und rechts um. Es gab nur den langweiligen Stuhl im dreckigen, staubigen Gang, auf dem Club bis vor wenigen Minuten gesessen hatte. Als deren Finger das erste Mal Anstalten machten, sich von selbst zu bewegen, verstärkte Eryn den Druck auf sie, schüttelte grinsend, aber nicht gänzlich absagend den Kopf. "Bevor wir das Zusammensein weiter genießen, sollten wir es uns vielleicht etwas gemütlicher machen?", schlug sie fragend vor, um so zu tun, als würde sie der Frau eine Wahl lassen, während sie doch eigentlich nur forderte. "Wenn du von oben eine bequeme Decke holst, und aus der Küche vielleicht die ein oder andere Knabberei, dann - das schwöre ich dir - zeige ich mich erkenntlich. Der Boss halst mir irgendwelche Gäste auf, wenn ich es versuche!"

    Sie wusste nicht, ob Club bereits reagierte. In einer vorerst letzten Geste schob sie die Hand der einsamen Frau wieder von ihrer Schulter, auch den zweiten Träger mitnehmend. Der türkise Stoff hielt sich nur an ihrem Körper, da er an der Hüfte gerade so eng genug saß und sie ihn zusätzlich verspielt mit den Händen auf Brusthöhe festhielt, die Wache verstehen lassend, dass sie ihr mehr Freizügigkeit versprach, wenn sie ihr den Wunsch erfüllte. Sie deutete auf das Maschinengewehr, wollte neben dem Verlangen auch das Vertrauen Clubs gewinnen. "Vergiss deine Waffe nicht. Ich kann die nicht benutzen und jemand muss mich doch retten, wenn mir hier was passieren sollte." Ein ihre Stärke anerkennendes Schmunzeln folgte. "Du darfst aber eins deiner... Messer hier lassen, wenn du mir vertraust."


  6. #86


    Club“ sah Eryn mit flackernden Augen an, es symbolisierte Skepsis, die dann erlosch und mit melancholischer Vorfreude blickte sie Eryn an. „Danke.“, flüsterte sie leise, fast schüchtern und stand auf. Es wirkte, als hätte sie ihren Entschluss gefasst!
    „Bleib genau hier stehen und rühre dich nicht. Und… bleib von der Tür fern. Du weißt schon, tödliche Gefahr und so. Der ‚Vortrag‘ “ Die Art wie sie es sagte, wirke ernst, als müsste Eryn genau wissen, was sie meinte, als Angestellte von Fawyer, als die sie sich ausgab. Sie lächelte wieder schüchtern, nickte und ging einige Schritte an ihr vorbei, dann drehte sie sich auf dem Absatz um, es wirkte, als müsste sie sich Mut ansammeln und öffnete den Mund um etwas zu sagen. Eryn hatte sie mit ihrer Erfahrung in der Bar schon lange durchschaut und nickte ihr aufmunternd zu.
    Und so rannte Club die letzten zwei Schritte zurück und küsste sie kurz. Es war grob, ungeschickt und aufgeregt, als wäre es das erste Mal in ihrem Leben, doch reichte es, um Clubs Knie augenscheinlich weich werden zu lassen, denn glücklich lächelnd rannte sie nun nach oben und Eryn sah ihre Chance kommen.

    Ein Messer hatte man ihr nicht zurück gelassen, doch das war auch nicht notwendig, denn die Tür war offen.
    Drinnen war flackerndes Licht zu sehen und ein leichtes Schaben auf Holz.
    Sie schwang die Tür komplett auf und war überrascht, einen nur so kleinen Raum vor sich zu sehen.
    Inmitten des Raumes war ein großes hölzernes Rad aufgebaut, von dem zahlreiche Kabel weg führten, ein einzelner Zombie versuchte greinend und schlurfend ein Kätzchen zu erreichen, dass außerhalb seiner Reichweite in einem kleinen Käfig angebracht war und panisch von links nach rechts raste und so den Untoten noch mehr anstachelte. Links neben der Tür waren einige Schalter zu sehen, die alle nach unten zeigten. Sie waren offen zu sehen, es war aber möglich, einen Teil der Tapete nach unten zu klappen, so dass die Schalter komplett verschwinden würden.
    Als Eryn sich durch die Tür schob, warf sich der Untote sofort gegen die Kette um seine Hüfte und versuchte nach der Bardame zu greifen. Das Rad blieb stehen. Das Licht brannte weiter.

    Was auch immer sie tat – es war Eile geboten. Denn Club würde sicherlich nicht auf sich warten lassen, nicht nachdem was Eryn ihr in Aussicht gestellt hatte

  7. #87
    Eryn schreckte hoch, als der Untote in ihre Richtung griff. Die Träger ihres Kleids, die sie wieder hoch gezogen hatte, rutschen gefährlich nah zur Seite ihrer Schultern, doch wurden von ihren flinken Fingern wieder zurückgeschoben. Natürlich erreichte er sie nicht, wurde von den Ketten gehalten. Doch das nahm die Barfrau erst im zweiten Moment wahr. Sie sah sich um, fast hektisch, denn ihr war bewusst, dass sie sich nur wenig Zeit erkauft hatte. Ihr erster Blick fiel zur Katze. Sie empfand Mitleid. Eryn war nie ein sonderlich großer Tierfreund gewesen, doch das kleine Ding dürfte sie trotz allem der aktuellen Situation vorziehen. Und so trat sie in vorsichtiger Distanz zum Holzrad und dem darin befindlichen und immer noch sie begierenden Zombie zum Käfig. Zu ihrem Glück ließ sich dieser ohne Weiteres öffnen. Die Katze war aufgebracht und sprang fast aus dem Arm der ehemaligen Barfrau, als diese sie heraushob, doch beruhigte sich nach einigen Streicheleien gerade genug, um nicht einfach wegzulaufen.

