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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 3 – No Hope left

  1. #21
    Die Friemelei war schier endlos.
    Wer kommt auch auf die Idee, eine Bazillion Schnipsel zu reißen? Als ob Jemand bescheuert genug wäre, das dann jemals wieder zusammenzusetzen...
    Naja, offensichtlich war Léo verdammt bescheuert.
    Aber die Neugier war schon immer übergroß in ihr gewesen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte das "Bild", wenn man es so nennen konnte, endlich fertig.
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    Einige Momente starrte sie auf den Schriftzug.
    "Der Apostel wird uns führen."
    Ohne Akzente. Ohne Einleitendes Ausrufezeichen. Oh, wie sie Leute liebte, die sich als ganz besondere Schneeflocke fühlten, weil sie ein paar Brocken Spanisch glaubten beherrschen zu können.
    Also waren das eindeutig nicht einheimische Spinner.
    Was aber viel mehr ihre Aufmerksamkeit auf sich zog war dieses blonde Mädchen in einer Kutte.
    Sie musste an Haile denken. Vielleicht hatte sie einen Stalker, der sich so in sie verknallt hat, dass er die Stadt abgefackelt hat, als sie Shengs Hope verlassen hat. Wäre nicht das Ungewöhnlichste, was die Schwarzhaarige erlebt hätte.
    Behutsam verstaute sie die Schnipsel wieder im Beutel. Das war zumindest schonmal ein Anfang, wenn sie die fast Stumme traf, würde sie sie darauf ansprechen.
    Da sie sie aber im Moment nirgendwo sehen konnte, entschied sie sich kurzerhand, den Leuchturm aufzusuchen und zu schauen, ob sie irgendwie hinein kam. Fall dem so war, würde sie ihn natürlich gründlich von oben nach unten untersuchen (Ermittler Trait, wenns passt ;P)

  2. #22
    Jägers Hand ruhte bereits auf der Tür zum Gewächshaus. Es hatte nicht viel gefehlt und er hätte sie mit einem kräftigen Ruck aufgestoßen, die toxische Luft aus Insektengift und Düngemittel darin eingeatmet, das sich mit den Überresten des Saringases in seinem Körper vermischt hätte, und wäre dann langsam nach mehreren qualvollen Wochen verendet.

    "Tut mir leid Jegor. Ich war... in Gedanken.", hörte er Will sagen, als sich dieser ihm näherte. Jäger schob die Hände in seine Hosentaschen, entfernte sich wieder von der Tür und musterte den Arzt mit einem teilnahmslosen Ausdruck in den Augen. Die Übelkeit hat sich zwar endlich verflüchtigt, doch den leeren Platz hat ein eigenartiges Gefühl wieder besetzt, ein Gefühl, das Jäger noch nicht ganz deuten konnte.

    "Lass uns gehen. Was genau soll ich mir noch ansehen?"

    "War gerade in Waffenkammer. Hatte Hoffnung was Nützliches zu finden, ne Waffe oder sowas."
    Er schüttelte den Kopf und ihm wurde dabei schwindlig. "Fehlanzeige. Tote Hose in Kolchose, Kollege. Wir brauchen jemand, der Waffen basteln kann, dann haben wir vielleicht was Gutes von der ganzen Sache. Vielleicht auch nicht. Was solls. Ich auch komische Geruch bemerkt, weiß du? Chemikalien, möglicherweise Sprengstoff, ich weiß nicht. Du doch Chemiker, ja? Du gehst rein, machst Nüstern weit auf und tust das." Jäger sog demonstrativ die Luft tief in die Lungen ein. "Dann du sagst ob Bombe oder Hundefurz, abgemacht? Ich dir dabei Deckung gebe."

    Inzwischen waren sie an dem markanten Gebäude angelangt. Na dann bin ich mal gespannt, dachte sich Jäger und musste einen erneuten Schwindelanfall zurückkämpfen.

  3. #23
    Der Anblick war furchtbar. Nicht, dass Haile einen schwachen Magen hatte - sie war da schlimmeres gewohnt - aber sie hatte das nicht erwartet. Und sie machte sich Gedanken um Jakal, dem es offenbar noch erbärmlicher ging als ihr.

    "Alles okay?"
    Das, mein Lieber, könnte ich auch dich fragen.

    "..."

    Haile brachte ein Nicken zustande und festigte ihren Griff um das Metallstück. Sie würde es nachher anschauen. Hier gab es nichts zu finden. Vorerst zumindest. Die Schuld klingelte immernoch irgendwo in ihrem Hinterkopf. Es war unmöglich...aber warum? Wie? Jakal riss sie mit seinen Fragen aus ihrer Trance.

    "...Laden auf den Kopf stellen müssen... oder, hei, wenn Mum es hier raus geschafft hat, könnten wir sie auch fragen. Irgendwer im Umland hat sicher was mitbekommen"
    "..."

    Sie blickte ihn im Halbdunkel des Schiffs an und nickte kurz. Okay. Durchatmen. weitermachen. Wie Sheng es ihr beigebracht hatte. Sheng. Hailes Herz verkrampfte.

    Mit traumwandlerischer Sicherheit führte sie Jakal wieder nach draußen - und ließ seine Hand dabei nicht los. Sie zeigte auf die Reifenspuren, die vom Marktplatz wegführten und nickte kurz bekräftigend. Dann machte sie sich auf zu ihrem alten Schlafplatz vor Shengs Tür - und damit direkt zu Evi.

  4. #24
    Ihm entging Hailes zweifelnder Blick nicht, aber er gab sich tapfer(er als er sich fühlte). Trotzdem fiel ihm an Land ein schwerer Stein vom Herzen - auch das sie ihn nicht gebeten hatte die Toten aus dem Schiff rauszuschleifen. Er wusste nicht, ob er das gekonnt hätte, selbst wenn er gewollt hätte...

    Deutlich blasser und wesentlich durchgenässter stand er dann wieder auf der geteerten "Lebens"ader der Siedlung, wo er die Spuren der Wagen zuletzt ausgemacht hatte. Besser losstapfen, ehe ihn irgendwer wieder zu einem dieser lächerlichen Jobs anhielt. Sobald Haile hinter einer Hausecke verschwunden war - er nahm sich fest vor, ihr bei seiner Rückkehr irgendeine Waffe zu besorgen und wenn es ein Metallrohr war - machte sich bereit, die Spuren von Mums Karawane zu verfolgen. Im besten Fall würde irgendwer ihm einen Tip geben, wieviel Vorsprung Mum gehabt hatte. Spurenlesen war nun einmal nicht sein Fachgebiet. Aber auch ohne den Hinweis würde er losziehen. Die Frage war nur... ob er den Ausflug verkürzen konnte.

