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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

  1. #81
    Es war hart, nicht schallend loszulachen bei all dem abgedrehten Zeug, dass Seeker von sich gab. Offensichtlich liebten ihre Leute aber genau dieses Gequatsche. Damit klarzukommen würde der härteste Teil werden- auch wenn es ihnen half diese Stärke zu zeigen.
    Jeder unterdrückte Spott blieb Léo allerdings im Halse stecken, als Voodoo auf sie zukam. Der Blick, den er ihr schenkte war etwas, das sie seit Jahren nicht mehr erfahren hatte.
    „Huh!“

    Unwillkürlich entfuhr ihr dieser fiepsende Laut. Das war absolut ungewohnt. Fast schon beschämt schielte sie zu Guapo hinüber.
    "Ich bin Voodoo Vulture, ich geleite die, die sich prüfen lassen wollen, würdig und es wert zu sein, dass man mit ihnen und für sei Blut vergießt.“
    Oh, sie würde ihm gerne dabei zusehen, wie er sein Blut für sie vergoss.
    Wenn du die Prüfung von Nahrung, Werkzeug und Waffen bestehen willst, dann musst du etwas von Draußen nach Drinnen bringen. Nicht mit dem kochen, was bereits da ist. Ehre deinen Clan und die gefiederte Schlange, indem du etwas das fremd war, hierher bringst um das Wissen und den Reichtum deiner neuen Brüder und Schwestern zu ehren. Wenn du ein Werkzeug bringst, benutze es zum Geschenk. Bringst du eine Waffe, übe mit Jemandem. Bringst du Nahrung, bekoche uns."

    „Huh!“ Léo räusperte sich. „Das kriege ich hin.“

    Sie schenkte ihm so etwas wie ein schiefes Grinsen, dann nickte sie in die Runde, ehe sie Álvaro schulterte und sich auf den Weg machte.



    Sie rannte fast zurück zur Baustelle, auf der sie sofort besorgt beäugt wurde. Sie winkte nur ab, erklärte niemanden und allen zugleich „Ich muss kochen..:“ und war schon an den Vorräten.

    Eilig nahm, sie sich ein paar Nüsse und eine Dose Ravioli. Sie waren ihr am nächsten und sie hatte gerade wirklich keine Zeit, alles zu sichten. Außerdem war sie sich sicher, dass sie kein Knäckebrot gefunden hatte, was in dieser Situation super nützlich gewesen wäre.
    Schnell verstaute sie das Essen in Álvaro, sah ihren Vorrat an „Delikatess“-Dörrfleisch sie noch hatte- genug- und machte sich auf den Rückweg, diesmal in weiser Voraussicht Mula mitnehmend.
    Im Sumpf, den sie dafür durchquerte suchte sie nach einigen schmackhaften Kräutern und Wurzeln, von denen sie wusste, dass sie hier wachsen würden und wurde auch schnell fündig. Sie musste sich darauf verlassen, dass ihre jahrelange Erfahrung die genießbaren erkannte, denn sonst würde das Mahl ein gigantisches Fiasko werden oder vielleicht sogar die Esser ernsthaft schaden. Doch sich jetzt darum zu viele Gedanken zu machen half Léo nicht weiter.
    Schließlich durchritt sie das Tor der Vultures, sprang regelrecht von ihrem Reittier ab und ging mit großen Schritten wieder in die Halle. Ohne Umschweife wendete sie sich an Voodoo:
    „Ich bringe Nahrung. Zeig mir wo und ich werde euch bekochen wie nie zuvor.“



    (OOC: Probe kochen, Hilfe Sumpf vielleicht? :3)

    Geändert von Mephista (21.09.2015 um 16:29 Uhr)

  2. #82
    Die heiligen Hallen der Vultures waren gruselig. Zugegeben nicht so gruselig wie das Refugium von Floyd-Williams - vielleicht lag das auch mehr am Mann selbst -, doch allemal gruselig.

    Sie entschuldigte sich kurzerhand bei Lancaster und Seeker. Zweitere besah sich Eryn einen Moment abschätzend, doch nur kurz darauf schon desinteressiert. Nach dem zwar gekonnt vorgespielten, doch seine Wirkung verfehlt habenden Eindruck, den die Bardame bei ihrer Vorstellung hinterlassen hatte, war das Interesse Seekers an ihrer Person mindestens abgeflacht. Und so hielt sie hier für den Moment nichts mehr. Natürlich war Eryn bereit, etwas für das Wohl der Gruppe zu tun, doch sich mit einem der Wilden abzugeben, mit ihm intim zu werden, wie es das Ritual vermeintlich verlangte; das konnten sie nicht von ihr verlangen. Schlimm genug, dass sie sich selbst als menschliche Ware herabgestuft hatte.

    So verließ die 25-Jährige die Scheune des Pray Vulture. Sie machte sich auf in Richtung Norden, den Weg zurück zur Baustelle und damit zur Gruppe, wobei diese so in kleine Mannschaften verteilt zu sein schien, dass es kaum noch eine eigene Feste gab. Nach dem sich streckenden Marsch - ihre Füße schrien noch immer nach Erholung - erreichte sie das provisorische Camp und ließ den Blick schweifen. Mehr unwillkürlich blieb dieser an einem Waldstück im Westen hängen, das lediglich über einen dünnen Pfad zu erreichen war. Es sah fast aus, als würde dort eine Art Kapelle stehen. Sie war zu neugierig, blickte sich weiter um. Ihre Mitreisenden schienen entweder geistig wie physisch abwesend oder aber mit etwas anderem beschäftigt. Eryn sah jedoch Howard und Will zusammen sitzen. Sie verringerte die Distanz.

    "Störe ich?", fragte sie. Es war der alte Mann, der zuerst den Kopf schüttelte, fast etwas gedankenverloren. Auch Will ließ ein Kopfschütteln folgen, wiederum begleitet von einem leisen "Nein!" An den jungen der beiden Mediziner wandte Eryn sich schließlich auch. "Da hinten" - sie deutete mit dem ausgestreckten Arm in Richtung des Waldstücks und der Kapelle - "... scheint etwas zu sein. Ich dachte, man sollte vielleicht mal nachgucken, wer oder was da ist. Immerhin wollen wir nicht plötzlich überrascht werden...". Will nickte nur stumm, doch äußerte sich nicht weiter. Offenbar brauchte er Nachschub. "Ich möchte gucken!", fuhr sie fort. "Aber ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist, nicht alleine zu gehen!" Wieder nickte er. "Ja, klingt sinnvoll." Jetzt blickte er sie fast fragend an, nahm die Brille ab - wohl zum Putzen - und kniff die Augen etwas zusammen. "Möchtest du mitkommen?", fragte sie eindringlich und endgültig. Urplötzlich schien der Geistesblitz den Doc zu ereilen. "Uh... emm... ja, natürlich", ließ er sie wissen. Erklärend warf Eryn hinterher: "Ich weiß - wir sind beide nicht sonderlich wehrhaft. Aber unser Trip zu den Rednecks hat auch funktioniert. Und in Begleitung eines Mediziners fühle ich mich doch wohler..."

    Schon kurz darauf hatten sie Howard mit seinen Gedanken vorerst allein gelassen. Den Pfad vorsichtig und so aufmerksam wie möglich entlang stapfend machten Will und die Barfrau sich auf, das Geheimnis um die Kapelle zaufzulösen. Als die langsam peinlich werdende Stille drohte, den langen Weg dorthin unangenehm zu machen, erbarmte sich die geübte Smalltalkerin: "Die Vultures sind übrigens ziemlich seltsame Gestalten. Und ihre Riten... naja. Sie verlangen alles mögliche, damit sie sich mit uns verbünden, um gemeinschaftlich die anderen... äh, die... Bastards anzugreifen. Ich bin mir da echt nicht so sicher. Aber ich bin mir noch unsicherer, ob die anderen besser sind als die Wilden. Wahrscheinlich wird man einfach so, wenn man... hier lebt. Keine Ahnung. Irgendwie müssen wir ja an die Batterien kommen." Sie grinste in Richtung des jungen Arztes. "Was tut man nicht alles, um die Welt zu retten, häh? Ich meine... ich hab in Sheng's Hope ja eh niemanden, aber du: Dein Vater ist bestimmt stolz auf dich, oder?"

    Sie sah ihn an. Für ein paar Momente blieb er still. Sie ging schon davon aus, er wollte gar nicht mehr antworten, doch dann räusperte er sich. "Ich bin mir nicht so sicher, ob Henry stolz auf mich ist", fing er an, mehr abwägend. "Falsches Thema?", hakte sie ein, bevor sich der junge Arzt noch weitere Umstände machen musste. "Ich weiß nicht mehr so viel von früher... aber ich weiß, dass ich auch nicht gerne über meinen Vater gesprochen habe!"
    Sie lenkte um. Will schien wirklich nicht von der Beziehung zwischen ihm und seinem Vater reden zu wollen. Zweifelsohne musste Henry seinem Sohn viel beigebracht haben, aber zusammen gesehen hatte Eryn die beiden nie, lag nicht gerade ein Notfall vor. Ohnehin schien der Alte ihr immer extrem scheu. Das würde erklären, warum es auch bei seinem Sohn nicht zu einem extrovertierten Wesen gereicht hatte. "Das lag in erster Linie daran, dass ich ihn nicht kannte. Ich weiß bis heute nicht wieso, aber... er war einfach nicht da. Kurz vor dem großen Zehren bin ich los, um ihn zu besuchen... aber dazu kam es dann nicht mehr."

    Für einen Moment meinte sie den Hauch von Mitleid im Gesicht ihres Begleiters sehen zu können. Eine Reaktion, die sie schon das ein oder andere Mal bekommen hatte, wenn sie die wenigen verbliebenen Erinnerungen mal teilte. Sie verstand nie ganz, wieso. "Nicht, dass das schlimm wäre. Ich meine - als kleines Mädchen wollte ich unbedingt wissen, wer mein Dad ist, aber... das wurde dann sehr unwichtig. Man hatte halt anderes zu tun. Und eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass das alles so ist wie es ist. Ich musste nie mit ansehen wie mein Vater starb. Oder meine Mutter. Mein Bruder. Ich habe sie einfach... irgendwann nicht mehr gesehen. Das habe ich vielen voraus. Das hört sich kalt an, aber... allein zu sein - also: Ohne Leute zu leben, die wirklich auf Augenhöhe mit mir sind -... das hat für mich immer gut funktioniert."

    Sie öffnete den Mund, um weitere Worte zu sagen, doch bemerkte dann, dass der Boden unter ihr langsam weniger aus Dreck und Staub, dafür mehr aus Erde und in Relation fast gesundem Gras bestand. Vor den beiden waren die Bäume größer geworden, sie näherten sich dem Wald auf der kleinen Insel. Eryn schenkte ihre Aufmerksamkeit Will. "Wir sollten vorsichtig sein. Und leise. Das kannst du ja ganz gut!" Sie zwinkerte dem ruhigen Doktor grinsend zu, ihn neckend. Ein kleines Stück vor ihm gehend, achtete sie nun noch sorgfältiger auf mögliche Bewegungen und sonstige Besonderheiten in der nicht mehr weit vor ihnen liegenden Baumansammlung. Nebenbei achtete sie vor allem auf den Boden, nicht direkt unter ihnen, sondern vor allem seitlich, auch in der Nähe des sich inzwischen in die Höhe reckenden Kirchgebäudes. Zu begutachten, ob und - wenn ja - was hier angebaut wurde, würde ihr womöglich Rückschlüsse darauf erlauben, ob sie jemanden zu erwarten hatten. Will schien währenddessen, genauer unter die Lupe zu nehmen, ob an kleineren Landmarks wie Bäumen irgendwelche geritzten oder sonstwie dargestellten Hinweise, Nachrichten oder anderweitige Zeichen zu erkennen waren.


