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Thema: Wer kauft Kunst? (+ noRkias Kunstblog)

  1. #1

    Wer kauft Kunst? (+ noRkias Kunstblog)

    Hallo

    Ich habe vor 5 Jahren damit begonnen ab und an auch mal ein Gemälde zu kaufen.Gar nicht unbedingt als Wertanlage,sondern aus Gefallensgründen.Dennoch kann man bei den meisten von deutlichen Wertsteigerungen ausgehen,bzw. ich hatte da gute Deals gemacht.
    Ich werde oft komisch angeguckt als Mitte-20 Jähriger Mathestudent,Geld für Gemälde auszugeben.Auf der anderen Seite bin ich nicht Nichtraucher,hab kein Handy und kein Auto und hasse Urlaube (ausser Japan,aber sooo entspannend wär das für mich nun auch nicht),
    da lässt sich natürlich besonders viel für sowas auf die Seite legen.
    Vor einigen Tagen war es wiedermal soweit: Ich sah durch Zufall ein Wahnsinnig gutes Gemälde von Norbert von Padberg ( http://www.norbertvonpadberg.de/page...43/page43.html ),welches die auf seiner Seite gezeigten noch um Längen schlägt.
    Es zeigte den Kopf einer Geisha,vor schwarz/rot/grünem Hintergrund in Öl mit lasierten Farbauftrag,perfekter Komposition in 120X140. So sehr hatte ich ein Bild seit dem Abi nicht mehr analysiert.Leider ist Sonntag und Montag Ruhetag.
    Ich war dann zwei Tage krank und begab mich gestern zum Ort des Geschehens,wo bereits Gemälde der neuen Austellung,welche im Popartstiel waren (Iiiiiii) aufgehangen wurden.Auf Anfrage wurd ich ins Lager geführt,wo Bilder im Wert von Schätzungsweise 200T lagerten.
    Dann kam die Masterfrage nach dem Preis,auf deren Antwort ich mit den Worten "Naja nach dem letztes Jahr vom Kunstmuseum(es gibt mehrere aber egal) in Düsseldorf 12 Gemälde angekauft wurden,ist er etwas hochgegangen",vorbereitet wurde.
    Es kostete 6400 Euro. Tja wenn man 6 Monate davor steht ne Immobilie anzuzahlen ist das leider nicht drinne.Verdammt! Das Bild wird wohl keine 3 Wochen mehr durchhalten und dann verkauft werden.Einziger Trost: Von Padberg hatt immer wieder mal das asiatische Thema.
    Und ich werde natürlich bei der nächsten Charge informiert,mit welcher in 2 Jahren zu rechnen ist ;/

    Ein anderes Erlebniss der Woche ist,das ich Ronald Franke's Page entdeckt habe,welche es noch nicht lange geben kann. http://ronaldfranke.jimdo.com/ hatte ihn bei meinem Besuch auf der ersten Gamescom in Köln in einer Gallerie entdeckt aber hatte natürlich nicht die Möglichkeit Bilder direkt zu kaufen und per Zug mitzunehmen.Ein Fehler wie sich jetzt herausstellt.

    Ich habe,auch wenn die vorherigen Künstler es nicht vermuten lassen,eigentlich einen Hang zum Gigeresquen (Giger style) und Düsteren. So fand ich durch eine Beksinski-Ähnlichkeitssuche Alen Tomasz Kopera. ( http://www.artandprestige.pl/en-gb/a...id=153!&page=1 )

    Der liegt preislich aber eine Stufe über meinem Budget und wenn die Sachen zu krank sind,befürchte ich,dass ein Wiederverkauf eher zu Verlust führt.

    Gleiches Problem auch bei Peter Gric ( http://www.gric.at/gallery/gallery.htm) ,wobei ich bei ihm einen noch höheren Preis vermute.

    Neben noch ein paar Anderen,ist dies im wesentlichen meine Richtung in welche ich meine Sammlung aufbauen möchte,weil ich habe wirklich viel Freude an Gemälden und für mich ist das die Beste Möglichkeit die Wohnung schön einzurichten.

    Wer kauft von euch Kunst?

