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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 4 – River Revenge

  1. #21
    Als die Bedrohung abgewendet war, nahm Frank sich einen Moment um die Wirkung des Adrenalins abklingen zu lassen. Dann lud er seine Pistole neu und steckte sie zurück in sein Holster. Als er dann näher kam und den beiden vorgestellt wurde, überkam ihm bei der Nennung des Nahmens sofort ein heftiges Deja vu. Er wusste ganz genau, dass er diesen Namen schon einmal gehört hatte. Als er gedanklich dann schließlich zu D 52 kam, während er das Geld noch perplex anschaute, ging ihm ein Licht auf. Plötzlich wusste er, wer dieser Fawyer war und diese Erkenntnis bahnte sich in der Form eines lauten Lachens den Weg nach Draußen, durch die Sorgen und die Trauer klang es zwar ein wenig hysterisch aber danach fühlte Frank sich irgendwie besser, leichter. D 52... was für ein Zufall. Dann sagt ihnen vielleicht der Name Andrea etwas? fragte er sein Gegenüber und sprach den Namen perfekt deutsch aus. Aber zuersteinmal mein eigener Name: Ich bin Frank Moores und wir waren mit unserer Gruppe auf der Durchreise als wir gesehen haben, dass sie von Zombies belagert werden und wir konnten dabei natürlich nicht zusehen, also haben wir beschlossen ihnen zu helfen. stellte er sich vor und bemerkte dabei Lancesters Entdeckung. Ein interessanter Ort und ein wahrscheinlich auch interessanter Mann. Die Details ihres hierseins wollte er jedoch nicht auf der Türschwelle besprechen. Das hier sind Lancester Jäger. stellte er seine beiden Begleiter vor und zeigte jeweils auf den zu dem Namen gehörigen.

    Geändert von wusch (06.10.2015 um 18:10 Uhr)

  2. #22
    Mary sah auf, als Howard ihr mit dem Zettel vor der Nase herum wedelte. "Hm was? Wieder eine Nachricht von einem toten Kind?", fragte sie mit einem traurigen Kopfschütteln "Eine Person mit einer Kultistenrobe und blonden haare... ein Zombie mit einem blutigen Messer...Die Gebäude sind vermutlich das zerstörte Shangs hope, oder?"Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie den Schriftzug. "Ich kann mein Spanisch, , aber regio klingt ein bisschen nach Herrschaft [ooc: auf englisch Reigh] und padre klingt ein bisschen wie Pater, also Vater vom Pater Noster aus der Kirche... irgendetwas mit einem regierenden Vater vielleicht? Ich weiß es nicht. In den kaputten Köpfen von diesen Monstern kann alles vor sich gehen..." Sie stand auf und streckte sich, fasste sich dann an die Stirn und schwankte einen Schritt zur Seite. " Verflixt." Hastig zog sie Ihren Wasserschlauch hervor, entkorkte ihn und ließ den letzten winzigen Schluck Wasser in ihre Kehle rinnen. "Ich mache mich auf den Weg Richtung Dschungel. Wo es Bäume hat, muss es Wasser geben... Kommst du mit?" Ich blick bliebt stur nach vorn gerichtet und schien trotzdem irgendwie unstet..

    [Mary meldet sich mit Tierfreund und geländekunde Wald für Aufgabe Delta. Kann man bei heimischenPflanzen vllt mit anbaukunde kommen?]

    Geändert von Soladra (07.10.2015 um 07:46 Uhr)

  3. #23
    Misstrauisch folgte Jäger der einladenden Geste seines Gastgebers. Er brauchte nur einen Schritt zu tun um die Schwelle zu überschreiten und sich in einer völlig anderen Welt wiederzufinden. Es war angenehm kühl hier drin, das schummrige Licht schonte die Augen, ein beständiges Klicken und Klacken durchdrang die unerwartet lockere Atmosphäre an den Spieltischen. Jäger merkte nicht, wie ihm ganz leicht der Mund offen stand, während er Blicke von einer Seite zur anderen schoss. Hinter sich hörte er Frank seinen Namen sagen, dann die fremd klingende Stimme ihres Gastgebers, der es wohlwollend zur Kenntnis nahm.

    "Na Hübscher, suchst du etwas Bestimmtes?"

    Eine der drei Ladies, die den Neuankömmlingen seit ihrer Ankunft lüsterne Blicke zuwarfen und sie einladend anschmunzelten, hatte sich neben ihn gestellt und klimperte mit ihren langen, falschen Wimpern.

    "Hast du mich nicht gehört, mein mutiger, starker Retter? Bist du auf der Suche nach", sie machte eine kunstvolle Pause, "etwas Bestimmtem? Du hast Glück. Im Fawyerland gibts so gut wie alles, was es draußen nicht mehr gibt. Du musst es nur sagen, Schätzchen." Sie entblößte eine Reihe perlweißer Zähne. Aus irgend einem Grund richtete Jäger seine Aufmerksamkeit auf den kleinen roten Fleck, den der Lippenstift auf einem ihrer Vorderzähne hinterlassen hatte. Er gab sich Mühe, das eigene Rot aus seinen Ohren wieder zu vertreiben.

    "Uh, Schuhe.", murmelte Jäger und ließ erneut seinen Blick durch den Raum schweifen.

    "Wie bitte?", sie musterte ihn fragend aus ihren großen Augen und hakte sich leicht bei ihm ein. "Was hast du gesagt, Schätzchen? Du musst etwas lauter sprechen, die Rouletttische rattern schon seit dem frühen Morgen. Man müsste meinen, die Leute hier hätten etwas mehr Angst vor den ungebetenen, nicht ganz toten und nicht ganz lebendigen Gästen, die noch vor Kurzem an unsere Türen geklopft haben. Aber denen habt ihrs ja gezeigt, ihr mutigen Jungs mit euren starken Armen und großen, gefährlichen Waffen." Sie erhöhte sanft den Druck auf Jägers Arm und streichelte mit der anderen Hand über den roten Griff seiner ... Kletteraxt. "Also, wo ihr nun hier seid, was können wir denn für euch tun, hm?" Sie kam mit ihrem Gesicht ganz nah an Jäger heran, ihr Atem roch nach Schnaps und Vanille.

    "Schuhe. Ich brauche Schuhe." Seine Ohren hätten dem Leuchtturm in Shengs Hope Konkurrenz machen können. "Meine kaputt, ja? Brauche Schuhe." Wiederholte er, wand sich dann aus ihrem Arm und lief zurück zu Frank und Lancaster, die sich immer noch mit Fawyer unterhielten. Er blieb vor ihrem Gastgeber stehen, maß ihn kurz von unten bis oben mit seinen Augen und sagte mit einer Armbewegung:

    "Was ist das hier? Was zur furzenden Matroschka hier überhaupt vor sich geht?"

    Er spürte Lancasters Hand auf seiner Schulter, der ihn damit beruhigen und leicht zurückziehen wollte.

    "Und was zum Teufel ist ein D-Weißdergeier? Warum du plötzlich ein Held, hm?"

    Geändert von truecarver (06.10.2015 um 20:31 Uhr)

  4. #24
    Sie waren jetzt schon einige Stunden dem Highway gefolgt und kamen letztendlich an einem Fluss an über diesen eine Brücke führte, zumindest das konnte man aus der Ferne erkennen. Ebenso konnte man sehen dass auf der anderen Seite offenbar Untote darauf warteten sich an der Gruppe zu laben und sich ihrer Gehirne annehmen wollten. Zu einer Linken sah Jack ein Hotel oder sowas ähnliches, auf der rechten Seite einen abgesperrten Bereich der wohl mal zu was gut war. Ebenso war dort noch eine alte Ölförderanlage inklusive der Fördertürme die noch mehr oder minder intakt waren.

    Bevor er sich richtig dazu äußern konnte, nachdem er die Lage sondiert hatte, waren auch schon die ersten auf dem Weg. Schon nach kurzer Zeit hatten sie festlich geschmückte Fahrzeuge gefunden die offenbar für eine Parade bereitgestellt waren die am Ende nie stattgefunden hatte. Jack wiederum hatte sein Augenmerk auf die großen Löcher gelegt welche sich auf der linken Seite des Highways befanden. Er wusste im ersten Moment nicht was es sein könnte und warum man hier mehrere Löcher ausgehoben hatte, aber nachdem er eins und eins zusammengezählt hatte wusste er das dies hier Massengräber waren und sich dort wahrscheinlich sehr viele verrottete Leichen, Knochen und andere Überreste von ehemaligen Lebenden befanden. Vielleicht würden sich dort aber auch noch ein paar Dinge finden die sie für die gefundenen Fahrzeuge gebrauchen könnten um durch die Blockade zu kommen. Also fing der Mann vom Militär an zu planen und legte alles was er hatte auf den Boden um zu sehen mit was er sich verteidigen konnte wenn in diesen Löchern doch noch Untote Gehirnvernarrte Leichen hochgekrochen kommen sollten.

    Pistole… Energierigel… Machete… ein paar kleine Schrauben und Nägel die hatte er irgendwo noch gefunden, aber die werden wohl keinen größeren Wert oder gebrauch mehr haben. Mit der Pistole und der Machete konnte er sich sicherlich zur Wehr setzen. Also packte er alles zusammen und machte sich bereit für das erkunden der Massengräber, doch alleine würde er dort nicht hingehen wollen, also fragte er in die Runde von Menschen die noch hier am Ausgangspunkt waren. „Also, die Gruben dort, die mir stark nach ein paar Massengräbern aussehen, könnten sicherlich noch recht interessant sein für uns. Vielleicht findet sich da Zeug was durch Wind und Wetter oder absichtlich dort reingeschmissen wurde und für uns nützlich sein könnte.“ Mit diesen Worten wandte er sich an die Gruppe „Nur, alleine würde ich dort jetzt nicht unbedingt hingehen wollen, würde sich noch jemand finden der sich mir anschließen würde? Das würde auch gut passen wenn wir dort was finden sollten was schwerer zu transportieren wäre für einen alleine.“ Nun hoffte er das sich noch jemand finden würde und plante weiter durch wie Er mit dem Freiwilligen das ganze am einfachsten angehen würde.