    Geändert von MeTa (21.09.2015 um 16:38 Uhr)

  3. #83
    Evi spürte ihren Herzschlag gegen ihre Brust trommeln, als sie merkte, dass die Vultures sich mit Lancaster, Leo und Eryn im Gepäck offenbar auf den Weg zur Halle machten. Das war ziemlich knapp gewesen, aber trotzdem hätte sie am liebsten laut geflucht. Der Korkenzieher, dieses nutzlose Ding, fehlte ihr. Es war das einzige Stück, das sie direkt mit Shengs Hope verband. Etwas, das sie dort gefunden hatte, genau an dem Tag, an dem sich ihr weiteres Leben entschieden hatte. Es erinnerte sie an Sheng, an das Dusty Derrecks, und an den Moment, wo sie Creep kennengelernt hatte.
    ...Wo war Creep überhaupt? Evi stellte fest, dass sie noch nicht wieder beim Eichenschrank war, über den sie das Lager des Clans wieder verlassen wollten. Es war riskant, noch weiter herumzuschleichen, aber alleine würde sie diesen Ort nicht verlassen. Die Chance, dass die Kultistin selbst voraus gegangen war, schätzte die Taucherin als sehr gering ein. Es sei denn sie hätte sich furchtbar gelangweilt, was ja eigentlich kaum möglich war. Immerhin war das hier ein faszinierender Fleckchen Erde, mit stolzen Kriegern, die ihr Leben auskosteten und in einer Schlammgrube ihre Kämpfe ausfochten. Evi war seltsam angetan von den Vultures und konnte sich kaum vorstellen, dass jemand anderes es nicht sein würde.

    Wenn Creep allerdings zu fasziniert war, dann konnte Evi vermutlich hier warten bis sie schwarz wurde. Sie ärgerte sich über diese Eingebung, war aber schon dabei, leise zu den Hütten zu laufen. Haile war vielleicht immer noch in der Waffenkammer, die auch in der Richtung lag, und...
    Nope, Haile war nicht mehr in der Waffenkammer. Noch bevor die Taucherin ihr eigentlich Ziel auch nur halb erreicht hatte, sah sie Creep aus einer der Wohnhütten kommen. Sie schien froh, Evi von drinnen gesehen zu haben und winkte sie herbei. Irgendetwas daran war seltsam.
    Und als Evi die Hütte betrat, in die sie von der Kultistin geführt wurde, wusste sie sofort, was es war.

    "...!" Haile deutete vehement auf die Männer, die ganz offensichtlich Gefangene waren. Sie waren bewusstlos, bis auf einen, der sie nun fixierte.
    "Scheiße, Haile.", flüsterte Evi erst einmal, um sich Zeit zu verschaffen.
    "Du willst sie nicht befreien, oder?" Aber sie wusste die Antwort darauf schon. Creep zog an ihrem Arm, aber die Taucherin wehrte sich vehement, sich vom Fleck zu bewegen.
    "Wir können sie nicht befreien. Die anderen sind mit der Anführerin in die Scheune gegangen, was glaubst du wie lange es dauert, dass hier wieder alles voller Vultures ist?"
    Haile starrte sie einfach nur an.
    "Wir wissen gar nicht, was das für Kerle sind. Und so lange wir das nicht wissen, und obendrein nicht entdeckt werden wollen, sollten wir uns ohne sie aus dem Staub machen."
    "..."
    "Ernsthaft. Nein."
    "..."
    "Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
    Sehr zögernd schüttelte Haile den Kopf. Trotzdem bewegte sie sich keinen Zentimeter von dem Mann weg, der die Unterhaltung zu verfolgen schien, aber auch weiter mit der Ohnmacht kämpfte. Argh, nicht hinsehen, dachte Evi. Mitleid war jetzt nicht förderlich. Sie wollte ja auch helfen, aber nicht unter diesen Umständen. Sie waren im Nachteil, mussten langsam ihren eigenen Arsch hier rausbringen und konnten noch andere damit in Gefahr bringen. Egal wie oft sie es durchging, es war eine schlechte Idee.
    "Was ist, wenn wir erst mal zu den anderen zurück gehen? Wir können die Kerle immer noch befreien, aber nicht so unvorbereitet, und nicht jetzt."
    Evi blickte Haile fast flehend an.
    "Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."

  4. #84
    Vincent: Probe auf infiltrator: Bestanden! (erleichtert durch guten Plan)

    Vincent kletterte geschickt den Turm nach oben und saß schließlich in den hölzernen Querstreben wie eine Spinne in ihrem Netz, die auf Beute lauerte.
    Es war ihm klar, dass die Konstruktion des Turmes für menschliche Angreifer geradezu optimal war, während die vorgelagerten Türme perfekt dazu geeignet waren, Zombies auszuschalten, bevor sie sich der Behausung nähern konnten. Vincent war es gerade recht, denn er konnte sich ohne Probleme bis genau unter das Krähennest des Scharfschützenausgucks hangeln. Von hier hörte er die Schritte des Mannes genau und konnte ausmachen, wann der Moment gekommen war, zu zuschlagen.
    Wie beabsichtig, warf er einen Stein mit schwungvoller Geste an die Mauer, der klackernd abprallte und den Wachmann verwundert in die Richtung stürzen ließ.

    Für Vincent das Signal, seine Attacke in die Tat umzusetzen.

    Vincent: Probe auf Raufbold: Misslungen!

    Er bekam den Mann zu fassen und zerrte heftig an seiner Jacke. Der Wachmann kam aus dem Gleichgewicht, wurde jedoch nicht direkt aus dem Turm geschleudert, sondern prallte noch einige Male äußerst schmerzhaft gegen die Querstreben und Konstruktbalken des Turmes. Dann blieb er unten liegen und Vincent sah das Headsetfunkgerät des Mannes, das sich beim Sturz in einem Nagel verfangen hatte und aus dem blechern eine spanische Stimme kam, die Vincent dank seiner Sprachbegabung übersetzen konnte. „Alpha-Nord? Alles klar bei dir? Haben Geräusche gehört. Mach Meldung. Over.“
    Vincent setzte seinen Plan schnell in die Tat um, griff nach oben und erwischte den Gurt des massiven Scharfschützengewehrs. Als Schütze konnte er es als modernisierte und sehr gut gepflegte Variante des M40 A5 identifizieren, inklusive Schalldämpfer und Zweibein. Eine wirklich exzellente Waffe in bestem Zustand, wenngleich auch mit wenig Munition.
    Euphorisch kletterte er nach unten und kam trittsicher auf dem festgestapften sandigen Grasboden an, bereit, sich sofort in den Dschungel zu schlagen, als er ein ersticktes „Hilf mir…“ hörte. Er sah direkt in die vor Schmerz gepeinigten Augen des Mannes, den er wohl recht ungeschickt vom Turm befördert haben musste. Die Beine oder das Rückgrat schienen gebrochen, ein feiner, hellroter Blutfaden lief ihm aus dem Mund, als er hilfesuchend die in roten Handschuhen bewehrte Hand ausstreckte.

    Vincent wusste nicht wie ihm geschah, aber ehe er sich versah, war er mit seiner Beute im Wald verschwunden. Wissend, dass der Mann ihn gesehen und erkannt hatte.
    Dafür hatte er jedoch ein Scharfschützengewehr erhalten. Dieses war jedoch schwer zu bedienen und somit für Anfänger ungeeignet.
    (Kann nur eine vorhandene Fähigkeit Schütze um 10% verstärken, nicht aber einen neuen Trait Schütze generieren)
    (Da Probe misslungen das Erkennen, natürlich wäre abmurksen klüger, aber durch misslungene Probe ein gedanklicher Fehler von Vincenco)


    ---

    Voodoo atmete neben ihr so tief ein, dass sie fast vermeinte, den Sog zu spüren, es war, als würde auch er eine Witterung aufnehmen, um dann wie ein Wolf mit hochgezogenen Lefzen die Zähne zu zeigen.
    Wieder ging sein Blick leicht schräg an ihr vorbei, als würde er Jemanden hinter Leo ansehen, der nicht da war,während der ganze Leib noch immer angespannt war und wirkte, als würde er jeden Moment aufspringen um sich auf sie zu stürzen – für einen Kampf, wohlgemerkt.

    „Nahrung…“ Er brummte zufrieden. „Nahrung stärkt die Krieger und gibt ihnen die Wärme im Magen, auszurücken in dunkelster Nacht an fernste Orte. Es ist in Ordnung.Sie ist… in Ordnung.“
    Leo war nicht klar, ob nun mit ihr gesprochen wurde oder ob sich Voodoo an Jemanden anders gewandt hatte und dieses Etwas gerade zu beschwichtigen versuchte.
    Seeker war an die Wand in der Halle gelehnt und musterte die Beiden mit zusammengekniffenen Augen, es war offensichtlich, dass sie in anderen Frauen oder möglicherweise allgemein Fremden eine echte Bedrohung sah.
    Dabei war es möglicherweise keine Eifersucht, die sie antrieb, es schien etwas Anderes zu sein.
    Affenmädchen.“ Sagte Voodoo mit einer Stimme so tief, so guttural und aus dem Bauch heraus, dass es fast in ihren Eingeweiden vibrierte. „Willst du alleine kochen und nur mit den Geistern die über dich wachen zusammen, oder mit dem Clan? Bedenke auch für wen du kochst. So wie man ein Messer nicht wahllos in Bäuche sticht, so ist es auch nicht geraten, wahllos zu kochen. Keine Mutter kocht einfach so. Sie kocht für Kinder. Kein Krieger kocht vor sich hin. Er kocht für Krieger. Es sagt viel über dich aus. Und über deinen Clan.“
    Er blickte sie an, an ihr vorbei, dann wieder an und als ob Jemand etwas Lustiges gesagt hätte, lächelte er nun wieder sein wölfisches Grinsen.