    Dann sah Eryn die Schalter. Warum?, fragte sie sich selbst still, als sie diese länger musterte. Ein Gedanke setzte sich fest. Einer, der unsinnig schien, doch so verführerisch war. Sie konnte selbst kaum sagen, was sie ritt - vermutlich wollte sie den Chef dieses Ladens nur noch mehr ärgern - als sie sich den Hebeln näherte. Die Finger, die nicht damit beschäftigt waren, das Kätzchen auf ihrem Arm zu halten, legten sich an den ersten der heruntergedrückten Schalter. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Entscheidung, doch der Impuls war zu stark, um ihn zu unterdrücken.

    Und so drückte sie den ersten Schalter hoch, wartete nicht mal ab, um auch mit dem zweiten, dritten und vierten weiter zu machen. Sie hörte nicht auf, bis alle Schalter nach oben gedrückt waren. Und dann drehte sie sich um, um schnell den Rückweg antreten zu können, der nach ihrer unbedachten Aktion noch unsicherer werden könnte als es der Hinweg gewesen war.

  8. #88
    *Klick* - der erste Schalter, kein Effekt war zu erkennen!
    *Klack* - der zweite Schalter und sie spürte ein leises Vibrieren und hörte dann ein leichtes Rumpeln.
    *Klick* - beim dritten Schalter erstarb das Licht langsam flackernd. Wahrscheinlich im ganzen Haus, wie sie ob der wütenden Rufe von oben und dem beharrlichen Hämmern eines Gehstocks über ihrem Kopf ausmachen konnte.
    *Klick* - beim vierten Schalter sah sie, wie sich die Kette vom Untoten löste und er im ersterbenden Licht auf sie zugejagt kam!

    Und während sie sich umdrehte, um die Tür aufzureissen und dem Untoten zu entkommen, der sofort auf sie zugesprungen kam - agil und kaum verwest! - sah sie aus dem Augenwinkel den Grund des Rumpelns von Schalter 2. In der Ecke des Raumes hatte sich eine Geheimtür geöffnet...

    Ihr war klar - sie konnte es gerade noch so aus der Tür hinaus schaffen!
    Oder sie musste sich mit dem Untoten anlegen und an ihm vorbei schlüpfen, um möglicherweise die Geheimtür zu erreichen...

    Geändert von Daen vom Clan (09.10.2015 um 15:56 Uhr)

  9. #89
    Frank machte sich geistige Notizen über das, was Liz sagte und würde es sich später dann auch aufschreiben, es schien ihm der falsche Moment zu sein, um alles hier und jetzt zu notieren, das wäre vielleicht doch zu auffällig. Etwas überrascht war er, als sie so unvermittelt einen Teil ihres wahren selbstdurchblicken ließ. Frank wusste nicht genau, wie er damit umgehen sollte, er hatte mitleid mit ihr, denn er wusste genau wie es war jemanden zu verlieren.. Trösten wäre hier falsch, er musste die richtigen Worte finden, sonst würde sie sich verschließen. Gut, dann weiß ich schon wo ich ansetzen kann. Ich werde mich etwas umsehen. Ich werde mich auch mit den anderen aus meiner Gruppe kurzschließen. Jäger zum Beispiel scheint sich jetzt ja plötzlich mit Torres zu verstehen, er kann vielleicht dabei helfen Infos aus Torres heraus zu bekommen. Ich muss mit ihm sowieso noch ein Hühnchen Rupfen. erklärte er zuversichtlich und stand dann auf.

    Gerade als er gehen wollte, ging das Licht aus. Scheiße, was ist jetzt wieder los? fragte er sich innerlich.

    Geändert von wusch (09.10.2015 um 16:11 Uhr)

  10. #90
    WAS IST IN DICH GEFAHREN?, schrie sie sich gedanklich selbst zu.

    Es waren nicht mal wenige Sekunden, nicht mal ein paar Wimpernschläge, die sie Zeit hatte, zu reagieren. Eryn würde es nicht einfach so unbeschadet am Zombie vorbei schaffen, doch Club oder wem auch immer direkt in die Arme laufen, wenn sie jetzt einfach hinaus lief. Für einen Augenblick kam ihr in den Sinn, dem Zombie das Kätzchen entgegen zu werfen, ihn damit zu beschäftigen, sich so an ihm vorbei drängeln zu können, ohne selbst in Gefahr zu geraten. In Gedanken sah sie es sich schon tun, die Geheimnisse der geheimen Schaltzentrale Fawyerlands erkunden. Doch damit würde sie sich selbst in eine Falle begeben, sich im Geheimraum einsperren und nur darauf warten können, entdeckt und bestraft zu werden.

    Noch bevor sie in die niedlichen Augen des Tieres gucken konnte, verwarf sie die Idee also und sprintete dann doch heraus, in der Hoffnung, die Dunkelheit nutzen zu können, um nicht entdeckt zu werden. Das Kätzchen drückte sie fest an ihre Brust, als sie in Richtung der im Dunkeln unsichtbaren Treppe rannte.

  11. #91
    Eryn sprintete wie eine Wahnsinnige in Richtung Treppe, als sie von oben Gepolter hörte und schnelle Schritte, die rasch näherkamen.

    "Du bist die dümmste •••••••• der Apokalypse, Club, alleine schon die Vorstellung, dass sich ein lebendiges Wesen für dich interessieren könnte, stinkt doch geradezu nach Falle!", schimpfte Torres laut und voller Wut und wie zur Antwort hörte sie wie ein Stumgewehr entsichert wurde. "Wenn ich diese •••••••• erwische, dann schlitze ich sie auf...!", war die von Enttäuschung und Hass verzerrte Stimme von Club zu hören.
    "Maul halten. Du bleibst hier. Ellen oder so, gehört zu Lancaster und sucht Derreck. Du wartest hier. Und wenn einer von ihren Freunden die Treppe runterkommt, dann schießt du ihm in den Bauch und dann in den Kopf. Mit Schalldämpfer. Ich gehe runter und mach sie fertig!"