    Aufgabe Gamma: Untersuchen ob sich in den Massengräbern was brauchbares finden lässt was sie brauchen können um einfacher mit dem Wagen durch die Barrikade zu kommen (Traits: Ermittler + Expert: Ödland)

  5. #25
    Das war doch alles ein großer Haufen gequirlte Scheiße.
    Erst Niki, dann Léo und jetzt Fawyer? Was zum Teufel war mit diesen Leuten aus D52 los, dass sie plötzlich aus allen Löchern gekrochen kamen?

    Irgendwie freute es ihn jedoch, dass auch andere Leute so lange überleben konnten und ihren Platz in der Welt gefunden haben.
    Der Geschichtenerzähler blickte noch einmal auf das Schild.
    Mancher machte aus seinem "Platz in der Welt" nur mehr als andere.

    Jäger stieß wieder zu der Gruppe um Frank, Fawyer und ihm. Wild mit den Armen rudernd und sichtlich aufgebracht.

    "Was ist das hier? Was zur furzenden Matroschka hier überhaupt vor sich geht?"

    Schnell sprang Lancaster auf und wollte Jäger von Fawyer wegziehen. Das Temperament von Jäger war zeitweise... unberechenbar.

    "Und was zum Teufel ist ein D-Weißdergeier? Warum du plötzlich ein Held, hm?"
    "Immer mit der Ruhe Kumpel."

    Lancaster zog an Jäger vorbei und stellte sich zwischen ihn und Fawyer.

    "D52 ist... war ein Flughafen-Terminal in Sydney, Australien. Unser Freund hier, Fawyer..."

    Lancaster deutete mit ausgestrecktem Arm auf den grauhaarigen "Gastgeber".

    "...ist einer der Überlebenden dieses Terminals. Er gehörte zu einer Gruppe von Glücklichen die damals dem Ansturm der Zombies entkommen konnten. Mit viel Mühe. Viel Not... und einiger Opfer."

    Lancaster schluckte und schaute schmerzlich in die Richtung von Fawyer. Langsam wandte er sich dem, ebenso wie er selbst, gealterten Mann zu und streckte ihm die Hand zum Gruß aus.

    "Hallo Fawyer... vielleicht erinnerst du dich noch an mich. Jackman. Du hast es damals mit Yuki ganz schön krachen lassen."

    Geändert von Gendrek (06.10.2015 um 23:02 Uhr)

  6. #26
    Fawyer rückte seine Brille zurecht und sein Mund klappte auf.
    "Der Jackman...", flüsterte er fasziniert und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als er ihn an der Schulter nahm, ihm den Arm darauf legte und ihn von der Tür weg zur Bar bugsierte.
    Dass er dabei Frank und seine Frage bezüglich Andrea "versehentlich" ignorierte, schien er gar nicht wahrzunehmen.

    Zielstrebig lotste der alte Weggefährte Lancaster zum großen Tresen, nahm eine Flasche sündhaft wertvollen Öldland-Whiskeys aus eigener Herstellung in die Hand und schwang sich über den Tresen, abermals überraschend agil und flink für einen Mann seines Alters und begann höchstpersönlich, dem Anführer ein Glas randvoll einzuschenken. „Das ist für die Schlacht, die wir gemeinsam gefochten haben und für die wenigen Überlebenden.“, flüsterte er, und während der Whiskey randvoll war, nahm er zwei Stück Eiswürfel und ließ sie aus großer Höhe in das Glas plumpsen, so dass der Whiskey überall hin spritzte und das Glas überlief und den Tresen verklebte. „Und das für die vielen Toten, die ihr Leben gegeben haben, damit wir eine Zukunft haben.“, fügte er düster, melancholisch und feierlich hinzu und sah Lancaster ernst in die Augen. „Auf die Toten.“, erhob er sein Glas und deutete wieder eine seiner übertriebenen, fast gestelzt, fast zeremoniell wirkenden Verbeugungen an.

    Lancaster nippte an dem scharfen Getränk und spürte, wie der wirklich edle Tropfen seine Kehle herunter brannte, dann wurde er stutzig. „Augenblick - du hast Eis?“, fragte er und Fawyer begann zu grinsen.
    „Ich bin der Mann, der dir alles besorgen kann. Ich bin der Maestro beider Welten, der Überlebende von Zehren und Brand. Ich bin der EINZIGE Überlebende von D52.“, sprach er und sah Lancaster wie in einer stummen Warnung direkt an, dann lächelte er wieder sein sphinxenhaftes Grinsten. „Eis ist für mich… kein Problem.“, dabei lächelte er den Anführer über den Rand seiner Brille verschwörerisch an und in diesem Moment war aus dem Keller ein kleines Rumpeln zu hören und plötzlich spangen im gesamten Haus flackernd die Lichter an.

    Auf einem Schlag, innerhalb nur eines Momentes wurde aus der verranzten Kaschemme, dem düsteren Spielerloch, ein helles Kasino, da die angebrachten Lampen nun mit voller Kraft strampelten.

    „Z-Energie. Die Sauberste des ganzen Planeten.“, sagte Fawyer und grinste, als hätte er den heiligen Gral gefunden. Ehe Lancaster nachfragen konnte, setzte er schon nach. „Man nehme einige Laufräder und einen kleinen Hund und eine große Handvoll Zombies und schon hat man ein halbes Kraftwerk.“ Er trank sein Glas in einem Zug aus und sein Kopf lief kurz rot an, als er sich meckernd lachend selbst auf die Brust hieb. „Welch guter Tropfen. Nun ja, was soll ich sagen, das Leben war gut zu mir. Wie ist es dir ergangen? Lebt noch einer von der alten Crew?“ Bevor der Anführer antworten konnte, schnippte Fawyer jedoch mit einem Finger und eine der Damen, die mit dem auffallend roten Lippenstift, die eben noch mit Jegor gesprochen hatte, kam mit aufreizendem Gang auf die Beiden zu. Lancaster wurde klar, wie lange er nicht mehr das Geräusch von High Heels vernommen hatte, als die Dame sich schließlich an ihn schmiegte und Fawyer raunte: „Das hier ist ein alter Freund deines Chefs, Chelsea. Du bist mir persönlich dafür verantwortlich, dass er wie ein echter Held bedient wird. Was er will, gibst du ihm, keine Widerreden, sonst…“, er sprach nicht weiter, aber Chelsea erbleichte und nickte nervös, bevor sie Lancaster mit eindeutig panisch gespielter Leidenschaft ansah und ihn mit Blicken auszog. „Also, Jackman, dann erzähl mal.“




    Und gerade als Lancaster zu erzählen beginnen wollte, sprang die Jukebox im Raum an, Chelsea hatte wohl ein Lied aufgelegt und sich dann wieder zu Lancaster und ihren Chef gesellt.
    Keiner der Drei wusste, wann sie zuletzt Musik aus einer Jukebox gehört hatten. Die Musik klang blechern, fast staubig und die Qualität schlecht, aber wenn man die Augen fest verschloss und die Zeit zwanzig Jahre zurück wünschte, konnte man sich wieder in die alte Welt voll Leben versetzen.


    Jegor und Frank konnten im Licht der nun munter brennenden Lampen den Raum erkennen und sehen, wie eine Gruppe Händler, augenscheinlich vom abergläubischen Volk der Öldlandkarawanserei gerade dabei waren, sich um ihr Hab und Gut zu spielen, die Karten und Einsätze flogen nur so bei einer gepflegten Runde Poker.
    Es gab auch eine ganze Reihe einarmiger Banditen, die notdürftig und tausend Male geflickt und repariert ein Schattendasein an der Wand fristeten, doch immer wieder mal glucksend klimperten oder einen kurzen Sound abspielten, dem Strom sei Dank, der das ganze Haus nun erfüllte.

    Nebendran saßen drei Glücksritter, wahrscheinlich freiberufliche Scavenger, die gerade ihre Ware auf einem Tisch ausgebreitet hatten und mit einem uralten Männchen, der tatsächlich in einer Art Smoking steckte, Preise auszuhandeln schien. Es war offensichtlich, dass sie wirklich wertvolle Dinge wie Batterien, ein Schweizer Taschenmesser, eine vollkommen funktionstüchtige Baumsäge und ein in Leder eingebundenes Buch gerade gegen eine absurd niedrige Summe von australischen Dollars tauschten, die sie untereinander dann aufteilten. Und sich dann mit gierigen Blicken den beiden verbliebenen Damen zu widmen und mit ihnen zu schäkern begannen, was nicht gut ausgehen konnte, da sie sich zu dritt schon jetzt um die beiden Damen balgten. Frank und Jegor sahen die Schlägerei förmlich herauf ziehen.

    Die letzte Gestalt, sie saß in einer dunklen Ecke, war eine vom Leben gezeichnete Frau, die seltsame Narben im Gesicht trug und in ärmliche Lumpen gehüllt war. Vor sich hatte sie zwei leere Flaschen stehen und war mit dem Gesicht auf dem Tisch eingeschlafen, wahrscheinlich vollkommen betrunken, als müsste sie mit Gewalt eine Erinnerung aus dem Kopf saufen.

    Und dann war da noch Liz, die gerade mit enervierend langsamen Bewegungen ihr Kampfmesser schliff und Fawyer nicht aus den Augen ließ…

    Geändert von Daen vom Clan (06.10.2015 um 23:47 Uhr)

  7. #27
    Er hatte es ebenso wie Mary vorgezogen, stundenweise von der Gruppe loszukommen. Gleich zu Beginn ihres langen Marsch gen Norden war er sehr lange verschwunden um "die Gegend auszukundschaften", wie er es nannte. Er war dann mit Aschestreifen bedeckt zurück gekommen. Der Verband an seinem Oberarm war verschwunden, statt dessen bedeckte ein silbrig glitzerndes Aschegemisch die Hautbilder dort. Da es nicht geregnet hatte, waren die seltsamen Aschemalereien, mit denen er aufgetaucht war, und die seltsam auf der dunklen Haut schimmerten, immer noch gut zu erkennen. Dieses Gemisch auf seinem Arm erinnerte Mary (und auch Howard) dank ihrer Erfahrung im Umgang mit Kräutern und Salben an eine krude Art sich selbst Wundschutz zu mischen. So wie die Leute in der Steppe das manchmal taten, aus dem was sie hatten. Man lernte in der Gruppe wohl so manchen Trick.
    Doch sein Knöchel schien vom vielen laufen nicht besser geworden zu sein. Im Gegenteil. Im Laufen stützte er sich bei jedem zweiten Schritt schwer auf den langen Hackenstiel. Und es lag wohl an dem Knöchel, das er sich sofort hinsetzte, sobald er die Möglichkeit hatte - doch war das keine Angewohnheit, die man als Späher zu sehr einschleifen lassen sollte. Man sah auf dem Boden hockend nunmal nicht besonders viel von heranschunkelnden Zombiewellen.