    Leo jedenfalls hatte ein gutes Gefühl bei der Sache:
    Probe Leo: Koch: Bestanden! (erleichtert)
    Nun musste sie sich nur noch an die Arbeit machen und entscheiden, ob mit oder ohne Zuschauer und für wen sie kochen würde, wer das Mahl oder die Rationen erhalten würde. So wie es aussah und wie man die Hälse nach ihr reckte, war so ziemlich jeder gespannt auf ihre Kunst, galt es doch, eine Art magischen Bund zu besiegeln…

    -
    Probe Will: Konstitution: Bestanden!
    Probe Eryn: Infiltration: Bestanden! (erleichtert)


    Will und Eryn waren gut vorwärts gekommen und Hailes Beschreibung folgend, müssten sie eigentlich jeden Moment in der Nähe der Kirche ankommen.
    Schon sahen sie den Kirchturm und direkt vor ihnen ein kleines Feld mit Getreide, es wog sich sanft im Wind und würde man die Augen schließen und das Bild vor dem Auge Revue passieren lassen, es wäre eine wunderschöne Szenerie gewesen, eine Kirche, erbaut im Stil der Südstaaten der alten Welt, davor ein Feld…
    Will gönnte sich für einen Augenblick den Luxus von Ruhe und Duft, als sie einen Motor aufjaulen hörten.
    Der Doktor riss die Augen auf und blickte vor sich auf Getreidehalme, die gerade sprichwörtlich ihren Kopf verloren. Heißes, adrenalingeschwängertes Blut kochte durch seine Adern und mit einer instinktgetriebenen Schnelligkeit, die er sich selbst nicht zugetraut hatte, warf er sich zur Seite, als ein vielleicht 20 Zentimeter messendes Sägeblatt an seiner Hüfte vorbei sirrte und sich in den Baum hinter ihnen bohrte.
    Sie blickten sich an und warfen sich sofort zu Boden. Aufgrund ihres klugen Vorgehen waren sie bisher unentdeckt geblieben und konnten das Geschehen vor der Kirche in Augenschein nehmen:
    Direkt vor der Kirche war ein Pickup-Truck angebracht, dessen Fahrer blutüberströmt an seinen Hals griff und eine Art Wurfspieß aus seiner Haut zu ziehen versuchte, es jedoch nicht überlebte.
    Drei Männer und eine Frau, alle mit roten Bändern an den Armen oder Beinen, standen auf der Fläche des Pickups und versuchten so die Ladung, die aus einem simplen Fass bestand, zu beschützen. Sie hatten Maschinengewehre bei sich und die Art wie sie sich bewegten und absprachen zeigte, dass sie erfahren mit militärischem Vorgehen waren.
    Aus der Sicherheit der Gebüsche und Sträucher des Hinterhaltes heraus drangen die Krieger der Vultures auf sie ein, wobei sie lediglich über eine Feuerwaffe verfügten, eine verdreckte UZI, deren Streuung mehr den Wagen als die Personen traf.
    Der Großteil von ihnen machte sich daran, durch Unterholz brechend und die Deckung der Kirche ausnutzend, an den Wagen heran zu kommen, in der Hand martialisch anmutende Waffen und Klingen. Umgeschmiedete Sensenblätter, die nun an Holzgriffen waren, Klingen und Messer, einer von ihnen trug einen Spaten, der an den Seiten angeschliffen und vorne zugespitzt worden war. Und sie lagen hier, ein Ausgang des Kampfes war nicht vorher zu bestimmen!
    Sie könnten das Zünglein an der Waage sein…

    a.) Den Vultures zu Hilfe eilen: Passendes Talent
    b.) Den Sabal zu Hilfe eilen: Passendes Talent
    c.) Bis zum Ende abwarten: Gelingt automatisch
    d.) Flucht: Gelingt automatisch

    Geändert von Daen vom Clan (21.09.2015 um 19:00 Uhr)

  5. #85
    Frank sah sich in der Gruppe um. Einige waren seit dem Angriff der Zombies relativ Still gewesen. Gut, er konnte es verstehen. Sie alle waren solche großen Angriffe nicht mehr gewöhnt. Vielleicht der gelegentliche Angriff, wenn sie sich ausserhalb der Siedlung bewegten aber keine solchen Angriffe. Shengs Hope war eben ein sicherer Ort und erst jetzt merkten sie alle intensiver als seit langem, was sie tatsächlich daran gehabt hatten. Frank jedoch hatte keine Lust länger als nötig hier herum zu stehen. Vielleicht konnte sich ja noch eine Gruppe finden, welche zur anderen Partei gehen konnte.
    Ich melde mich freiwillig dafür, zu Sabal und seinen Leuten zu gehen und Kontakt mit ihnen Aufzunehmen. Ich würde mich allerdings freuen wenn mich noch jemand begleiten könnte. Ich bin zwar nicht gerade auf den Kopf gefallen, doch leider gehöre ich zugegebener Maßen nicht gerade zu den sprachlich gewandesten Personen auf dieser Welt. Daher würde ich mich freuen, wenn mich noch jemand begleiten könnte, der mit Worten besser als ich umgehen kann. schlug der ehemalige Polizist vor und schaute die einzelnen Leute dabei einzeln an. Vinzent und ein paar andere nützliche Leute waren gerade leider weg aber Vinzent sah sich schon einmal die Festung Sabals etwas an, wenn er sich nicht irrte.
    Die Leute bei Sabal werden garantiert recht... kompliziert sein aber wenn sie die Batterien haben die wir brauchen, kann sich das ganze allemal auszahlen. fügte Frank noch dazu.

    [Frank meldet sich für Aufgabe Alpha: Schulbildung+Terrain Siedler und wartet auf weitere Leute.]

    Geändert von wusch (21.09.2015 um 18:42 Uhr)

  6. #86
    "Scheiße!", fluchte Eryn leise als sich vor ihr und Will der Kampf zwischen Vultures und Sabals abspielte. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht noch mehr zu sagen. Gehört hätte man ein weiteres Flüstern sicher nicht, war die Lautstärke aufgrund der einschlagenden Uzi-Projektile und der pseudo-taktischen Besprechungen - mehr wildem, aufgeregtem Gemurmel - der mit roten Armbändern Bestückten doch zu hoch.

    Einige Sekunden brauchte die Barfrau, um den ersten Schock zu verhindern. In einem schlechteren Moment hätten sie kaum kommen können. Oder war der Moment gut? Sollten sie etwas tun, um sich bei den Wilden beliebt zu machen? Sicher würde sie das in der Gunst eben solcher steigen lassen. Doch Eryn mochte die Wilden nicht - sie hatte bloß nicht die leiseste Ahnung, was es mit der anderen Gruppe auf sich hatte, ob sie bessere Verbündete darstellen würden. Ihr Leben würde sie sicher für Niemanden riskieren.

    "Shit!", wiederholte sie, den jungen Arzt, der neben ihr im hohen Getreide lag, musternd. "Was sollen wir tun? Rein da?"

    "Rein da?", fragte er und schreckte bei dieser Idee der 25-Jährigen auf, hob schnell seine Hände, damit ihm das wackelnde Brillengestell nicht aus dem Gesicht flog. "Ich geh' da nicht hin, bis das vorbei ist. Wir sollten abhauen." Eryn musste grinsen. "Feigling!", spottete sie, ohne es zu angreifend zu meinen. Doch insgeheim war sie froh, dass er sich und vor allem sie nicht in Gefahr brachte. "Wir warten ab, was passiert!"

    So drückten sich die beiden weiterhin auf den Boden, blieben mit der Absicht liegen, keine Geräusche zu verursachen und beobachteten durch die Grashalme, wer den Kampf gewann. Vielleicht zerstörten sie sich ja gegenseitig und würden wertvolle Gegenstände zurücklassen. Das war es jedenfalls, was Eryn hoffte.


    Geändert von MeTa (21.09.2015 um 19:25 Uhr)

  7. #87
    Voodoos Worte hallten in ihrem ganzen Körper nach. Léos Nackenhaare stellten sich auf, ob nun wegen der Stimme des Hünen oder seiner Art, an ihr vorbeizusehen, als ob ein Wesen aus einer anderen Dimension hinter ihr lauerte und nur auf einen Fehler ihrerseits wartete, konnte sie bei bestem Willen nicht sagen.
    Langsam blickte sie in die Runde, in das Gesicht fast jedes Anwesenden. Wie sollte sie nur entscheiden, wer bekocht werden sollte? Sie hatte Zutaten für ein Gericht für 2, vielleicht 4 Leute, wenn sie es in kleine Rationen aufteilte. Oder sie verteilte die Ravioli ganz einzeln? Dennoch würde es bei weitem nicht für alle reichen und die Entscheidung schien wirklich bedeutend zu sein für den Clan. Sie war davon ausgegangen, dass Seeker und Voodoo, vielleicht noch Pray das Mahl verzehren würden, dass es an ihr liegen würde, die Wahl zu treffen verlieh der Sache eine ganz neue Bedeutung.
    Sie suchte die Augen der Anführerin der Road Vultures, ihre, nett gesagt, Skepsis nicht versteckend. Der Blick schweifte weiter zu Pray, diesem alten Mann, der irgendwie nicht ganz so vollblütig wie der Rest des Clans hinter der gesamten Sache zu stehen schien. Etwas in seinen Augen schien nicht ganz so für diese ganzen Riten und Gerede zu glühen. Mit ihm würde sie sich nur zu gerne mal allein über die Vultures unterhalten.
    Zuletzt sah sie Guapo an, als ob er ihr dadurch einen Ratschlag erteilen könnte. Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht für den Hauch einer Sekunde, doch schon war es wieder verschwunden und Léo wendete ihr Gesicht wieder Voodoo zu.
    „Der ganze Clan der Road Vultures soll zugegen sein und mit seiner Energie dazu beitragen, dass dieses Essen seiner Bestimmung entsprechend einzigartig wird und diejenigen, die es zu sich nehmen werden, besonders stärkt. Ein Symbol dafür, wie unsere Clans gemeinsam Unglaubliches schaffen können.“
    Wow, es klang zwar sehr überzogen, aber ein Teil in ihr fing an, an das Zeug zu glauben, dass aus ihrem Mund sprudelte.
    „ Der erste Bissen soll eurer großen Anführerin Seeker Vulture gebühren, auf dass die Kraft, die sie daraus schöpft und mit der sie euch anführt, euch zu Nutzen sei. Weiteres sollen die Schwächsten bekommen. Auf dass es sie stärkt und über sich hinauswachsen lässt, so wie unsere Clans sich gegenseitig stärken und vielleicht vorhandene Schwächen des Anderen ausmerzen. Dadurch werden wir zusammen unbesiegbar werden.“

    Geändert von Mephista (21.09.2015 um 20:25 Uhr)

  8. #88
    Die stille zwischen den beiden Ärzten dauerte eine ganze Weile an. Howard wusste nicht, warum er gerade ihm so seine Vergangenheit offenbarte. Es war sehr lange her, dass er das letzte Mal jemandem davon erzählt hatte. Vielleicht war es einfach, die Tatsache, dass die meisten diese Art von Themen einfach nie ansprechen. Howard ist da selbst nicht anders. Und doch konnte er nicht sagen, dass es so schlimm gewesen sein. Er hatte das Gefühl Will hatte selbst keine rosige Vergangenheit, dieser Henry, es musste sich um ein Familienmitglied handlen, ein Bruder vielleicht? Howard würde es vieleicht nie erfahren.

    Als die ehemalige Bardame aus dem Dusty, die beiden in ihrem "Gespräch" unterbrach ,war Howard eigentlich froh wieder etwas im hier und jetzt tun zu können. Doch es schien, dass ihr Plan wohl einen jungen Arzt brauchte. Howard musst es Will schon lassen. Er schien eine magische Anziehung auf die Frauen auszuüben. Ob ihm das selbst bewusst war? Mit großer Macht folgt große Verantwortung. Er würde wohl noch viele Herzen in dieser Gruppe brechen. Er selbst wirkte fast schon kindlich unschuldig. In dieser Welt, und in dieser Zeit eine Rarität. Oder eher ein Luxus? Wie auch immer, die beiden entfernten sich rasch, und machten sich ihrer Dinge.

