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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Tag 0 - Rollenspielintro!

  1. #121
    Alfons war unterwegs ins Dusty Derrecks, in der Hoffnung, dort einige der Gäste für seine „Waren“ begeistern zu können, die er bis jetzt noch nicht losgeworden war. Er war außerdem auf Informationen aus, denn er hatte gehört, ein Kultistenmädchen würde sich derzeit im Ort herumtreiben. Vielleicht konnte er durch sie erfahren, was mit seinem Vater passiert war.

    Es war schon recht spät, doch das Lokal schien noch immer sehr belebt zu sein: Aus dem Inneren ertönten viele (und laute) Stimmen. Erst als Alfons das Dusty Derrecks betrat, sah er, was für ein Chaos in der Bar ausgebrochen war. Er machte auf dem Absatz kehrt – in Auseinandersetzungen anderer Leute wollte er nicht verwickelt werden. Als er wieder draußen war, hielt er jedoch inne. Ein bisschen neugierig war er schon, wie die Situation sich auflösen würde. Er lehnte sich an eine Wand und lauschte dem Stimmgewirr, das von innen kam.

    Geändert von BIT (11.09.2015 um 16:55 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  2. #122
    "Hey was machst du- " Er erblickte das junge Waisenmädchen zwischen kleineren und größeren Holzsplittern liegen. In ihrer Hand hielt sie etwas das wie ein flauschiges Kissen aussah. Die Szene ergab für Will keinen Sinn aber das Mädchen weinte und schien sich leicht verletzt zu haben. "Hey hey, hör auf zu weinen." Er versuchte mitfühlend zu klingen. Wirklich. Aber Irgendwie war es ihm unangenehm sie so zu sehen. Will war nicht der größte Redner und wenn es dann auch noch um Dinge wie das Trösten ging war er mit seinem Latein am Ende.

    "Doc?" Will zuckte zusammen und drehte sich zu der ihm bekannten Frauenstimme um. Vor ihm stand Eryn, die Haare nicht ganz so akkurat zur Seite gelegt wie sonst und ihre Stimme voll von Sorge was sie ihm ein wenig symphatischer machte als sonst. Aus dem Augenwinkel konnte Will sehen wie das Mädchen sich hinter den restlichen Kisten versteckte. "Mein Kollege, in der Bar... er ist verletzt und ohnmächtig... ich weiß nicht, was er hat, vielleicht eine Platzwunde und... oder etwas an der Wirbelsäule. Jedenfalls braucht er Hilfe und... naja, da kommen wohl noch mehr Verletzte dazu. Zwei... Barbaren..." Nicht, das er Eryn nicht leiden konnte. Eigentlich waren alle Bewohner von Shengs Hope in Ordnung, aber die hübsche junge Frau war ihm oft zu kalt und wenn sie dann freundlich war kam es ihm sehr berechnend vor.

    "... haben den Bürgermeister und die Taucherin angegriffen. Vielleicht sollten wir auch Hilfe holen?"
    Will brachte erst nur ein "Oh." hervor bevor er sich besann und sein Gehirn wieder zu arbeiten begann. "Warte kurz, ja?" bat er Eryn und drehte sich zu dem immernoch schluchzend am Boden sitzenden Mädchen um.

    "Hey, hör bitte auf zu weinen." Er kniete sich neben sie. "Wie heißt du junge Dame?" Sie wischte sich ihre Tränen weg und sah William mit großen roten Augen an und murmelte ihren Namen bevor sie wieder anfing zu schluchzen. "Blades hör mal. Ich weiß nicht was genau du da versucht hast, aber wenn du Medizin brauchst dann musst du nicht einbrechen. Du kannst einfach fragen. Schau mal, Eryn hier hat mich auch grad' gefragt ob ich ihr helfen kann..." Will bewegte seinen Arm in Richtung der Frau die immernoch ungeduldig hinter ihm stand "... und deswegen muss ich jetzt auch los. Aber Eryn wird bei dir bleiben und den kleinen Schnitt an deinem Knie versorgen okay? Wenn ich wieder komme gebe ich dir die Medizin die du brauchst." Will wand sich wieder Eryn zu.

    "Die Klinik ist offen und du kannst dir nehmen was du brauchst. Er legte seine Arme um Blades und nahm sie hoch wie eine Prinzessin. Dieser gefiel das eigentlich gar nicht und sie dachte kurz darüber nach diesem forschen Typen ihr Messer in den Arm zu rammen aber mehr als ein geqietschtes "Hey!" brachte sie dann doch nicht zu stande. Will ging zurück in die Klinik und setzte Blades auf die Liege auf der am Morgen schon Sara lag.

    Eryn folgte ihm. Sie schien nicht unglücklich darüber zu sein, zum aktuellen Zeitpunkt nicht zurück an ihre Arbeitsstätte zu müssen. Nachdem der Arzt das Mädchen vorsichtig auf der Liege platziert hatte, wandte sich die Bardame ihm zu und hielt einen kümmerlichen, verrosteten Schlüssel an einem noch viel verrosteteren Ring in der Hand. "Du musst die Straße hoch und vom Norden aus durch den Hintereingang rein. Er steht gerade offen, aber wenn du nicht willst, dass dich jemand überrascht, solltest du die Türen wieder verschließen, sobald du drin bist. Den Schlüssel kannst du irgendwo hinlegen, Hauptsache er geht nicht verloren. Vorne am Tresen musst du vorsichtig sein. Ich weiß nicht, wie es da drin jetzt aussieht, aber da fliegen gerne Möbelstücke durch die Gegend. Also duck' dich und geh dann nach links, hinter das Regal, wo die Scherben liegen und die Getränkepfützen schwimmen. Da habe ich Vincent abgesetzt." Sie kam ihm für einen Moment nachdenklich vor, doch schien sich dann mit sich selbst darauf zu einigen, alles gesagt zu haben, gab den Schlüssel frei. Dann blickte sie in Richtung des Mädchens, welches mit sich selbst beschäftigt schien und deren Tränen langsam trockneten, einem gelegentlichen Schluchzen Platz machten. "Ich bin nicht gut mit Kindern, aber ich krieg' das schon hin!"

    William konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. "Dann haben wir ja doch etwas gemeinsam." Murmelte er leise. "Ich schau mal was ich machen kann. Lass dich nicht von Henry nicht verschrecken falls er aufwacht." Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen und verschwand schon aus der Tür und ließ Eryn und Blades, der das alles gar nicht so recht gefiel, alleine in der Klinik zurück.

    --

    Während Will sich zum Hintereingang des Dusty Derrecks bewegte konnte er in der Dunkelheit sehen wie jemand durch den Vordereingang hinein ging.

    Geändert von Kaia (08.09.2015 um 19:57 Uhr)

  3. #123
    Evi konnte es nicht fassen - endlich war der große Brocken besiegt. Sie musste sich den Bauch halten, weil sie so schwer atmete, aber es war keine Zeit, sich zu erholen. Bei Sheng und Creep hatte sie sich mitreißen lassen, aber bei Jäger war das etwas anderes. Bei einem quasi Kumpanen, den sie sehr schätzte, wurde es persönlich. "Ich brauche einen neuen Ersatzarm." antwortete sie ihre verletzten Fingerknöchel vorsichtig reibend, grinste aber dabei. Nicht, dass sie wirklich gut mit irgendwelchen Schlagwaffen umgehen konnte, aber es verlieh ihr etwas Sicherheit und war eher so der letzte Strohhalm. Mit etwas Glück würde sie durch Jägers Vorarbeit bei Shaun nicht mehr ganz so viel Faust brauchen. Ein leichtes Flattern im Magen deutete ihr, dass sie sich mehr Sorgen machte, als sie sich eingestehen wollte. Aber um Jäger machte sie sich auch Sorgen, also schob sie einfach jegliches mulmige Gefühl darauf, bedankte sich mit einem scherzhaften Knicks bei Sheng, der ihr gerade ein frisches Tischbein (selbst hätte sie es trotz der neuerlich zerstörten Einrichtung wohl nicht so schnell ab bekommen) reichte, und es konnte wieder losgehen.