    Zuerst erklomm er die Barrikaden der Siedlung, an der Himmelsrichtung in der die Spuren die Stadt verließen und zückte sein Fernglas. Ob er von dort aus am Horizont noch irgendwelche Staubwolken ausmachen konnte, die auf andere Leute - oder wenigstens Lebewesen - hinwiesen? Im besten Fall natürlich Mum selbst. Mit ihrer Hilfe... wäre er im nu wieder ein freier Mann.

    Jackal atmete aufgeregt bei der Vorstellung, das Fernglas zitterte in seiner Hand. Er selbst war schon länger nicht in dieser Gegend gewesen. Jetzt ärgerte er sich darüber, keinen Vergleich zum vorher-Zustand zu haben, was ihm sicher Aufschluss über den Angriffsvorgang gegeben hätte. Von dort oben versuchte er auszumachen, wo die größten Verwüstungen auszumachen waren. Und er suchte für die Spurenverfolgung nach einem fahrbaren Untersatz - egal ob Tretroller, Fahrrad, Motorrad oder Tuktuk. Sogar ein Pferd käme ihm jetzt recht. Am Wasser brannten nur einzelne Häuser, sowie am Markt. Den Hof im Südwesten schien es am schwersten getroffen zu haben. Oder vielleicht brannte der nur einfach besonders gut.

    Geändert von Viviane (29.09.2015 um 22:36 Uhr)

  5. #25
    Will trat ohne zu zögern in die Armory seiner ehemaligen Heimat. Er sah sich kurz um. Eine nun kalte Suppe stand auf dem Tisch, daneben ein halb volles Glas Wasser. Hier und da lagen Teile von Waffen herum. Pures Chaos. Der Geruch von Schießpulver war unverkennbar doch Jäger hatte Recht. Es lag noch etwas anderes in der Luft. Ein Geruch, der anders war als alles Andere, was Will in den letzten Wochen gerochen hatte. Es roch herb und setzte sich unglaublich penetrant in seine Nase.

    Will musste den starken Reiz zu Niesen unterdrücken und rieb sich die Nase. Dann richtete er sein Wort an Jäger.
    "Ich kann mir schon vorstellen was hier so riecht..." Als er das letzte Wort aussprach sah der Russe wie Wills Augenbrauen zweifelnd hinter seinen Haaren verschwand. "Komm helf mir suchen." Will ging in Richtung des Tisches auf dem der Suppenteller stand. Als er dort nichts fand machte er sich auf in die Nebenräume der Armory. Jäger stand etwas verwirrt dort, wo der junge Arzt ihn hatte stehen lassen. "Wonach genau suchen wir?" Er konnte Will im angrenzenden Bad verschwinden sehen. Der Vorhang aus schmutzigem Stoff verdeckte ihm allerdings die Sicht. "Wir keine Zeit haben für großes Geschäft William!"

    Will hatte den Übeltäter gefunden. Mit dem kleinen Glasflakon in der Hand trat er wieder in Jägers Blickfeld und hielt dem Russen die Geruchsbombe hin. Es war eindeutig ein Parfumflakon und als Jäger dem jungen Arzt das Glas aus der Hand nahm und daran roch merkte er es auch. "Es nicht riecht nach Bombe aber ein wenig nach Hundegfurz." Jäger grinste schief aber Wills konnte sich nicht dazu durchringen ihm ein Lächeln zu schenken. "Was hatte Wingman vor? Meinst du er hat versucht Frau mit diesem Zeug zu verführen?" Will mochte es sich nicht vorstellen aber das Parfum schien Wingman gehört zu haben. "Sieht ganz so aus."


  6. #26
    So hatte sich Franks verstand schon lange nicht mehr angefühlt, so... leer und überfüllt zugleich, das jedes denken ihm unendlich schwer fiel. Als er schließlich jedes bisschen an informationen gefunden hatte, ergab sich ein Bild auch wenn er sich noch nicht sicher war, was er davon halten sollte, denn man konnte es noch in mehrere Richtungen deuten. Gab es nun ein Verhältnis oder nicht? Dafür sprach die fehlende Kleidung, die jedoch auch entfernt worden sein konnte, genauso die Unordnung im Bett, die auch von einem Kampf herrühren konnte.
    Während er die verbleibenden Kugeln aufsammelte um sie einem Nutzen zuzuführen, sah er noch einmal zur Tür. Was war hier geschehen? Wer hatte angegriffen? Was auch immer geschehen war, es war mit aller Gewalt über sie gekommen, denn so versteckte man sich nicht vor einem gut geplaneten angriff. Momentan setzte er auf die Kultisten, das würde zu einigen der Zeichen auf den Leichen passen. Vielleicht wussten die anderen ja mittlerweile mehr. Was nur? Was hatten die Bewohner von Shengs Hope ihnen getan? Diese Frage hate man sich auch bei den Sabals stellen können aber hier hatte man nur sein Leben leben wollen und keine Präventivschläge vorbereitet.
    Was gegen das Verhältnis sprach war der Tisch, denn es war nur ein erwachsenengedeck, für Silvia und es hatte gleich Essen geben sollen, also machte ein gerade stattfindendes Liebesspiel keinen Sinn, auch hatten sie um ihr Leben gekämpft, gegen wen auch immer. Er hatte zwar wieder Puzzleteile gefunden aber dieses Puzzle hatte noch gewaltige Löcher. Vielleicht konnten Will oder Howard mit einer Leichenschau noch ein paar Teile finden. Nur es gab so viele Leichen...
    Frank verließ das Haus wieder, mit langsamen Schritt. Er brauchte noch etwas Zeit für sich bevor er wieder unter die anderen gehen konnte und er war in der Stimmung etwas zu laufen. Also entschloss er sich, die Zeit Sinnvoll zu verwenden, indem er die Mauer abschritt und Nach Hinweisen auf ein Eindringen untersuchte. (Ermittler)

  7. #27
    Alex.

    An wen sollte er sonst denken? Und es war auch das einzige, was er dachte, als er sich panisch umschaute. Plötzlich und auf einem Schlag waren ihm die Errungenschaften, die sie in den letzten Tagen erreicht hatten, völlig egal. Schlimmer, er bereute alles. Bereute, nicht in diesem Moment bei Alex gewesen sein zu können.