    Jacks Plan klang gut. Als der seine Taschen ausleerte, trat Jackal kurz hinzu und legte seinerseits noch die übrigen Bajonette (im dutzend) aus Wingmans Waffenkammer sowie einen Klappspaten darauf. Zufrieden klopfte er seine untersten, großen Manteltaschen ab, als sei er froh den Ballast los zu sein. Vielsagend nickte er zu den Gräbern hinüber und machte eine schaufelnde Bewegung mit den Händen. So als wolle er "den wirst du brauchen, wenn du die wieder zubuddeln musst" sagen. Dann klopfte er Jack aufmunternd auf die Schulter und stellte sich wieder hinter Will. Da über dem seit dem Fund des Kindes eine Gewitterwolke zu schweben schien, hielt er Abstand, brummte aber manchmal wenn er im Zettelsalat etwas interessantes ausmachte. Ob es half? Da war er sich nicht sicher. Aber als Will fertig war - da schaute er neugierig mit in die Holzkiste. Und was ihn anging, so erkannte er in dem grünen Wesen all jene, denen die Kultisten ihre Zeichen aufgedrückt hatten. Seine eigenen Wunden schmerzten bei dem Anblick... [Kultistenwissen auf das 3. Puzzle - was hat das Auge auf dem Dolch zu bedeuten? Kann sich Jackal aus den Übersetzungen der spanischen Worte Begriffe erschließen, die für Figuren im Kult stehen? Irgendetwas biblisches oder geschichtliches mit Schulwissen erschließen, was aufgrund der bisherigen Worte, aufzeigt worauf der Glaube der Kultisten fußen könnte? Und wenn man Hailes Profil anschaute - sah ihre Nase wirklich so aus? Waren das wirklich die Symbole von Adams Sarg oder etwas ganz anderes? Erkennt er sonst irgendetwas was ihnen vonnutzen sein könnte?]
    Franks Bemühungen hatte er selbst zwar distanziert beobachtet, aber über das winzige Grab sprach er dennoch im Geiste einen Segen. Aufmunternde Worte hatte er keine mehr übrig, so schien es. Nichtmal für Mary, der es sichtlich mies zu gehen schien.

    "Ich mache mich auf den Weg Richtung Dschungel. Wo es Bäume hat, muss es Wasser geben... Kommst du mit?"
    Jackal nickte auf Marys Frage hin nur, vergewisserte sich mit einem Blick in die Runde, das genug Leute bei Adam blieben und wussten wo er und Mary abbleiben würden und begleitete sie in den 'Zoo'. Vom Zettelschubsen schwirrte ihm der Kopf und er schien nach dem vielen herumstehen und nichts tun eilig zu haben von der Straße und "Schneewittchen" weg zu kommen, jede Deckung an der sie vorbeikamen wurde genutzt, jeder Schatten verschmolz mit seinem. In seinen Manteltaschen klapperten einige Aluflaschen, begierig darauf gefüllt zu werden. Wie immer machte er sich auch für die Gruppe nützlich - vier der leeren Schläuche der Truppe, in denen wohl anno dazumal Wein gewesen war, kreuzten sich nun über seinem Mantel. Schlaff und formlos, aber formidabel geeignet Flüssigkeiten in der Hitze zu transportieren.
    Und als er ihr eines der Bajonette zuwarf und sich selbst mit Hacke und Bajonett bewaffnete, wurde Mary klar, das er nicht nur vorhatte nach Wasser zu suchen. Und Kräuter pflücken wohl auch eher nicht. Woher auch immer, Jackal wusste wohl, das sie sich auf Zombiegebiet begeben würden... man konnte es wohl den siebten Sinn einer Spähernase nennen. Der Dunst, der über dem Dickicht aufstieg, verbreitete jedoch auch einen solchen Gestank, das auch die Nase als Sinn vollkommen ausreichte. Doch seine eigene Wachsamkeit schien ihm nicht genug zu seien. Er hielt sich nämlich hinter November, aber dicht vor Mary, wie ein lebendes Schild. Wer die beiden fortgehen sah, mochte wohl in den hintersten Gedanken kurz noch einmal an Wingman denken... denn genau so hatte der immer den Leibwächter an Bürgermeister Shengs Seite gegeben.

    Jackal ließ dem großen Rüden Zeit mit der Nase auszukundschaften, wo sie das Gebiet gefahrlos betreten konnten. Fast so, als hätte er nie etwas anderes gemacht, als einen Hund zum spähen in 'Zombieland' vorzuschicken. Er selbst hielt die Augen offen nach so etwas wie einer Gebietskarte des Zoos, oder wenigstens einem guten Aussichtspunkt. Bei den Raubtieren - und dabei dachte er weniger an die Hyänen und die andren Vierbeiner da drinnen, als an die vielen hungrigen Mäuler, die sich bleich und modernd mit klebrigen Händen und festem Biss an ihren Eltern festklammerten und keinen Weg dort heraus gefunden hatten und die jetzt, wenn sie einen von ihnen bemerkten, sicher ihr Eintrittgeld zurückverlangen würden - wollte er nun nicht gerade einsteigen. Und diese plastikartigen Flyer hielten doch Regen stand, irgendeinen würden sie doch finden...

    Er sprach kein Wort, lauschte und beobachtete November und glitt so lautlos und zielstrebig wie er konnte in die unwirklich grüne Wand, die sich vor ihnen auftat.
    [Jackal schließt sich Mary an für Delta / Zoo: Schulbildung + Terrain: Wald ]

    Geändert von Viviane (07.10.2015 um 01:33 Uhr)

  8. #28
    Strom. Strom. Strom aus einem Zombiekraftwerk. Darüber musste er ersteinmal hinweg kommen. Die Idee an sich war tatsächlich genial, wenn natürlich auch nicht ohne Risiko. Und dann war da noch dieser seltsame Beigeschmack. Es war vielleicht nur ein Klischee aber Leute mit Zombies im Keller hatten in aller Regel auch noch ganz andere Dinge zu verbergen. Und auch Liz hatte sich etwas auffällig verhalten. Da er es jedoch noch nicht genau einordnen konnte, hatte er sich dazu entschlossen, ersteinmal das ganze hier zu genießen und die Leute kennen zu lernen. Da Fawyer gerade vollauf mit Lancester beschäftigt war, auch Lancester kannte ihn wie es schien. Schon lustig wie sich auf dieser Reise die Pfade alter bekannter kreuzten. Als ob eine höhere Macht ihre Schritte lenken würde. Er lenkte seine Schritte zu Liz, der Sicherheitschefin wie es schien. Während er zu ihr ging und sie beim Schärfen ihrer Klinge betrachtete, viel ihm seine Bemerkung gegenüber Sheng ein, dass sie Adams Sarg ja nicht einfach an der Steckdose aufladen konnten. Er gluckste leicht bei der Vorstellung, das dies hier vielleicht tatsächlich möglich war und wie Absurde die ganze Vorstellung an sich war.
    Ein interessanter Laden ist das hier. begrüßte er sie, als er sich zu ihr stellte. Wenn die Typen wüssten wie wenig Geld das da wirklich ist, für das sie ihr Zeug da loswerden. meinte er leicht nachdenklich und Schaute seine eigenes Geld an, bevor er es wieder weg steckte. Geld das etwas Wert war, zumindest in diesen Mauern, das hatte er lange nicht gehabt. Wie kam es eigentlich zu dem Angriff, es ist ja recht offensichtlich, das da jemand nachgeholfen hat. Waren das die Flameriders oder irgendwelche... Durchreisenden? ging er nun eher auf sein eigentliches Interesse ein und gab dem Wort 'durchreisenden' eine besondere Betonung. Er spielte natürlich auf die Kultisten an, welche hier gewesen waren und ihr grauenvolles Zeichen hinterlassen haben. Eine Auseinandersetzung mit den Plünderern allerseits war auch nicht unwahrscheinlich.

    Geändert von wusch (07.10.2015 um 00:40 Uhr)

  9. #29
    Diese ganze Situation wurmte ihn immer noch. Jäger wurde das Gefühl nicht los, dass alles an der ganzen Sache einfach nur falsch war. Dieser Ort war falsch, die Leute hier drin waren falsch, der Kerl hinter dem Tresen, mit dem sich Lancaster unterhielt als wäre er ein alter Schulfreund war falsch. Es fühlte sich wie das Auge eines Sturms an. Um sie herum tobte der Wind, riss Bäume mit ihren Wurzeln aus dem Boden, trug leblose Körper meilenweit in alle Himmelsrichtungen und verstreute sie über einem ausgedörrten Ödland.

    Und hier? Mit Abscheu blickte er sich um. Für diese Gestalten haben wir also unser Leben riskiert. Wenn Jäger hier alles niederbrennen konnte um dafür nur einen einzigen Siedler zurück zu bringen, dann würde er längst mit einem Benzinkanister von Tisch zu Tisch rennen. Vor eurer Tür werden unsere Kinder ausgeweidet und ihr beschäftigt euch mit Glücksspiel, lasst Untote für euch arbeiten, vögelt euch euer nutzloses Geld aus den Taschen.

    Er versuchte seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen. Jetzt war nicht die Zeit dazu. Der Chef machte offenbar keine Anstalten irgendwas gegen diesen frivolen Unsinn zu unternehmen. Frank brauchte er gar nicht erst darauf anzusprechen, er würde ihn nur mit seinen milden Augen mustern, den Kopf schütteln und irgendwas von Freundschaft und Liebe erzählen. Im Moment war Jäger einfach nicht in Stimmung für solche Worte.

    Er schob die Gedanken mühevoll beiseite und wandte sich an Frank, dessen Blick bereits auf der Sicherheitschefin ruhte.