  4. #124
    Sheng lächelte sie an und ging auf das Spiel ein. Eine aberwitzige Situation war es, dass er sich nach ihrem Knicks huldvoll hinkniete und ihr das Tischbein reichte, wie man es sonst nur aus einigen Ritter- oder Fantasyfilmen kannte, die er früher als Kind so geliebt hatte. Und das in derselben Sekunde, in der ihr Kamerad Jegor einen weiteren Schlag abblockte, sich einen ordentlichen Schwinger fing und seinerseits eine richtig derbe Grade aussteilte. Doch die Wahrheit war, dass Beide diesen Moment des Scherzens gebraucht hatten, um kurz zu Atem zu kommen. Sie tauschten einen letzten Blick, als würden sie sich als Spießgespann schon lange kennen und blickten sich hektisch nach einem Plan um.
    Von hinten zu zweit auf den Mann, der eigentlich die Siedlung mit am Leben hielt, kam ihnen Beiden nicht richtig vor. Dann hatte Evi den rettenden Einfall, sie warf ihm ihr Tischbein zu, griff kurzerhand und mit einer Entschlossenheit, die sie gerade selbst überraschte, nach einer großen vergilbten Tischdecke und rannt auf den breiten Rücken von Shaun zu, dessen Muskeln schon vor Schweiß glänzten und sich abzeichneten unter der mit krausem schwarzen Haar bedeckten Haut.
    Und plötzlich war ihr klar, dass es sich um nichts Anderes als einen besonders gefährlichen Tauchgang handelte. Natürlich nur abstrakt gedacht. Aber sie kannte das Gefühl, wenn sie sich mit windenden Bewegungen von Strömungen in die geheimen Pfade unter Wasser einführen ließ, mit den Fischen tauchte und selbst an gefährlichen Kreaturen vorbei schwamm - jetzt war dieser Kampf für sie sprichtwörtlich im Fluss....

    Mit ihrer ganzen Sportlichkeit, Sheng hinter wissend, sprang sie dem Mann auf den Rücken, legte ihm das Tuch um das Gesicht und stieß sich - das Tuch an beiden Enden fest umklammernd - abermals von Shauns Rücken mit den Knien ab und brachte ihn in Schieflage. Und in der Sekunde, in der Jegor ihm einen echten russischen Panzerschlag in die Gesichtsmitte verpasste, hieb Sheng dem Streitsüchtigen in die linke Kniekehle und so riss Evi den Mann schließlich hart zu Boden, wo er mit gesprizten Gliedern liegen blieb und ein recht dumpfes: "mhmhm... ich gebe auf..." zu vernehmen war.

    "Und ich hatte schon Angst, du willst ihn zureiten wie einen Hai...",
    sprach Sheng kopfschüttelnd und blickte sie an. Evi lächelte und legte fragend den Kopf schief. "Was? Die Geschichte, die man über dich erzählt kennst du nicht?" lachte der Bürgermeister und wischte sich den Schweiß aus der Stirn, während Evi schmerzhaft ihre Hand pochen spürte.

    --

    Blades saß auf der Liege und blickte sich um. Es war seltsam für sie. Sie hatten in der Bande schon so oft darüber gesprochen, hier einzubrechen und sich ausgemalt, wie die Klinik wohl aussehen könnte.
    Und nun hockte sie hier mit schmerzenden Beinen und der Bardame, die sie nicht wirklich beachtete, sondern eher sorgenvoll in Richtung des Dirty Derrecks blickte, von wo noch immer Klirren von Glas und lautes Rumpeln zu hören war.
    "Das ist die Gelegenheit.", dachte das Mädchen mit klopfendem Herzen und zog schnell das Kissen wieder hervor, wo sie es sorgfältig auf der Liege drapierte.
    Und mit klopfendem Herzen schloß sie die Augen und ließ ihre herzerweichendste Mädchenstimme hören: "Mir ist so unglaublich schlecht, ich denke, ich muss... was trinken.", sagte sie leise und Eryn rollte mit den Augen, während sie in Wills Klinik leise nach Wasser suchte, um Henry nicht zu wecken.
    Als sie zurück kam und das Wasser in der Hand hielt, war Blades verschwunden...

    Die Jugendliche rannte beinahe mit Freundensprüngen wieder Richtung Strand. "Vielleicht hat mich Guts vollkommen falsch eingeschätzt. Ich bin keine Diebin, ich bin eine Lügnerin. Das ist mein Talent." Und ihr wurde klar, dass sie ihm das unnbedingt erzählen musste, doch dann spürte sie einen Stich im Herzen - den Jungen, den sie so sehr bewunderte war weg. Zusammen mit der Kultistin.
    Und schon wie ihre Hochstimmung dahin, selbst die aus Wills Klinik gestohlenen Bandagen und die Schere konnten sie nicht darüber hinweg täuschen, dass ihr das Bauchschmerzen verursachte.
    Doch merkte sie nicht, dass sie im Grunde genau auf Haile zu lief...

    Geändert von Daen vom Clan (08.09.2015 um 20:21 Uhr)

  5. #125
    Da der Weg von der Waffenkammer zum Dusty Derrecks nicht sonderlich lang war, nur einige Meter die Straße entlang, war er auch bald da, bald genug um noch die Nachwehen der Schlägerei. Es tat ihm richtiggehend leid, dass er den Bürgermeister von Evi wegziehen musste. Hallo Evi, Hallo Sheng. begrüßte er die beiden so freundlich wie es ging ohne auffällig zu wirken und setzte ein Lächeln auf. Innerlich war er jedoch nervös und angespannt. Shen würde früher oder später durch seine Maskerade durchblicken können, sowie auch Evi. Entschuldigt das ich euch stören muss aber ich muss etwas mit Sheng bezüglich des Wachdienstes abklären, wir sind sicher schnell fertig. zwischen den Zeilen versuchte er Shen mitzuteilen das es wirklich wichtig war.
    Dann legte er den Arm um Sheng und geleitete ihn einige Schritte vom Trubel weg, sodass sie außer Hörweite waren. Shen, flüsterte er schließlich. Jemand ist heute in die Waffenkammer eingedrungen. Die Waffenkammer ist absolut leer. Noch weiß keiner davon.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 11:03 Uhr)

  6. #126
    Als der junge Arzt am Hintereingang des Dusty Derrecks ankam war ihm die ganze Sache nicht mehr geheuer. Aus dem Inneren konnte Will kein Geschrei oder Geschepper mehr hören. Eigentlich hielt er sich lieber zurück und arbeitete fern ab vom Schlachtfeld. Auch wenn das, was er im Dusty Derrecks vorfinden würde hoffentlich nur eine Lappalie war. Langsam öffnete er die hölzerne Tür. Sie war sehr schwerfällig und Will war sich sicher, dass das kratzende Geräusch welches die Tür beim über den Boden schleifen von sich gab, in der alten McDonalds Filiale zu hören war. Er schloss die Tür hinter sich. Langsam kroch er über den Boden als ihm wieder einfiel was Eryn gesagt hatte. William schloss die Tür mit dem Schlüssel ab und legte ihn gut sichtbar auf eine der geschlossene Aufbewahrungsboxen. Dann schlich er in Richtung des improvisierten Schankraumes. Geduckt wie er ging konnte er nicht genau erkennen was genau passiert war aber er hörte Bürgermeister Sheng lachen und schaute immernoch geduckt über den Tresen um sich ein Bild von der Situation zu machen.