    Allein gelassen grübelte auch Howard darüber nach, was er besseres tun könnte als sinnlos die Zeit zu vertrempeln. Das letzte Mal als er helfen wollte, wurden sie beinahe von einer Gruppe Infizierter umgebracht. Doch er konnte nicht einfach jeglicher Gefahr davon laufen, nicht im Angesichts des Mutes den die anderen in der Gruppe an den Tag legten. Sein Blick schweifte weitläufig über die Baustelle, oder wohl eher, was davon noch übrig geblieben war. Der eingestürtzte Kran hatte im Fall praktisch das ganze Areal aufgemischt. Dazu musste der Lärm auf kilometerweit für jeden hörbar gewesen sein, geschweige für gut trainierte Späher. Es war wohl nur eine Zeit, bis sich hier verteidigen mussten. Falls es dazu kommen sollte, waren jegliche Verteidigungsanlagen besser als keine. Es würde wohl kaum so sicher werden wie in Sheng's Hope, aber Howard hatte schon ein paar Ideen wie er mit möglichst wenig Arbeit möglichst gute Hindernisse errichten konnte.

    Howard probiert Aufgabe IOTA mit seiner Schulbildung zu meistern.

  9. #89
    Will und Eryn lagen auf dem Boden und pressten sich in die Erde, auf der das Getreide erntebereit stand, als eine weitere Garbe Geschosse über ihre Köpfe hinwegpfiff.
    Sie hörten gutturales Brüllen, es wurden Geier und Jesus Christus um Beistand angeschrien und es krachte und donnerte in den Ohren der Beiden, als wären tatsächlich die leibhaftige gefiederte Schlange Quetzalcoatl und Jesus Christus dem Himmel entstiegen um an der Stelle von Eryn und Will zu Gunsten ihrer favorisierten Seite einzugreifen.

    Schließlich wurden die kreischenden Stimmen leiser und es waren deutlich mehr Feuerstöße von automatischen Waffen zu hören.
    „So eine Scheisse, ey, der Doc wird mir das Bein abnehmen müssen, die Waffe ist rostig wie Sau.“, hörten sie und eine andere Stimme die auf Spanisch antwortete, was Will dank seiner Kenntnisse auch leise flüsternd übersetzen konnte. „Diese verdammten Geier sind jetzt im ganzen Wald. Langsam wird es Zeit. Lasst uns abhauen, bevor der Priester kommt.“ Darauf mischte sich eine weibliche dritte Stimme ein, die gepresst klang, als hätte sie große Schmerzen: „Dann los – bringen wir den Scheiss zum Doc, dann erledigt sich das Problem von alleine!“

    Daraufhin hörten sie einmal den Motor aufjaulen und das charakteristische Geräusch von auf Kies durchdrehenden Reifen welches dann langsam leiser wurde, als es sich entfernte.
    Vorsichtig erhoben sich die Beiden und konnten den Ort des Scharmützels in Augenschein nehmen. Vielleicht zehn der Vultures lagen blutüberströmt auf der Erde, ihre Hände hielten ihre Waffen im Todeskampf noch umkrampft. Einige von ihnen mussten noch gelebt haben, als die Kugeln sie in Bauch oder Extremitäten getroffen hatten, denn Will erkannte als Arzt die charakteristischen Spuren eines Todeskampfes. Danach waren sie mit gezielten Genickschüssen getötet worden, anhand der Verletzungen möglicherweise eine Gnade.
    Alles was an fortschrittlichen Waffen dort gelegen haben musste, wurde von den Sabals mitgenommen oder war verschwunden, lediglich eine erkleckliche Anzahl martialischer, brachialer Wurfwaffen und Klingen aus zurechtgebogenem Metall waren noch zu finden. Darunter auch eine riesige Axt, die einstmals ein Straßenschild gewesen sein musste und nun angeschliffen worden war.
    Mit diesen Waffen und der richtigen Übung würde man vielleicht Jemanden zu einem halbwegs passablen Kämpfer trainieren können.

    Ergibt den Trait „Klingenkreuzer-10%“, wenn genau auf diesen Trait gewürfelt wird.



    Nun sahen sie die Kirche direkt vor sich, sie war vollkommen still und wie ein Mahnmal sie Beide zu erinnern, dass auch sie sterblich waren.
    Als sie vorsichtig näher schritten, kam ihnen der Himmel plötzlich düsterer vor, als würden sich Wolken vor die Sonne schieben, doch vielleicht war es auch nur den recht hohen Bäumen mit dunklen Blättern hier geschuldet, die lange Schatten warfen und einige Schatten der Äste wie knöcherne Finger an die weiße Holzwand der Kirche malten.
    Sie blickten sich beide an und erkannten einen Friedhof, der vor dem Eingang der Kirche angelegt worden war, wobei keines der Gräber älter war als zwanzig Jahre und alle davon waren liebevoll geschmückt mit Blüten und Blumen, die nun mittlerweile schon lange verwelkt waren. Als sie auf die Grabsteine blickten, erkannten sie den immer gleichen Nachnamen – „EL Asustin“. Die Tür zur Kirche war geschlossen, als sie Beide vorsichtig näher kamen und das Ohr lauschend an das uralte Holz legten, dessen einstmals weiße Farbe bereits vom Zahn der Zeit abgenagt worden war.
    Doch drinnen war nur Totenstille, alleine das Rauschen der dunklen, großen Bäume war zu hören. Als sie sich dann ansahen und beherzt eine der großen Flügeltüren öffneten und zusammenzuckten ob es leisen Quietschens, welches sich für sie wie der Schrei einer Banshee anhörte.
    Und dann blieb ihnen fast das Herz stehen: In der Kirche waren Gäste anwesend, die im Gebet versunken waren. Sie blickten auf Hinterköpfe, die im Sonntagsstaat gekleidet waren und wie eine mexikanische Großfamilie wirkte, obschon sie auf mehrere Sitze der Bänke verteilt waren. Und nur auf der rechten Seite der Kirche, wie den Beiden atemlos auffiel. Und trotzdem wirkte diese Szene so falsch, so absonderlich und deswegen ging Will einen Schritt hinein. Es war vollkommen still, lediglich ein paar Blätter wurden vom spätsommerlichen Wind durch seine Füße in die kleine Kapelle geweht. Das Herz des jungen Arztes schlug bis zum Hals als er endlich auf Höhe der ersten Person war. Und er erkennen konnte, dass es sich um einen Toten handelte. Die Haut war eingefallen, ledrig, mumifiziert, doch vollkommen frei von Geruch. Die Kleidung, die man ihnen übergestülpt hatte, war neuwertig und in sehr gutem Zustand, als würde Jemand hier alle paar Wochen oder Monate die Kleidung der Toten wechseln…

    Was sollten sie nun tun? Diese Frage stand Eryn und Will ins Gesicht geschrieben.

    ---

    Leo hatte darum gebeten, dass sich alle Vultures versammeln sollten und genau das war geschehen, als sie schließlich zu kochen begann und dann verkündete, was mit dem Essen geschehen sollte. Niemand sagte ein Wort, doch alle blickten zu Seeker, die wieder mit den Armen verschränkt an die Scheune gelehnt war und ihre Finger immer wieder liebevoll an der Seite einer ihrer Klingen, einer Handsichel, entlanggleiten ließ und Leo keinen Augenblick aus den Augen gelassen hatte.
    „ Der erste Bissen soll eurer großen Anführerin Seeker Vulture gebühren, auf dass die Kraft, die sie daraus schöpft und mit der sie euch anführt, euch zu Nutzen sei. Weiteres sollen die Schwächsten bekommen. Auf dass es sie stärkt und über sich hinauswachsen lässt, so wie unsere Clans sich gegenseitig stärken und vielleicht vorhandene Schwächen des Anderen ausmerzen. Dadurch werden wir zusammen unbesiegbar werden.“
    So sprach Leo und dann ging sie einer inneren Eingebung folgend auf die Anführerin zu und reichte ihr die Schale dar, es war nur eine kleine Geste, doch sie spürte, wie es hinter ihr zu raunen begann. Seeker überragte Leo noch um einen Kopf, eine starke Frau, die nur aus Muskeln, Wildheit und Liebe zum Kampf bestand. Und der Blick ihrer dunklen Augen war bohrend, voll Misstrauen. Sie ließ Leo einen Augenblick mit der dargebotenen Schale der ersten Ration stehen, dann fuhr sie mit einem ihrer Finger durch die Soße der Ravioli und legte diesen Finger auf den Mund von Leo, die im ersten Impuls zurückweichen wollte, aber sie spürte, dass es um eine Feuerprobe von Dominanz ging und sie dieser Frau ein für alle Mal die Grenzen in Sachen Lancaster aufzeigen musste. Sie spürte, wie ihre Fingerkuppe die Tomatensoße auf ihren Lippen verteilte und dann biss sie zu. Es war eine schnelle Bewegung, ein Reflex, der ihr leichtfiel und schon hatte sie den Finger von Seeker zwischen ihren Zähnen gefangen und wusste, dass dies schmerzen musste. Seeker blickte sie direkt an, ein Schatten in ihren Augen, als sie den Schmerz wegzublinzeln versuchte. Und Leo verstärkte den Druck, bis sie etwas Blut ihre Lippen entlangrinnen spürte. Ihre Zungenspitze nahm dieses unverhoffte Geschenk an, als sie das Blut und die Tomatensoße – eine überraschend gute Kombination, wie sie fand – als sie am Finger entlangleckte und in Seekers Augen war echte Wut zu sehen, ihr Leib bebte, als sie den Finger grob zurückriss und das Blut ansah, dass nun in einem leise fließenden Faden ihre Hand hinunterlief. Zwei Dinge standen in ihren Augen, als sie Leo ansah: Hass und sehr viel ehrlicher Respekt. Und als sie dann mit dem blutenden Finger nach der ersten Ravioli griff und diese verschlang, begann es hinter ihr zu jubeln.
    Sie drehte sich um, Pray lächelte, doch das war kein Vergleich zu Voodoo, der sie mit unglaublichem Stolz ansah und ihr mit seinem – fast aggressiv zu nennendem Lächeln – zugrinste, dann auf sie zu kam, sie in die Arme schloss und wisperte: „Du bist eine echte Retterin des Nestes, eine weise Wahl, ich verneige mich im Geiste vor dir.“
    Und unbemerkt von Leo, die es erst später finden sollte, hatte Voodoo etwas in ihre Tasche gleiten lassen. -> PN

    Man sah Leo nun mit anderen Augen: Gunst +1

    ---

    Howard besah sich die Baustelle genauer. Hier lagen unglaublich viele Bretter herum, dazu riesige Mengen von Beton, im Grunde unmöglich, diesen anzumischen, deswegen verwarf er den Gedanken wieder.
    Langsam und konzentriert streunte er an den Maschinen vorbei, im Kopf noch immer das Gespräch mit Will und vielleicht fragte er sich gerade, wo sich Dieser befand.
    Er kam an unzähligen blauen und schwarzen Fässern vorbei, die leer in der Sonne vor sich hin rosteten und dann war er schließlich am Fluss angekommen…
    Drüben konnte er die Reste des Schlachtfeldes ausmachen, ein zerstörter und vollkommen ausgebrannter Helikopter lag halb im Wasser verborgen, als hätte der Fluss mit Uferschlamm ihn begraben wollen.