    "Tja. Schön hier, nicht wahr? Dann mal gucken was wir hier zum Spaß machen können. Anscheinend ist unsere Mission jetzt Spaß, und Jegor erfüllt immer Mission, nicht wahr?" Seine Stimme klang giftig und er bereute es sofort, konnte aber nicht an sich halten. Die Scavenger hatten gerade ihre Stimmen erhoben, während sie sich immer stärker um ihre weibliche Beute zankten. Eine willkommene Gelegenheit um sich abzureagieren, dachte Jäger und schlenderte langsamen Schrittes zu der kleinen Menschengruppe. Im Vorbeigehen schnappte er sich ein halb volles Glas mit goldig braunem Fusel und leerte es in einem Zug, ohne sich um den Inhalt oder den Besitzer zu kümmern.

    "Na, Gentlemen?", sagte Jäger mit einem unheilverkündendem Lächeln und seine Fingerspitzen glitten sanft über die Kletteraxt, die am Oberschenkel auf ihren Einsatz wartete. Die drei Scavenger hielten inne und beäugten ihn argwöhnisch. Jäger blickte jedem Einzelnen in die Augen und sagte:

    "Ist das hier zufällig berühmte Zoo, über das ich schon so viel gehört? Ihr müsst dann die Gorillas mit den kleine Schwänze sein, ich habe über euch auch schon viel gehört."

    Damit verlagerte er unmerklich sein Gewicht auf ein Bein und machte sich bereit für ihre Reaktion.

    Jäger: Einschüchterungsversuch mit Klingenkreuzer + Extra Hiebwaffen

    Geändert von truecarver (07.10.2015 um 00:50 Uhr)

  10. #30


    Während sich Evi durch die Werkbank testete, begleitet von gelegentlichem "Ohhhh, wie cool!" und wortlosen Lauten der Begeisterung über die großen, bunt angemalten Wagen, kickte Haile kleine Kiesel durch die Gegend. Warum nochmal war sie mit hier reingekommen? Was sollte sie hier? Nicht nur bezogen auf die Halle, sondern allgemein. War es nicht vielleicht besser, wenn sie zurückgehen würde? Ihr Tod würde die Rettung ihrer Familie bedeuten. Oder?

    Während Haile in Gedanken versank, hob Evi ein merkwürdig aussehendes Werkzeug hoch und wog es einmal prüfend in der Hand.

    "Cool, oder?"
    "...?"
    "Ich meine, schau mal, das grüne Ding sieht FAST aus wie die gefiederte Schlange!"
    "..."
    "Ach komm, Haile, nur weil das Kultisten sind und du Kultistin bist, heißt das doch nicht, dass du mich gleich isst, oder?"

    Evi lachte kurz auf, offensichtlich über ihren eigenen Scherz lachend. Haile drehte sich weg, Tränen füllten ihre Augen. Nein.

    "...Ich bin keine Kultistin."

    Evi ließ vor Schreck den Schraubenschlüssel fallen.

    "Gott, Haile, kündige doch an, wenn du was sag...Hey, alles okay?"
    "..."
    "Hör mal, du bist keine von denen. Das bist du nicht, klar?"
    "..."
    "Oder meinst du das...wörtlich?

    Das Mädchen nickte. Sie wirkte plötzlich noch kleiner, noch zierlicher.

    "Ich meine, ich habe da noch nie drüber nachgedacht...aber, heißt das, dass du nicht bei denen geboren wurdest?"
    "...!"
    "Ohhhh....okay."

    Anscheinend war das schon fast ein bisschen zu viel für Evi. Oder sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hob den Schraubenschlüssel auf und drehte sich wieder zur Werkbank. Das...lief gut? Vermutlich? Haile kickte wieder einen kleinen Kieselstein durch die Halle. Diesesmal traf sie die große Eisentür, die mit einem Balken verriegelt war. Und dann hörte sie es. Nein, sie fühlte es eher.

    Mahlende Kiefer. Ziellose Schritte. Schleifende Knochen.

    Hinter der Tür. Unter ihren Füßen. Wieviele...vielleicht 5? 10? Mehr nicht.

    "...!"
    "Mh, was?"

    Aufgeregt deutet Haile auf die Tür.

    "Oh, ein Lager, dann lass ma...."
    "!!!"

    Haile deutete Evi an, zu lauschen. Zu hören.

    "Oh."
    "..."
    "Wir sollten...wir sollten etwas unternehmen, oder? Ich will keine Zombies unter meinen Füßen haben, wenn wir nur ein paar Meter entfernt lagern...."
    "..."

    Mal überlegen. Einfach reinplatzen und die Gereinigten abschnetzeln würde so nicht funktionieren. Insbesondere, weil Haile nur ihre Reflexe und ihre Kraft hatte, keine Waffe. Evi hatte ihre Axt fest umgriffen und starrte konzentriert die Tür an, als würde der Riegel jeden Moment zur Seite springen und unzählige Untote herauspeien. Haile trat an ihr vorbei und legte ihre Hand sanft auf die Metalltür.

    "Sie wissen nicht, dass wir hier sind."
    "..."

    Evi schaute Haile ungläubig an. Warum war dieses Mädchen plötzlich ausgerechnet bei ihr so redselig?

    Haile deutete auf das Holz und die Werkzeuge, die überall verstreut lagen, die mannshohen Kisten, mit denen man einst große Güter transportiert hatte. Oder sogar Tiere? In manche davon passten sogar ganze Menschen. Oder nicht mehr so ganze Menschen. Je nachdem.

    "Denkst du, wir sollten eine Falle bauen?"
    "...!"

    Haile schaute sich eine der Kisten an, die besonders geräumig aussah. Sie hatte eine Art Schiebetür aus Holz, die man von der Seite aus vor die Öffnung schieben konnte und Luftschlitze. An der Seite befanden sich Buchstaben. Haile erkannte ein Z und zwei Os, aber wusste nicht so recht, was das bedeutete. Zoo~? War das eine Abkürzung? Egal.

    Wenn man eine der Kisten direkt vor die Türöffnung schob, sodass die Untoten direkt in die Kiste wankten und dann von der Seite die stabile Schiebetür schloss, konnten sie vielleicht zwei oder drei Zombies einfangen und hatten schon einmal erheblich weniger Gegner. Haile überlegte noch einmal, ob das wirklich so funktionieren würde.

  11. #31
    Während Haile testete, ob das Verschließen der Kiste gut funktionierte - quasi in einem Rutsch und ohne irgendeinem Verhaken der Schiebetür - musterte Evi den Balken, der die Tür verschlossen hielt. Irgendjemand musste dieses Hindernis entfernen, aber am besten schon während die Falle für die Zombies aufgestellt war. Es würde einfach zu lange dauern, die Kiste vor die Tür zu schieben, bevor die Untoten aus dem dann ungesicherten Ausgang kommen würden. Das machte ja auch noch Lärm.
    Es musste also schnell gehen, und außerdem musste an den Seiten zumindest ein dünner Freiraum bleiben, damit der arme Tropf, der sich um den Balken kümmerte, nicht auch in der Kiste gefangen werden würde. Danach konnten sie sie vielleicht ja nochmal näher heranschieben.
    Die Taucherin seufzte. Hailes Idee war gut, aber erforderte auch, dass ein paar Dinge zu ihren Gunsten verliefen.

    Sie fragte die Kultistin... oder doch-nicht-Kultistin... nachdem diese genickt hatte zum Zeichen, dass die Kiste sich gut verschließen ließ: "Kennst du Stein, Schere, Papier?" Dumme Frage.
    Evi grinste und erklärte knapp die Regeln. "Also wer verliert muss den Balken entfernen, ja?"
    "..."
    "Auf drei. Eins, zwei, drei!"
    Evi hatte ihre Hand flach vor sich gestreckt. Papier.
    Haile hatte überhaupt nichts getan.
    Stattdessen zeigte sie auf sich selbst, dann auf den Balken, und die Sache war gegessen.

    Zur Sicherheit hatten sie die Blockade vor der Tür so lautlos wie möglich schon etwas gelockert, bevor sie irgendetwas anderes getan hatten. Gemeinsam hatten sie dann die Kiste vor die Tür geschoben, was deutlich mehr Lärm verursacht hatte. Das Stöhnen aus dem Raum wurde lauter.
    Als Haile sich nun durch einen kleinen Freiraum an der Seite drängte, hoffte Evi inständig, dass die Zombies den Krach nicht so laut gehört hatten, wie er ihr selbst vorgekommen war und sie wenigstens etwas Zeit brauchten, um zu reagieren.
    Haile brauchte zum Glück kaum Zeit, um irgendetwas zu tun - sie riss den Balken mit so einer Kraft weg, dass sie beinahe nach hinten kippte, aber sie hatte ihren Körper gut im Griff und nutzte die Bewegung, um die Holzlatte auf den Boden fallen zu lassen und mit einem beherzten Tritt durch den Spalt zur Seite zu schieben. Danach schlüpfte sie selbst durch und war schon wieder in Sicherheit, bevor die Untoten nach ihr als Festmahl greifen konnten. Evi hätte das Ganze niemals so flink erledigen können.

    Die Zombies strömten nun wie geplant aus der Tür. Die ersten reckten ihre verfaulten Arme gierig nach den kleinen Freiräumen an der Seite, aber weil von hinten weitere Untote drängten, wurden sie unweigerlich in die Kiste geschoben. Evi lachte hell auf, weil es wirklich urkomisch aussah.
    Die Schiebetür musste sie von ihrer Seite aus schließen, und sie wusste, wenn sie zu lange wartete, würde es nicht mehr funktionieren. Also schob sie kräftig, stieß jedoch irgendwann auf einen Widerstand. Von der anderen Seite hörte die Taucherin ein paar dumpfe Schläge, und schon ließ sich die Türe etwas weiter schließen. Als es fast geschafft war, stieß sie wieder auf eine Barriere, aber diesmal spürte sie, dass das Hindernis nicht besonders groß war. Mit einem kräftigen Stoß, bei dem sie sich mit dem ganzen Körper gegen die Schiebevorrichtung stemmte, machte es "pflatsch" und die Kiste war verschlossen.
    "Okay!", rief Evi laut, während eine grünliche Hand durch den Freiraum zwischen Tür und Holzkasten nach ihr griff. "Den Rest müssen wir so erledigen."
    Sie ließ ihr Holzbeil auf den Arm vor sich schnellen und drängte sich näher an den Spalt.