    Sheng und Evi standen im Raum, es ging ihnen augenscheinlich ganz gut auch wenn Evi sich die Hand hielt. Jegor stand etwas abseits, sah aber auch fit aus. Shaun und Steve, die beiden wichtigsten Scavenger der Siedlung, lagen auf dem Boden. Will konnte nicht sehen wie schwer sie verletzt waren. Außerdem betrat Frank so eben den Raum. Will verschwand wieder hinter der Burgertheke und kroch zu Vincent. Nachdem Will dessen Puls und Atmung überprüft hatte und sich sicher war, dass Vincent keine Platzwunde hatte sondern nur ein paar kleine Schnitte die man später desinfiziren müsste, versuchte er Vince durch leichtes Rütteln und direkte, laute Ansprache aufzuwecken.

  7. #127
    Howard hatte eine Weile mit Jäger geplaudert und trank von seinem einen Glas, mehr waren die wenigen Gegenstände die er dafür eintauschen konnte nicht wert. Er vertrug auch deutlich weniger, als früher, musste er zugeben, wobei er noch nie sonderlich abgehärtet gegen Alkohol war. Sein Trinkpartner währenddessen hatte schon einige davon problemlos weggesteckt und verlangte was konstant nacheiner Nachfüllung. Als halbwegs erfolgreicher Scavenger, wie er nicht müde wurde zu betonen, musste er sich auch keine Probleme um die Bezahlung machen. Bei ihm selber war im Moment nicht so flüssig, die letzten Wochen gabs keine großen Verletzungen, und er hatte sich auch zu wenig mühe gegeben, dem jungen Arzt Konkurrenz zu machen. Eigentlich sollte er froh sein, dachte er sich, aber ein paar Verletzungen hier und da würden ihm schon weiterhelfen, konnte er er nicht umhin sich zu denken als er den letzten Schluck von seinem Glas trank.

    Er verfiel in einen Zustand tiefen Nachdenkens und blendete die Welt um sich herum aus. Dies war heutzutage die einzige Art wie er wirklich in Ruhe nachdenken konnte, zu viel Lärm überall, egal wo. Er ging im Kopf über seinen derartigen Stand seiner Nachforschungen.
    Zitat Zitat
    Er wusste, schon seit 20 Jahren, dass sich der Virus ähnlich wie gewisse afrikanische Grippeviren verhielt, aber es ging zu prezise vor, er konnte sich nicht vorstellen, dass sich so etwas natürlich entwickelt hätte, nicht ohne, dass die Welt davon erfahren hätte, solche Sachen passieren nicht über Nacht, die Mutter Natur tickte nach ihrer eigenen Uhr, und die bewegte sich im Bereich von Jahrmillionen, nicht wenigen Jahren. Aber was ihn, damals wie heute, am meisten verblüffte war die unglaubliche Resistenz der Infizierte auf den Verwesungsprozess. Die Nervenbahnen, blieben funktionsfähig, Muskeln konnten immer noch bewegt werden, auch wenn das Fleisch um sie herum langsam komplett verfiel. Er wusste, dass aus lebendigen Beuten gewisse Nahrungsquellen gewannen konnten, dass hatten ihre Experimente dort gezeigt, aber dies schien nur als Reserve für das Nervensystem zu dienen, kein nennenswerter Stoffwechsel sonst. Und wenn man den Berichten glauben schenken darf, konnten sie auch einen Winterschlaf ähnlichen Zustand verfallen um ihre restlichen Reserven zu bewahren. Ein unglaubliches Werk an Bio-Manipulation. Jahrhunderte dem, damals, modernen Stand der Virologie voraus.
    Howard fuhr plötzlich von seinem Überlegungen hoch, als der Lärm noch lauter wurde als gewöhnlich. Eine regelrechte Prügelei war ausgebrochen. Howard wusste besseres sich einzumischen, was sein russicher Freund sofort tat. Vielleicht auch zum besseren, zwei Scavenger bedrohen Vincent, den Barkeep und eine junge Frau mit der dieser sich wohl noch unterhalten hatte. Ihm fiel auch auf, dass sich sogar der Bürgermeister in diesem Getümmel befand. (Zuerst die Schießerei und jetzt das? Irgendwas stimmt heute nicht.), dachte sich Howard und blieb ruhig am Ende der Bar hocken.

    Nachdem das gröbste Übel vorbei zu sein schien, näherte sich Howard an Jäger. "Keine Verletzungen, Freund? Meinst du die beiden da unten ..." Er zeigte auf Shaun und Steve "... sind zahlungsfreudige Kundschaft? Die gehen nicht so schnell wieder in die Wildnis..."

  8. #128
    Nach seinem Abtauchen in die tiefen Abgründe der Ohnmacht und des Rausches hatte Vincent angefangen zu träumen. Erneut war die Schlägerei in vollem Gange, nur dass er diesmal tatsächlich teilnahm und überall gute Hiebe austeilte. Der Strom an Störenfrieden wollte zwar irgendwie nicht abnehmen, ganz egal wieviel er auf die Bretter schickte, aber solange die Frauen ihn anschmachteten, störte Vincent das nicht besonders.

    Plötzlich find die Welt zu Beben an — eine Folge von Wills Versuch Vincent ins Reich der Lebenden zurückzurufen. Darauf folgte ein ohrenbetäubender Schrei der so klang als würde Gott höchstpersönlich nun das jüngste Gericht einleiten. Eine absurde Vorstellung, hatten die Zombies doch schon reichlich zur Dezimierung der Menschheit beigetragen. Alles andere könnte kaum noch schlimmer sein. Und wäre vermutlich das geringe Übel im Vergleich zum ewigen Überlebenskampf. Wirklich durch den Kopf ging Vincent aber nur eines: er musste sich verteidigen, selbst wenn es hieß Gott höchstpersönlich aus den Latschen zu kippen. Also holte er aus und rammte seine Faust in Wills Gesicht, immer noch so tief in seinem Traum, dass er die Folgen gar nicht wahr nahm.

  9. #129
    "Was? Die Geschichte, die man über dich erzählt kennst du nicht?" Evi zog die Augenbrauen hoch und sah Sheng zweifelnd an. "Einen Hai... zureiten.", wiederholte sie tonlos und prustete dann los. "Na das interessiert mich je-" Hallo Evi, Hallo Sheng. Entschuldigt das ich euch stören muss aber ich muss etwas mit Sheng bezüglich des Wachdienstes abklären, wir sind sicher schnell fertig." Goddammit Frank. Um diese Zeit hatte er wirklich nichts anderes zu tun? Schlafen zum Beispiel?

    Aber sie nickte artig und sah den beiden bedauernd nach. Normalerweise mussten die Sieger nach so einem Kampf miteinander anstoßen. Und darum wetteifern, wer die fiesesten Verletzungen abbekommen hatte. Wobei das gar nicht so lustig war, immerhin wich das Taubheitsgefühl in ihrer Hand nun wieder immer mehr einen pochendem Schmerz, der nur schwer zu ignorieren war. Zumindest jetzt, wo sie alleine herumstand. Wie gesagt, eigentlich hätte sie mit Sheng noch auf die ganze Sache anstoßen müssen. Es gab eben kaum ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl, als sich gemeinsam für dieselbe Sache zu prügeln.
    Wobei die Bar wirklich aussah wie ein Sauhaufen, wie Evi jetzt auffiel. Hier war heute wohl eher nichts mehr zu holen, vor allem - wie sie verblüfft feststellte - weil jegliches Barpersonal fehlte. Eryn und Vince waren nirgends zu sehen, und nur ein völlig leergeräumtes Regal deutete an, dass auch der Bereich nicht unangetastet geblieben war. Warte, wie ist das denn passiert?
    Weiters bemerkte Evi nun, dass der verrückte Doc Strider es geschafft hatte, in dem Durcheinander aufzutauchen, als wäre er schon den ganzen Abend lang da gewesen. Und der alte Doc war wieder von den Toten auferstanden! Er unterhielt sich mit Jäger, dem sie, als er ihren Blick kurz auffing, zugrinste und den Daumen nach oben reckte. Gut gemacht.

