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Das Modem hatte ich nach zwei Tagen hier liegen, nur der Schalttermin ließ dann extrem auf sich warten ... mit bekanntem Ergebnis.
Jap hab das Gleiche hier ja auch durchgemacht *seufz*

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Das Problem dabei ist nicht die Kommunalpolitik, sondern die Landespoltik. Die Städte hier sind in der Haushaltssicherung, wodurch de facto die Bezirksregierung den Rat der Stadt als Beschlussgremium ersetzt und den Haushalt macht. Da sind allerdings schon vroher keine Gelder für den Umbruch von einer Industriestadt zu einer modernen Diesntleistungsstadt geflossen, wodurch die hier eh alle hinten dran waren. Und der Abstand wird natürlich durch weitere fehlende Investitionen in diese Gegend nicht besser. Dazu kommt, dass für nahezu die gesamte Infrastruktur hier im Bereich Straßen und Internet das Land aufkommen müsste, dass daran aber überhaupt kein Interesse hat und auf absehbare Zeit auch nicht in diesem Bereich trotz vielfachem Drucks der Lokalpolitik nicht tätig werden will.
Straßen und internet da sagst du was. Bei uns im Kreis wurde darüber nachgedacht einen Anschluss an die Autobahn zu legen. Einige der wenigen verbleibenden größeren Betriebe (u.A. ein Getränkehersteller) liefern überregional aber überlegen seit einer ganzen Weile die Zelte abzubrechen, weil der Anschluss zur Autobahn zu weit ist und der Transport damit nicht mehr wirtschaftlich zu bewältigen ist. Über ähnliche Probleme haben wohl einige andere Unternehmen in der Vergangenheit geklagt (da wurde auf der grünen Wiese neben der Stadt ein Industriequartier ausgewiesen. Es haben sich einige unternehmen dort angesiedelt aber heute sind das alles Investitionsruinen. Unter anderem eine Fischfarm zur Herstellung von falschem Kaviar und eben Speisefisch). Die konnten sich in der Region so nicht halten. Vom Netzausbau her sind wir auch noch ein halbes Entwicklungsgebiet wobei wir wenigstens halbwegs gute Geschwindigkeiten zustande bringen und die Straßen sind wenigstens auch in Ordnung. Aber wirtschaftlich sind wir dennoch völlig abgehängt.


Warum ich eigentlich schreibe ist, weil mir in dem Zusammenhang gerade eben auch wieder klar geworden ist, wie unnütz der ÖPNV in der Region organisiert ist. Über die Bundeslandgrenze hinweg (meine Heimatstadt liegt direkt an der Grenze) verkehrt der Bus in die nächstgrößere Stadt auf der anderen Seite fast gar nicht. fünf Mal am Tag fährt er potenziell nur hin - und zurück. Ganz früh und dann vier Mal auf die Nachmittagsstunden verteilt. Morgens fährt er durch und kommt aus der Gegenrichtung auch ein Bus an, aber auf den Nachmittag muss man für diese letzten drei Stationen, die bei mir im ort liegen,spätestens zwei Stunden vorher extra anrufen, ansonsten werden die nicht angefahren 0o Sonst endet der Bus schon in dem Ort auf der anderen Seite der Ländergrenze. Natürlich muss man auf dem Land mit Einschränkungen rechnen keine Frage und ich habe damit auch kein Problem mit Einschränkungen zu planen und den Tag dann anhand der Fahrtzeiten auszurichten, aber das... ist echt lächerlich.

Und in dieser Stadt liegt eben das nächstgelegene Schwimmbad der ganzen Region. Das heißt wenn ich nicht zu einer nachtschlafenden Zeit mal zum Schwimmen rüberfahren will, muss ich mir den Bus extra bestellen für 6ct/ min. Ich denke Landschaftsförderung fängt schon mit sowas an. Auf dem Land muss weis Gott nicht jedes Dorf ein eigenes Kulturzentrum vorhalten aber die rar gesäten Kulturstätten sollten dann wenigstens auch ohne eigenes Fahrzeug (man denke auch mal an Kinder und Jugendliche) mit überschaubarem Aufwand über Fahrrad oder ÖPNV erreichbar sein.