    Die beiden Freiräume an den Seiten, die hauptsächlich als Hailes Fluchtweg gedient hatten, stellten sich als verdammter Segen heraus. Die Untoten, die übrig geblieben waren, versuchten irgendwie durchzugelangen und konnten so der Reihe nach erledigt werden.
    Haile verpasst dem Vordersten auf ihrer Seite einen saftigen Tritt, so dass er nach hinten wankte und einen anderen mit auf den Boden riss. Nun konnten beide Frauen erkennen, dass ihre Gegner lediglich aus drei übrig gebliebenen Zombies bestanden, von denen einer keinen Arm mehr hatte und zwei am Boden herumstrampelten wie Käfer. Ihre Blicke trafen sich durch die Freiräume kurz, und keiner brauchte Worte um den anderen zu verstehen.

    Haile zwängte sich durch den Spalt auf ihrer Seite und stürzte sich wie eine Furie auf die beiden Untoten, die sich gerade aufrappeln wollten. Obwohl sie nicht besonders schwer war, hinderte ihr wilder Ansturm die Zombies aufzustehen, und so war es für sie leicht, an die Köpfe heranzukommen und auf sie einzuschlagen.
    Evi hatte ihren Gegner indessen absichtlich so nahe an den Freiraum gelockt, um ihn an dem Arm, der noch dran war, zu packen und festzuhalten. Sie hatte gleich gesehen, dass dieser verfaulte Kerl einmal ein stattlicher Mann gewesen war - zumindest erinnerte eine Wölbung an seinem Leib an einen gut genährten Bierbauch. Deshalb passte er nicht durch den Spalt und steckte durch Evis Griff sogar darin fest. Es war gar keine Herausforderung, das Beil in seinen Schädel zu jagen.

    Als alles vorbei war, trat nun auch die Taucherin hinter das selbst aufgestellte Zombie-Gefängnis und brauchte mit ihrer Sandtarnjacke deutlich länger, um sich durch zu quetschen. Schwer atmend lächelte sie Haile an, die noch immer auf einem der Untoten - jetzt allerdings regungslos - saß und auf sie wartete. Hinter sich hörte sie aus der Holzkiste aufgeregtes Scharren und Stöhnen.
    Aus dem Raum vor ihr kroch ihr ein fauliger Geruch aus abgestandener Luft entgegen.
    "Na los, lass uns nachsehen ob es das Wert war." Evi reichte Haile die Hand zum Aufstehen, die zaghaft angenommen wurde. "Ich habe noch reichlich Taschen, die gefüllt werden können."

    Geändert von Lynx (07.10.2015 um 15:45 Uhr)

  12. #32
    Jackal hatte sich das Pamphlet längere Zeit angesehen und immer wieder war sein Blick auf das Auge des Dolches zurück geschwenkt. Dieses Auge sagte ihm etwas, schien eine längst vergessene Geschichte in seinem Inneren wachzurütteln, die erzählt werden wollte. Und dann fiel es ihm wieder ein. Die Kultisten glaubten an die Blutlinie. Das hatten sie aus der alten Welt übernommen, jedoch in ihrem schieren Wahnsinn völlig falsch interpretiert.

    Probe Jackal: Schulbildung: Bestanden! (erleichtert)

    Das Auge war der stumme Zeuge von geisterhaften Ahnen, dass Jemand, der im Tempel aufsteigen möchte, in der Lage sein musste, seine Familie hinter sich zu lassen. Und dies sprichwörtlich durch das Töten eigener Familienmitglieder. Sich aus der Familienbande zu befreien, war für die Kultisten eine rituelle Handlung, bei der getötet werden musste, das „flügge“ werden war das erneute „sich aus dem Bauch der Mutter schneiden“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
    Das Auge symbolisiert, dass man dabei gesehen werden will. Aus diesem Grunde haben viele Waffen der Kultisten runde oder augenförmige Objekte angebracht.

    Jackal drehte die Zeichnung nachdenklich in den Händen und immer wieder ließ er seinen Blick über das abgebildete Mädchen schweifen. Es passte perfekt, fast zu perfekt, auf Haile.
    Aber die Wahrheit war, es konnte jedes Mädchen sein, jede Frau des Ödlandes, denn manchmal waren Symbole auch nur Symbole. Müsste man jedoch den Finger darauf legen, dann kam aus ihrer Truppe tatsächlich nur das Mädchen in Frage, das einst aus den Ruinen geborgen worden war…

    ---

    Liz ließ abermals ihren Schleifstein die Klinge entlang fahren und hatte unhöflich einen Fuß auf den Stuhl gelegt, der Frank am nächsten war, fast so, als wollte sie ihn mit der kalten Schulter abweisen und sich die Zeit verschaffen, ihn zu mustern, ehe sie seufzend den Fuß vom Stuhl nahm, nach einer Flasche griff und mit den Zähnen den Korken entfernte. Sofort goss sie dem Polizisten einen Fingerbreit Selbstgebrannten ein und schob das Glas – noch immer wortlos – zu ihm rüber.

    Dann legte sie ihr Kampfmesser mit einer demonstrativen Geste auf den Tisch und lehnte sich zurück, ihn musternd, wartend, beobachtend, ob er das Glas austrinken würde oder nicht, so schien es ihm zumindest, wie eine erste "Probe".

    „Interessant… ja.“, sagte sie dann mit mehr Schärfe als beabsichtigt, denn ihr Blick war in diesem Moment zu Fawyer gegangen, der gerade fröhlich lachte und Liz presste die Lippen zusammen. „Unglaublich, dass es so etwas noch gibt, nicht wahr? Die Welt ist am Abgrund, die Menschheit stirbt und irgendjemand ist immer noch dazu bereit, für Alkohol und eine trockene Muschi zu bezahlen.“ Es klang derb und desillusioniert, so wie sie es aussprach. Noch immer blickte sie Fawyer an. „Das war alles mehr Zufall. Späher von Fawyer haben eine riesige Gruppe Kultisten ausgemacht, die sich Richtung Norden bewegt haben.“ Sie zeigte auf den Tisch an dem die Scavenger gesessen waren, doch nun war nur Jegors breiter Rücken zu erkennen. „Dumm wie die Truppe um Torres nun mal ist, haben sie versucht, die Kultisten anzugreifen. Angeblich hatten sie eine große Gruppe Menschen verfolgt, was ich für ausgemachten Bullshit halte, denn warum würden Kultisten eine so große Gruppe Menschen durch den halben Staat führen? Kann ich nicht glauben.“

    Sie spielte mit dem Kampfmesser herum und die metallene Spitze tanzen, so dass sich in einen der ehemals mit grünem Filz bedeckten Spieltische langsam ein Loch bildete. „Was ich jetzt sage, klingt vielleicht bescheuert, aber ich schwöre, es ist wahr.“ Sie sah den Polizisten mit ernstem Gesicht an, als wolle sie ihm klarmachen, dass es sich nicht um einen Scherz handelte. „Die Kultisten haben den Untoten Befehle erteilt und der Trupp, den wir draußen erledigt haben, ist der Anweisung gefolgt und hat sie angegriffen. Torres und seine Schwachköpfe haben die Untoten natürlich direkt hierher gelockt. Auch ein Kunststück.“, grinste sie und nahm die Flasche, aus der sie Frank vorher eingeschenkt hatte, um selber daraus zu trinken. Mit einem großen Schluck ohne Glas.


    ---

    Als Jegor gesprochen hatte, stand der größte von ihnen sofort auf, was zur Folge hatte, dass die Dame, die eben noch schäkernd in seinem Schoß gesessen hatte, schmerzhaft auf ihr Hinterteil fiel und sich fluchend abwandte. Die zweite Lady, die sonst amüsante Gesellschaft versprach, wollte vom Schoß des dritten Scavengers fliehen, doch er hielt sie grob fest und grinste sie an. „Du musst nicht abhauen, Süße, der Spuk ist gleich vorbei. Torres wird den Russki zu Brei hauen.“ Daraufhin lachten die beiden Männer, die noch saßen und Jegor erkannte, dass der Mann, den sie Torres genannt hatten, nun die Schultern wie ein Preisboxer kreisen ließ und Jegor abschätzend ansah. „Wenn du dich für kleine Schwänze interessierst, Russki, dann solltest du vielleicht nach dem zarten kleinen Kollegen der Damen hier fragen. Wird allerdings teurer für ein ungewaschenes Großmaul wie dich. Aber wenn es dir einfach nur darum geht, irgendwas in deinem Arsch wiederzufinden, dann kannst du auch einfach mich fragen. Dann leihe ich dir meine Stiefelspitze…“
    Wieder grölten die zwei Anderen begeistert auf und Torres ließ seine Fingerknöchel knacken.

    ---

    Nachdem die untote Bedrohung vollkommen zerschmettert und geschlagen vor ihnen lag, lugten Haile und Evi vorsichtig die Treppe in den Keller hinab, den infernalisch schlimmen Geruch ignorierend, der ihnen in die Nasen stieg und doch alsbald verflog, als endlich wieder reine Luft den Keller erreichen konnte. Genug Licht fiel von oben herab und offenbarte die Treppe nach unten. Doch ohne eine vernünftige Lichtquelle würden sie nicht sehr viel dort unten ausrichten können, so viel schien sicher. Und Strom gab es in diesem Gebäude nicht, die Schalter waren wie das Land ringsum – tot.

    ---

  13. #33
    Der Jackman...

    Irgendwie tat es gut diesen Namen mal wieder zu hören. Fawyers Etablissement hier war etwas... speziell. Doch für Lancaster spielte es keine Rolle. Er konnte sich zwar denken, dass die meisten in Zeiten wie diesen so eine Dekadenz anmaßend fanden und sich schwer damit taten sie zu tolerieren aber... die Gäste kamen freiwillig... und er schien genug zu haben. Wie sonst sollte er das hier am laufen halten können?

    Die Jukebox rödelte weiter. Sie hatte weitaus bessere Tage in ihrem Leben gesehen, aber die Musik... so lange hatte er keine Musik mehr gehört die aus einem Tonstudio kam.
    Es war als hätten Sie alle gerade einen Zeitsprung gemacht.
    Eines war Lancaster klar. Die Idee, das Konzept... das war großartig. Die Umsetzung? Naja.

    Chelsea räkelte sich immer noch neben ihm und auch wenn er die Geste... nett... fand, er hatte ganz andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel erneut am Whiskey nippen, oder sich mal nach seinen beiden Gefährten umzudreh...