    Derreck würde ausrasten, wenn er sah, was sie hier angerichtet hatten. Vor allem, wo er ja sowieso schon einen schlechten Tag gehabt hatte. Und da fiel ihr wieder ein, warum der Bürgermeister eigentlich in die Bar gekommen war. "Creep!", rief sie halblaut aus und vom Boden hörte sie ein Grunzen. Shaun lag immer noch mit dem Tischtuch über dem Kopf da. "Erm... nichts für Ungut ja?", sagte sie in seine Richtung. "Das war alles ein TOTALES Missverständnis." Shaun grunze noch einmal sehr langgezogen und sein Arm begann zu zucken. Evi hüpfte reflexartig einen Schritt zurück. "Oookay, okay, gut, dass wir das geklärt haben."

    Vielleicht kam Sheng ja tatsächlich gleich nochmal wieder, nachdem Frank seine ach so wichtigen Wachpläne mit ihm besprochen hatte. Sie musste ihm immerhin von Creep erzählen. Haile. Wobei es da nicht wirklich viel zu sagen gab.
    Aber wenn schon der alte Doc wieder auf den Beinen war, konnte sie genauso gut ihre Hand von ihm ansehen lassen und warten. Falls der Bürgermeister doch nicht mehr wieder kam, konnte sie sich ja immer noch selbst auf die Suche nach Haile machen.

  10. #130
    Nachdem Lisa den Tag größtenteils in ihrem Wohnwagen verbracht hatte, wurde es nun an der Zeit doch einmal hinaus zu gehen. Ihr spärliches Geschirr, von dem sie und Jul bereits seit 2 Tagen gegessen hatten, musste dringend gewaschen werden. Sie packte also Topf, Teller, Messer, Gabel, Löffel und den Becher in einen alten Leinenbeutel und begab sich nach draußen. Außerdem wollte sie bei Sara vorbei schauen und sie fragen, ob sie ihr am nächsten Tag irgendwie zur Hand gehen könne. Ihre Vorräte neigten sich langsam den Ende zu, durch gelegentliches Aushelfen bei Sara oder sonst wo in der Siedlung schaffte sie es jedoch immer sich über Wasser zu halten. Hoffentlich schlief sie noch nicht.

    Ihr Weg führte sie über den großen Hauptplatz von Shengs Hope, dem sogenannten Marktplatz. Morgens herrschte hier meist ein reges Treiben, zu dieser späten Stunde jedoch hielt sich so gut wie niemand mehr dort auf. Die meisten waren entweder in ihren Hütten oder versackten im Dusty Derrecks, der örtlichen Bar oder – wie Jul stets zu sagen pflegte – dreckigen Spelunke. Lisa ging nur selten dort hin, auch wenn die inzwischen in ein Alter gekommen war, in der sie Alkohol konsumieren könnte. Sie hatte es sich einfach nie angewöhnt. An diesem Abend hörte sie lautes Stimmengewirr aus der Kneipe tönen. Dies war normalerweise nichts ungewöhnliches, aber irgendwie klangen die Rufe und Schreie an diesem Abend anders. Als schienen die Leute sich nicht, wie sonst, einfach nur zu amüsieren, sondern eher als ob ein Aufruhr im Gange war. Neugierig ging sie näher und erblickte Al, einen jungen Mann, der erst seit wenigen Wochen in der Siedlung war, der neben der Tür an die Wand gedrückt dastand und sich nicht bewegte. Als schien er lauschen zu wollen, was da drinnen vor sich ging. Lisa ging auf ihn zu und in diesem Moment schien der Lärm von drinnen zu verstummen. "Was ist denn da drinnen los?" fragte sie, als sie bei Al ankam.

    Geändert von Layana (09.09.2015 um 08:56 Uhr)

  11. #131
    Sheng lächelte Evi noch immer an und holte gerade tief Luft, als wäre die Geschichte, die es zu erzählen gab, eine wirklich lange Geschichte, als Frank, der Wachmann der Siedlung unversehens auftauchte und ihn weg lotste. Es war, als fiele ein Vorhang über sein Gesicht, als ihm unbewusst in Erinnerugn gerufen wurde, dass sein Leben hier nur aus Pflichten bestand, wobei er sich wunderte, warum er diesen Kampf so genossen hatte. Lag es an der Bewegung, dem Nervenkitzel, dem Sieg der der Kampfgefährtin? Er wusste es nicht, doch nickte er Evi entschuldigend zu und ließ sich dann von Frank zur Seite führen.

    Und Dieser ihm die Neuigkeiten mitteilte, schien es, als würde jeder Hieb von Steve mit doppelter Kraft zurückschwingen, denn es war, als hätte ihm Jemand den Boden unter den Füßen weg gezogen. Jeder der im Raum Anwesenden konnte sehen, wie Sheng sich augenscheinlich aller Kraft beraubt, kurz abstützen musste und es war klar, dass eine simple Frage bezüglich eines Wachplans ihren Bürgermeister niemals so stark zusetzen hätte können. Schon begannen die ersten Gäste, die vorher johlend dem Kampf beigewohnt waren, zu tuscheln.

    "Die ganze Waffenkammer? Frank... dazu wäre ein LKW von Nöten gewesen!", stammelte Sheng und strich sich abermals eine der schweißnassen schwarzen, Strähnen aus der Stirn. "Du weißt doch noch, was ein LKW ist..." blaffte er den Wachmann viel härter an als beabsichtigt...
    "Wir müssen sofort zur Armory und mit Wingman sprechen und wir müssen diese Katastrophe verhindern!", flüsterte er aufgeregt und presste vor Anspannung die Lippen zusammen. "Heute Nacht ist es zu dunkel, um viel tun zu können, denn nur die Klinik, Floyd-Williams und die Bar haben Strom und damit Licht. Im Schein der Fackeln werden wir zu wenig finden. Morgen früh legen wir sofort los."


    Und während Steve noch immer friedlich vor sich hin ratzte, schob Shaun müde das Tischtuch, das noch immer sein Gesicht bedeckte zur Seite und betastete murrend sein Gesicht, welches höllisch brannte und seine Nase, aus der unaufhörlich Blut floss.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 11:33 Uhr)

  12. #132
    Noch während er sprach, merkte er wie er sich versprach. Er hatte tatsächlich Waffenkammer und nicht Munitionsvorrat gesagt. Mist, so schlimm war es dann doch nicht. Er nahm Sheng die harte Reaktion nicht übel, hatte er sich beim Entdecken des Munitionsstandes doch selbst zusammen reißen müssen um die Ruhe zu bewahren. WIngman war ja schließlich schon halb durchgedreht.Okay, tut mir leid, es ist nicht die ganze Waffenkammer, sondern nur der Munitionsvorrat. Wingman hat noch eine Hand voll Patronen in seinem Versteck, genug für eine Pistole oder zwei und ich habe auch noch ein paar Kugeln zuhause gebunkert aber da hört es dann auf. korrigierte Frank sich entschuldigend. Viel weniger schlimm ist das jedoch auch nicht. Wingman hält die Stellung und wahrt den Schein. Nebenbei ist er sicher dabei alle Nahkampfwaffen auf Hochglanz zu bringen wie ich ihn kenne. Wir haben es noch mit müh und not geschafft, die Nachtschicht der Wache mit Munition zu versorgen. Über Nacht wird es niemand herausfinden wenn wir es nicht verraten. Ich werde dann morgen früh als erstes "CSI: Shengs Hope" spielen. erklärte er die Situation flüsternd und versuchte sich an einem kleinen Scherz.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 11:03 Uhr)