    In dieser Sekunde war Eryn an der Treppe angekommen, sah aber schon den massigen Schatten von Torres die Treppe herunter kommen. In ihrer Verzweiflung huschte sie blitzschnell unter die Treppe, da sie wusste, dass auch der Rückweg durch Club versperrt war. Sie saß sprichwörtlich in der Falle, als sie im Dunkeln gerade noch so den Schemen von Torres ausmachen konnte, der sowohl eine Pistole als auch eine riesige Machete in der Hand hielt und ihr den Rücken zudrehte, um sich in Richtung der Tür zu bewegen...

    ---

    Oben sahen die Gäste, wie Torres plötzlich in Richtung des Flurs stürmte, während Fawyer lachend ein paar Kerzen anzündete und fröhlich prustete: "So ist das mit der Z-Energie, liebe Freunde."

  12. #92
    Sie hatte keine andere Chance. Club würde oben auf sie warten und kein zweites Mal schauen, bevor sie Eryn tötete. Die ganze Hoffnung und Lust, die die Barfrau in der Wache geweckt hatte, musste nun in Enttäuschung und Hass umgeschlagen sein. Doch nicht mal für ein schlechtes Gewissen hatte sie Zeit. Sie setzte das Kätzchen neben sich ab, hielt den Finger auf die eigenen Lippen, um ihr anzudeuten, still zu sein. Eryn hätte schwören können, dass die Katze sie ansah, als hätte sie sagen wollen: "Schnauze, ••••••••! ICH bin hier nicht die Idiotin!"

    Die Kellnerin gab sich Mühe, leise zu sein, als sie wieder aus ihrem Versteck kroch. Sie folgte dem Schemen des Hünen vor sich langsam, wartete nur darauf, dass er dem Untoten begegnen würde, dem sie soeben entkommen war. Sicher würde kein einzelner Zombie den Tod des mutmaßlich erfahrenen Scavengers bedeuten, doch womöglich rechnete er nicht damit, würde in ein kurzes Handgemenge geraten oder zumindest Aufmerksamkeit benötigen, um sich dem Wiedergänger zu erwehren. Aufmerksamkeit, die ihm fehlte und die sie nutzen konnte, um ihn von hinten zu attackieren, vielleicht zu entwaffnen und mit seinen eigenen Waffen zu erledigen. Kein großer Plan, doch ihre letzte Chance.

    Fast ironisch - wie auch Eryn selbst in den Momenten feststellte, die womöglich ihre Letzten werden sollten. Derreck hatte alles dafür getan, sie zu schützen, und das mit Erfolg. Und nur um ihn und seine Verluste im Fawyerland in einem albernen Akt zu rächen, kostete sie sich wahrscheinlich selbst das Leben und brachte andere in Gefahr.


  13. #93
    Torres ging mit kurzen, vor Anspannung geduckten Schritten nach vorne, ganz der erfahrene Scavenger und legte dann die Hand auf die Klinke.
    "Du verdammte ••••••••...", flüsterte er und atmete noch einmal tief durch. Dann riss er die Tür auf, tat einen Schritt nach vorne und in diesem Moment konnte Eryn hören, wie der Untote ihn attackierte.

    Perfekt abgestimmt mit dem Angriff des Untoten, warf sich Eryn auf den Mann, der in diesem Augenblick zurück taumelte und umklammerte ihn, doch sie hätte auch genausogut gegen eine Wand laufen können, denn sie schaffte es nicht einmal annähernd, den adrenalingepeitschten Mann ernsthaft in Gefahr zu bringen.
    Selbst mit zwei Feinden, die sich an ihn klammerten, warf sich der Riese nach links und nach rechts und Erny merkte, wie ihr mehr als schmerzhaft die Luft aus den Lungen gepresst wurde und sie hart mit dem Hinterkopf gegen den Türrahmen schlug.
    Dann hörte sie ein scharfes Zischen, zwei Mal, wie eine Waffe, die mit Schalldämpfer schoss und der Schmerz, der danach in ihrem Gesicht explodierte, war schrecklich...

    Sie wurde auf den Gang geschleudert und spürte, wie Blut aus ihrer Nase lief.
    Sie wusste, dass der Scavenger nun auf sie anlegen und schießen würde.
    Und dann ging ein Licht an, ausgehend von Torres. Der Scavenger hatte eine Taschenlampe gezückt und im Lichtkegel konnte Eryn den Untoten erkennen, der mit zwei sauberen Kopfschüssen am Boden lag.
    Dann fuhr der Lichtkegel auf seinen Arm, er war von dem Untoten gebissen worden, die Wunde blutete heftig.

    In seiner Stimme lag Verzweiflung, als er die Lampe auf Eryn richtete und vor Schock krächzte: "Warum...? "

    Eryn wusste, dass ihr Leben von exakt(!) den nächsten Worten oder ihrer nächsten Handlung abhing.

  14. #94
    "Warum...? "

    Diese Frage hätte Eryn sich exakt so auch selbst stellen können.

    Warum?



    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Es war nicht nur der Schmerz einer vermeintlich blutenden Nase, der sie weinen ließ. Es war mehr als das.