    Probe Howard: Schulbildung: Bestanden! (erleichtert)

    Und dann kam ihm die Idee. Wenn man die Mengen an Fässern im jetzt leichten Zustand in die richtigen Positionen rollte und dann mit Wasser füllen würde… zwischen je zwei Fässer die Bretter einklemmen würde und die schwachen Mitten durch die Säcke mit Zementmischung verstärken würde, dann hätte man eine zumindest halbhohe Mauer, die auf jeden Fall beste Dienste gegen Untote und auch gegen Brachialwaffen ausrichten könnte. Schusswaffen waren ein anderes Thema, aber das war eindeutig besser als nichts. Nun musste er nur noch sämtliche Reisende, die momentan nichts taten, motiviert bekommen…

    Geändert von Daen vom Clan (21.09.2015 um 22:18 Uhr)

  10. #90
    Lancaster beobachtete das Schauspiel... nein... das Leben der Vultures.
    Nicht viele der Anwesenden waren wirklich alt. Er würde fast behaupten, dass vielleicht nur 5 Leute in dieser gesamten Menge an rasenden Kriegern die alte Welt richtig kennen.
    Es fiel ihm schwer diese Menschen nachzuvollziehen, aber er hatte ja auch im Gegensatz zu ihnen die meiste Zeit seines Lebens in einer hochmodernen Welt verbracht.

    Er kam nicht drumherum diesen Clan näher kennenlernen zu wollen. Sie stellten sich als wilde Krieger dar, aber aus den Erzählungen von Seeker Vulture konnte er keine Kriegsteiberischen Absichten heraushören.
    Dieser Clan versuchte zu überleben und wenn er sich bedroht fühlte, dann griffen sie an.

    So wandte er sich nach einigen Überlegungen an Seeker Vulture.
    "Seeker Vulture, ich, Lancaster, fühle mich geehrt. Ohne mich zu kennen zeigt Ihr mir eure Gastfreundschaft. Euer Clan kennt Ehre und wir Hope'Ari wollen euch unseren Respekt zeigen."
    Lancaster schluckte. Er hatte es zusammen mit den anderen geschafft sich soweit vorzukämpfen, der schwerste Schritt war also getan.
    "Seeker Vulture. In mir schlägt das Herz eines Kriegers. Doch meine Knochen sind alt. Die Jüngeren meiner Gemeinde sind stark und unnachgiebig, doch fehlt ihnen die Erfahrung die ich habe. Oft haben sie meine Erzählungen bereits geleitet und inspiriert. Gewährt Ihr mir die Möglichkeit euren Geschichten eine weitere Erzählung hinzuzufügen? Danach will ich von euch lernen."

  11. #91
    Die Menge war bereits versammelt und eben hatten sie alle dem Schauspiel von Leo beigewohnt.
    Und während die Schwächsten des Clans - die Kinder und die Verwundeten - sich gerade die sehr kleine Ration teilten und dabei wild Richrtung Leo mit ihren Waffen auf den Boden klopften, hatte Lancaster die Stimme erhoben und gesprochen.

    Seeker musste ihren Blick wie mit Mühe von Leo abwenden als sie auf Lancaster zuschritt und ihm ihren blutigen Finger an den Hals legte und wie selbstvergessen mit ihrem eigenen Blut dem ursprünglich von Lancaster gemalten Muster ihr weiteres hinzufügte. Dann, als sie geendet hatte, blickte sie Voodoo an, der seine Zähne entblößte und mit erhobenen Händen in die Mitte sprang: "Jedes Nestküken kann den Schnabel aufreissen, doch sollte gelauscht werden, wenn die alten Geier sprechen und erzählen. Öffnen sie den Mund, so ist darin Nahrung für die Küken oder Weisheit."
    Er sprach vor allem die jüngsten Krieger an, die Halbstarken, die augenscheinlich darauf brannten, sich zu beweisen oder es endlich zu dürfen, und ihre Blicke wechselten zwischen Lancaster und Voodoo hin und her. Und dann erkannte Lancaster, dass auch der Ritualmeister im Grunde eine Art Schauspieler war. Er lenkte die Emotionen des Clans auf eine unnachahmlich geschickte Art und Weise.
    Er teilte seine Blicke zwischen Seeker und Leo genau auf, so wie er mal eine Gruppe lobte, dann die Andere herausforderte, er spielte mit den Emotionen, der Lust nach Kampf und den Begierden nach Fleischeslust, um sie alle wachsam und aggressiv zu halten.

    Dann blickte er Lancaster direkt an. "Clan Vulture kann es nicht erwarten, vom Anführer der Hope'Ari zu hören. Wenn die Vögel schon schweigen und dich nicht kennen und wenn kein Feind je blieb, um von dir zu berichten..." Er sagte es ernst und feierlich und ohne Spott und die Vultures nickten bekräftigend. "Wenn du uns den Tag erhellst, Laangcaster, dann wollen und werden wir deine und die Nacht deines Clans erhellen. Geschichten der Geier wollen Feuer und Sterne. Wenn das Blut im Feuerschein glänzt. Heute Abend dann lernst du von uns."

    Und damit wandte er sich ab und setzte sich exakt zwischen Leo und Seeker, zwischen Denen natürlich einige Meter lagen, doch ob als Puffer oder Öl ins ein Feuer der Eifersucht, vermochte Lancaster nicht zu sagen.

    Geändert von Daen vom Clan (21.09.2015 um 22:51 Uhr)

  12. #92
    "Scheiße, Haile."

    Evi seufzte tief. Oder zumindest bildete Haile sich das ein. Sie war mittlerweile richtig gut darin, diese kleinen Interaktionen zu deuten. Glaubte sie jedenfalls.

    "Du willst sie nicht befreien, oder?"
    Doch.
    "..."
    "Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
    "..."
    "Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."

    Jetzt war es an Haile, tief zu seufzen. Sie wollte helfen. Hilfe. Aber Evi hatte Recht. Für den Moment. Familie retten. Dann Opfer retten. Alles der Reihe nach. Haile drehte sich auf der Stelle um und hockte sich direkt vor den Mann, der an den Marterpfahl gekettet war. Sie hob sein Kinn an und benetzte seine Lippen erneut mit Wasser. Erst, als sie sich ganz sicher war, dass er ebenfalls anwesend bei diesem Gespräch war, packte sie ihn an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen.

    "Wartet."

    Sie nickte bekräftigend und schaute ihm tief in die Augen, seine Reaktion abwartend. Der Mann, am Ende seiner Kräfte, nickte schwach. Haile warf Evi einen Blick über die Schulter zu, verteilte noch eine Runde Wasser auf den aufgeplatzten Lippen der vier Gefangenen und machte sich dann daran, die Seil-Fesseln der Männer mit ihrem Ritualmesser zu lösen. Nicht zu offensichtlich - für einen Außenstehenden sah es nach wie vor so aus, als wären die Hände der Männer hinter ihrem Rücken festgebunden. Dann verstaute sie den Wassereimer unter einer alten Plane - so, dass der einzig geistig Anwesende der vier Gemarterten sah, wo er war.

    Sie blickte den wachen Mann noch einmal an, nickte erneut und erhob sich. Gemeinsam mit Evi schlich sie sich wieder heraus.

    Eigentlich hatten sie geplant, diesselbe Route zurück zur Baustelle zu gehen. Aber gerade, als sich Haile geschmeidig wie eine Katze daran machte, den Schrank erneut zu erklimmen, schnitt sie sich an einem Nagel, der aus dem Holz hervorschaute. Der Schnitt in ihrer Hand tat kaum weh, aber es blutete ordentlich. Gedankenverloren fuhr Haile sich mit der Hand durchs Gesicht, während Evi sich nervös umschaute.

    "Was zum Fick?"

    Evi nickte in Richtung des kleinen Platzes vor der Scheune. Wo Lancaster - nach wie vor komplett blutbeschmiert - gerade offensichtlich die komplette Aufmerksamkeit des Clans hatte. In der Runde konnte Haile selbst aus dieser Entfernung das glänzende Haar von Leo erkennen, Haile konnte kaum glauben, was sie da sah. Gemeinsame Sache ihrer Familie mit den Plünderern? Warum?

    "Was zum FICK?!"

    Evi starrte Haile mit Horror im Blick an. Was tat dieses Mädchen, dass es schon WIEDER ein blutverschmiertes Gesicht hatte?
    ___________________________

    Lancaster machte ausladende Bewegungen mit seinen Armen. Er schritt im Kreis, blickte von einem Gesicht ins nächste und blieb schließlich mit seinen Augen in der Ferne hängen - er meinte ein entferntes "WAS ZUM FICK?!" zu hören, aber das konnte auch nur Einbildung sein - sind das Evi und HAILE? Was machen sie noch....Warte. Es war...risikoreich, um es vorsichtig zu sagen. Aber es war eine Idee.

    "Lasst mich euch erzählen. Von..."

    Geändert von Caro (22.09.2015 um 01:02 Uhr)

  13. #93
    "Lasst mich euch erzählen. Von Haile Throatseeker!"
    Dreck. Kacke. Scheiße. Abgefuckter ranziger Bullenkot. Warum zum verfickten Teufel waren die noch hier? Jetzt waren alle hier versammelt. Die Blicke auf Lancaster gerichtet. Der Platz vom Dorf des Clanes Vulture war überschaubar und egal wie die beiden es hier reingeschafft hatten. Wenn selbst Lancaster die beiden sehen konnte, dann würden es auch andere können.
    "Okay alter Knochen, du musst dir nichtmals viel aus dem Arsch saugen. Erzähl einfach was Haile bisher so angestellt hat. Die würd hier eh gut reinpassen..."
    Lancaster atmete tief ein und aus. Seine Nasenlöcher vibrierten vor lauter Anspannung.

    "Ungezügelt, wild und mutig. Haile Throatseeker sagt man, wuchs unter den Tieren der Ödnis auf. Wanderte unter brennender Sonne. Schlief unter den Gestirnen. Riss Tiere. Lebte im Rudel. Eine ungezügelte und wilde Kriegerin wie es die Vultures sind!"
    Lancaster schob seinen Fuß durch den Dreck, wirbelte Staub auf und fuhr mit seiner Hand durch die Luft. Schaute tief in die Augen der anwesenden Vultures.
    Er umkreiste die lodernde Feuerstelle in der Mitte. Irgendwie musste er ja einen dramatischen Effekt erzeugen.