  13. #133
    Vincents Schlag traf Will so überraschend das er keine Chance hatte auszuweichen oder sich zu verteidigen.
    Er hatte schon ganz vergessen wie sich Schmerz anfühlte. Die Wucht des Schlags stieß ihn zurück und er viel unsanft rückwärts auf eines der vielen leicht rostigen Metallregale auf denen diverse Konserven gelagert wurde. Von diesen fielen einige, durch den Aufprall mit lautem Scheppern hinten aus dem Regal heraus. Will wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen. Dieser Idiot hatte ihn direkt an der Schläfe getroffen und warscheinlich würde er morgen mit einem blauen Auge aufwachen. Er hatte sich wohl auch den Hinterkopf beim Aufprall leicht verletzt denn unter seinem leicht lockigen Haar spürte er etwas warmes seinen Kinterkopf herunterlaufen. Wie konnte jemand der bewusstlos auf dem Boden lag so eine Kraft in einen Schlag stecken? "Hmpf." Er zog sich an dem rostigen und leicht wackeligen Regal hoch. Seine Geduld wurde heute doch schon sehr strapaziert. Zielstrebig ging Will in den Küchenbereich und füllte eines der herumstehenden Gläser mit altem, abgestandenen Spülwasser. Wieder bei Vincent hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand, man wusste ja nie, und goss das Wasser über Vince Gesicht.

    Geändert von Kaia (09.09.2015 um 11:36 Uhr)

  14. #134
    Sheng wirkte nicht weniger beunruhigt, wohl aber deutlich weniger schockiert.
    "Das könnte sich zu einer riesigen Katastrophe ausweiten, Frank." raunte er und schüttelte verdrossen den Kopf. "Die Karawane ist ebenfalls überfällig. Wir bekommen deswegen auch so schnell keine neue Munition. Du MUSST herausfinden, was passiert ist und wenn du dafür Jemanden als Hilfe brauchst, lass es mich wissen. Es gibt ja noch genug vertrauenswürdige Personen hier in der Siedlung." Er nickte nachdenklich und ließ seinen Blick über die Gäste der Bar schweifen.

    Er hasste diese vielen kleinen Probleme, das Leben in der Apokalypse war nur mehr eine Folge von kleinen Katastrophen, die sich aneinanderreihten und die schnell gelöst werden mussten, damit die Menschen, für die er sich so verdammt verantwortlich fühlte, die Illusion eines geregelten und sicheren Lebens genießen konnten. Aber es war immerhin ein Leben. An manchen Tagen in Shengs Hope sogar ein gutes Leben.

    Trotzdem wünschte sich der Bürgermeister in diesem Augenblick weit weg. Oder einfach nur mal eine Nacht ohne beunruhigende Meldung durchschlafen zu können. In solchen Momenten fühlte er sich einsam und er hätte genauso gut auch allein auf der Spitze eines Berges stehen können.
    Viele Mitstreiter aus den ersten Jahren waren ihm nicht geblieben. Wenn er die chaotischen ersten Jahre Revue passieren ließ, dann wurde ihn klar, dass er George an den Machthunger verloren hatte, Toske und Stutton an den Wahnsinn und Wingman sich selbst am allermeisten selbst im Weg stand. Derreck war seit Wochen nicht wieder zu erkennen und schon davor kein sehr zuverlässiger Verbündeter gewesen.
    Sara und Frank waren im Grunde Befehlsempfänger, mit ihnen wollte er seine menschlichen Sorgen nicht teilen, es war schwer genug, in einer Welt am Abgrund, in der es jeden Tag an Nahrung und Munition fehlte, die Autorität zu wahren.

    Er straffte sich und lächelte Frank aufmunternd an. "Wir werden auch diese Krise überwinden. Morgen untersuchst du dne Ort des Verbrechens und findest die Munition. Vielleicht können wir auch Jegor los schicken und mit den anderen Scavengern nach der Karawane suchen lassen. Was meinst du, jetzt, wo Shaun ausfällt, macht es Sinn, Jegor das Kommando zu übertragen?"

    Er blickte sich wieder um, streifte den bewusstlosen Steve und Shaun, der sich gerade mit sichtlich brummendem Schädel wieder aufrichtete und sah dann Will, dessen Hinterkopf ebenfalls rot glänzte. Er schloss kurz die Augen - denn die Probleme nahmen nie ab, das wurde ihm gerade klar....
    Und das Mädchen Haile, für das er sich verbürgt hatte, war noch immer verschwunden während in der Siedlung die Gerüchteküche brodeln musste...


    Eine Barbesucherin, die Al und Lisa flüchtig als "Talia" kannten, stand neben den Beiden und hatte es bisher noch nicht gewagt, sich wieder zu setzen, seitdem die Schlägerei losgegangen war. Talia war ein kräftige, etwas arg dünne und abgemagerte junge Frau, die sich unter Sara um die Hühner kümmerte und einen eigentümlichen Ruf besaß, wirklich alles einer nützlichen Funktion zuführen zu können. Sie roch immer ein wenig strenger und normalerweise fanden sich auf ihrer Kleidung auch Reste von Hühnerkot oder Federn. Hätte sie den Segen von Seife und Wasser erfahren, war sie sicherlich attraktiv, doch davon war sie heute Abend wieder weit entfernt. Als sie Lisas Frage hörte, antwortete sie anstelle und flüsterte: "Es geht um das Kultistenmädchen, das Sheng reingelassen hat. Einige Idioten glauben noch immer, dass sie 'ne Gefahr ist, dabei weiß doch jeder, dass sie keine Kultistin ist, sondern eigentlich hätte gefressen werden sollen. Meiner Meinung nach hat Sheng genau das richtige getan und diese Idioten sind alles Schwachköpfe. Hoffentlich passiert der Kleinen nichts."
    Dann blickte sie zur Seite und schien Lisa und Al überhaupt erst zu erkennen. "Al!", sagte sie dann eine ganze Spur lauter und grinste breit. "Hast du noch was von diesem Styropor?" sprach sie ihn auf eine seiner Waren an, die er vielleicht als Ramsch abgetan hätte, für Talia jedoch ein echter Schatz zu sein schien. Es war außerdem auffallend, wie fehlerfrei sie das Wort aussprach, obschon sie wahrscheinlich noch sehr jung gewesen sein musste, als das 'große Zehren' begonnen hatte. "Und hey, Lisa.", grüßte sie noch fröhlich dazu.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 12:36 Uhr)

  15. #135
    "Dummes Kind!", fluchte Eryn sich leise selbst zu, um ihrem Ärger Luft zu machen, doch Wills Vater dabei nicht zu wecken. Dieser Tag nahm wirklich kein Ende. Dass sie sich nach all dem noch von einem kleinen Gör verarschen ließ, setzte der ganzen Sache die Krone auf.

    In der Klinik hielt sie jetzt nichts mehr, weswegen die Bardame sie verließ. Erst warf sie vorsichtige Blicke in Richtung des Pubs, vor dem drei Gestalten standen, die sich miteinander unterhielten, recht entspannt, wie sie fand. Vielleicht war das Massaker drinnen inzwischen ja tatsächlich zu einem Ende gekommen. Hoffentlich zu einem Guten. Gut hieß für sie, dass Evi nichts passiert war, Shaun und sein Affe so schnell nicht wieder aufwachten - vielleicht nie - und Sheng kleine, oberflächliche Wunden besaß, die ihm vielleicht jemand vorsichtig abtupfen musste.