    "Weil ich nicht nachdachte, oder zuviel. Weil ich jemanden liebe, dem ich es nie gezeigt habe. Weil mich der Frust darüber, dass ich zu stolz war, ihn zu mögen, jetzt verfolgt. Weil ich dachte, ich könnte wieder gut machen, wie ich ihn behandelte, indem ich die leiden lasse, die ihm nur halb so Unrecht getan haben wie ich selbst. Weil ich keinen anderen Weg kenne. Ich bin selbstsüchtig. Ich bin ein Monster. Ich bin ein Spielzeug. Ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen." Sie seufzte schwer.

    "Ich habe einen Jungen dem Tode überlassen, um mich selbst zu schützen.

    Ich hätte dich, ohne zu zögern, getötet, wenn ich dazu fähig wäre.

    Ich habe einen Kanister mit Giftgas in eine Siedlung geschmuggelt.

    Ich hätte die verfickte Katze dem Zombie zum Fraß vorgeworfen, wenn es mir was gebracht hätte.

    Ich habe mehr Unschuldige getötet als du dir vorstellen kannst.

    Scheiße..."


    Sie schluchzte und spuckte das Blut aus, welches über ihre Lippen in ihren Mund gelaufen war. Ihre Lider wischten die brennenden Tränen aus ihren Augen. Eryn sah geblendet ins Licht, wo Torres stehen musste. "Das war's...", sagte sie achselzuckend. "Ich habe nicht mehr für dich. Ich bin nicht mehr als das. Ich kann nicht behaupten, dass mich jemand vermissen würde. Ich bin... alleine Schuld. Weder Jäger, noch Lancaster, noch sonst wer. Sie haben nichts damit zu tun."

    Sie dachte an Jäger, Leo und Niki, mit denen sie das Lager der Plünderer überfallen hatte. Sie dachte an Frank, dem sie vor Sara geholfen hatte, Silvia eine Zukunft zu bescheren. Sie dachte an Will, mit dem sie sich verstanden - den sie geneckt - hatte und mit dem gemeinsam sie das Giftgas zu den Sabals brachte. Sie dachte an Evi, die fast zu einer Freundin hätte werden können. Und zuletzt dachte sie an Derreck.

    Das durfte nicht das Ende sein. Sie WAR schrecklich. Doch sie wollte nicht gehen...

    "Hör zu, Torres: Meine Freunde und ich sind hier auf dem Weg zu einer Mission. Wir haben die Möglichkeit für ein effektives Heilmittel, wir können die Zukunft verändern, die Welt wieder machen wie sie war, bevor ich lebte. Ich weiß, dass das ein schwacher Trost ist..." - sie konnte die Wunde an seinem Arm im Schein des Lichtes nicht erkennen, doch natürlich wussten beide, was sie bedeutete - "...und ich kann nicht behaupten, dass wir rechtzeitig fertig werden, um dir zu helfen, aber die Gruppe braucht ein hübsches Gesicht, auch wenn ich nicht mehr bin als das. Wenn du mich gehen lässt, gebe ich dir das erstmals ehrliche Versprechen, den Rest meines Lebens zu versuchen, all das Chaos, das ich bisher gestiftet habe, wieder gut zu machen."

    Und das erste Mal seit Langem spielte sie kein Spiel.


  15. #95
    Der Scavenger war hier, um sie zu erschießen. Sein Blick war wutverzerrt und Eryn wusste, dass sie nun sterben würde, sollten ihre Worte nicht auf fruchtbaren Boden fallen.
    Probe Elyn: Händler: miss... gelungen!

    Torres schnaubte fassungslos und taumelte dann wie schwindelig zurück, stützte sich an der Wand ab.
    "Ein Heilmittel? Gegen den Biss?" Er stürmte sofort nach vorne, packte sie hart und grob und zog sie an ihrem Hals äußerst schmerzhaft nach oben. Die Spuren würden noch einige Zeit lang sichtbar sein, so viel schien klar.

    Dann legte er ihr die Pistole an die Schläfe und mit schneidend kalter Stimme sagte er: "Erzähl. Mir. Alles."

  16. #96
    Sie würgte, bekam kein Wort heraus, bis der Scavenger seinen Griff lockerte, sie an der Wand ein ganzes Stück herunter ließ, doch noch immer grob festhielt.

    "Wir... wir haben einen Kasten. Einen... Sarg. Darin ist ein... konservierter Kerl, den unser Bürgermeister Adam nannte. Er ist die Lösung. Sheng hat scheinbar schon lange Zeit auf ihn gewartet, wusste, dass er kommen würde. Und vor ein paar Wochen war es dann soweit." Sie hustete, spuckte dabei Blut. "Wir zogen unter der Leitung von Lancaster los, um ihn nach... San Antonio zu bringen. Zuerst mussten wir in den Süden, um die Batterien aufzutreiben, die das... Ding versorgen. Dort verbrüderten wir uns mit Wilden und beendeten den Krieg zwischen ihnen und der Verbrechersiedlung, eben mit dem Nervengas. Wir bekamen die Batterien und gingen zurück nach Sheng's Hope. Es lag komplett in Trümmern. Jetzt gerade sind wir dabei, Sheng und... und die anderen zu retten, bevor wir weiterziehen und die Mission beenden. Und ich habe nichts Besseres zu tun, als alles stehen und liegen zu lassen, um Derreck zu rächen."