    Geändert von noRkia (21.09.2013 um 18:57 Uhr)

  2. #2
    Kein Interesse. Irgendwelche hübschen Dinger von anonymen Künstlern, die man für 30€ in irgendner Galerie kriegt, würde ich eventuell mitnehmen, aber so was Richtiges im drei- oder höherstelligen Bereich? Never. Bzw. müsste es dafür nen handfesten Grund geben, und das habe ich noch nicht erlebt.

  3. #3
    Mir geht es da wohl wie La Cipolla. Schön anzusehen sind die Bilder ohne Zweifel, aber derartige Summen würde ich dafür nicht ausgeben. Zumal ich mir meine Wände sowieso kaum anschaue, da mein Blick meist auf meinem Bildschirm, meinem Block oder in einem Buch ruht.
    Dennoch zieren meine Wand Portraits von einer äußerst talentierten Freundin, die sie mir allesamt schenkte. Diese haben nicht nur den optisch schönen Faktor, sondern auch einen gewissen emotionalen Wert

  4. #4
    Für Originale von den Künstlern die mir gefallen fehlt mir wohl auf immer das Geld.

    Allerdings will ich mir schon seit dem Auszug aus meinem Elternhaus gerahmte Kunstdrucke von üblichen Verdächtigen wie de Goya, Dürer, Brügel u.a. zulegen. Da der Preis in der größe die für meine Wohnung passend wäre, gerahmt, allerdings bei deutlich über 100€ liegt, hab ich bisher davon abgesehen mir welche zuzulegen. Wenn ich jemanden finde der mir die Dinger für unter 100€ rahmt werd ich da aber sicher noch zuschlagen.

    Was ich mir aus dem Bereich Kunst aber demnächst tatsächlich zulegen werde sind 2, 3 Fortografien von Jan Saudek. Die kann man als Poster relativ kostengünstig bei dem bestellen - der Versand von Tschechien nach Deutschland ist da mit über 20€ fast schon das teuerste.

    Im Netz stoß ich auch immerwieder auf fantastische kleinere Künstler, die ihre Gemälde für bezahlbares Geld anbieten. Da wollt ich mir vor einigen Jahren auch mal eines bestellen, allerdings war das begehrte Stück bereits vergriffen und der Name des Künstlers ist mir auch inzwischen, ich hoffe, dass ich den nochmal wiederfinde - seine Bilder haben mir wirklich aus der Seele gesprochen.....

  5. #5
    Die die ich genannt hab sind doch klein ^ ^

    Wenn mans Hauptberuflich macht,die Materialkosten,die Ateliermiete,die Mehrwertsteuer,den Aufschlag durch die Gallerie und das Risiko sowie die unregelmässigkeit der Einnahmen berücksicht,wüsst ich gar nicht wie Bilder nur 500 Euro kosten sollen.

  6. #6
    Die meisten Leute, die Bilder verkaufen, machen das nicht beruflich, sondern als Hobby. Heißt, was auch immer sie kriegen, ist Gewinn, und wenns nur 5€ sind, denn die ganzen Kosten sind einfach Kosten für das Hobby, keine Investition.

  7. #7
    Ich rede doch nicht vom hauptberuflichen Bilderkauf sondern vom Bilder malen

  8. #8
    Letztens im Hamburger Bahnhof (in Berlin) gesehen:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Quinn.jpg 
Hits:	146 
Größe:	31,6 KB 
ID:	18810

    "Shit Head" von Marc Quinn

    Nach diesem Standard häufe ich Kunst geradezu an. Jeden Tag in meinem Badezimmer.

    Ich finde den Begriff "Kunst" völlig überbewertet bzw. mittlerweile sinnentleert und bleibe lieber bei schön gezeichneten Comics.