    Eryn verringerte die Distanz und trat näher. Als sie schließlich auch Stimmen aus der Bar hörte, deren Tür offen stand, nachdem Talia zu Al und Lisa gestoßen war, ging sie weiter, grüßte die Drei mit einem kurzen ""Hallo!" und betrat dann wieder ihre Arbeitsstätte. Es war relative Ruhe eingekehrt. Der Laden war ein Schlachtfeld geworden, doch ihre prüfende Miene hellte sich auf, als sie sah, dass es dem zwar besorgt dreinblickenden Sheng doch verhältnismäßig gut ging. Schnelle Schritte führten die 25-Jährige zum Bürgermeister, nachdem sie noch einen kontrollierenden Blick in Richtung von Will und Vincent geworfen hatte. "Geht's dir -... ist alles in Ordnung?", fragte sie den Gründer der Siedlung. Sie lenkte sich damit auch etwas vom Gedanken ab, das Chaos wieder in Ordnung bringen zu müssen - erst Recht nachdem ihr Kollege wohl vorerst außer Gefecht gesetzt schien und Derreck sich seit den Eskapaden am vergangenen Morgen nicht mehr hat blicken lassen. "Brauchst du irgendwas?", fügte sie noch an und besah sich seine Verletzungen, strich dabei mit den Fingern über eine scheinbar unverletzte Stelle an seinem linken Arm. Dass ihm Howard vermutlich viel eher helfen könnte, war ihr egal. Eryn wollte Sheng zumindest wissen lassen, dass sie für ihn da sein würde, wenn er ihre Hilfe haben wollte. Und wenn diese Hilfe nur daraus bestehen sollte, ihm das Händchen zu halten.

    Geändert von BIT (11.09.2015 um 16:55 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  16. #136
    Evi hatte dem alten Doc ihre Hand hingestreckt, nachdem sie ihn gebeten hatte, sich das kurz anzusehen. Howard hatte sie erst überrascht angesehen - scheinbar überrumpelt, tatsächlich auf eine ärztliche Leistung angesprochen zu werden - und schließlich seine müden Augen auf ihre Fingerknöchel gerichtet. Schon nach kurzer Zeit und ein paar einfachen Abtastungen, die nicht unbedingt angenehm gewesen waren, konnte er feststellen, dass es nicht allzu schlimm war. "Am besten kühlst du die Stelle und schläfst erst einmal eine Nacht darüber. Wenn es schlimmer wird, solltest du nochmal zum Arzt", dabei völlig offen lassend, zu welchem. Wollte er sie loswerden und ihr sagen, sie sollte lieber zum hübschen Doc und seinem Vater gehen? "Danke, ich bring dir morgen was als Entschädigung für die Diagnose. Ich hab ne vielversprechende Stelle gefunden."
    Gerade als sie sich dankend wegdrehen wollte, bemerkte sie, dass Shaun sich das Tuch vom Gesicht genommen hatte und mit seiner Pranke darin herumtatschte - beziehungsweise in dem Blut, das aus seiner Nase zu laufen schien. "Äh, er könnte sicher auch Hilfe brauchen.", sagte Evi zu Howard, weil sie immer noch nicht bemerkt hatte, dass auch Will irgendwo in der Bar war. Sie selbst hatte eher vorbehalte, sich noch einmal in seine Nähe zu wagen.

    Nun bemerkte Evi, dass Eryn plötzlich auch wieder im Dusty Derrecks war, und bei Frank und Sheng stand. Oder schon fast auf Sheng, so nah wie sie an ihn herangerückt war. Ein merkwürdig unangenehmes Gefühl in ihrem Bauch ignorierend, trat sie vorsichtig an das Trio heran. Dass Frank etwas Wichtigeres als Wachpläne mit dem Bürgermeister besprochen hatte, war inzwischen relativ klar, genauso wie die Tatsache, dass der wahre Grund für die Unterredung logischerweise nicht für ihre Ohren bestimmt war. Aber da Frank reichlich abwesend in die Runde sah, während die Bardame mit eher sanftem Blick mit Sheng redete, nahm Evi an, es würde inzwischen um etwas anderes gehen.
    "Hey Erin,", sagte sie mit einem Gesicht, dass der jungen Frau deutete, dass sie eigentlich nicht stören wollte. Mit der Bardame des Dusty Derrecks verscherzte man es sich nicht. "Habt ihr zufällig etwas Kaltes, mit dem ich meine Hand kühlen kann?" Automatisch hob sie ihre Hand, die eine deutlich rötlichere Farbe angenommen hatte, als die andere, und grinste dabei, als wäre es eine stolze Trophäe. Ihr Blick fiel auf Sheng, und das Grinsen wandelte sich in ein etwas rücksichtsvolleres Lächeln, weil er jetzt irgendwie elender aussah, als nach der Schlägerei. "Oh, und übrigens,", sagte sie an ihn gerichtet, bevor sie es wieder vergessen würde. "Ich habe durch einen ganz komischen Zufall heute fast den ganzen Tag mit Haile verbracht. Sie war sogar hier mit mir, wie du vom Duo Sheve ja schon gehört hast, aber es wurde ihr dann irgendwann zu viel. Ich bin sicher, sie hat sich irgendwo zurückgezogen."

    Geändert von Lynx (09.09.2015 um 14:05 Uhr)

  17. #137
    Es war schwer, die Erinnerungen zurück zu drängen. Sie wusste, tief im Inneren, dass ihre Probleme, ihre Gedanken, ihr Dasein im Allgemeinen nichts weiter war als ihre eigene Kreation. Sie würde es niemals in derartigen Worten ausdrücken, aber es war ihr bewusst: sie war ein Wrack. Ein gottverdammtes, dem Tode nur knapp entkommenes Wrack.

    "Meine Güte, siehst du scheiße aus...", murmelte sie ihrem Spiegelbild entgegen. Sie verließ nur ungern die Sicherheit ihrer Hütte. Draußen waren haufenweise Leute, die sie nicht kannte und nicht kennen lernen wollte. Wahrscheinlich wussten diese Menschen nicht einmal, dass Lexi existierte. Aber das war okay. Sie würde sich selbst auch nicht kennen wollen, so wie Unglück und Tod sie überallhin verfolgte. Egal wo, egal wer, egal wie gut die Lage auszusehen schien - Leute gingen drauf in ihrer Gegenwart. Seien es ihre Kumpanen, mit denen sie sich professionell auf Zombiejagd begeben hatte bevor diese komische Frau im Anzug sie erschossen hatte, oder sei es dieses Piratencamp.

    Sie konnte sich selbst nicht vergeben. Sie war mittlerweile in einem Alter, in dem man sich nicht mehr bemühen musste, seine eigenen Fehler großartig zu analysieren. Das Einzige, was im Moment zählte, war dass sie hier war. Hier, in diesem beschissenen Bungalow umgeben von noch mehr beschissenen Bungalows. Als wäre das hier 'ne bekackte Favela-Siedlung in Südamerika. Und da war noch Sheng. Sheng, den sie vielleicht liebte. Oder auch nicht. Es war nur eine kurze, knackige Sache zwischen den beiden. Aber sie war weniger darauf aufgebaut, dass sie irgendwelche Gefühle füreinander hegten. Es war mehr eine Sache von "Ich bin allein, du bist allein, also: wieso nicht?". Sex half, aber es war kein Substitut für irgendeine Art von Erlösung oder Kummerbewältigung. Es war nur...