    Sie schluchzte, wollte sich ihm weiter öffnen. Neue, frische Tränen drangen in ihre Augen. Sie eröffnete ihm mehr. "Bei uns gab es einen fürchterlichen Mann; George. Er besaß Sklaven, die er auf seinen Feldern arbeiten ließ und unter fürchterlichen Bedingungen herumkommandierte. Ein Dorfjunge, Raoul, hat bei ihm auf der Farm Essen gestohlen. George dachte, dass es Derreck gewesen wäre, schickte seine Affen los und ließ ihn leiden, wochenlang. Er hörte nicht auf, bis Derreck selbst den wahren Schuldigen ans Messer liefern würde. Doch das tat er nicht. Er wusste, wer gestohlen hatte, aber er nahm lieber die ständigen Prügel in Kauf, als Raoul zu verpfeifen." Sie versuchte. einzuatmen, doch die kräftigen Pranken an ihrem Hals ließen das kaum zu. "Dann drohten sie ihm damit, mich zu verletzen." Ihr Blick wurde nun glasig. "Er hielt das nicht aus, er knickte ein. Ich war ihm so wichtig, wie er mir ist. Nur besaß er den Mut, dazu zu stehen. Er überwältigte Raoul, ich erwischte ihn durch Zufall dabei. Anstatt es ihm auszureden, zögerte ich und schlug den Jungen am Ende selbst mit einer Pfanne ohnmächtig, um dann dabei zuzusehen, wie Derreck ihn auslieferte."

    Da war es. Das erste Mal, dass sie darüber sprach, was sie in den letzten Wochen mit einer gewaltigen Schuld beladen hatte. Es war befreiend, darüber sprechen zu können, doch auch beängstigend, es sich vor Augen zu führen.

    "Es tut mir so Leid. Ich sag das nicht so. Es tut mir Leid, wirklich. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen, ungeschehen machen, dass ich überhaupt diese scheiß Treppen runtergegangen bin. Und das sage ich nicht nur, weil du mich jetzt erschießen wirst. Ich bereue es, dir das angetan zu haben. Ich bereue es, Club verarscht zu haben. Ich bereue, dass mich meine Blindheit solche Dummheiten hat tun lassen."

    Und dann blickte sie den Scavenger direkt an. Das Licht seiner Lampe schien noch, doch nicht mehr direkt in ihr Gesicht. Sie konnte die Umrisse seines wütenden Gesichts erkennen. "Bitte, gib mir eine zweite Chance!"

  17. #97
    "Mädchen, du bist total irre im Kopf, weißt du das?"
    Damit ließ er sie runter, hielt die Pistole aber auf ihren Kopf gerichtet.
    Gefährlich nahe war er an ihrem Ohr. "Möchtest du weiterleben, kleine Ellen?"
    Sie nickte stumm und er lächelte, dann spürte sie etwas feuchtes an ihren Lippen, die Taschenlampe leuchtete dieweil wild umher. Erschrocken und wie im Reflex fuhr sie mit der Zunge die Lippen entlang, dann schoss ihr siedendheiß in den Kopf, was er getan hatte, sein Blut war an ihren Lippen gewesen.
    "Jetzt sind wir Beide vom selben Fluch befallen und du, wunderschöne Ellen, wirst jetzt losrennen und das Heilmittel für uns Beide besorgen."
    Eryn konnte nicht reagieren, so geschockt wie sie war. "Keine Sorge, der Virus braucht Zeit, viel Zeit. Er tötet langsam, aber nicht so langsam wie ich dich töten werde, wenn du mich verarschst. Sobald du das Heilmittel hast, kommst du auf dem schnellsten Wege hierher."
    Er grinste böse und ließ sie endgültig los. "Denn du hast verdammte Eier und wärst ne gute Scavenger geworden. Also, nicht vergessen, sonst komme ich dich jagen. Und ich werde dich finden, denn mit der wenigen Zeit, die mir dann noch bleibt, gibt es keinen Grund für Vorsicht. Ich würde dich finden."

    Und dann schubste er sie in Richtung der Treppe. "Und komm nie wieder in den Keller und vergiss alles, was du gesehen hast."

  18. #98
    Wenn der Scavenger Recht hatte, war sie nun infiziert. Doch Eryn war so voll von Emotionen, dass das längst nicht der einzige Gedanke blieb. Sie stieg die Treppe hoch, gefolgt von Torres. Als Club sie sah, richtete sie die Waffe auf die Barfrau, doch nahm sie herunter, als der Hüne hinter ihr das Zeichen gab. Hasserfüllt blickte sie in die Richtung der 25-Jährigen, die sie durch verschwommene Augen und mit langsam trocknendem Blut im Gesicht entschuldigend anblickte. Er hörte die beiden miteinander reden, als sie weiter lief. Eryn konnte schließlich Stimmen hören, sah dann die improvisierten Kerzen, die Fawyer aufgestellt hatte. Kaum zwei Minuten später gingen die Lichter nach und nach wieder an, auch wenn sie zu Beginn nur seicht schimmerten.

    Das Häufchen Elend bewegte sich im Schutz des halbdunklen Flackerns und der andauernden Verwirrtheit über die kurzzeitig ausgefallene Z-Energie nach draußen und wurde vom heißen Tageslicht geblendet, das die gesamte, unschöne Pracht des ungleichen Kampfes gegen den Scavenger noch dramatischer inszenierte. Sie hätte schwach auf die Knie fallen können und wollen, doch sie lief weiter in Richtung Osten, um von dort den Highway hinunter in Richtung Lager zu stapfen. Denn Eryn war nun lieber nutzlos als destruktiv.

  19. #99
    „Anführer-der-nicht-kämpft, my ass…“
    Ach, Fick dich doch.

    "..."
    "Was'n das für 'ne Nase?"

    Jackman hatte sich neben Haile und Kerosa fallen lassen und atmete, als wäre er am Rande seiner Kräfte. Wobei, das war vielleicht gar nicht mal so falsch. Er hielt ein knallroten Metallteil wie ein Baby umklammert und schnaufte schwer.

    "..."
    "Haile, was hast du...ugh"
    "..."

    Mit einem leisen pflumpf ließ sich Jackman in den Sand fallen und schloss die Augen.