  9. #9
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Ich rede doch nicht vom hauptberuflichen Bilderkauf sondern vom Bilder malen
    Was du vorher genannt hast, mit Materialkosten, Atelier, Galerie etc.pp. trifft ja auch wirklich auf professionelle und davon lebende Künstler zu.
    Deren Bilder wirst du wohl nicht bei 500€ suchen können, schätze ich. ^^

    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    Ich finde den Begriff "Kunst" völlig überbewertet bzw. mittlerweile sinnentleert und bleibe lieber bei schön gezeichneten Comics.
    Stimme ich dir zu. Jeder hat natürlich ein anderes Bild von Kunst und so ergeben sich auch wirklich abstrakte Richtungen und Werke, von denen ich persönlich nicht viel halte.
    Unter der Kunst, die mich begeistert, fallen meist nur Bilder, die die Realität wiedergeben. Gute Portraits oder Landschaftsmalereien könnte ich mir stundenlang anschauen. Wobei ich einfach rein optisch entscheide, ob es mir gefällt oder nicht.
    Da ist es mir egal, von wem es ist, was es ist, wie es gemacht wurde etc.pp...hauptsache ich finde es schön. Der Begriff "Kunst" ist da völlig unnötig.

  10. #10
    Es haben sich in den letzten Jahren in den Gallerien zb. bei Last Rites in New York wieder zunehmend Maler etabliert,die auch wirklich Handwerklich was drauf haben.
    Es gibt immer noch die typische Arztpraxenkunst,welche ein Affe in 3 Sekunden produzieren kann.Gerade solches Zeug,wo es eben nur drum geht was verrücktes und neues zu machen,führt leider gerade bei Menschen die sowieso etwas "reduzierter" in ihrem Horizont sind,zu einem Negativbild von Kunst.Davon distanziere ich mich definitiv.Ich will einfach überwältigende Gemälde die gut gemacht sind und zwar in jeder Hinsicht.

    Einer meiner Träume ist ein Verein der genau solche Künstler damit fördert ihnen eine Austellungsplattform zu geben.Nach jeder Austellung wird 1 oder mehr Bilder angekauft und damit langsam ein Musuemchen aufgebaut.Natürlich werden ab und an auch wieder Bilder gewinnbringend verkauft,auch wenn das Ziel einfach die Präsentation und Bekanntmachung von zeitgenössichen Künstlern ist,welche die Kriterien erfüllen.
    Bei den hohen Mieten,selbst für leerstehende Büroflächen und den im Laufe der Zeit relevantwerdenden versicherungsrechtlichen Angelegenheiten,ist dies leider kaum zu realisieren ;(

  11. #11
    Ich denke auch, dass Kunst sich unterschiedlich definieren lässt. Jeder Künstler träumt davon seine Werke einmal in einer Galerie ausstellen zu dürfen. Für viele bleibt dies ein Traum. In der heutigen Zeit gibt es auch noch viele andere Wege, seine Kunst an den Mann zu bringen. Ich selbst habe Grafikdesign studiert und versuche jetzt Fuß zu fassen. Gerade bin ich hauptsächlich mit dem entwerfen von Designs für Handyhüllen beschäftigt. Ein paar konnte ich sogar schon an den Mann bringen, wie diese hier. http://www.deinphone.de/apple/iphone...-comic-monster. Ist vielleicht nicht das, was ich mir vorgestellt habe aber immerhin läuft jetzt der ein oder andere mit meinem Design auf dem Handy durch die Gegend. Doch schon ein schönes Gefühl

    Geändert von Lara_12 (30.09.2013 um 13:46 Uhr)

  12. #12

    Gast-Benutzer Gast
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Es gibt immer noch die typische Arztpraxenkunst,welche ein Affe in 3 Sekunden produzieren kann.Gerade solches Zeug,wo es eben nur drum geht was verrücktes und neues zu machen,führt leider gerade bei Menschen die sowieso etwas "reduzierter" in ihrem Horizont sind,zu einem Negativbild von Kunst.
    "Kunst" ist etwas rein subjektives und hat nichts mit einem reduzierten Hintergrund und dem damit oft implizierten geringeren Intellekt anderer Personen zu tun.

    Wie bei fast allem haben viele Menschen viele unterschiedliche Geschmäcker was dazu führt das für den einen etwas als "Kunst" gilt und der nächste darin nur Schrott sieht.

    Bei öffentlichen Gebäuden muss eine gewisse Summe (ich glaube 2% der Bausumme) für künstlerische Gestaltung ausgegeben werden. Dies führt hin und wieder auch zu komischen Dingen wo ich mir persönlich denke dass das weder Kunst ist noch das Geld sinnvoll investiert ist.