    Es war nur ein Bliepen auf dem EKG. Eine kurze Aufwärtskurve in einer flachen Linie, die nun Lexi Miller war. Lexi "Zwei Pistolen und eine Shotgun" Miller. Lexi "Ich reise meinem Bruder hinterher" Miller. Lexi "Meine Güte, wo kommen all diese Falten in meinem Gesicht her?!" Miller. Sie wünschte sich so sehr, dass es mit Sheng geklappt hätte, aber die Chance war schon lange breit grinsend und freundlich winkend vorbeigezogen. Sie war alt, sie war mittellos, nur mit einer blöden Machete bewaffnet inmitten eines ekelerregenden, endlos wirkenden Chaos, das einfach kein Ende zu haben schien.

    Doch da war jetzt etwas. Ein funkelnder, kurzer Gedanke, der durch ihren Kopf schoss. Er hatte mit der Bar zu tun. Sie wollte nicht raus, sie wollte niemanden sehen - aber sie wollte jetzt, in diesem Augenblick, was trinken. Oder wenigstens die Illusion was zu trinken. Sie musterte sich kurz im vergilbten Kosmetikspiegel, den sie provisorisch mit Panzertape an die Wand geheftet hatte, schüttelte den Kopf und warf sich den Poncho über,mder sie schon seit ettlichen Jahren als ihre Standardbekleidung begleitete. Sie zog sich die Army-Kappe tief ins Gesicht und trat Das erste Mal seit bestimmt einer Woche vor die Tür. Einen kurzen Fußweg später gelangte sie in die Bar. Die Hütte war voll. Zu voll. Oh Gott, soviele Leute. Und der Erste, der sie anblickte war...

    "H-Hi, Sheng.", murmelte sie, fügte noch ein verhaltenes "Hey." in die Runde und sah sich mit sichtlich verkrampfter Körperhaltung um. Blicke trafen sie wie Millionen kleiner Glassplitter. Anscheinend hatte sie einen peinlichen Moment erwischt, um rauszugehen. Fuck.

  18. #138
    Sheng brauchte einen kurzen Augenblick, all die neuen Informationen zu verarbeiten, als er schließlich zudem noch Lexi in die Bar kommen sah und ihn begrüßte.
    Ohne sich dagegen wehren zu können, wurde sein Blick weich und für den Bruchteil einer Sekunde verlor er sich in der Erinnerung der kurzen und heftigen Affäre. Was auch immer zwischen ihnen jetzt war, sie würde ihn immer an die Anfangstage der Siedlung erinnern. Die vielen Verluste. Die Schlachten gegen Untote und die "Flameriders", die in ihnen so leichte Beute gesehen hatten. Und an ihre erste Nacht, als sie fast inmitten eines brennenden Schlachtfeldes übereinander hergefallen waren. Weniger aus Lust, mehr aus Liebe am Leben. Als müsste man sich an einer Person festhalten und sie küssen, um wirklich sicher sein zu können, das Gemetzel überlebt zu haben...

    Doch ihnen war keine Zukunft bestimmt. In Shengs ureigenster Auffassung konnte er nur eine Sache wirklich gut: Dinge reparieren. Und Lexi war nicht kaputt, doch beseelt vom Gedanken, es zu sein. Und das hatte sie Beiden wieder voneinander entfernt. Was er wirklich konnte, brauchte sie nicht. Und für das was er wirklich tat, war sie blind gewesen - denn sie hatte in ihm den Entschluss reifen lassen, die Siedlung zu mehr zu machen als nur die Sammlung an Zelten und Munitionskisten. Doch das war lange her. Mehr als zehn Jahre. Eine Ewigkeit, die aus Überleben und Aufbauen bestand und wenig Zeit ließ für weitere Aussprachen.
    Er nickte ihr zu und versuchte, sie nicht mit dem Blick zu fesseln, sie frei zu lassen.


    Und dann wandte er sich Eryn zu und lächelte sie an, unbewusst seine Hand auf ihre Hand legend, die noch immer über die eigentlich unverletzten Stellen fuhr.
    "In der Tat, du könntest mir helfen." Eryns Züge erhellten sich.
    "Es ist jedoch etwas Persönliches, wenn ich ehrlich bin." Eryn hatte immer gewusst, dass sie sich auf ihr Äußeres verlassen konnte und sie zeigte ihre ebenmäßigen, weißen Zähne und legte schmunzelnd den Kopf schief.
    "Dir macht es doch nichts aus, mir an die Wäsche zu gehen?", hörte sie Shengs Stimme wie von weiter Ferne, da sie sich nicht genau konzentrierte und damit beschäftigt war, den Blick zwischen Lexi und Evi hin- und herschweifen zu lassen, doch verneinte sie. "Das lief besser als erwartet!", jubilierte sie innerlich und mit samtener Stimme fragte sie: "Und was soll ich genau machen, lieber Bürgermeister?"
    "Wie ich sagte, wenn du für mich zur Wäscherei gehen könntest. Das wäre eine enorme Hilfe. Die gewaschenen Sachen liegen da seit einiger Zeit herum und Wingman wartet auf unsere Sandtarn-Jacken." Eryn blinzelte und blickte ihn jetzt zum ersten Mal klaren Blickes an. Ihre Gedanken rasten: "Zur Wäscherei gehen? Sagte er gerade nicht etwas von...?" "Das wäre großartig, danke dir.", nickte er und blickte sie dankbar an, tätschelte sogar kumpelhaft ihre Hand, die sie wie von der Tarantel gestochen zurück zog. Sie war empört und schnaubte leise, als sie sich auf dem Absatz umdrehte und wieder in Richtung der Bar ging.

    "Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte er Frank vollkommen verwundert und dann hörte er die für sich wahrscheinlich beste Nachricht des Abends - Haile ging es gut. Er blickte Evi tief in die Augen und in seinem Blick stand Wärme, als er leise sagte: "Danke, dass du dich heute um sie gekümmert ist."
    Er legte ihr unbewusst die Hand an den Oberarm und sie erkannte die tiefe Sorge in seinen Augen, als er über seine wahrscheinlich größte Bürde sprach. eines Tages würde er Jemanden erzählen müssen, was Haile für ihn bedeutete udn was es mit der sehr umstrittenen Aufnahme auf sich hatte, "Ich hoffe sehr, sie ist irgendwo untergekommen, im Moment gibt es einige hässliche Gerüchte in der Stadt."
    Wie gerne hätte er einfach nur Evis Hand genommen und einen Ort aufgesucht, der erfüllt war von Stille und wie unendlich sehnte er sich nach einem belanglosen Gespräch über Dinge, die nicht vom Überleben handelten. Er wollte von Wein reden, davon, irgendeine Sportart zu erfinden, davon... wie der Schuttzzaun von Containern ausgebessert werden müsste, wie wneig Munition wir hatten, wie sehr es ihn innerlich zerfleischte, zwischen Plünderer, Kultisten und Untoten eingezwängt zu sein und als einer der Wenigen zu wissen, dass die Plünderer der 'Road-Vultures' planten, bald wieder auf Raubzug zu gehen und sie allem Anschein nach mitten in der Einflugschneise lagen. Wie gerne hätte er sie einfach nur gefragt, ihm tauchen beizubringen und unter Wasser zu bleiben, bis die Welt eine Andere geworden war.
    Doch stattdessen zog er die Hand wieder zurück und lächelte unverbindlich. Eine Maske, so wächsern, wie Jene, die die Kultisten trugen.
    Zu einem Wohl, das drohte, jeden Tag mehr aus seinen Augen zu entschwinden, da er langsam nicht mehr wusste, wofür er überhaupt kämpfte.
    Es gab Tage, da blickte er gen Himmel und hoffte auf ein Zeichen. Heute war dieses Flehen größer denn je.