    Oh Gott.

    Jäger stand vor zwei bulligen Schlägertypen. Einer so breit wie ein Kühlschrank. Das waren so Typen, die man damals im Fernsehen gesehen hat. Die Wahnsinnigen die sich mit einem Gurt vor einen LKW schnallen lassen und diesen dann über eine Landstraße zogen.
    Was auch immer Jäger getan hatte, er befand sich schon wieder in Schwierigkeiten.

    Dann war da Frank. Der gute, liebe, nette Frank. Stumm und starrend saß er dort, bekam von einer Frau einen großzügigen Schluck Alkohol ausgeschenkt und dann ein Messer vor sich gelegt.
    Würde Frank jetzt ernsthaft die Sau rauslassen, einen stürzen und dann bei einem Messerspiel mitmachen?

    Warum war er nochmal mit den beiden mitgekommen?

    "Sag mal Fawyer..."

    Lancaster drehte sich wieder zurück zu dem Überlebenden aus D52.

    "...bevor ich mich wegen meiner beiden Freunde hier peinlich berührt fühlen muss..."

    "Red nicht weiter Jackman! Ich weiss genau was du sagen möchtest!"

    Mit einer ausschweifenden Bewegung verschwand Fawyer hinter dem Tresen und kam mit einem bemalten Holzkasten wieder hervor den er demonstrativ aufschwingen ließ.

    "Du willst eine Zigarre!"
    "Bitte was?"

    Ja, Tatsache. In dem kleinen Holzkasten lagen Zigarren. Fein nebeneinander aufgereiht. Dicke, pralle, lange, braune Zigarren.

    "Naja... also... ja, das auch."

    Ohne zu zögern griff Lancaster sich eine der Zigarren und legte sie vor sich ab.

    "Aber eigentlich wollte ich dich fragen ob..."

    "Du ins Bad kannst? Zum Rasieren? Der Bart steht dir nämlich gar nicht. Man erkennt dich ja kaum wieder Jackman."
    "Jaja, alles zu seiner Zeit. Eigentlich möchte ich mehr über die Z-Energie wissen. Kannst du mir das mal zeigen?"

    Geändert von Gendrek (07.10.2015 um 12:52 Uhr)

  14. #34
    Tja, so sind die Menschen eben: Es wird immer das Bedürfnis nach Vergnügen und Sex geben. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, das es solche EInrichtungen noch am Ende aller Tage geben wird, auf die eine oder andere Weise. erklärte Frank seine Sicht der Dinge, während er das kleine Glas mit dem selbstgebrannten in die Hand nahm und daran roch. Normalerweise mochte er so starkes Zeug nicht sonderlich aber heute hatte er es sich etwas starkes mehr als verdient. Er schluckte den Alkohol in einem schnellen Zug herunter. Er brannte etwas aber das hatte er erwartet.
    Jäger der auf ihn zugekommen und verbal angegriffen hatte, anscheinend sein gesamtes Vorgehen hier missverstanden hatte, das tat Frank innerlich weg, mehr als er zugeben wollte. Am liebsten hätte er Jägers Kopf wieder und wieder auf den Rouletttisch gerammt, dafür das er ihm unterstellte der grausame Tod seines Sohnes würde ihn nicht bekümmern. Doch dieser Moment ging glücklicherweise vorbei. Sobald sie das Casino verlassen hatten und auf dem Rückweg waren, würde er mit ihm ein sehr ernstes Wort reden müssen. So warf er ihm lediglich einen wütenden Blick hinterher und wandte sich wieder Liz zu. Die Kultisten anzugreifen war einfach nur dämlich, das stimmt. stimmte Frank Liz zu und schluckte innerlich als er die Nachrichten hörte.Aber ihr Bericht stimmt, sie sind tatsächlich mit einer größeren Gruppe Gefangener unterwegs durch den halben Staat Texas. Unseren Freunden. Unseren Familien. Sie haben unsere gesamte Siedlung ausgelöscht und alle die sie nicht mitgenommen haben abgschlachtet. Bis vor kurzem hing mein Sohn 4 Wochen alter Sohn ausgeweidet als Trophäe an dem Fahnenmast neben dem Zoo. sagte Frank mit bitterer Stimme. Verzeih Jäger also sein grobes auftreten.

    Geändert von wusch (07.10.2015 um 13:19 Uhr)

  15. #35
    „Wenn du dich für kleine Schwänze interessierst, Russki, dann solltest du vielleicht nach dem zarten kleinen Kollegen der Damen hier fragen. Wird allerdings teurer für ein ungewaschenes Großmaul wie dich. Aber wenn es dir einfach nur darum geht, irgendwas in deinem Arsch wiederzufinden, dann kannst du auch einfach mich fragen. Dann leihe ich dir meine Stiefelspitze…“

    Herzhaft stimmte Jäger in das Lachen mit ein. Er riss seinen Mund weit auf und heraus kamen abgehackte Laute, die an einen Delphin erinnerten. Der streitlustige Blick in seinen Augen dagegen war geblieben.

    "Oh, du gut! Ja, du sehr gut!", brachte er mühsam zwischen den Lachanfällen hervor, mit dem Handrücken wischte er sich imaginäre Tränen aus dem Gesicht. "Und du weißt was? Du musst deine Bein sehr hoch heben, denn als Russki dort wo ich Arsch habe, da ich habe auch Gesicht!" Und er prustete erneut los, hielt sich dabei den Bauch fest und krümmte vor Anstrengung den Rücken. Die Männer am Tisch hielten mit und ihr schallendes Gelächter übertönte den täglichen Casino Betrieb, hallte bis in die umliegenden Räume. Einige der Anwesenden reckten ihre Hälse in die Luft und suchten neugierig nach der Quelle des Krachs. Selbst Torres bleckte die gelben Zähne zu einem schiefen Grinsen. Aus dem Augenwinkel merkte Jäger, dass die sogenannte Sicherheitschefin, die sich gerade mit Frank unterhielt, ebenfalls den Kopf zu ihnen gewandt hatte und die Gruppe nun aufmerksam musterte. Ihre Klinge schimmerte in dem hellen Licht.

    Jäger hatte sich derweil unauffällig Torres genähert.

    "Hey, ich hab noch einen! Passt auf! Ich hab noch einen!" Er beruhigte sich etwas um besser sprechen zu können. "Was ist ... passt auf ... was ist Unterschied zwischen eine Russki und eine Zombie, huh? Zombievirus macht Zombie langsam, dumm und untot. Russki schon so geboren!"

    Wieder schallendes Gelächter. Torres warf den großen Kopf in den Nacken, dem weit geöffneten Mund entwich ein kehliges Lachen, dann änderte sich schlagartig seine Miene und er torkelte unbeholfen zur Seite als Jäger das Glas in seiner Hand an dessen Kopf zerbrach. Die Scherben fielen klirrend zu Boden, während Torres sich die Schläfe hielt. Unter der Handfläche erschien ein dünnes rotes Rinnsal, das ihm die Wange herunter rann. Jägers Hand schoss sofort zur Kletteraxt, der Griff hatte zur Hälfte den Lederriemen verlassen, sank dann aber langsam wieder zurück in die Ursprungslage. Im letzten Augenblick war ihm bewusst geworden, dass er hier keine Toten riskieren konnte. Und wollte. Sich abzureagieren an dieser Visage und sich den Frust und Schmerz aus der eigenen Fresse herausprügeln zu lassen war eine Sache, jemanden versehentlich im Eifer des Gefechts umzulegen eine Andere. Er hob die Fäuste vor sein Gesicht, so wie man es ihm damals beim Training gezeigt hatte, stellte die Füße auf Schulterbreite, um sein Gewicht sinnvoll zu verteilen. Als Faustkämpfer hat er nie zu was getaugt, das hat man ihn in den letzten Jahren mehrmals wissen und schmerzlich spüren lassen. Aber keine Abreibung konnte schlimmer sein als diese unkontrollierbare Wut, die sich wie ein riesiger Tumor in seinem Körper breit gemacht hatte, die ihn Nachts lange nicht einschlafen ließ, die ihn immer wieder an die Orte seiner schlimmsten Niederlagen zurückbrachte und ihn zwang, die Szenen vor seinem geistigen Auge so deutlich zu sehen, als wären sie erst gestern passiert. Auf einmal sah er wieder Vince vor sich und wie ihm vor Schreck die Gesichtszüge entgleist sind, als Jäger von der anderen Seite in dessen Zielfernrohr hineinglotzte und dafür fast einen Schuss kassiert hatte.

    Der innere Druck gegen seine Schläfen ist unerträglich geworden. Es musste raus, egal wie.

    Jäger legt sich mit Torres an: Raufbold

    Geändert von truecarver (07.10.2015 um 14:20 Uhr)

  16. #36


    Jackal, Mary und November waren gut voran gekommen und standen nun vor einer der riesigen Mauern, die den Zoo umgaben. Leichter Wind war aufgekommen und ließ die mittlerweile riesigen Bäume leicht knarzen. Durch Flugsamen getragen waren nun rund herum um den Zoo ebenfalls zahlreiche Sträucher gewachsen, es war ein faszinierendes Schauspiel, sich vorzustellen, wie der Zoo als Oase des Lebens das durch den großen Brand zerstörte Ödland zurück erobern könnte, denn hier war vor zwanzig Jahren gekämpft worden, so viel schien sicher.

    Die beiden Reisenden erkannten, dass die Garage mit den Wägen auch einen Zugang zum Zoo hatte, wahrscheinlich waren die Paradewagen wirklich für ein heiteres Fest vorgesehen gewesen, möglicherweise, um etwas am oder mit dem Zoo zu feiern. Und so sahen sie direkt vor sich den südlichen Eingang, ein schmiedeeisernes Tor, welches vollkommen überwuchert schien und nur noch halb in seinem Gatter hing, im Grunde also schnell zu überwinden war.
    Als sie dann schließlich durch die Reste des Tors schritten, war es, als wären sie in einer anderen Welt. Jackal, der sich noch an alte Filme erinnern konnte, hatte sofort den Jurassic Park im Kopf, denn die einstmaligen Gehege waren vollkommen überwuchert. Teilweise waren Scheiben zerschlagen, als Äste sich im Sturm wiegend hindurchgebohrt hatten, die Wege waren gesäumt mit einer Matte aus Moos und obschon der Zoo kein Dach hatte, war es schwierig, sich zurecht zu finden, denn durch die Bäume und ihrer massiven Kronen war die Sicht auf den Himmel versperrt, alles lag und verschwand in einem gefährlichen, grünen Zwielicht.