    So z.B.: Liegen hier vorm Amt drei verrostete Stahlbalken - was diese darstellen sollen kann ich beim besten Willen nicht verstehen.

    Die Mutter einer meiner Ex-Freundinnen malt in ihrer Freizeit. Einige der Bilder sehen durchaus gut aus und würden sich mit Sicherheit auch gut an meiner Wohnzimmerwand machen allerdings widerspricht mir da mein Finanzminister dreistellige Beträge für etwas auszugeben dass für mich keinen weiteren Mehrwert hat.

    Aufgrund Miete, Versicherungen, Rechnungen, Sprit, Lebensmittel habe ich auch nicht die Mittel für Kunst viel Geld auszugeben trotz geregeltem Einkommen. Daher finde ich das schon verwunderlich wie man das als Student hinbekommt.

  13. #13
    Ist halt alles eine Frage der Prioritäten. Du wärst überrascht, wie viele Studenten hier einen PC für 1200€ rumstehen haben, obwohl es nicht zwingend notwendig ist. ^^

    Zitat Zitat
    "Kunst" ist etwas rein subjektives und hat nichts mit einem reduzierten Hintergrund und dem damit oft implizierten geringeren Intellekt anderer Personen zu tun.

    Wie bei fast allem haben viele Menschen viele unterschiedliche Geschmäcker was dazu führt das für den einen etwas als "Kunst" gilt und der nächste darin nur Schrott sieht.
    Jo. Das ist bloß norkias Weltbild. ()

  14. #14
    Es klingt für die meisten scheinbar immernoch unglaublich, wie viel Geld man plötzlich hat, wenn man sich nicht jedes WE die Birne zuballert, nicht raucht, kein Auto benutzt, sich keinen PC für 1200€ inkl. deren Stromkosten in die Bude stellt und nicht ständig in Kinos etc. rumhockt...

    Scheinbar ist es auch unvorstellbar, dass sich Menschen abseits der Massen"intressen" beschäftigen können.

  15. #15
    Aber kein Grund für einen scharfen Tonfall, würde ich sagen. Lasst uns respektvoll bleiben (norkia weiß ja, dass ich es nicht ernst meine ).

  16. #16

    Gast-Benutzer Gast
    Zitat Zitat von Mono Beitrag anzeigen
    Es klingt für die meisten scheinbar immernoch unglaublich, wie viel Geld man plötzlich hat, wenn man sich nicht jedes WE die Birne zuballert, nicht raucht, kein Auto benutzt, sich keinen PC für 1200€ inkl. deren Stromkosten in die Bude stellt und nicht ständig in Kinos etc. rumhockt...

    Scheinbar ist es auch unvorstellbar, dass sich Menschen abseits der Massen"intressen" beschäftigen können.
    Das man ohne Auto eine Menge Geld einspart dürfte jedem verständlich sein. Dies ist durchaus ein Grund warum ich zurzeit daran arbeite das Auto auf dem Weg zur Arbeit durch ein mit Muskelkraft betriebenes Zweirad zu ersetzen. Aufgrund Strecke und Witterung (in der Regel stockfinster) entstehen hier aber auch erstmal wieder Kosten für entsprechende Ausrüstung. Das mit den Finanzen war auch nicht negativ gemeint, ich bin nur immer wieder erstaunt darüber wie es manche Leute schaffen für Interessen in anderen Bereichen Einschnitte (Ich meine hiermit nicht das "saufen", welches ich im übrigen selber gar nicht betreibe) hinzunehmen und dies auch diszipliniert durchführen.

    Ich finde es auch nicht unvorstellbar außerhalb vom Mainstream Interessen und Hobbys zu haben. Wenn ich mich hier so umschaue finde ich auch einige Dinge die ich abseits vom Mainstream betreibe. Ich finde es viel mehr interessant sich mit Leuten genau über sowas zu unterhalten. Wo sie in solchen Bereichen die Motivation finden, was sie dazu antreibt, was sie an Erfahrungen, Werten, Energien.... aus diesen Interessen ziehen.