    Geändert von Daen vom Clan (09.09.2015 um 15:22 Uhr)

  19. #139
    Lancaster klopfte dem alten Säufer ordentlich auf den Rücken.
    "Ja, is ja gut Stan. Immer raus damit."
    Wow. Jetzt durfte er Kindermädchen für Stan spielen der kaum noch geradeaus denken konnte.
    "HUAAAAAAAAAAAH"
    "Ja, is ja gut Stan... immer raus damit..."
    Wo nahm er das alles her? Das war jetzt schon der dritte Schwung an Erbrochenem den der Säufer aus sich rauskatapultierte.

    Lancaster wusste selber nicht so recht was er da eigentlich tat. Stan war immerhin erwachsen. Der hatte jeden zweiten Abend so ein feucht-fröhliches Erlebnis, der musste doch wissen wie das geht.
    Leise grummelte er in seinen Bart hinein und kratzte sich über die kaputte Kopfhaut.
    "Uh... uhhhh... huaaAAAAAAAAAH"
    "Ja, is ja gut Stan... immer raus damit."
    Noch einmal klopfte Lancaster dem unverbesserlichen Stan auf den Rücken, provozierte damit gleich eine weitere Attacke an, wie er es gerne nannte, Bröckchenhustens.

    Zwischenzeitlich kamen auch so einige Leute an ihm vorbei der halbherzig begrüßte. Einzig Sheng bildete da eine Ausnahme. Auch wenn sich Lancaster sicher war, dass Sheng ihn nicht mehr erkannte. Er erinnerte sich an das Gesicht. An die Zeit. Was ein Zufall dachte er sich damals, als er das erste Mal nach Shengs Hope kam.
    Nur wenige Minuten später hörte er das aufgeregte Grunzen aus dem Dusty Derrecks.
    "Joar... gerad noch mal rechtzeitig hier raus. So Stan... den Rest machst du alleine. Kommt ja eh nurnoch Wasser, daran erstickst schon nicht"
    Ein weiterer Klopfer, ein weiteres Aufstoßen. Wo nahm er das nur alles her? Der Mann müsste mittlerweile komplett leer sein.

    Lancaster befand sich auf dem Rückweg zu seinem kleinen Zelt. Etwas an diesem Tag gefiel ihm einfach nicht. Es war viel zu viel komisches und dummes auf einmal passiert.

    "Heh, am Strand sitzt diese Menschenfresserin. Ganz allein."
    "Krass, ich hab von meiner Mama gehört, dass die jemanden einen Teller entgegengeworfen hat weil sie keine Augensuppe bekam!"
    "Ich wette wir kriegen irgendwas wenn wir die aus dem Dorf treiben!"
    Kinder... Lancaster kannte den Spruch noch von früher, Kinder sind unsere Zukunft. Das traf heutzutage vermutlich noch mehr zu als früher. Doch wenn er sich diese Bälger anhörte... die meisten in Shengs Hope konnten nicht mal auf sich selbst aufpassen, wie sollten sie es dann hinkriegen ein Kind grozukriegen und dabei noch einen anständigen Menschen drauß machen? Bei den beiden war zumindest einiges kaputt.
    "Hey ihr beiden."
    Die beiden Kinder zuckten zusammen. Sie kannten das Gesicht der alten Lancasters und auch seine Stimme.
    "Es ist dunkel... solltet ihr nicht schon lange zu Hause sein?"
    "W... wir müssen noch etwas wichtiges für Shengs Hope machen!"
    "Indem ihr einem Mädchen in eurem Alter Angst machen geht? Ich kann mich an den Tag erinnern als sie hier ankam. Ohne Mutter, ohne Vater, ohne Geschwister und auch ohne Freunde. Wenn ihr euch nützlich machen wollt, dann fragt eure Eltern ob sie bei etwas Hilfe brauchen."
    Die beiden schauten sich nur an. Es war klar, dass sie nicht wirklich Respekt vor dem alten Mann hatten. Die Standpauke schien sie aber genug zu nerven damit sie tatsächlich verschwanden und das Kultistenmädchen in Ruhe liesen.
    Trotzdem... jetzt saß bei Nacht ein einsames Mädchen irgendwo am Strand... und das war auch nicht gut.

    Das Meer war tiefschwarz wenn nicht gerade die Sonne darauf schien, das leise Rauschen der Wellen die über den Sandstrand schwappten trugen auch immer wieder eine Menge Dreck mit sich mit.
    Eigentlich ideal... wenn es denn nützlicher Dreck gewesen wäre.
    Lancaster vermied es am Strand zu sein, er mochte es hier nicht. Er hatte genug von Stränden und auch vom Meer gesehen.
    Zum Glück fand er das Mädchen schnell und wie schon von dem einen Jungen berichtet saß sie tatsählich ganz alleine am Strand und blickte in die Ferne.

    "Ganz alleine hier?"
    Haile drehte ihren Kopf kurz zur Seite und beäugte den alten Mann der ihr hier sehr fehl am Platze vorkommen musste.

    "..."
    "Redest nicht viel was? Ist okay... ich kann für mehr als einen reden..."
    "..."
    Haile schaute wieder zurück aufs Meer und fing erneut an die Wellen zu beobachten."
    "Hab dich im Derrecks gesehen, warst da mit dieser Frau die hier immer ins Meer hüpft. Find ich gut das du Freunde findest... hast hier ja sonst keinen, oder?"
    "..."
    Hätte er mit rechnen können.
    "Ist beruhigend hier. Klarer Himmel, Wellenrauschen... war bestimmt nötig nach der ganzen Aufregung im Derrecks. Könnt mir aber vorstellen, dass deine neue Freundin sich bestimmt fragt wo du bleibst. Bist ja schon echt lange weg."
    Lancaster hielt dem stillen Mädchen einladend die ausgestreckte Hand hin.
    "Wenn du magst können wir zusammen noch mal hin... oder zumindest vor dem Laden warten. "

    Geändert von Gendrek (09.09.2015 um 15:25 Uhr)

  20. #140
    Als unmittelbare Antwort auf Shengs Anweisung und bitte nickte er zur Bestätigung. Ja, er würde das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann hoffentlich am Ende des ganzen die Munition in den Händen halten und sie wieder sicher verstauen. Er war auch froh Sheng in dieser Sache hinter sich zu wissen. Gut, danke Sheng, ich habe auch schon eine grobe Vorstellung wen ich mir greifen werde. Ich überlege mir das alles noch genau heute Abend und informiere dich dann morgen. Heute lasse ich dich dann mal noch den Abend etwas genießen, soweit es geht. Jegor wäre übrigens eine gute Wahl wenn du mich fragst. Er ist ein guter, fähiger Mann. meinte der ehemalige Polizist und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er die 3 Damen nach und nach auf Sheng und damit indirekt auch sich zukommen sah. Sie alle hatten etwas für Sheng übrig und er konnte auch sehen warum.
    Am liebsten wollte er nun Wingman noch von dem heutigen Ergebnis des ganzen berichten aber wenn er nun einfach los rannte, sah es zu sehr nach einer Flucht aus und das war jetzt nicht gut. Also entschied er sich, dass er noch etwas bleiben und mit Lexi, Eryn und Evi plaudern würde. Warum auch nicht? Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen. Einfach mal abschalten konnte ihm ganz gewiss nicht schaden. Hallo ihr drei. begrüßte er die Frauen Ich hoffe euer Tag war in Ordnung. Bei mir auf dem Wachposten gab es heute zum Glück nichts neues. alles die reine Wahrheit. Was danach geschehen war, sprach er nicht an.

    Geändert von wusch (09.09.2015 um 15:33 Uhr)

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