    "Weißte, ist mir auch egal. Mach doch was du denkt. Macht doch alle was ihr denkt."
    "Scheisse, Alter, was solln das?"
    "Was soll was? Und wer zum Fick bist du eigentlich?"
    "Ich bin Kerosa, und ich bin geküsst von der großen Sonne, und das ist meine Shenga. Wir werden Seit..."
    "Weißt du, Kind, das ist mir echt scheissegal."
    "..."
    "Hey, schau mich nicht so an, Haile. Hör mal, Keriosa, ist schön, dass du noch lebst und alles, aber wir machen hier nicht gerade einen Sonntagsausflug..."
    "..."

    Wortlos erhob sich Haile, streckte sich einmal kurz und inspizierte dann die merkwürdige Rolle, die Kerosa ihr hingeworfen hatte. Mit deutlichem Stolz in der Stimme erklärte die junge Flameriderin:

    "Das ist Sonnenband. Damit kann man alles reparieren. ALLES, sag' ich dir. Also, Menschen nicht, also nicht immer, aber das Zeug is' der SHIT, ey."
    "Das ist fucking Panzertape."
    "..."
    "...Panzertape ist wirklich ziemlich praktisch."
    "..."
    "Na also, Alter, sag ich doch."

    Kerosa klopfte Haile bestätigend auf der Rücken und strahlte sie zahnlos an.

    "Ugh."

    Jackman packte seine Metallteile zusammen und schwang sie sich über den Rücken. Dann schlurfte er los, in Richtung des Lagers, wo Leo mittlerweile auf die Baggerschaufel geklettert war. Von der Ferne sah es aus, als würde sie ihre Arme anspannen und mit dem Flammenwerfer posieren, aber die Hitze konnte ihnen auch die Sicht vernebeln. Haile schloss sich ihm an und auch Kerosa kam hinter dem alten Mann hinterher.

    "Ey, sag mal, das da an deiner Schulter..."
    "..."
    "Ey, Ey, das war ich. Hahah!"

    Erneut klopfte Kerosa Haile mit Schmackes auf die nackte Schulter.

    "Mädel, ich sags nur einmal, aber Haile hier ist nicht gerade gesprächig...Warte. Du warst das? Das an den Baffin Hills?"
    "..."
    "Ja, klar, die kleine Shenga hat...egal, Vergangenheit."
    "..."
    "Haile also, huh? Von der Sonne geküsst, wie eine echte Flameriderin. Blut für Blut, huh?
    "..."

    Kerosa knibbelte ein bisschen an Hailes Brandnarbe herum, die sie nach dem Kampf gegen Redwrath fortgetragen hatte. So liefen die drei über den Highway, wo in der Ferne das Bild der zahllosen Untoten fliemmerte. Jackman hiefte die Metallbehälter von seinen Schultern, als sie im Lager angekommen waren. Leo hüpfte behende von der Baggerschaufel und näherte sich dem Trio.

    "Schaut mal, was die Katze angeschleppt gebracht hat..."

    Etwas demotiviert zeigte er auf Haile und Kerosa, und gab noch einmal ein genervtes Geräusch von sich. Er war echt nicht für die Gegenwart von zwei Teenagerinnen geschaffen.

  20. #100
    "Jemand von den Damen Lust mit zu dem Ölfeld zu kommen? Vielleicht lässt sich dort ja noch was nützliches finden."
    Hjus Stimme riss sie aus ihren bedenklich rasenden Gedanken. Damen? Langsam drehte Léo ihren Kopf, nur um zu sehen, dass Haile bereits aufgesprungen und offenbar Feuer und Flamme für seine Idee war. Die beiden machten sich auf den Weg und die noch immer dahockende Schwarzhaarige wunderte sich nur einen Moment, dass der Anführer etwas anders wirkte, konnte aber in den paar Augenblicken nicht ausmachen, was es war.
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und brannte unerbitterlich auf sie hinab. Doch fühlte sich Léo weniger dehydriert als...verdammt hungrig. Kurz blickte sie sich um.
    Die Leute waren entweder weg um Vorbereitungen für den Barrikadendurchbruch zu treffen, bewachten Adam oder machten weiß der Henker was in diesem „Fawyerland“.
    Da durfte sie sich sicher mal erlauben, etwas mehr oder weniger zu kochen. Ihr Blick fiel auf den Flammenwerfer. Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
    Ohhhja, das war eine verdammt gute Idee!
    Hastig kramte sie ihre Kleinausgabe von „Kümmel hilft gegen Blähungen- und andere tolle Tricks für die Küche“ hervor und fuhr bedächtig über den bereits lädierten Einband.
    Dann blätterte sie die Seiten wieder und wieder durch, bis sie endlich den gewünschten Abschnitt fand:
    Flambieren

    Eine soooo gute Idee!
    Mit wenigen Schritten war sie bei den Vorräten, ehe sie mit der Lektüre begann:
    ‚Flambieren bedeutet, Lebensmittel mit hochprozentigem brennendem Alkohol zu übergießen.’
    Ach, sie liebte dieses Buch- es gab so viele Stellen, wo man den Eindruck hatte, Jemand mit Alzheimer hätte es geschrieben.
    ‚Der Alkohol verbrennt sehr schnell und die Flamme erlischt wieder - das bedeutet jedoch nicht, dass Flambieren besonders einfach ist. Diese Zubereitungsart braucht einiges an Erfahrung und kann auch gefährlich sein. Also Vorsicht!’
    In einer Welt voller lebender Toter, die Dich fressen wollen; Menschen, die Dich umbringen, verstümmeln, verkaufen oder essen wollen; tollwütigen, ausgehungerten Tieren, die Dich fressen wollen und hunderten anderen Todesfallen an jeder Ecke sollte Léo sich wirklich am meisten Sorgen machen, dass sie sich die Finger beim Anzünden ihres Essens verbrennt- weil das war ja wirklich gefährlich!
    Glucksend und mit schüttelndem Kopf las sie weiter:
    ‚Was du brauchst

    • Eine fertiges Gericht, das flambiert werden soll (Früchte, Fleisch etc.)’