    "Ich wusste, ich hätte nicht gehen sollen. Verdammt, was hat das denn für einen Sinn...?"

    Die Hitze der Flammen streichelte seine Haut, als würde der Tod vor seinem Werk sein Antlitz zum letzten Mal betrachten, und der Rauch brannte ihm in seinen tränigen Augen, aber er dachte nicht eine Sekunde daran, aufzuhören. Denn sobald Alex etwas zugestoßen wäre, wäre es ebenso um Niki geschehen. Denn wenn nicht das Kind, für wen dann sollte er noch da sein? Seine Kameraden ließ er blindlings zurück, als wären sie ihm nur eine Last gewesen. Vielleicht waren sie das auch? Aber selbst darüber hatte er keine Zeit zum Nachdenken zu verlieren. Denn es ging um vor allem nur um eins:

    "Alex. Um Gottes willen, sei am Leben..."

    Und er dachte es sich auch noch tief und innig, als er plötzlich die Pulloverjacke am Steg fand. Regungslos, vom Wind und Feuer unbeeindruckt, lag sie einfach herum. Herrenlos, ohne Geschichte, ohne Zukunft. Was hatte dies nur für ihn zu bedeuten? Und dann die ganzen Kinderleichen, die furchtbar anzusehenen Kinderleichen, sie ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Es fiel ihm wie Schuppen vor den Augen, als er bemerkte, dass Alex nur ein Kind war. Ein Kind, das sich nicht wehren konnte, wenn es hart auf hart kam, sondern nur wegrennen konnte. Rennen, mit kleinen Kinderbeinen und -füßen. Es hätte jemand da sein sollen. Niki hätte da sein sollen. Verdammt. Er würde sich unendlich oft entschuldigen, falls er Alex lebendig wiederfinden würde. Doch Gnade Gottes ihm, wenn das Kind...

    ...daran durfte er nicht mal denken.


    ...Alex.






    ...Schluss jetzt. Aus. Noch ist nichts verloren.


    Auch er hatte eine Fassung mal zu verlieren, doch jetzt musste er sich zusammenreißen. Er hatte das Kind doch nicht mit Müh und Not erzogen, sodass es bei so einem Vorfall ums Leben kommen würde. Möglicherweise würde er Alex im Schiff irgendwo gut versteckt wiederfinden. Dort war es dunkel. Alex war klein. Die Pulloverjacke hatte gestört und wurde deswegen ausgezogen, um besser irgendwo hineinschlüpfen zu können...?

    Geändert von Ligiiihh (30.09.2015 um 23:12 Uhr)

  8. #28



    Jackal hatte den Bolzen nur kurz in der Hand gedreht und ihn aufmerksam gemustert.
    Es war offensichtlich, dass er nicht Teil des Schotts war und dort nur angebracht worden war, um das Schott vollkommen sicher gegen Öffnungsversuche von innen abzuschirmen und die Versuche, die Kinder von außen zu retten, so wie sie es getan hatten, zumindest massiv zu erschweren.
    Ein Plan, der gut funktioniert hatte, eingedenk der schmerzenden Muskeln der Karawanenwache, die sich hatte so schwer anstrengen müssen, um das Schott letztlich zu öffnen.

    ---

    Leo hatte das zerfetzte Stück Papier endlich zusammengesetzt und war sich ob der Schwierigkeit dieser Aufgabe nun sicher, dass es sich nicht um ein bewusst zurückgelassenes Rätsel handeln musste, sondern mehr um eine Art Ritual. Dazu würde auch der bestickte Lederbeutel passen und natürlich die morbide und makabere Art der Aufbewahrung.
    Also lenkte sie ihre Schritte in Richtung des Leuchtturmes, der vollkommen verlassen da lag und dessen Gläserfronten ganz oben gerade die morgendliche Sonne zurück warfen.
    Die Tür stand offen, ihr fiel auf, dass dies eine der wenigen Türen waren, die vollkommen unversehrt wirkten, als wäre sie nicht gewaltsam geöffnet worden.

    Im Leuchtturm selbst war die Luft sehr stickig, noch immer stank alles nach Stutton, doch dankbarerweise war seine Leiche mittlerweile entfernt worden, wahrscheinlich hatten die Bürger von Shengs Hope ihn anschließend in allen Ehren begraben und ihm so seine letzte Ruhe gegeben. Zumindest würde es zu Sheng passen, ihn friedlich zu begraben, auch wenn Stutton ein wahrscheinlich wahnsinniger Massenmörder gewesen war. Noch immer wirkte alles staubig und verfallen, verbraucht und vernachlässigt.
    Wieder waren die Räume des Turms in vollkommene Dunkelheit gehüllt, wieder hatte Jemand alle Fenster mit den alten Decken von Stutton als Vorhänge verhängt.
    Es war ein Ort, der eine ganz dunkle und beklemmende Aura ausstrahlte.
    Leo stand im Erdgeschoss und ließ alles auf sich wirken, es kam ihr vor, als würde der Kopf in ihrem Rucksack nachdenklich mit den Zähnen mahlen und knirschen.

    Probe Leo: Ermittler: Bestanden!

    Dann straffte sie sich und machte sich an die Arbeit. Das Erdgeschoss und der Keller hatten keine neuen Erkentnisse, wenn man nicht genau wusste, wonach man suchte, aber der oberste Raum sollte interessant werden.
    Denn die Lichtmaschine war augenscheinlich runderneuert worden. Auf den ersten Blick wirkte es, als ob sie zerstört worden war, denn sämtliche Klappen waren geöffnet und die Kabel und Mechanik drangen und quollen wie Eingeweide aus einem aufgeschnittenen Bauch hervor. Doch trotzdem war alles gepflegt und ihr wurde klar, dass hier gerade massive Verbesserungs- und Umbauarbeiten stattgefunden haben mussten. Es wurden zudem ein Satz neuer Batterien angebracht, Autobatterien, solche, wie die um die so so hart gekämpft hatten und für die Vincent gestorben war. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass Jemand einen großen Satz genau dieser solcher Batterien gehortet hatte und sie augenscheinlich nicht spendete, obschon klar gewesen war, dass sie dringend benötigt worden waren.
    Zudem fiel ihr auf, dass der Schalter, mit dem man den Leuchtturm anwarf, so umgebaut worden war, dass es sich nun um einen Knopf handelte, der deutlich einfacher in der Handhabe sein musste, zumindest wenn es darum ging, verschiedene Lichtsignale mit unterschiedlichen Längen zu senden.
    Das letzte, das ihr auffiel, als sie sich einmal die Lichtmaschinenmechanik von unten angesehen hatte und staubbedeckt und dreckig wieder hervorgekrochen kam, war ein zerknüllter Zettel, der gottlob nicht in Bazillionen von Schnipseln zerlegt worden war, sondern wirkte, als hätte Jemand schnell mit einem Bleistift etwas aufgekritzelt.
    Es war eine feine, geschwungene Schrift, soweit man das mit den beiden Buchstaben, die den einzigen Inhalt darstellten, erkennen konnte.
    Auf dem Zettel stand:
    Zitat Zitat
    k-l-l-k l-k-k-l
    ---