    "Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?"
    Das Gemurmel innerhalb der Vultures wurde schnell lauter. Vereinzelte Rufe die Geschichte fortzuführen genoss der Geschichtenerzähler sichtlich.
    "Haile die Stumme, das war sie einst. Überrumpelt von zwei Flameridern, unbewaffnet und ohne Schutz.
    Die Flamerider, auf ihren brüllenden Reittieren, bewaffnet mit langen Speeren. Doch Haile hatte keine Angst.
    Den beiden ausweichend, um sie herumtanzend und mit scharfen Augen. Haile hatte keine Angst.
    Ihr kennt die Flameriders. Ihr wisst wie unnachgiebig sie sind. Wie sie sich immer wieder in eure Arme werfen, Brüder und Schwestern töten und einfach nicht aufhören. Unaufhaltsam.
    Wir haben keine Probleme mehr mit den Flameridern. Denn Haile hatte keine Angst.
    Furchtlos und ohne Gnade attackierte Haile die Stumme die Rider.
    Mit scharfen Klauen und spitzen Fängen riss Haile ein Loch in den Hals eines Riders.
    Seine Gefährtin schaute in Furcht und mit Abscheu zu, wie Haile Adern und Luftröhre des Flameriders zerfetzte und sein Blut verspritzte.
    Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes.
    Throatseeker war geboren!"


    Es war, als wäre es abgesprochen gewesen. Lancaster machte auf dem Absatz kehrt und deutet auf Haile. Dreck wirbelte erneut auf, hüllte den kleinen Platz in staubige Atmosphäre.
    Wie ein Puma aus dem Dschungel pirschte sich Haile erst an und ging dann zum Sprint über. Mit einem gewaltigen Satz hüpfte sie über die Köpfe einiger junger Vultures hinweg und landete in der Mitte des Platzes, direkt vor den Füßen Lancasters.

    "Die Gefährtin des Toten wollte Rache! Sie dachte sich, dass sie leichte Beute hat! SIE HATTE ANGST!
    Sie bohrte Haile Throatseeker einen Speer durch die Schulter und nagelte Sie an Ihrem ehemaligen Gefährten fest. Doch Haile... sie hatte keine Angst.
    Sie knurrte, sie bellte. Sie bleckte die blutigen Fänge und ging wie ein Tier auf die Riderin los.
    Voller Angst flüchtete die Riderin und seit diesem Tag wussten wir alle...
    Haile Throatseeker hatte keine Angst. Wir hatten keine Angst!"


    Lancaster wollte sich gerade herunterbeugen um Haile Instruktionen zu geben besonders gruselig zu sein. Genau in diesem Moment schaute Haile jedoch zu ihm hoch und blickte ihn, mit etwas was er als Labradorblick bezeichnen würde, an.
    Haile war über und über mit Blut beschmiert.
    "Ja. Okay. Alles klar. Ich geb auf. Auszeit. Muss reichen..."

    [Prüfung von Vogelgezwitscher - Unterhalter]

    Geändert von Gendrek (22.09.2015 um 02:06 Uhr)

  14. #94
    Vincent konnte es kaum glauben. Er hatte es tatsächlich geschafft sich das Scharfschützengewehr anzeignen. Zwar ohne genauere Informationen über das Lager zu bekommen, aber zumindest konnte er der Gruppe vom technischen Stand der Sabals in Kenntniss setzen. Sie waren sicherlich nicht alle mit modernster Technik ausgestattet, aber so ein Scharfschütze mit Feldstecher und/oder Nachtsichtgerät konnte einem schnell zum Verhängnis werden. Zum Glück hatte der Kerl sich so leicht ablenken lassen. Hätte aber ruhig mit weniger Komplikationen gen Boden stürzen können. Ob die Sabals nun wussten wer er war? Am besten wäre es wohl damit zu rechnen. Weitere Ausflüge zu ihrem Lager sollte er sich in Zukunft also sparen. Als erstes galt es ohnehin sein Gewehr in Sicherheit zu bringen. Und es vielleicht sogar in Stellung zu bringen. Man konnte ja nie wissen, was als nächstes auf die Baustelle zukommen würde.

    Wieder im Lager angekommen traf er auf Howard, der gerade dabei war das Gebiet abzusichern. Alleine würde er aber vermutlich noch bis in die Nacht daran sitzen.
    "Ich kann dir gerne aushelfen. Vielleicht könnten wir auf einem der Container auch sowas wie einen Scharschützennest errichten." Während er das sagte präsentierte er sein Gewehr als wäre es ein Schatz.
    "Wo hast du das Ding denn aufgetrieben?"
    "Ach, ich habe mich nur zum Lager der Sabals geschlichen, bin dort einen Wachturm hochgeklettert, und habe die Wache dann zu Boden geschleudert."
    "Aber wahnsinnig bist du nicht, oder? Dabei hättest du dir doch alle Knochen brechen können! Oder gefangen genommen werden!"
    Vincent lächelte und zuckte mit den Schultern. "Hätte, hätte. Ist aber nicht passiert! Allerdings wäre es wohl sinnvoller, wenn ich mich in Anwesenheit dieser Band nicht nochmal blicken lasse. Also falls die hier irgendwo rumstreunen sollten, sag mir besser Bescheid. Aber komm, lass uns mal schauen, ob wir noch ein paar aus unserer Gruppe auftreiben können. Zu zweit dürfte das mit dem Befestigen immer noch viel zu lange dauern."

    Vincent hilft Howard und errichtet dabei ein behelfmäßiges Scharfschützennest, welches nach Westen hin abgesichert ist. Wenn eine Bedrohung nahen sollte, dann von dort.

  15. #95
    Howard hatte es doch geschafft ein System in dieses Chaos zu bringen. Die Fäßer würden sich sehr gut dazu eigenen, sie zuerst im leeren Zustand zu positionieren und danach mit Wasser zu füllen. Die genaue Frage war, wohin die Verteidigungsanlage ausgerichtet werden sollte. Auf der einen Seite standen die Reste der alten Mauer. Dort könnte es noch weitere von den Inifzierten geben, allerdings dürften die auch fürst erste dort bleiben, solange ihnen niemand zu nah kommt und ihnen einen Grund gibt zu erwachen. Darüber hinaus konnte man relativ sicher sein, dass sich dort keine feindliche Gruppe verschanzt hatte.
    Blieben noch Süden, und Westen, in beide Richtungen hatten sie relativ wenig Schutz. Wo die Priorität lag konnte Howard ohne genaue Informationen nicht sagen.

    In dem Moment traf Vincent bei ihm ein, aufgeregt wie ein Welpe. Sogleich erblickte Howard auch den Grund dafür: In der Hand hielt ein langes Scharfschützengewehr. Es schien gut erhaltet zu sein, nicht sehr überraschend, ein solcher Gegenstand war in dieser Welt von immensem Wert, soetwas wird gehütet wie ein Aufapfel und natürlich regelmäßig geplegt. Umso mehr würde Howard gerne wissen, wie der Barkeep seine Finger daran bekommen hatte.
    Vincent schildert ihm auch in kurzen Sätzen seine Eskapade. Howard musste seufzen. Natürlich war es gut, dass sie jetzt jemanden unter sich mit einem funktionierenden Scharfschützengewehr hatten, und Howard ging einfach davon aus, dass Vincent das Ding auch benutzen konnte, sonst war es in seinen Händen vollkommen fehl am Platz, aber jetzt hatten sie irgendjemanden hier einen guten Grund gegeben sie anzugreifen.
    "Hoffentlich wird uns dein Schatz nicht zum verderben. Aber du bist dir sicher, dass wir uns auf den fokussieren sollen? Nagut, dann sichern wir am Besten das Lager in einem Halbkreis, im Süden und Westen ab, und die Westseite wird am besten doppelt befestigt, das sollte sich ausgehen."

    Er hatte Inventur über die Anzahl der Fäßer gehalten. Nun bräuchte man nur Starke Hände, die ihnen mithalfen. Je mehr, desto eher wurden sie auch wirklich komplett fertig. Mit weniger musste es wohl noch rudimentärer werden, als es sowieso schon sein musste. Sie hatten ja keine Tage und Wochen.

    "Am Besten du erkundigst dich auch noch, wer uns mithelfen könnte. Ich wende mich an den Scavenger",
    sagte Howard und meinte damit natürlich Jäger.
    Er fand ihn auch schnell am Bauplatz, der Russe war niemand den man leicht übersehen oder verwechseln konnte.

    "Jäger, wir sind gerade das Lager etwas besser zu schützen."
    Er zeigte ihm seine Pläne. "Ich hab mit Vincent gesprochen. Er meint wir sollten uns auf die Westseite fokussieren, wobei natürlich auch im Süden etwas stehen sollte. Sondern laufen sie ja grad daran vorbei. Im Norden geht das Spielfeld ja nicht weiter.", kam er einer Frage von Jäger zuvor.

    Geändert von Mivey (22.09.2015 um 09:23 Uhr)

  16. #96
    Okay, offensichtlich war bisher alles gelaufen wie geschmiert, wo kam also dieses ganze Blut plötzlich her? Evi war gar nicht aufgefallen, dass sie ihr Erstaunen vielleicht etwas zu laut bekundet hatte.
    Lancaster sah eigentlich nicht so aus, als wäre er in Gefahr, es waren sogar alle Blicke wie gebannt auf ihn gerichtet, und zwar auf keine unangenehme Art und Weise. Vielleicht hatte er erst durch einen Kampf beweisen müssen, dass er den Vultures würdig war? Aber wann? In der Halle vielleicht? Aber wofür war dann die Schlammgrube?

    "Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?", polterte Lancaster gerade, und langsam dämmerte es auch Evi, dass er offensichtlich eine große Geschichte zum Besten geben wollte. Das hieß ja wohl, dass der Clan ihn auf irgendeine Art und Weise akzeptiert hatte, oder nicht? Und Léo hatte einen Platz zwischen der offensichtlichen Anführerin und einem bärtigen Mann, der auch wichtig wirkte, gefunden. War hier eine Verbündung im Gange? Aus irgendeinem Grund verspürte Evi bei diesem Gedanken eine positive Aufregung.

    Haile machte trotz Blut im Gesicht immer noch keine Anstalten, auf den Eichenschrank zu klettern und abzuhauen, sondern lauschte Lancasters mitreißenden Worten. Logisch, er erzählte ja auch von ihr.
    Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes. Throatseeker war geboren!"
    Und nun deutete Lancaster plötzlich auf Haile, was Evi vor Schreck vom Schrank rutschen ließ - zum Glück außerhalb des Lagers. Wäre vermutlich auch nicht so gut gekommen, wenn alle Augen auf Creep gerichtet gewesen wäre, während jemand hinter ihr gerade ganz offensichtlich über die Palisade kletterte, egal in welche Richtung.

    Die Taucherin versuchte erst einmal ihre Gedanken zu ordnen. Sie wollte nicht zurück zur Baustelle, während die anderen noch hier waren, sondern wissen, was hier vor sich ging.
    Also beschloss sie, es einfach einmal drauf ankommen zu lassen. Es war nicht schwer, in einiger Entfernung den ausgetretenen Pfad, der zum Lager der Vultures führte, zu finden. Sie folgte dem Weg bis zu der Hängebrücke und schritt arglos auf den Wachtposten zu. Da viele Vultures anscheinend immer noch Lancaster lauschten, oder was auch immer in der Zwischenzeit geschehen war, richteten sich nur eine Hand voll Gewehrläufe auf sie. Na hoffentlich klappt das.