    Sie kramte etwas in den Vorräten herum und fand etwas ganz Besonderes: Dosenravioli und- man möge sich festhalten- Nüsse! Ein hoch auf ausgewogene Ernährung! Denn diesmal werden sie nicht einfach so lauwarm gemacht, wie die Wochen zuvor, neiheien, diesmal wird es angefackelt, yay!

    • Alkohol (Whisky, Cognac, Brandy)’

    Ließ sich sicher in den Untiefen Álvaros finden-notfalls nahm sie etwas Treibstoff von einem der Wagen. Ein paar Tropfen bringen sie nicht um, da hatte sie schon viel Ungenießbareres gefuttert. Am besten nahm sie es von Nikis scheiß Motorrad,.

    • Feuerzeug oder Streichhölzer’

    Bitte, wenn sie herausbekam, wie man ihn bediente, hatte sie nen Flammenwerfer, nicht so ein Kleinscheiß für escuincles (Kleinkinder.)

    • Nichtbrennbarer Behälter für den Alkohol’

    Dosenraviolidose-passt.

    • Gut sitzender Topfdeckel für die Pfanne’

    Hmmm... Deckel der Dosenraviolidose? Sollte gehen.

    • Elektrische Kochplatte oder Gaskocher’

    Selbstgemachtes Feuer, weil wir das schneller, günstiger und besser machen können als die Alternative- das ganze Motto des Buches.
    Mit den Zutaten ging sie zurück, sammelte sich schnell Material für ein Feuer zusammen und entfachte dieses. Die Dosenravioli wurden geöffnet- den Deckel ließ sie dran- und schonmal vorsorglich erwärmt, die Nüsse drübergegeben.
    Nun kam witzige Teil:
    ‚Warnungen

    • Flammen von brennendem Alkohol können sehr schnell auflodern. Immer darauf achten, dass die Gäste weit entfernt von der brennenden Pfanne sind, damit es nicht zu Verletzungen kommt.’

    Ihr würden spontan so einige Leute einfallen, die sie dafür extra herholen würde. Dennoch nahm sie Álvaro und legte ihn lieber etwas weiter weg.

    • Immer einen gut sitzenden Topfdeckel bei der Hand haben, falls die Flammen außer Kontrolle geraten.
    • Nie den Alkohol direkt aus der Flasche in die Pfanne gießen. Die Flammen können nach oben zurückschlagen und die ganze Flasche zum Entzünden bringen. Dadurch können schwere Verletzungen entstehen.’

    Mein Gott, die wollen auch gar nicht, dass man ein wenig Spaß bei der Sache hat. Als ob sie vier Jahre alt ist und nicht weiß, dass „Flammen ganz pöhße aua machen können.“
    Sie überflog den Rest der Anleitung. Essen fertig machen, vorsichtig sein, blabla, Alkohol warm machen, jaja, vorsichtig sein, erst Alkohol, dann Feuer, das war im Prinzip die ganze Aussage. Und natürlich voll vorsichtig sein.
    So verging die Zeit, in der sich die Latina weiter an ihrem Kochbuch erfreute. Die Ravioli blubberten inzwischen leicht vor sich hin und Léo nahm sie vom Feuer.
    Der Flammenwerfer glänzte in der Sonne, als sie ihn an sich nahm. Kritisch betrachtete sie ihn. Das war keins der 0815-Modelle, bei denen man einfach auf einen Knopf drückte und dann die Welt in Flammen setzen konnte. Hier schien es sich um ein sehr altes so sehr kompliziertes Modell zu handeln.
    Sie stieg auf die Baggerschaufel, um für den Fall des Erfolgs Eindruck zu schinden- aber auch, zugegebenermaßen, um nicht alle um sie herum dabei abzufackeln. Vorsicht und so.
    Sie tastete wirklich jeden Zentimeter des Geräts dreimal abnoch, in verschiedenster Reihenfolge, aber nichts passierte. Selbst der Versuch, herauszufinden, ob es noch Treibstoff hatte, gelang ihr nicht. Sie fühlte sich wirklich unterbelichtet, und bevor dieses Gefühl zu stark wurde, gab sie auf. Oder eher ihr Magen befahl es ihr knurrend.
    Entnervt stöhnte sie auf, als sie in einiger Entfernung Guapo, der etwas großes bei sich trug, Haile und eine Fremde ausmachte.
    Leichtfüßig sprang sie vom orangenen Ungetüm, unterdrückte den laut aufschreienden Hunger und ging auf sie zu.