    Haile hatte nun ebenfalls den Weg nach oben, zur Steuerzentrale eingeschlagen und spürte die Wärme, die vom Metall des Schiffes ausging, was Sheng oftmals geliebt hatte, da er es warm und behaglich sehr mochte. Sie wusste nicht, warum ihr gerade diese Eigenschaft ihres Ziehvaters wieder einfiel, doch irgendwie beschrieb sie ihn auch sehr treffend.
    Die Tür zu seinem Raum war offen, ein Schatten bewegte sich darin, so viel konnte sie im Licht der Morgensonne sehen, doch wusste sie, dass Evi vorher auch schon in Richtung der Zentrale aufgebrochen war.
    Dann fiel ihr Blick auf den zusammengelegten, im Grunde liebevoll aufgeräumten, Kissen- und Deckenstapel, der ihr Schlaflager einst gewesen war und sie sah das Messer in einer wunderschönen Lederscheide, welches auf dem Stapel lag. Langsam, nachdenklich und wie automatisch griff sie danach und nahm die Klinge in Augenschein. Es war ein wertvolles Messer, hübsch anzusehen, mehr als Zierde, doch im Kampf nicht zu gebrauchen. Im Grunde wie Sheng selbst, musste sie sich bitter eingestehen. Mit Sicherheit war es ein Geschenk an sie und sie dachte sich wohl ähnlich wie Evi, dass der Mann, der sie aus dem Tempel gerettet hatte, nun ebenfalls wie selbstverständlich an ihre Rückkehr gedacht hatte. Sich sicher war, sie alle hier bald wieder zu sehen. Doch dann war etwas gänzlich Anderes, etwas Schlimmes passiert und nun fehlte von ihm jede Spur.

    ---

    Als Jackal aus dem Schiff heraus trat und die Morgensonne ihn mit sachten Strahlen wieder begrüßte - und er endlich das Wasser hinter sich lassen konnte, obschon seine Kleidung noch immer klatschnass war - folgte er den Spuren, die er vorhin schon ausgemacht hatte. Aus Erfahrung erkannte er die Spuren, die die Tiere und der Wagen von Perlmutter hinterließen, sofort.
    Sie führten eindeutig aus der Siedlung raus und zwar in Richtung Westen und er erkannte, dass auch dieses Tor offenstand.
    Der umgebaute LKW, der das Tor hätte darstellen sollen, war ebenfalls gänzlich unbeschädigt, die Tür zur Fahrerkabine stand offen und der Schlüssel steckte noch. Für einen Moment dachte Jackal, er würde mit diesem LKW zur Karawane aufbrechen können, doch dann stellte er fest, dass die Zündung auf "an" stand und der LKW somit die ganzen vier Nächte durchgelaufen war und somit jeden Tropfen Sprit verbraucht hatte.
    Von den Barrikaden aus konnte er tatsächlich etwas sehen, die Karawane schien zu lagern, vielleicht zehn Kilometer entfernt. Doch was er durch das Fernglas sehen konnte, ließ seinen Magen zu einem Klumpen verkrampfen. Durch die Dünen war die Sicht nicht perfekt, aber es sah aus, als würden die Wägen auf der Seite liegen. Schwarze Schemen lagen am Boden, ausgestreut wie achtlos weggeworfene Brotkrumen und etwas in Jackal, ein böses Stimmchen, versuchte ihm einzureden, dass es sich um die Leichen seiner Kameraden handeln könnte.

    Er sah auf den ersten Blick kein Gefährt, welches er würde nutzen können, es wirkte in der Tat so, als wäre jeder fahrbare Untersatz ebenfalls verschwunden...
    Aber vielleicht würde ihm Jemand aus seiner Gruppe etwas leihen? Oder sollte er die zehn Kilometer alleine durch das Ödland laufen? Eine möglicherweise tödliche Gefahr, da über den Gegner im Grunde nichts bekannt war.

    ---
    Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

    Frank hatte die Mauer dank seiner Fertigkeiten schnell abgeschritten und untersucht.
    Sie waren vollkommen unversehrt, doch die zwei weiteren Wachposten, die wie immer an ihren üblichen Orten postiert worden waren, konnten nur noch tot aufgefunden werden.
    Wie auch schon bei Steve, hatte man ihre Köpfe auf einen Spieß gesteckt und die toten, geschändeten Leiber neben dem Spieß drapiert, die Waffen jedoch unbrauchbar gemacht. Soweit er das feststellen konnte, war kein einziger Schuss abgefeuert worden. Macheten und Messer der beiden wachhabenden Siedler steckten noch in ihren Gürteln und waren nicht gezogen worden, es schien offensichtlich, dass sie vollkommen überrascht worden waren und keine Sekunde zur Gegenwehr gehabt oder daran gedacht hatten.
    Die Eindringlinge schienen über die Tore gekommen zu sein. Beide LKWs waren zur Seite gefahren worden, die Anzahl der Personen mit Schlüssel waren sehr begrenzt... Sheng, Wingman und der jeweils ranghöchste Wachmann, in diesem Fall also der Scavenger Steve.

    ---

    So sehr Niki auch suchte und betete, er konnte Alex nicht finden. Weder im gemeinsamen Haus, noch im Schiff. noch reagierte überhaupt Jemand auf sein Rufen.
    Alles was er fand war Leichen, weitere Leichen, auch die der Bandenkinder, viele von ihnen im Alter von Alex, doch war keine Leiche zu finden und erst recht nicht das gesuchte Kind.
    Alex war verschwunden, wie viele aus Shengs Hope vom Erdboden verschluckt....

    Doch was Niki fand, war die Leiche von Alfons. Er war noch warm, das Blut war noch nicht im Boden versickert. Jemand musste ihn gerade jetzt erst niedergeschlagen haben.