    "Ich bin..." Was hatte Lancaster gesagt?" "Ich bin eine Hoppari." War das überhaupt der Name gewesen?
    "Ich gehöre zum, äh, großen Lancaster." Hoffentlich hatte er überhaupt erzählt, dass er der Anführer war.
    "Ich bin eine seiner Kriegerinnen. Oh, und ich bin natürlich unbewaffnet." Zumindest das mit der Kriegerin würden sie ihr abnehmen, bei all dem Schlamm, der wieder einmal ihren Körper zierte.
    Einer der Wachen flüsterte der anderen etwas zu, und diese verschwand. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder kam, aber Evi nutzte die Zeit, um sich die Vertreter des Clans hier genauer anzusehen. Sie hatte vor allem auf Iosifs Oberarm schon einige Tätowierungen gesehen, aber die waren ausgeblichen und längst nicht so prunkvoll gewesen. Damals hatte die Taucherin daran nicht wirklich Gefallen gefunden, aber die Vultures hatten verschiedene Symbole und Zeichen geschickt in ihr Erscheinungsbild eingearbeitet, und waren damit zu menschlichen Kunstwerken geworden.

    Die Wache kam schließlich zurück und nickte Evi zu. Diese grinste erleichtert und verneigte sich leicht, woraufhin sie ins Lager geführt wurde. "Welche Prüfung wirst du machen?", fragte der junge Mann, der unterschiedlich lange Dreadlocks hatte und eine Art Nagel in seinem Ohr.
    "Oh, äh. Mal sehen."
    Waswaswas? Prüfung?
    Mit einem leicht nervösen Flattern im Magen, sah Evi nun endlich die anderen, ohne heimlich im Lager zu sein. Und am besten erklärte ihr irgendjemand schnell, was hier vor sich ging und von welcher Prüfung der Kerl vorhin gesprochen hatte.

    Geändert von Lynx (22.09.2015 um 10:30 Uhr)

  17. #97
    "Scheiße, was ist hier los?" Wieder fiel ihr nichts Besseres ein als zu fluchen. Doch fast übermannte sie ein schlechtes Gewissen. Oder mehr eine schlechte Vorahnung. "Ich weiß. Das sagt man in der Kirche nicht", fügte sie an, um sich wenigstens einsichtig zu geben.

    Eryn schloss zu Will auf. "Sind sie... tot-tot, oder untot-tot?", fragte sie, nun leiser. Das Gemäuer der Kirche hatte die dumme Angewohnheit, Gesagtes zu reflektieren, hallen zu lassen. "Sie sind tot!", antwortete er, nachdem er noch mal in Richtung eines der Toten gesehen hatte. Sie nickte. Zumindest von den Gläubigen war keine Gefahr mehr zu erwarten.

    "Wollen wir gucken, was wir finden?", schlug die Barfrau vor und ließ den Blick durch die Kapelle schweifen. Dem Arzt schien diese Idee nicht sonderlich zu gefallen. "Die... haben was von einem Priester gesagt. Und, dass er bald zurückkommt!" "Gerade deswegen sollten wir uns beeilen und hier nicht... stehen bleiben." Wieder sah sich der Arzt um, wohl abwägend, wie man das Vorhaben seiner Begleitung am Besten umsetzen konnte. Auch sie tat es. Beide blickten durch die Reihen der Zombies, sahen die eingefallenen, doch sauberen, zum Beten gezwungenen Gestalten an.

    "Ich hab's!", sagte Eryn etwas zu laut, was den Engländer kurz die Arme heben ließ, ihr Achtsamkeit gebietend. "Sorry. Ich... ich denke, ich untersuche die Kirche hier. Den Altar, die Sitzreihen, alles. Vielleicht haben wir ja Glück, und niemand kommt." Noch schien sie Will nicht überzeugt zu haben. "Wenn doch, sitzt du hier... bei den Toten, tust so als wärst du einer von ihnen, fällst nicht auf. Wenn... dann doch irgendwas passieren sollte - naja, dann ist wenigstens einer von uns unentdeckt... ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du dann eingreifen würdest, falls der komische... Priester vor hat, mich zu einem Mitglied seiner Gemeinde zu machen... okay?"

    Sie schien einen Nerv zu treffen, der Doc willigte ein. "Aber nicht einfach so!", gab er zu bedenken. "Ich sollte zumindest... halbwegs aussehen, wie einer von ihnen." "Du willst dich schon wieder ausziehen?" Sie seufzte kurz, doch er hatte ja einen Punkt. Mehr als nur angewidert half sie ihm dabei, einen der Toten oberflächlich zu entkleiden und diesen schließlich unter einer der Bänke zu verstecken. Will nahm die Kleider und zog sie selbst drüber, setzte sich an die Stelle, an der zuvor der Betende gesessen hatte; am Rand der zweiten Reihe auf der rechten Seite der Kirche.

    Während er sich also größte Mühe gab, auszusehen wie tot und dem unterworfen, was man hier auch immer anbetete, durchsuchte Eryn die Kirche. Sie suchte im Bereich des Altars nach Wertvollem und Interessantem. Auch nach etwas, das aufklären würde, was es mit diesem zweifelhaft heilvollen Ort auf sich hatte. Sie sah nach weiteren Gängen. Nach Türen, die womöglich in einen anderen Raum führen würden. Auch besah sie sich die linke Reihe der aufgestellten Sitzbänke, um zu ergründen, warum hier niemand saß. Und bei allem gab sie sich Mühe, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen.


    Geändert von BIT (23.09.2015 um 20:56 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  18. #98
    Probe Lancaster: Unterhalter: Bestanden! (erleichtert!)

    Die Menge johlte und schrie, als Haile wie aus dem Nichts gezaubert, plötzlich mit einem akrobatischen Sprung in ihrer Mitte erschien und damit der Geschichte von Lancaster nicht nur die nötige dramatische Wirkung verlieh, sondern auch jedes einzelne Wort dessen unterstrich, zu was dieser Satansbraten von Kultistenmädchen in der Lage war.

    Pray schmunzelte und versuchte es zu verbergen, Voodoo hingegen legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals, um dann danach wie ein Wolf zu heulen. Ähnlich erging es den Kriegern, die Lancaster und Haile nun laut feierten. Das schienen die Geschichten und Auftritte zu sein, die sie liebten, was sie verehrten und es war gerade den Halbstarken und den noch jungen Kriegern und Kriegerinnen mit wenig Hautzeichnungen anzusehen, dass sie bewundernd wie neidvoll in Richtung Haile blickten und sich sichtlich wünschten, der Anführer der Hope'Ari würde auch eines Tages dergestalt über sie zu erzählen wissen.

    Nur Seeker stand da, schweigsam und vollkommen humorlos, ein Eisberg in einem Flammenmeer an Begeisterung, Adrenalin und gegenseitigem Aufpeitschen. Die Arme verschränkt, ging sie um die mittlerweile im Jubel aufgesprungene Menschentraube um Lancaster und Haile herum und direkt auf einen Krieger zu, der mit einem uralt wirkenden, verrosteten Jagdgewehr da stand und ekstatisch jubelnd beide Fäuste in Richtung Haile schwang und dessen Rücken mit einigen Kronkorken "geschmückt" schien, die er mit so etwas wie Klammern unter der Haut befestigt hatte..
    Ohne mit der Wimper zu zucken, trat sie ihm die Beine weg, so dass das Gewehr in hohem Bogen davon flog und er so schmerzhaft auf dme Rücken landete, dass ihm die Luft wegblieb. Sofort hatte sich die Kriegerin auf seine Brust gesetzt und ihr Knie auf seinen Hals gelegt, ihr Blick war hart, doch ihr Lächeln spöttisch, als der Krieger der Vulture sich halbherzig zu befreien versuchte.
    Doch offensichtlich war das Lachen und der Spott der Anderen die größere Demütigung, denn schließlich blieb er mit vor Wut hochrotem Gesicht still liegen, wie ein Welpe, der sich dem Alphatier unterwarf und Seeker stand mit einer geschickten Bewegung des sportlichen Leibes wieder auf.

    Mittlerweile waren alle Augen auf sie gerichtet, als sie die Waffe hoch hob und in Richtung Haile auf den Boden warf.
    Ihr Blick war voller Respekt und Anerkennung, als sie sagte: "Du hast einen der besten Wachen der Vulture wie ein Küken aussehen lassen, Throatseeker. Die Waffe gehört dir, du hast sie dir mehr als verdient."

    Geschlagen blieb der Mann liegen und griff sich schluckend immer wieder an den Hals, während die Menge wieder zu jubeln begann...

    Lancasters Geschichte und Hailes Auftreten haben die Wachen der Vulture vorgeführt und ihre Wildheit ausreichend bewiesen: Gunst +1


    ---

    Vincent hatte nach kurzer Zeit einen Bereich geschaffen, der sich perfekt als Scharfschützennest eignen würde. Von hier aus würde es ein leichtes sein, die Stellung zu verteidigen, vor allem wenn der Feind aus Richtung Westen kommen sollte.

    Mittlerer Verteidigungsbonus ist nun aktiv.

    ---

    Evi stand da wie vom Donner gerührt, als sie die Situation sah. Jubelnde Krieger der Vulture, ein Mann am Boden, eine hochgewachsene blonde Frau, die Haile und Lancaster gerade ein altes Jagdgewehr vor die Füße warf.
    Und dann sah die Taucherin wie Seeker danach durch die Menge schritt und an Haile vorbeiging, ihr ein Nicken schenkend, dann Lancaster eine Hand auf die Schulter legte, an ihm ebenfalls vorbeischritt und mit ihren Fingernägeln im Vorwärtsschwung der Bewegung seine Brust entlangkratzte.

    "Es ist doch seltsam...", meinte sie dann mit deutlich unverhohlenem Misstrauen in der Stimme, "...dass der Clan Hope'Ari die Gebräuche so gut kennt."
    Sie stand mittlerweile hinter Lancaster, der beschlossen hatte, ruhig da zu sehen. während seine Gedanken fieberhaft rasten.
    "Ein Clan, der die Auserwählten von Vogel und gefiederte Schlange so einfach überwindet und Wut in jedes Herz zu beschwören weiß. Ein Clan, so stark, dass jeder ihn zum Verbündeten haben will."
    Ihre Hand lag noch immer teilweise auf Lancasters Schulter, dann spürte der alte Mann wieder Fingernägel in seinem Nacken und spürte, dass sie sich umgedreht hatte und ihr Kopf sich neben seinem Ohr befinden musste.
    "Welch Irrung des Schicksals, dass wir bisher noch nie von ihnen gehört haben...", sie genoss es sichtlich, ihn so zu attackieren.