    "- mal, was die Katze angeschleppt gebracht hat..."
    hörte sie ihn gerade sagen, als er nicht gerade begeistert auf seine Begleiterinnen zeigte.
    Beim Näherkommen legte sie die Stirn in Falten.
    Hju sah so verdammt gut aus.
    Also, klar, er sah immer gut aus, aber er war offensichtlich mies drauf und hat was weiß was wieder hinter sich, aber er sah trotzdem unglaublich heiß aus.
    Und hatte keine Haare mehr im Gesicht.
    Und neue Klamotten.
    Als ob man ihn genommen und durch eine zwanzig Jahre jüngere Version ausgetauscht hat. In der Tat erschien er gerade wirklich exakt wie damals auf dem Dach.
    Léo blinzelte ein paar mal. Es war keine Halluzination.
    Was zur Hölle nahm er, dass er sich so gut hielt?
    Howard war jünger als er, sah aber aus, als ob er jeden Moment abnippeln könnte.
    Kurz fuhr sie sich über den Mund, um sicherzugehen, dass er nicht offenstand. Das Piercing verrutschte leicht dadurch und sie verzog das Gesicht.
    Ihr Blick wanderte weiter zu Haile und dem anderen Mädchen, dass nicht viel älter als die wortkarge Blondine sein konnte.
    Na toll, noch eine Neue, als ob sie nicht schon genug Probleme in Form von Gruppenmitgliedern hatten.
    Léo sah zu Haile, die jetzt offenbar neben Creep auch noch den Spitznamen Katze bekommen hatte:
    "Warum bringst Du einfach Jemanden hierhin mit? Wir sind kein Wanderzirkus, wo jede noch so skurrile Erscheinung auftreten kann, auch wenn es mir manchmal so vorkommt.“
    "..."
    "Hey, wenn Du unbedingt ein Haustier brauchst und aus mir und Jackal noch nicht genug gelernt ha-“
    "Ich bin Kerosa,“, wurde Léo von der anscheinend leider so gar nicht Stummen unterbrochen, „und ich bin geküsst von der großen Sohmrph fmll wof !! HMMMM!!!!“
    Die Halbmexikanerin hatte ihr kurzum die Hand über die Plapperluke gelegt.
    "Pass mal auf, Kerosin, ich unterhalte mich hier gerade mit Haile, nicht mit Dir, Du kannst Dir also Dein Sätzchen bis nachher verkneifen, ja?“
    Kerosin schlug die Hand beiseite und funkelte die Ältere böse an:
    "Ey, Alte, Du tickst doch nicht mehr sauber!“
    "Nein, das tue ich allerdings nich, Puta, und wenn Du nicht gleich den Rand hälst, dann ticke ich ganz anders, schlitz ich Dich von oben bis unten auf, weide Dich aus und flambier Dich knusprig als Snack, ehe Du mich nochmal Alte nennen kannst, comprende?“
    Ihre freie Hand hatte sich bereits um den Griff der Machete gelegt und ihr Magen knurrte laut auf , als ob er den Worten Nachdruck verleihen wollte.
    Einen Moment lang blickte sie die Teenagerin mit offenem Mund teils entsetzt, teils trotzig an und schien abzuwägen.
    Dann schloß sie den Mund und sah eingeschnappt weg.
    Leocadia ließ die Machete los und starrte stattdessen wieder Haile in Erwartung einer besser sehr guten Erklärung an.
    "..."
    Die Blonde zeigte von Kerosin auf sich und auf die Verletzung ihrer Schulter, dann zeigte sie auf Léos Tattoo und ihr Lippenpiercing, ehe sie den Daumen hob.
    Komplette Entgeisterung brach über Léo herein.
    "Das ist Deine Clanschwester? Wie Seeker und ich? Die Dir dieses Souvenir verpasst hat? Na toll.“
    "...!"
    "Hey, ich bin nur ehrlich. Also, wenn Du sie unbedingt behalten willst, dann kümmerst Du Dich auch um sie, komm bloß nicht auf die Idee, sie bei mir abzuladen, wenn Du keine Lust mehr auf sie hast, klar? Und wenn sie Mist baut, dann bist Du dafür mitverantwortlich.
    Gott, ich klinge schon wie meine Abuela...“
    Sacht richtete sie Haile eine gelockerte Strähne wieder in die tolle Frisur, dann wandte sie sich an Hailes „Schwester“.
    „Nun zu Dir, Kerosin...“
    "Ey, ich heiß Kerosa, nicht Kerosin, Al..hhaaa..“
    „Sag ich doch, Kerosin.“
    Kurz musterte die Latina die Neue von oben bis unten.
    „Flameriderin?“ schloss sie, auch durch Hailes Verletzung, nicht ohne Spott in der Stimme. Es gab so viele Spinnergruppen und die Flameriders waren definitiv welche von denen, die die größte Schraube locker hatten, wenn es nach ihr ging.
    "Geküsst von der Sonne und gesegnet von der großen Maschine, haha.. und Du bist ne Vulture, ey.“
    „Zumindest als solche gezeichnet und die Schwester der Anführerin. Ich bin Leocadia, für Dich schlimmster Alptraum, wenn Du Scheiße baust. Wenn ich wegen Dir Haile anschnauzen muss, dann wirst Du nichtmal auf der großen Maschine schnell genug abhauen können.
    Mach Dich nützlich und geh mir nich auf die Nerven. Du kannst gleich damit anfangen. Wir wollen da vorne durch die Barrikade, um weiter zu kommen.“ Sie deutete in die entsprechende Richtung, dann zu der Garage „Dafür nehmen einen der Wagen da drin und suchen Zeug in der Umgebung, das uns helfen kann wie der hier. “ Sie hielt den Flammenwerfer etwas höher.
    „Bei Fragen geh bloß nicht mir damit auf den Zeiger...“
    Sprachs und wandte sich um, ehe Kerosin wieder losblubbern konnte.
    Sie ging zu Hju, tippte ihn an und stützte sich auf dem Flammenwerfer ab.
    „Also, was soll der Scheiß?“
    Mit großem Hunger sollte man echt nicht auf Leute zugehen, gerade nicht bei Léos sozialen Fähigkeiten. Er sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
    "Was denn?“
    „Oh komm, diese Kerosin, warum hast Du Haile nicht gesagt, dass sie wegbleiben soll? Sonst gehst Du doch auch bei allem, was Dir gegen den Strich geht sofort auf die Anführerschiene. Die jetzt zur Abwechslung mal angebracht wäre. Und erzähl mir nicht, dass Du die Kleine toll findest...“

    Geändert von Mephista (10.10.2015 um 01:00 Uhr)

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