    Geändert von Daen vom Clan (30.09.2015 um 09:43 Uhr)

  9. #29
    Was er hier sah gefiel Frank nicht, ganz und garnicht. Zum einen bestätigte sein Rundgang um die Mauer, dass was immer hier geschehen war, unglaublich schnell geschehen war, so schnell, das die Wachen keine Möglichkeit gehabt hatten zu reagieren. Der eine oder andere schien sogar gestorben zu sein, ohne dass er bemerkt hatte das überhaupt etwas geschehen war. Auch waren die Tore ohne Gewalt geöffnet worden und an den Mauern gab es keinerlei Einbruchsspuren. Also waren hier entweder echte Profis am Werk, die ohne jede Spur hinein gekommen waren oder es hatte jemand gegeben, der ihnen von innen geholfen hatte. Letzteres schien ihm wahrscheinlicher, denn es passte auf gewisse Weise auch einfacher mit dem Zusammen, was er vor seiner Abreise im Leuchtturm und der Waffenkammer gefunden hatte. Vielleicht machte es Sinn, dort nocheinmal anzusetzen. Vielleicht würde er dort etwas finden, was er vor einem Monat übersehen oder als unwichtig erachtet hatte. Vielleicht hatte der Leuchtturm seinen Verwendungszweck als Nachrichtenübermittler für die Kultisten gefunden oder wer auch immer hier eingedrungen war.
    Frank ging zum leuchtturm um sich dort umzusehen.(Ermittler)
    Dort angekommen bemerkte er Leo, die sich anscheinend ebenfalls umsah. Hallo Leo. grüßte er sie

    Geändert von BIT (02.10.2015 um 16:35 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  10. #30
    Eryn hatte sich im Dusty Derecks umgesehen und sie hatte einige brauchbare und weniger brauchbare Dinge gefunden und herausgefunden.

    Ihr vormaliges Kommandozentrum war mittlerweile vollkommen zerstört worden.
    Die Bänke und Tische, die sie aufgestapelt hatten um dort Lebensmittel und Munition zu lagern, waren umgestoßen worden. Die Karte, auf der Wingman mit soviel Liebe zum Detail die Nadeln eingesetzt hatte, um ihren Fortschritt aufzuzeichnen, war komplett veschwunden und möglicherweise gestohlen.

    Die Vorräte des selbstgebrannten Schnaps waren zerschlagen worden, es stank fürchterlich in der gesamten Bar und ihr trieb es die Tränen in die Augen ob des in der Luft liegenden Alkohols, der langsam klebrig den gesamten Boden bedeckte.

    Trotzdem konnte sie als Jemand, der fast jede Nacht hier zugebracht und hier im Grunde gelebt hatte, sofort erkennen, dass sowohl in der Küche als auch an der Kasse viel gearbeitet worden war. Sie wusste nicht, wer die Aufgabe des Ausschankes übernommen hatte, aber das Geschäft schien sehr gut gelaufen zu sein und sie spürte einen leichten Stich von Eifersucht oder Missgunst, sich vorstellen zu müssen, dass die Stammgäste mit einer anderen Bedienung glücklicher gewesen waren.
    Aber vielleicht lag die Lust am Trinken und Feiern auch mehr daran, dass sie nun wieder Hoffnung verspürt hatten und ein Licht am Ende des Tunnels sahen... bevor sie alle verschwanden und sich in Luft auflösten.

    Von Derrick war ebenfalls nichts zu sehen, sein Büro lag noch immer vollkommen verwaist da, ebenso seine Schlafstatt genau so, wie er sie zurückgelassen hatte. Es war ein komisches Gefühl, sie wusste nicht, ob sie ihn hier erwartet hatte oder was sie gefühlt hätte, ihn hier als Leiche zu finden. Doch er schien Shengs Hope für immer verlassen zu haben, als hätte es nun rein gar nichts mehr gegeben, was ihn hier gehalten hätte.

    Nachdenklich war sie in seinem Zimmer stehen geblieben und sah sich unschlüssig um. Es war so dreckig und ungepflegt wie der Mann selbst, hatte aber auch seinen unverwechselhaften raubeinigen Schalk, das Zimmer eines Mannes, der immer ein bisschen mehr Junge geblieben war als andere Männer seines Alters.
    Einem Impuls folgend strich sie in einer fats romantischen Geste über sein Kissen und zuckte dann zurück, als sie merkte, wie sehr es stank. Der typische Geruch des ungewaschenen Derrick und plötzlich war sie sich nicht mehr sicher, was sie hier eigentlich tat. Schnellen Schrittes hielt sie auf die Tür zu und stolperte dann fast über eine Kiste, in der sich einen Haufen klebriger Pornomagazine und zu allem Überfluss noch billigstes Sexspielzeug befand. Sie schüttelte den Kopf. Immer dann, wenn sie einen Funken Respekt für Derrick entwickelt hatte...

    ---

    Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

    Frank fand den Leuchtturm fast unverändert vor, doch was sich geändert hatte, ließ ihn ein wenig schaudern.
    Die Vorhänge waren wieder angebracht worden, so dass Aktivitäten im Turm vollkommen unbemerkt bleiben konnten und natürlich war die Lichtmaschine von einem Profi wieder auf Vordermann gebracht worden. Von Jemandem, der sich mit Technik sehr gut auskannte und möglicherweise Batterien in der Hinterhand gehalten hatte, ein Verbrechen, wenn man bedachte, dass Vincent dafür gestorben war.

    Was ihm zudem auffiel war, dass sämtliche Besitztümer und Trophäen, die dem irren Stutton einst gehört hatten, nun ebenfalls mit verschwunden waren.
    So seine Sammlung der Überreste jener verstorbenen Taucher beispielsweise. Als hätte Jemand dafür Verwendung gehabt oder es als fröhliches Souvenir mitgenommen.

    Geändert von Daen vom Clan (30.09.2015 um 12:19 Uhr)

  11. #31
    Jäger drehte und wendete gleichgültig das kleine Fläschchen in seiner Hand.

    "Tja.", sagte Jäger zu Will und kratzte sich am Hinterkopf. "Das war kolossale Zeitverschwendung, würd ich sagen. Tut mir leid, dass ich dich mit rein gezogen habe, seit letzte Schlacht vor einer Woche ich nicht mehr ganz ich selbst. Halte schon Duftwasser für Sprengstoff." Er tupfte sich etwas von dem Parfüm auf die Fingerkuppen und strich sie sich über den Hals. Als er es Will anbieten wollte, hatte dieser nicht drauf reagiert und starrte stattdessen mit einem weit entfernten Ausdruck in den Augen in den Raum hinein. Jäger presste die Lippen zusammen und stellte das Fläschchen vorsichtig auf den Tisch.