    Lancasters Gedanken waren in Aufruhr! "Waren sie zu weit gegangen? Hatten sie übertrieben?" Doch er sah nichts anderes als Zustimmung und Nicken.
    Also beschloss er alles auf eine Karte zu setzen. Er drehte sich um und nun war er es, der ihr unmittelbar gegenüber stand. Einem Impuls folgend legte er ihr in einer schnellen Bewegung eine Hand auf den entblößten, flachen Bauch und spreizte die Finger, eine Geste, die ihr klarmachen sollte, dass es hätte auch ein Messer sein können, ähnlich fühlte er leichte Vibrieren ihrer Haut als sie schneller atmete, sich jedoch noch schneller wieder fing und sagte dann, über ihre Schulter hinweg, sie nicht anblickend: "Das war noch längst nicht alles, ihr Krieger der Vulture. Wenn wir Stärke zeigen und unsere Besten schicken, dann nur, um Clan Hope'Ari und die Vulture gleichermaßen zu ehren."
    Dann blickte er Evi an, die wie versteinert innehielt in der Bewegung. Er rief triumphierend aus:
    "SEHT! Die Ringerin der ALLIGATOREN!"
    Alle Köpfe wandten sich ihr zu, sie war noch in der Bewegung erstarrt.
    Ein Mann, Leo und der Geschichtenerzähler kannten ihn ja schon als Voodoo, kam auf die Taucherin zu und breitete die Arme in einer Geste des Willkommens aus.
    "Die Prüfung des Blutes, Kriegerin der Hope'Ari!
    Als die Welt noch von den Königen in weißen Roben beherrscht wurde und Diese ihren Krieg mit der Natur kämpften, versuchten sie, Flüsse zu zwingen, nach ihren Wünschen zu fließen. Sie sperrten Tier und Mensch gleichermaßen ein. Und sie sandten uns den Biss! Wer der gefiederten Schlange folgt, der lässt der Natur ihren Lauf wie einem gutem Freund. DOCH Freunde messen einander. Freunde spielen. Nur Freunde locken ein Biest durch Spott hervor, das uns Dinge tun lässt, von denen ein Küken und selbst ein Vogel bisher nur zu träumen wagte.
    Die Prüfung des Blutes - das Spiel mit dem Alligator. Niedergerungen und mit befleckten Händen, die Trophäe über den Kopf schwenkend. Eine Prüfung, die Stärke und Mut erfordert."

    Er schloß den Mund Evi blickte in staunende und abwartende Gesichter...

    ---

    Will musste sich fürchterlich beherrschen, nicht zu niesen oder sich gegen das allgegenwärtige Jucken zu wehren. Die Kleidung, die er trug, gehörte einem Toten, wurde vor wenigen Augenblicken noch an einer Leiche getragen, das und ähnliche morbide Tatsachen schrie sein Unterbewusstsein ihm zu und fast hätte er es mit einem Ruck vom Leibe gerissen, doch er beherrschte sich...

    Eryn wirbelte durch die Kirche, sie musste schnell sein und sich beeilen, jeden Moment konnte etwas passieren, was Will und sie gefährden konnte und sie war nicht bereit, ihren anmutigen Leib verunstaltet zu sehen, noch wollte sie modern, wo es noch so viel zu tun gab.
    Sie konnte erkennen, dass die linke Seite der Bänke, obschon sie leer waren, regelmäßig besucht wurden, denn einige Plätze an den Bänden waren frei von jeder Form von Staub und Spinnweben. Und sie erkannte abgegriffene Bibeln, die so vergilbt waren, dass sie fast auseinanderfielen, jedoch auch häufige Gebrauchsspuren zeigten, als wären sie vielfach gefaltet und aufgeschlagen worden.

    Sie warf Will, der eindeutig litt, mitleidige Blicke zu und wetzte in den nächsten Raum, einen staubigen und spinnwebenverhangenen Wohnraum, dem sich eine kleine Küche und ein Bad in ebenso schlechtem Zustand anschloss. Hier würde oder hatte der Priester gelebt und gewohnt, zumindest vor dem großen Zehren, denn Eryn konnte sich nicht vorstellen, dass Jemand in dem ungemachten staubigen Bett schlafen würde oder dass die verschimmelten und angefaulten Tassen hier seit langem benutzt worden waren.

    Der junge Arzt war drauf und dran, diese Maskerade zu beenden und wollte sich schon die Kopfbedeckung vom Kopf reißen, als plötzlich hinter ihm die Tür knarrend aufschwang. Sein Herzschlag stockte für einen Moment. Er hörte schwere Schritte hinter sich und sah dann einen schwarzen, bulligen Schatten aus den Augenwinkeln an sich vorbei gehen. Er nahm all seine Kraft und all seinen Mut zusammen, sich nicht zu bewegen...

    Probe Will: Konstitution: Bestanden!

    ...als die Gestalt sich herumdrehte und er einen in schwarze Roben gekleideten Schemen erkannte, der eine Maske trug. Weißlich schimmerte das Feisch des Halses zwischen Maske und Robe hervor, auf dem Kopf trug er einen Hut, fleckig und mit Schimmelresten, von der Form her wie ein Hut der Amish.
    Zwei sacht udn träge dahinhängende Fäden von Speichel oder Schleim troffen unter der Maske hervor, es war kein Atmen zu hören, kein Heben und Senken des Brustkorbs. Und dann begann die Gestalt die Arme zu heben und leise zu summen. Es klang wie ein sakraler Gesang... und als er leise fiepsend, wie von stark in Mitleidenschaft gezogenen Stimmbändern, Worte in Latein hörte, wurde ihm klar, dass diese Kreatur, der Kultist, gerade eine Messe las für die Toten.

    Eryn hatte davon nichts mitbekommen, obschon sie nur eine geschlossene Tür voneinander trennte, denn sie hatte etwas gefunden!

    Probe Eryn: Ermittler über Gruppe: Gelungen!

    Der Schrank war das einzige Objekt, welches nicht staubig war und auch der Staub, der zum Schrank hin und wegführte, war hier deutlich weniger hoch.
    Und sie sah frische Gebrauchsspuren am Schrank, hell abgeplatztes Holz,also öffnete sie ihn und sah eine Reihe muffig riechender Priestergewänder.
    Ihr war klar, dass dies nicht alles sein konnte und schon bald hatte sie erkannt, wie man den Boden des Schrankes zur Seite klappen konnte. Und sie starrte in die vollkommene Finsternis eines gegrabenen Geheimganges...

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 12:20 Uhr)

  19. #99
    Frank wollte gerade beginnen nocheinmal nachzufragen und wunderte sich warum sich alle so sehr zierten mit ihm zu Sabal zu kommen. Dort würde es wahrscheinlich nicht viel Gefährlicher sein als bei den Vultures. Ein Mienenfeld, natürlich, jedoch überlebbar wenn man wusste wie man seine Schritte zu setzen hatte, auch wenn sie hier sicherlich ein gänzlich anderes Verhalten an den Tag legen mussten als Lancester und co. bei den Plünderern. Er hoffte das sie dort einiges erreichen würden. Mit etwas glück konnte man mit ihnen vielleicht ein freundliches Verhältnis an den Tag legen. Er befürchtete allerdings das die Vultures und Sabal verfeindet sein würden. Wenn man Sabal und seine Leute auch nur entfernt zu den Siedlern rechnen konnte, dann unterschieden sich die Lebensstile und Ansichten von Sabals Leuten und den Vultures so massiv, das es auf so engem Raum zwangsläufig zu reibereien kommen musste. Eventuell also würden sie sich auf eine Seite schlagen müssen. Um das jedoch sehen zu können, würden sie ersteinmal mit Sabal und Leuten reden müssen.
    Ich wäre dabei Frank. meldete sich schließlich Lisa mit einem Lächeln. Lisa kannte er und er hatte in Shengs Hope auch immer ein paar Worte gewechselt. Sie war der Typ Mensch der freundlich war und mit fast jedem klar kam. Er kannte sie nicht wirklich persönlich tiefgehend aber gut genug um zu wissen, das sie ihm eine große Hilfe sein würde.
    Sehr schön, ich denke dann können wir beide Aufbrechen. erwiederte Frank, erfreut über seine Begleitung. Zusammen konnten sie ein breites Spektrum an Fähigkeiten abdecken auch wenn er hoffte, das sie seine Kampffertigkeiten nicht brauchen würden. Er wusste zumindest, das Lisa, wenn sie wollte, auch recht gut mit Männern umgehen konnte. Eine Fähigkeit, die ihnen eventuell nützen konnte. Ihre Sprachgewandheit die Doc Strider in nichts nachstand, würde in jedem Fall nützlich sein.
    Als sie sich auf den Weg machten schaute Frank nachdenklich auf Sabals 'Festung'.Ich bin ja mal gespannt was uns dort genau erwartet. Sabal ist ein Verbrecherboss von dem ich auch vor dem großen Zehren im Rahmen meiner Arbeit als Polizist einmal gehört habe auch wenn ich keine Details weiß. Mal sehen wie sehr sich das auf seine Gruppe hier überträgt im Sinne seines Führungsstils. überlegte Frank laut.
    Wenn wir den richtigen Ton treffen wird alles gut gehen denke ich. Er kann nicht viel schlimmer als die Plünderer bei uns in Shengs Hope sein. erwiederte Lisa. Während sie sich so unterhielten, passten sie auf nicht mehr über dieses Thema zu reden, sobald sie in Hörweite von Sabals wachen kamen.

    Aufgabe Alpha:
    Lisa: Sprachgewandheit+Terrain Siedler+Gebräuche Siedler
    Frank: Schulbildung+Terrain Siedler

    Geändert von wusch (22.09.2015 um 11:24 Uhr)

  20. #100
    Frank und Lisa hatten durch die Berichte der anderen mittlerweile einen guten Überblick, wohin sie gehen mussten.
    Da sie offensichtlich planten, das Gespräch zu suchen, hielten sie sich auf den Wegen Richtung Süden, die zum Unterschlupf von Sabal führen sollten.
    Als sie jedoch dort angekommen waren, hielt der Begriff „Unterschlupf“ nicht mal ansatzweise der Überprüfung stand, denn sie blickten auf eine hohe Mauer, Wachtürme und eine Brücke aus Holz, die stabil aussah und in bestem Zustand war. Eine Tatsache, die in diesen Zeiten alles andere als gewöhnlich war.

    Kaum dass Lisa und Frank in Sichtweite der Wachtürme gekommen waren, spürte zumindest der Polizist das unangenehme Kribbeln, wenn man instinktiv wusste, dass der Lauf eines Gewehres auf einen gerichtet war. Lisa blieb plötzlich stehen und blickte direkt auf Franks Brust, er folgte dem Blick und sah einen kreisrunder Laserpunkt tanzen, ebenso wie auf der Stirn von Lisa, wie ihm nun auffiel.

    Er schluckte schwer und hoffte, dass Lisa mit der Situation umzugehen wusste, solche Waffen waren heutzutage nicht mehr zu bekommen, doch Lisa blieb ruhig und abgeklärt, eine wahre Überlebendes des großen Zehrens. Was sie an Waffen hatten, hielten sie dann vorsichtig hoch, als das Tor hinter der Brücke sich öffnete und ein junger Latino, von Kopf bis Fuß in Aufruhrbekämpfungsausrüstung der amerikanischen Polizei angetan, auf sie zugesprintet kam. Sein Englisch war nicht perfekt, aber es war deutlich zu verstehen, dass er die Beiden aufforderte, ihre Waffen allen zu lassen und sich die Arme auf den Rücken fesseln zu lassen, offensichtlich als Sicherheitsmaßnahme, denn er versuchte es mit beschwichtigender, ruhiger Stimme.

    Lisa und Frank gingen im Kopf ihre Optionen durch:
    a.) Kämpfen: Kampftalent (erschwert durch die schwierige Situation)
    b.) Flucht: Parcour ODER Konstitution ODER Kampftaucher
    c.) Verhandlung: Soziales Talent
    d.) Es einfach geschehen lassen und Sabal soweit vertrauen

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 12:36 Uhr)

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