    -------------------
    @La Cipolla

    No Offence, Wir (Mono und meiner einer) kennen uns lange genug außerdem sehe ich hier in keinster weiße eine "scharfe" Ansprache.

  17. #17
    Okay, dann is alles klar =)

  18. #18
    @Lara_12: Cooles Design.

    Zitat Zitat von Mono Beitrag anzeigen
    Es klingt für die meisten scheinbar immernoch unglaublich, wie viel Geld man plötzlich hat, wenn man sich nicht jedes WE die Birne zuballert, nicht raucht, kein Auto benutzt, sich keinen PC für 1200€ inkl. deren Stromkosten in die Bude stellt und nicht ständig in Kinos etc. rumhockt...

    Scheinbar ist es auch unvorstellbar, dass sich Menschen abseits der Massen"intressen" beschäftigen können.
    Da das ne allgemeine Aussage ist, die nicht direkt an Sir Barett geht, möchte ich da aber auch noch kurz meinen Senf dazu geben: Ich lebe monatlich von ca. 600 Euro. Davon gehen ca. 450 Euro für Wohnung, Internet, Essen usw. drauf, und 150 Euro für mein dekadentes Lasterleben.
    Klar könnte man da sagen, wenn ich ein paar Monate die 150 Euro einspare und abends nicht weggehe, kann ich mir ein Gemälde für über 1000 Euro leisten. Aber so selbstverständlich, wie du das gerade darstellst, finde ich das nicht, und selbst dann ist es schon noch eine große Abwägung, ob man wirklich sein über ein halbes Jahr zusammengespartes Geld für ein einziges Gemälde ausgeben möchte. Deswegen finde ich die Frage von Sir Barett durchaus berechtigt. Und ich hätte es zum Beispiel cooler gefunden wenn Norkia selbst gesagt hätte "joah ich muss als Student monatelang drauf sparen, aber das ist es mir wert", als dass eine Antwort kommt im Sinne von "ihr könnt es wohl mit eurem minderwertigen Verstand nicht begreifen, dass sich Geld addiert, wenn man es nicht ausgibt".

    Wegen dem Kunstbegriff: Für mich lässt sich der Begriff in zwei Bereiche einteilen, einmal die "historische Kunst" und einmal die "moderne Kunst". Da gehe ich rein nach Gefühl, aber für mich sind historische Kunstwerke irgendwie "echter", weil sie ein Abbild ihrer Zeit sind und eben nicht aus dem abstrakten Gedanken "ich erschaffe heute Kunst" heraus entstanden sind. Kunst als Lobpreisung der Götter, Kunst als Traditionsvermittler, Kunst als Zeitdokument. Solche Kunstwerke finde ich interessant und sehe ich mir auch sehr gerne an. (Dazu gehören Gemälde wie auch Skulpturen und Architektur usw.)

    Moderne Kunst ist geprägt von dem Versuch, Gefühle neu darzustellen und zu beschreiben, Dinge auszuprobieren und bestimmte Reaktionen hervorzulocken. Ganz verallgemeinernd gesagt. Und diese Kunst hat es bei mir sehr viel schwerer, für voll genommen zu werden. Es gibt Ausnahmen, z.B. Picasso, Monet, Dali und die anderen großen modernen Künstler sowie generelle Stilrichtungen wie Bauhaus und Kubismus, die mir sehr gut gefallen. Sowohl weil diese Werke für mich ästhetisch funktionieren als auch weil sie mir etwas vermitteln. Eine Idee, die ernst gemeint ist, ein Gefühl, das echt ist.
    Und dann gibt es die moderne Kunst, die ich "unecht" finde. Vielleicht lebt der Künstler in einer ganz anderen Welt als ich, in der das alles genauso echt und ernstgemeint ist wie ich es verlange, aber aus meiner Perspektive sieht es einfach nur faul, arrogant und beleidigend aus, wenn sich jemand hinstellt, ein schwarzes Kreuz auf eine weiße Leinwand malt und dann sagt "das ist Kunst". Oder wenn er einen Riss in die Leinwand macht. Oder wenn er große Brocken Fett auf einem Platz zusammenstellt, oder einen Kopf aus echter Scheiße oder ein Gemälde aus seinem Blut und seinem Sperma macht. (Es ist meiner Meinung nach wie das Trolling-Phänomen im Internet - der Troll gewinnt immer, weil er die Regeln ja selbst erstellt hat. Bist du angestoßen, so war es das, was der Künstler wollte. Gefällt es dir, so lacht sich der Künstler ins Fäustchen.)