    Als nächstes nahm er sich vor, dem Bauernhof von Floyd Williams einen Besuch abzustatten. Sämtliche Hütten erschienen bereits aus der Ferne in einem völlig unbrauchbaren Zustand, aber vielleicht lohnte es sich einen Blick auf den Ort zu werfen. Der alte Floyd hatte bestimmt seine Zeit damit verbracht, all die guten und wertvollen Dinge irgendwo sicher zu bunkern und seine putzige kleine Privatarmee hätte bestimmt nicht einfach kampflos zugesehen wie irgendjemand den einzigen Wohlstand in dieser Gegend abfackelt.

  12. #32
    Es tat Frank gut wieder an diesen Tatort zurückzukehren. Die Wiederaufnahme dieser Ermittlung zusammen mit seinem 'Spaziergang' an der Mauer entlang hatten ihm geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Seine Familie lebte noch und wenn er gut ermittelte und sich ins Zeug legte, würde er sie auch finden, daher durfte er jetzt nicht durchdrehen. Die Batterien jedoch waren der blanke Hohn. Vincent hatte dafür sein Leben gegeben und jemand hatte die nötigen Batterien besessen und nicht herausgegeben, sie lieber für sich behalten. Gut Leo, du hast dich hier ja bereits auch schon umgesehen. Seitdem ich zuletzt hier war, hat man wieder Vorhänge angebracht, Stuttons Vorhänge wieder angebracht die wir entfernt haben wieder angebracht, Stuttons aus Tauchausrüstung und weiterem Müll bestehende Sammlung entfernt und jemand hat die Morseanlage auf Hochglanz gebracht, samt passender Batterien. Der Zettel dort muss ein Morsecode sein schätze ich. k für kurz und l für lang. Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der für uns diesen Morsecode übersetzen kann, dann sind wir sicher ein ganzes Stück weiter, denn vor einem Monat lag dieser Zettel hier noch nicht, da bin ich recht sicher. fasste er seine Erkenntnisse zuammen und sah dabei Leo an. Hast du vom zettel abgesehen noch etwas anderes gefunden? fragte Frank, der sich wieder in seiner Rolle des Ermittlers gefangen hatte.

    Geändert von wusch (30.09.2015 um 13:10 Uhr)

  13. #33
    Das leise Geräusch von Schritten hallte durch die Geuisterstadt und durchbrach das leise Knistern der verbliebenden Feuern. Schritte...sie waren nicht allein. Es war noch jemand in dieser Geisterstadt unterwegs.Dann noch ein Geräusch, leiser. Das Klicken von Krallen auf festem Grund.

    "Hallo? Ist hier noch jemand?"

    Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.

    "Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."

    Geändert von Soladra (30.09.2015 um 13:58 Uhr)

  14. #34
    Das Anwesen der Floyd-Williams war komplet zerstört.
    Auf den ersten Blick bestand das ehemalige Motel und seine angrenzenden Gebäude nur noch aus schwelenden und rauchenden Trümmern, die schwarzverkohlt in die Höhe ragten.

    Das Hauptgebäude war in sich zusammen gestürzt, machte jedoch noch den Eindruck, als könnte man das bisweilen noch recht stabil aussehende Erdgeschoss betreten, auch wenn das obere Stockwerk wie ein Damoklesschwert auf sein Untergeschoss drückte und man kein Statiker zu sein brauchte, um zu wissen, dass es jeden Moment einstürzen konnte und so zur Todesfalle werden könnte!

    Nachdenklich trat Jegor die Tür auf, die den Zaun umgab, den der Patriarch der Siedlung angelegt hatte, um den andauernden Obstdiebstählen ein wenig Einhalt zu gebieten. Die Tür und sein Schloss waren unversehrt geblieben, ein Hohn, wenn man sich das Anwesen anblickte, das sich in völliger Zerstörung vor ihm ausbreitete.

    Da er darüber nachdenken musste, ob es klug war, das nun stark einsturzgefährdete Hauptgebäude alleine oder überhaupt zu betreten, wandte er sich nach rechts, auf ein größeres Holzgebäude zu, das George in Anfällen adligen Größenwahns immer "Gesindehaus" genannt hatte und in dem, soweit Jegor wusste, sich seine billigen Feldkräfte und seine kleine Streitmacht befunden haben musste. Der Gedanke, dass eine so gut ausgerüstete Truppe sich nicht kampflos ergeben hätte, war nicht von der Hand zu weisen.
    Er ging die Kieswege entlang, die leicht rutschig waren von der Asche, die zusammen mit dme Morgentau einen schmierigen Film gebildet hatte, flankiert wurde sein Weg von den einstmals prächtigen Feldern, die gerade jetzt reife Frucht getragen hatten, jedoch im Moment "seltsam" wirkten, er würde es sich vielleicht später genauer ansehen müssen.

    Sachte legte er eine Hand auf einen schwarzverkohlten Stützbalken und sah in die Überreste des durch den Brand komplett zusammengestürzten Gesindehause hinein. Er blinzelte und sah genauer hin.
    Es war seltsam, wie gut er erkennen konnte, dass sich in der Mitte ein Tisch befunden haben musste, darauf ein Kessel.
    Am Tisch selbst erkannte er schwarzverkrustete Gestalten, deren Köpfe und Oberkörper auf dem Tisch lagen. Sie wirkten wie zu kohle verbrannt, das krebsrote Fleisch an manchen Stellen wie kleine Punkte auf einem farbinvertierten Marienkäfer. Sie waren eindeutig als Menschen zu erkennen und es war offensichtlich, dass sie hier am Tisch, wahrscheinlich essend, verbrannt worden waren. Ohne sich zu bewegen. Ohne sich zu wehren. Das passt in keinster Weise, zumal ein Teil dieser verbrannten Leichen Überreste von Waffen trugen - im Grunde also die kampfgeschulte Elitetruppe des George Floyd-Williams.

    Ähnlich verstörend sah es im Rest dieses Hauses aus. Schwarzverkohlte Leichen, einige zusammengeschrumpft durch die Hitze, lagen wie friedlich in ihren Betten, verscholzen mit den Decken, als hätte es sie im Schlaf erwischt. Auch ein Pärchen, welches liebevoll einst aneinandergekuschelt gelegen war und nun zu einem größeren Rest Kohle verbrannt worden war, zeigte keinerlei Anzeichen von Flucht oder Panik. An der Hand der Frau sah er noch einen schmutzigen Ring, ein kleines Detail nur, welches ihm aber sofort ins Gedächtnis rief, dass es sich hierbei um normale Menschen gehandelt hatte. Ein Gedanke, den man aus den Augen zu verlieren drohte, wenn man die schrecklichen Entstellungen sah, die mit Menschen fast nichts mehr gemein hatten.