    Direkt vor sich sahen sie einen überwucherten Plan, den sie freikratzten, während ihnen zum ersten Mal die vollkommene Stille auffiel, die dieser Ort zu bieten hatte.
    Und dann, von einem Moment auf den anderen, war fröhliches und lautes Gezwitscher zu hören, als hätten sich die Vögel vor einer Sekunde erst erschreckt und als hätten sie bis jetzt die Köpfe eingezogen. Fast so, als wäre etwas Schreckliches vor wenigen Augenblicken hier durch gekommen, das alle Tiere zum Verstummen gebracht hatte…

    Jackal hatte den richtigen Riecher bewiesen: Der Plan offenbarte ihnen die wichtigsten und wahrscheinlich auch interessantesten Punkte in dem Zoo.
    So konnten sie sich zwischen dem Besucherzentrum, dem Reptiliengehege/haus, dem Streichelzoo und dem Raubtierhaus entscheiden. Und dann gab es da noch das sogenannte „Antionioland“ – vielleicht ein kleiner, angeschlossener Freizeitpark, voll wandelnder Leichen in Clownskostümen…
    Sie mussten sich nun entscheiden, wohin sie würden gehen wollen oder ob es klüger war, Verstärkung zu holen, denn hier in diesem erst künstlichem, dann natürlich gewachsenen Dschungel war ein Hinterhalt nur eine Frage der Zeit, ein Wann also, kein „ob“.

    ---


    „Oha“, lachte Fawyer los. „Du hast mir noch nicht mal einen Drink spendiert und willst schon in mein Allerheiligstes eindringen?“, er klopfte Lancaster auf die Schulter, lachte noch einmal und sagte dann: „Glaub mir, das willst du nicht sehen. Warum schnappst du dir nicht lieber die Chelsea hier und meinetwegen noch eins der anderen dummen Hühner und ihr lasst es euch der alten Zeiten Willen in der „Fawyer-Suite“ gut gehen? Oder, wenn du es ein bisschen härter magst, kannst du auch das „Kultistenkeller-Spielzimmer haben.“ Er zwinkerte fröhlich.
    „Und ich lege sogar noch einen Rasierer drauf, dann kannst du dir die Eier rasieren lassen und Frau Jackman zuhause in deiner Megasiedlung bekommt einen echten Eisprung, wenn sie die einzigen rasierten Eier des gesamten Planeten sehen und anfassen darf.“ Er klopfte ihm abermals auf die Schulter und blickte ihn an, einen klitzekleinen, möglicherweise jedoch eingebildeten Funken Unsicherheit darin, der jedoch schnell verflog, als der Lebemann ein Feuerzeug aufschnappen ließ und breit grinsend auf die Zigarre deutete.

    --

    Liz reagierte auf eine Art und Weise, die Frank nicht erwartet hätte. „Na dann hoffe ich, dass du sie nicht allzu sehr geliebt hast.“, nuschelte sie am Flaschenhals vorbei und schüttelte beim Trinken den Kopf. „Kultisten nehmen keine Gefangenen, das weiß jeder Idiot. Wenn sie eure Leute erwischt haben, dann sind sie so gut wie tot und du kannst dich hier genauso gut austoben, denn du siehst sie eh nie wieder.“ Sie setzte die Flasche so wütend und heftig ab, dass der Inhalt den Flaschenhals hochschoss und sich über ihre Hand ergoss. „Familie, Ehe…“, sie spuckte das Wort regelrecht aus, „…machen nur Probleme und Sorgen. Wer heute noch an diese sogenannte Gerechtigkeit oder Gemeinschaft der Siedler glaubt, der ist ein verdammter Trottel.“ Dabei blickte sie Frank direkt an. „Sei froh, dass dein Sohn es hinter sich hat.“ , sagte sie voll Verbitterung und umklammerte den Flaschenhals so fest, dass klar wurde, dass sie nur auf den Beginn der Schlägerei wartete, die Jegor vom Zaun zu brechen im Begriff war. Und rein von ihrem Blick her schielte sie auf Jegors Hinterkopf und nicht auf die Scavenger.

    --

    Torres grinste breit. „Du hast keine Ahnung, welchen Gefallen du mir grade tust, Junge.“, sagte er leise und seine Zähne knirschten vor unterdrückter Vorfreude, sich prügeln zu dürfen.
    Blitzschnell machte der erfahrene Scavenger einen Schritt nach vorne und rammte Jegor seine Stirn ins Gesicht, dass es nur so krachte!

    Sofort ruckten alle Köpfe herum und die Menge starrte die Beiden fassungslos an. Lancaster und Frank erwarteten jeden Moment, dass ein wütender Mob sie aufhalten würde, doch wieder wurden sie von den Reaktionen der Umstehenden überrascht.
    Fawyer sah Chelsea ernst an und nickte ihr wütend zu. „Beweg endlich deinen Arsch, Chelsea! Wir haben Regeln in diesem verdammten Haus!“, herrschte er sie an und hieb mit der Faust auf den Tisch. Die Gescholtene rannte sofort los, im Hintergrund war gerade zu sehen, wie Torres erneut ausholte, um Jegor zu treffen, und dann war die Prostituierte endlich an der Jukebox angekommen und fingerte dort nervös rum.
    Endlich hatte sie etwas gefunden und aus der Jukebox ertönte ein weiteres Lied, das seit dem großen Brand wohl nicht mehr gehört worden war…:



    Und dann sprang Fawyer auf den Tresen und rief: „20 Fawyers und einen Blowjob von Chelsea auf Torres!“ Die Menge johlte und sofort wurden Einsätze festgelegt, während das uralte Männchen, das augenscheinlich den Croupier des Kasinos darstellte, verzweifelt versuchte, Karten und Würfel in Sicherheit zu bringen.

    Jegor, der sich noch die Nase hielt, spürte, wie etwas mit der Wucht einer russischen Sputnik in seiner Magengegend landete und blickte keuchend nach unten, wo Torres ihn mit dem Kopf gerammt hatte und ihn gerade hochhob, merkte, wie Torres mit ihm im Klammergriff los rannte, bestrebt, den Russen gegen die Wand zu rammen.

    In diesem Moment stand Liz mit einer drehenden Bewegung auf, die Flasche in der Hand und auf Jegor zielend. „Den Spaß gönne ich Fawyer nicht.“, zischte sie und machte Anstalten, die Flasche zu werfen, während Fawyer auf dem schnapsnassen Tresen Foxtrott tanzend hin- und herschlitterte, die Menge anstachelte und wie ein Promoter den Kampf moderierte.
    Das Fawyerland war in Sekunden zu einem absoluten Tollhaus verkommen!

    Geändert von Daen vom Clan (07.10.2015 um 22:22 Uhr)

  17. #37
    Frank hatte viel erwartet, von Mitleid, über Gleichgültigkeit bis zu Belustigung und wäre mit allem irgendwie klar gekommen aber diese eiskalte Geringschätzigkeit ließ roten Zorn in ihm hochkochen und er wusste nicht, ob er sie schlagen oder einfach nur anbrüllen sollte. Wie konnte sie es nur wagen, so über das Schicksal seiner Heimat und seines Sohnes herzuziehen. Bevor er jedoch auch nur irgendwie reagieren oder auch nur seinen Zorn herunter schlucken konnte, brach die Hölle über das Fawyerland herein. Als Frank sah, dass niemand sich auch nur die geringste Mühe machte dazwischen zu gehen und manche ganz im Gegenteil sogar das ganze noch anstachelten und Wetten abgeschlossen wurden, entlud sich die angestaute Wut und der Frust der letzten Tage in einem großen Knall. STOP! brüllte er laut und schoss mit seiner Pistole in die Decke. Jäger! Torres! Oder wie auch immer du heißen magst. Ihr hört jetzt SOFORT mit dieser Scheiße auf. Wir wurden eben alle fast von Zombies umgebracht und ihr habt nichts besseres zu tun als euch zu prügeln? Ich habe GENUG davon, zuzusehen wie Menschen die zusammen arbeiten oder sich zumindest aus dem Weg gehen könnten schlagen oder sich sogar gegenseitig umbringen. Reichen euch die Zombies, Plünderer und durchgeknallten Kultisten noch nicht? Müsst ihr euch auch noch gegenseitig das Leben schwer machen? Es ist mir auch verflucht nochmal EGAL wer angefangen hat! brüllte er mit einer donnernden Autorität in der Stimme, welche nur wenige jemals von ihm gehört hatten. Er war vor Zorn rot angelaufen und sein Gesicht war Wutverzerrt. Von dem netten, immer friedlichen Polizisten den Jäger kannte war nicht mehr viel zu sehen.

    Geändert von wusch (07.10.2015 um 15:29 Uhr)

  18. #38
    Huh. Das lief erstaunlich gut. Evi grinste Haile ein wenig übertrieben an - der Adrenalinrausch, vermutlich -, während Haile immer noch auf dem beinlosen Zombie saß und sich wunderte. Klar, 20 Jahre in einem Keller waren vermutlich nicht gesund, aber das was fast schon ein wenig zu einfach.

    "Huh, der Muff ist ja wirklich schrecklich-"
    "..."

    Evi hatte ihren Kopf in die dunkle Öffnung gesteckt und versuchte angestrengt etwas zu sehen.

    "Denkst du, dass waren alle?"
    "...!"

    Haile nickte. Bestärkt von davon machte Evi einen kleinen Schritt in die Dunkelheit und...

    "Uaaah!"
    "...!"
    "Uh...nichts. Da...ist eine Treppe...die ich fast runter...ähm, wir brauchen Licht."

    Etwas optimistisch fingerte Evi an einem kleinen Schalter neben der Tür herum.

    "Huh, hätte ich mir auch denken können..."
    "..."