    Sie waren hier gestorben. An Ort und Stelle. Von einem Feuer verbrannt, das unmöglich so schnell hätte alles verzehren können...

    Geändert von Daen vom Clan (30.09.2015 um 13:59 Uhr)

  15. #35
    Als Frank bei seinen Überlegungen aus dem Fenster sah, dessen Vorhänge für die Untersuchungen wieder entfernt worden waren, nach draußen sah, sah er ein ihm unbekanntes Mädchen, ungefähr 16 Jahre alt, mit einem Hund die zerstörte Siedlung betreten. Er runzelte die Stirn, was wollte sie in dieser zerstörten Siedlung und wer war sie? Wusste sie vielleicht etwas? Wie eine Händlerin sah sie keineswegs aus. Auch ihre Kleidung und Pfeil und Bogen ließen sie reichlich ungewöhnlich aussehen. Ich bin gleich wieder da, ich schaue mir mal unseren Gast dort draußen an. sagte Frank, als er sich zum gehen wandte und schließlich den Leuchtturm verließ.

    "Hallo? Ist hier noch jemand?"

    Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.

    "Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."

    Er trat langsamen Schrittes und mit wachsamen Blick auf sie zu. Auf den ersten Blick sah sie nicht zu bedrohlich aus. Er stellte sich vor sie um sie mit zu begrüßen, seine Alte Polizeimarke trug er, warum auch immer, am Gürtel. Guten Tag, mein Name ist Frank Moores, ich bin... war einer der Wachmänner von Shengs Hope. Wie ist dein Name?

    Geändert von wusch (30.09.2015 um 14:26 Uhr)

  16. #36
    Irgendetwas hatte sich vor der Tür bewegt. Oder träumte sie schon? Hoffte sie, Sheng würde einfach hier auftauchen, als wäre nichts gewesen? Oder war es gar eines der Monster, die das hier alles angerichtet hatten?
    Evi wischte sich schnell übers Gesicht, um die Spuren letzter Tränen wegzuwischen und wieder klar sehen zu können. Leise erhob sie sich und griff mit der rechten Hand nach ihrem Beil, während sie in der linken immer noch das Stück Papier hielt, auf dem ein letztes Lebenszeichen von Sheng war. Es war schon ein bisschen zerknüllt, weil sie sich so sehr daran festzuklammern schien.
    Langsam schritt die Taucherin in Richtung der Tür, machte sich bereit, jedem Eindringling die Klinge ins Gesicht zu jagen, aber dann entfuhr ihr ein kleiner, erleichterter Seufzer. Es war nur Haile, die offenbar zur ihrer alten Schlafstätte zurückgekehrt war, und das Messer von vorhin betrachtete. Wären es bessere Zeiten gewesen, hätte Evi das als "Classic Creep"-Erfahrung verbucht, aber es waren absolut beschissene Zeiten. Haile wirkte jedenfalls nicht überrascht, wahrscheinlich hatte sie Evi längst gesehen oder mindestens gehört. Gleichzeitig wirkte sie aber auch ein bisschen abwesend, wie in tiefe Gedanken versunken.
    "Oh hey."
    "..."
    "Ich bin hier zum ersten Mal." Oh wow, was für ein rhetorisches Meisterstück. Das hatte nicht nur keinerlei Relevanz, sondern war nun auch wirklich nicht erstaunlich.
    "Da drinnen..." sie deutete in Shengs Zimmer, "...ist niemand, und eigentlich ist alles kaputt. Vielleicht gab es einen Kampf."
    Zögernd und bemüht, dabei nicht zu sehr zu zittern, hielt sie der Kultistin das blutbeschmierte Papier hin.
    "..." Haile sah es sich kurz an, und dann an ihr und dem Fetzen vorbei in den Raum.
    "Ich weiß nicht... hast du hier manchmal einen Blick reingeworfen? Vielleicht fällt dir irgendwas auf."

    Geändert von Lynx (30.09.2015 um 14:30 Uhr)

  17. #37
    Irgendwas an diesem Leuchtturm war ultrafischig.
    Komische Zettel, alles mehr oder weniger auf Hochglanz gebracht, verkackte Batterien, die Jemand vorenthalten hatte...
    Der Wachmann war dazugestoßen und sah recht niedergeschlagen aus. Lag wohl daran, dass er reichlich Anhang hatte und der jetzt weg war. Es überraschte sie, dass er so gefasst klang, als er sie nach seiner eigenen Untersuchung ansprach. Die Ermittlerei schien für ihn eherne Routine, sofort platzte er damit heraus und identifizierte den Inhalt des Zettels in ihrer Hand selbst aus Entfernung gleich. Mörsercode. Schade, dass er nicht wusste, was es nun wirklich heißen sollte, aber sie hatten ja genug alte Menschen in ihrer Gruppe, die sich jeden Kram aus der früheren Zeit gemerkt hatten. Alte Menschen merken sich alles, wie ihre Abuela.
    Bei dem Gedanken an diese geliebte Person blickte Léo kurz zu Boden und bekreuzigte sich.
    „Du hast eigentlich schon Alles Erwähnenswerte, was ich entdeckt habe, selbst ausgemacht. Gute Arbeit, Poli (Bulle).“, meinte sie nicht ganz ohne Spott. Auch an der Grenze vor einer Ewigkeit war die Poli immer übereifrig gewesen. Aber hatten den Sinn fürs Wesentliche nicht.
    „Das Wichtige ist ja, was uns das Alles sagt. Wenn dieser Mörsercode Nachrichten verbreiten kann über den Leuchtturm, wovon ich jetz mal ausgehe, dann heißt das, es gab nen Maulwurf in Shengs Hope. Und offensichtlich war das dieser Stutton, wenn er die Vorhänge zuzieht und dann die Anlage wieder in Schuss gebracht hat, um wen auch immer weit weg was auch immer zu sagen.
    Also wohl doch kein einzelner Stalker für Haile.
    Nein, Álvaro, guter Gedanke. Vielleicht eine Stalkergruppe? Auch wenn ich nich weiß, warum man als Gruppe so hinter ihr her sein sollte.
    Jedenfalls...“
    kam sie wieder zu ihrem Hauptgedanken zurück, „hat sich dieser Mistsack wohl dann auf und davon gemacht. Und davor noch Tür und Tor für wen auch immer er angeleuchtet hat, geöffnet.
    Ich wird jetzt mal nach Jemanden schauen, der was mit dem Mörsercode anfangen kann und der die Batterien oder was sonst noch nützlich sein könnte, hier rausbastelt.“

    Doch der ach so tolle Wachmann war von irgendwas abgelenkt und machte sich nach einer Entschuldigung davon. Wie schön, dass man ihr so gut zuhörte, wenn sie was zu sagen hatte. War schon als Kind immer toll. Und dann wunderten sich die Leute, dass sie anfing, ihren Worten mit der Machete Gehör zu verschaffen.
    Léo war viel zu nett zu ihnen.
    Genervt stapfte sie nach draußen und blickte sich nach Leute um, die irgendwie Ahnung hatten von dem, was sie gerade brauchte. Ihr Blick fiel auf Cabrón Niki, der anscheinend nach etwas suchte. Sie wusste, dass er sehr klug war. Verdammt.
    Mit Grabesmiene ging sie auf ihn zu, widerstand dem Drang, ihn einfach eine reinzusemmeln und tippte ihn einfach unsanft an:
    „Hey.“
    Sie drückte ihm den Zettel in die Hand.
    „Das war im Leuchtturm. Der Poli meint, es wär ein Mörsercode. Sag mir, was da steht und was es heißt, wenn Jemand dass nach draußen schickt?“

    Geändert von Mephista (30.09.2015 um 14:59 Uhr)

  18. #38
    Als sich der Polizist nährte, kauerte sich dieses übergroße, wuschelige Biest von Hund, dessen Rücken sich auf der Höhe ihrer Hüfte befand, leicht hin und bleckte bedrohlich die Zähne.
    "November, ruhig"
    Das Mädchen lächelte leicht. Ihre langen, schwarzen Haare waren mit mehreren Knoten und Lederbändern zu einem Groben etwas gebändigt, das entfernt an einen Zopf erinnert. Zusammen mit ihrem grünen, verratzten Wickelkleid und den vielen verschiedenen kleinen Täschchen sah sie eigentlich aus wie ein mehr oder weniger normaler Streuner der Postapokalypse.
    Eigentlich. Die bunten Federn in ihrem Haar und der seltsame, stark verzierte Stab in ihren Händen gab ihr allerdings dann doch einen etwas...exotischen Touch.

    "Es freut mich, dich kennenzulernen, Frank"
    Fast wie selbstverständlich streckte sie ihre Hand zum Gruß aus. Immernoch strahlte sie eine fast schon verstörende Ruhe aus.

    "Ich bin Mary.Hast du gesehen, was hier geschehen ist? Gibt es Verletzte? Kann ich Helfen?"

    Geändert von Soladra (30.09.2015 um 14:45 Uhr)

  19. #39
    Lisa stand in den Trümmern ihrer Heimatstadt, sah die Flammen, den Rauch und die Asche, die Leichen auf den Marktplatz. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Nein!“ schluchzte sie und sackte an Ort und Stelle auf die Knie. Schon von kleinster Kindheit an hatte sie in dieser Siedlung gelebt. Sheng’s Hope war alles, was sie hatte und was sie Heimat nennen konnte. Für diesen Ort und die Menschen, die dort lebten war sie mit auf die Mission gegangen. Und nun sollte das alles umsonst gewesen sein? Sie ließ für einige Minuten ihren Gefühlen freien Lauf und die Tränen flossen nur so über ihre Wangen. Was sollte sie jetzt nur tun? Mit den anderen dennoch weiterziehen? Würden sie überhaupt noch weiterziehen? Oder war mit dem Niedergang von Sheng’s Hope alle Hoffnung auf die Rettung der Menschheit ebenfalls verloren?

    Lisa blickte auf und sah sich auf dem Marktplatz um. Ihr fiel auf, dass es sich bei den Leichen hier draußen überwiegend um Kinder und ältere Menschen handelte. Was war mit dem Rest? Was war mit Sheng und Wingman geschehen? Sind sie alle in Gebäuden getötet worden oder umgekommen? Oder hatten sie fliehen können? Und was war mit ihrer Mutter geschehen? Sie war krank und schon seit längerer Zeit bettlägerig gewesen. In dem Moment sah sie Frank, der gerade sein Haus wieder verließ. Er sah zwar nicht glücklich aus, aber er erweckte auch nicht den Anschein, als ob er gerade die Überreste seiner Familie vorgefunden hatte. Also sprang Lisa auf und rannte zu dem Wohnwagen, den sie zusammen mit Jul bewohnt hatte (oder was auch immer noch von ihm übrig sein mochte). Konnte sie hier Spuren ihrer Mutter finden oder einen genauere Ahnung vom dem bekommen, was hier passiert war?

  20. #40
    Howard wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Siedlung, in der er eine Weile gelebt hatte, hinter sich ließ. Genau genommen bestanden seine letzten 20 Jahre aus nicht anderem, sobald er glaubte hier keine Spuren mehr zu finden, die ihm helfen konnte, schloß er sich einer Karawane an und suchte verzweifelt wo anders nach Hinweisen. Er hatte auch einige Male, Jahre später, gehört dass gewisse Siedlungen sich auflösten, meistens weil Wasser und Nahrung nur mehr schwer aufzutreiben war und jeder langsam wegzog bis es zu einer Geisterstadt wurde. Seltener auch weil Inifizierte oder andere Räuber einen Ort dem Erdboden gleich machten. Jetzt war es aber das erste Mal, dass er so etwas direkt nach der Tat betrachten konnte. Er hatte niemanden hier, dem er emotional verbunden gewesen war, es waren Kunden gewesen. Und doch fühlt er in seiner Brust ein Klemmen als er das Gesicht Steves erblickte, aufgespießt wie ein Tier. Er erinnerte sich noch wie er wie ein Kind schlief, nachdem er ihn verartztet hatte. Er war vielleicht ein streitsüchtiger Dummkopf, aber wer konnte so etwas verdienen?

    Howard versuchte nicht daran zu denken, er wollte produktiv sein. Er sah wie alle in der Gruppe tiefer in die Ruinen der Siedlung eindrangen, also nahm er sich vor, die Außenanlage zu untersuchen.
    Howard ging durch den Westeingang und umkreiste die gesamte Siedlung. Dabei achtete er auf Spuren, an denem man sah, wo genau die Angreifer Sheng's Hope betraten. (Trait: Ermittler)

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