    Haile machte ein paar neugierige Schritte in Richtung der Werkbänke. Sie hatte da eine Idee...sie hatte es nur einmal gesehen, als sie während ihrer Lehrstunden mit einem Meister der Familie in die Katakomben unter dem Tempel kletterte, um ein vergilbtes Buch zu suchen. Diese Stunden, die sich mit dem Auswendiglernen von Gesängen, von Runenkunde und von Messertechniken verbrachte, waren ihr immer ein Graus. Vor allem, weil in den Tempeln nicht gesprochen wurde - die Weichteile des Mundes waren immer zuerst von der Reinigung betroffen und dementsprechend konnten ihre Diener und Lehrer schlicht und ergreifend nicht reden.

    "Uh, bedien dich ruhig, das meiste können wir eh nicht gebrauchen...Denke ich."
    "...!"

    -> Haile bekommt den Trait Handwerker (danke Lynx <3)

    Auf den Bänken fand Haile ein paar Holzstäbe, Stofffetzen, Farbe, kleine Werkzeuge und eine kleine Schachtel mit Feuerhölzern, von denen noch vier Stück übrig waren. Perfekt. Für eine Fackel braucht man Holz, Stoff, Feuer und...Fett. Hailes Blick fiel auf den dicken Vormals-Untoten, der immernoch neben Evi lang und von seinen Kollegen in der Kiste durch die Luftlöcher etwas angefingert wurde. Sein Kopf war zermatscht und er regte sich nicht mehr. Lächeln zückte Haile ihr Ritualmesser, was Evi ein wenig zurückschrecken ließ.

    "..."
    "...Ja, sorry..."
    "..."

    Probeweise stupste Haile den Dicken mit dem Fuß an. Keine Regung. Perfekt. Er war schon etwas matschig, deswegen war es gar nicht so einfach, ihm den Bauch aufzuschlitzen. Dafür war auch sein Bauchfett mittlerweile flüssig. Haile griff sich die Stofffetzen und tränkte sie in der Flüssigkeit, die aus dem Schnitt quoll.

    "..."
    "...Ich glaube, ich schaue jetzt...ähm...woanders hin..."

    Haile wickelte die in Fett getränkten Stoffreste um einen Holzstab und band alles mit einer Schnur fest. Dann griff sie zu den Feuerhölzern und zündete damit die Fackel Marke Eigenbau an. Wenn das klappte, konnten sie ja den Rest des Lagers erforschen... [Probe auf Handwerk]

  19. #39
    Also, die Gruben dort, die mir stark nach ein paar Massengräbern aussehen, könnten sicherlich noch recht interessant sein für uns. Vielleicht findet sich da Zeug was durch Wind und Wetter oder absichtlich dort reingeschmissen wurde und für uns nützlich sein könnte.“ Mit diesen Worten wandte er sich an die Gruppe „Nur, alleine würde ich dort jetzt nicht unbedingt hingehen wollen, würde sich noch jemand finden der sich mir anschließen würde? Das würde auch gut passen wenn wir dort was finden sollten was schwerer zu transportieren wäre für einen alleine.
    Léo war schon bei der Hälfte seiner Rede losgelaufen. Seit dem Strand war ihr jede Möglichkeit, möglichst abgeschieden alleine nachzudenken, mehr als recht.
    Und sie hatte so das Gefühl, dass sie nicht mehr lange die Möglichkeit dazu haben können wird, die Gegend hier schrie wieder nach Teamwork.
    "Kommst Du auch oder willst Du weiter Reden schwingen?"
    Wenn sein Argument mit der potentiellen Beute nicht so einleuchtend gewesen wäre, wäre sie auch ganz alleine gegangen. Außerdem war er einer der sehr Neuen und ihr noch nicht irgendwie negativ aufgefallen. Und er hatte appetitliche Muskeln, falls doch.
    Er kam ihr hinterher und sie machten sich gemeinsam auf den Weg.
    Sie hob ihren Jutebeutel an, der etwas mehr als nötig unter dieser Bewegung wackelte.
    "Also... Jack? Hoffentlich bist Du nicht so nervi wie der andere... Egal."
    Sie räusperte sich.
    " Du scheinst ja Sachen gut herausbekommen zu können und ich hab schnelle Beine. Bei einem Massengrab können wir nicht Stunden aufbringen, um uns jedes Einzelne genau anzusehen, wir müssen da mit System rangehen.
    Also, ich habe mir gedacht, dass ich
    die Reihen der Gräber entlangrenne und bei Allem, was mir auffällig erscheint, eine Blüte fallen lasse."
    Sie deutete auf die reichhaltige, duftende, gelbstrahlende Blumenverzierung ihres Beutels.
    "Du kannst Dir dann diese markierten Stellen genauer ansehen und so finden wir hoffentlich mehr in kürzerer Zeit. Und wenn wir mit dem ersten Durchgang nicht zufrieden sind, wiedrholen wir das Ganze eben. Einverstanden?"
    Sie blickte ihn erwartungsvoll an. Son Scheiß, wenn Teamwork sinnvoll war.

    OOC: Léo Probe GAMMA auf Parcour fürs Abrennen (und Ermittler, fürs schnelle angucken der Gräber? :P)

    Geändert von Mephista (07.10.2015 um 15:56 Uhr)

  20. #40
    Der Schein der Fackel vermochte den Kellerraum und seine Treppe nach unten perfekt und doch gruselig für Haile und Evi auszuleuchten.
    Der Anblick, der sich ihnen bot, war für Alpträume bestens geeignet, denn es war offensichtlich, dass sich hier unten früher einmal deutlich mehr Untote befunden haben mussten. Doch aufgeschreckt und durch irgendeine Geräuschquelle getrieben, waren sie über Jahre hinweg immer und immer wieder nach oben gewandert und geschlurft, die Treppe nach oben, die aus Beton bestand und komplett ohne seitliche schützende Geländer war.
    Und so erstreckte sich ein Leichenfeld aus verrotteten Leichen mit vom Sturz eingeschlagenen Schädeln, die links und rechts der Treppe lagen, die verdrehten Glieder ebenfalls zerschmettert.
    Am Boden angekommen, der ebenfalls aus Beton bestand, fiel ihnen auf, wie kalt es hier unten war, sie konnten ihren Atem hauchend entweichen sehen und so wurde der Keller mehr und mehr zur gefühlten Gruft.

    Vorsichtig und wachsam sahen sie sich im Schein der improvisierten Fackel um und erkannten unzählige Regale, die allesamt leer waren und zudem einen sich im Bau befindlichen Lastenaufzug. Es schien, als wäre diese Halle gerade erst hergerichtet worden für seinen Zweck, Festwägen zu beherbergen und als Ersatzteillager zu dienen.
    So fanden die beiden neben weiterem Material für die Festwägen eine riesige Kiste voll vollkommen verschimmelter Süßigkeiten, die sie sofort wieder schlossen, als der stechende Geruch nach Fäulnis ihre Nasen erreichten. Es war ernüchternd, nicht mehr nützliche Dinge in diesem Keller finden zu können, doch dann sahen sie es – das hatte noch gefehlt und erklärte einen Freiraum auf dem Wagen selbst.
    Vor ihnen stand etwas ihnen Beiden komplett Unbekanntes. Kramten sie in ihren Erinnerungen und dem, was ihnen die Älteren erzählt hatten, dann musste es sich um eine Musikanlage handeln – und die großen schwarzen stoffüberzogenen Objekte wurden entsprechend schnell als Boxen identifiziert. Damit wären sie in der Lage, massiv laute Musik abzuspielen, sollten sie die Anlage auf ihrem Wagen verbauen, denn die Stromanschlüsse schienen nur dort zu passen.
    Und dann fanden sie endlos viele Kassetten mit Musikstücken aus der alten Welt. Ein echter Schatz, wenn man Musik mochte.

    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    Objekt erforderlicher Trait bei Aufgabe Effekt
    Musikstück Unterhalter +5% bei allen Teilnehmern, in denen die Musik Kampfesmut auslösen könnte
    --



    Jack und Leo schritten die Massengräber entlang, der Plan sah vor, dass Leo eine Blüte würde fallen lassen, wenn ihr etwas auffallen würde, doch als sie gazellenartig an den kleinen Erdhügeln mit ihrer furchtbaren Fracht entlang lief, konnte sie nur langweilige kleine Hügel erkennen, die nicht wieder bewachsen waren und eine kleine, militärisch anmutende, Kennzeichnungsflagge aufgesteckt hatten.
    Am letzten Grab konnten sie sehen, dass die Menschen damals es nicht geschafft hatten, es wieder zuzuschütten und so waren noch immer, nach zwanzig Jahren der Witterung, kleinste Bewegungen in den hunderten von Leichensäcken auszumachen, die in der Grube lagen.
    Jeder der Säcke war geschlossen, doch das machte das sanfte Wiegen und Wogen des Tarnfleckplastiks noch viel gruseliger.
    Doch etwas, das ihnen bei ihrer Aufgabe, die Blockade zu durchbrechen, helfen konnte, war hier nicht zu finden.

    Leo ging ein paar Schritte weiter, an die Bagger im schrillen Orange vorbei und hätte um ein Haar die Bagger mit den Blüten beworfen. Jack kam schnell nachgeeilt und Beide erkannten plötzlich aufgeregt den Wert ihres Fundes! Die Schaufeln an den Baggern waren austauschbar und neben dem zweiten riesigen Gefährt stand eine nicht montierte Baggerschaufel, die sich im Grunde perfekt vor den Wagen würde montieren lassen! Die aus Holz bestehenden Barrikaden hätten so nicht den Hauch einer Chance – so viel schien klar!

    Doch den wahren Schatz fand Jack dann, als er den Bagger genauer in Augenschein nahm. Auf dem Sitz des Baggerführers, unberührt von allen Elementen, lag ein Flammenwerfer. Ein großes, schweres Gerät, für einen Einsatz auf dem Rücken vielleicht zu massiv, doch als Teil eines Festwagens auf jeden Fall zu gebrauchen und damit eine mehr als vernichtende, todbringende Waffe.

    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    Objekt erforderlicher Trait bei Aufgabe Effekt
    Baggerschaufel Handwerker +15%, wenn zusätzlich auf Trait „Fortbewegungsmittel“ gewürfelt wird
    Flammenwerfer Schulbildung +15%, wenn Probe misslingt, misslingt auch die Probe eines weiteren Teilnehmers automatisch
    Mehr jedoch ließ sich hier nicht finden. Doch war die Ausbeute bereits ein wahrer Schatz!

    Geändert von Daen vom Clan (07.10.2015 um 17:02 Uhr)

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