    Die dritte Kategorie wäre dann die Art von "Kunst", die sich gar nicht unbedingt Kunst nennt. Comics, die sich Unterhaltung nennen, aber kunstvoll gestaltet sind. Das Cover von einem Album, das Plakat eines Festivals, das bunte Muster, das deine Mitbewohnerin in die Küche gemalt hat weil ihr langweilig war. Solange es ästhetisch ist oder auf irgendeine Art und Weise funktioniert, brauche ich keinen Preis in den vierstelligen Bereichen und ich brauche auch kein Label, das mir das als "Kunst" verkaufen will.
    Der Film "Enter The Void" ist für mich Kunst. Kann man für 20 Euro als DVD kaufen und steht in meinem Regal. Habe ich damit Kunst gekauft oder nicht?

    Auf diesen Zwiespalt wollte ich in meinem ersten Beitrag hinweisen. In Museen finden wir Kunst, die den Titel meiner Meinung nach nicht verdient hat, und in Kaufhäusern können wir Güter erwerben, die den Titel meiner Meinung nach verdient hätten. Ich finde es großartig, wenn jemand eine Liebe für Landschaftsgemälde oder Ähnliches entwickelt hat, für die er nunmal hohe Summen hinblättern muss, aber auch gewillt ist dies zu tun. Ich habe kein Problem damit - ich hätte aber ein Problem damit, wenn es aufgrund des Labels "Kunst" geschieht, welches ich mittlerweile in der Art, wie es allgemein verwendet wird, doch sehr stark ablehne.

  19. #19

  20. #20
    Zitat Zitat von Schattenläufer Beitrag anzeigen
    @Lara_12: Cooles Design.

    Und ich hätte es zum Beispiel cooler gefunden wenn Norkia selbst gesagt hätte "joah ich muss als Student monatelang drauf sparen, aber das ist es mir wert", als dass eine Antwort kommt im Sinne von "ihr könnt es wohl mit eurem minderwertigen Verstand nicht begreifen, dass sich Geld addiert, wenn man es nicht ausgibt".
    Nun gut.Ich muss nicht mehr sparen,das hab ich die letzte 5,6 Jahre gemacht,aber ja das ist es mir wert.Ich habe das Geld vorallem dadurch gespart,dass ich nicht Rauche,kein Handy besitze und jeden Tag eine Stunde (ich weis andere brauchen noch länger) pro Einweg mit Bus+Bahn zur Uni hinlege obwohl es mit dem Auto kaum 10 min wären,worauf ich aber verzichte.Das können viele junge,coole Leute nicht verstehen wie man nur ohne Auto leben kann,aber muss den Studentenbeitrag so oder so bezahlen und dann hol ich mir doch keine Kiste,die mich mit allem 200,300 im Monat kostet.Das wären über die Jahre rund 20.000 Euro.Die hab ich gespart.Kühlschrank habe ich auch keinen und Strom zahle ich 21 Euro im Monate.
    Dennoch: Wow Schattenläufer,wie kannst du so günstig leben??? Gut die Mieten hier in der Gegend,sind ja schon oft thematisiert worden.

    Mir kam im übrigen,weshalb ich auch wieder hier rein gegangen bin,die Idee Bilder als Gruppe zu kaufen und diese dann auch noch zu verleihen,bis man sie irgendwann kauft.Ich dachte da so an 5% des Gemäldewertes im Jahr als Gebühr aber ich auf auf vielen Seiten sehe geht es teilweise bis zu 30% des Wertes,mindestens aber 12% plus einmal Gebühr.Das sind ja wahnsinns Renditen.Das lohnt sich ja mehr,als die Bilder irgendwann gewinnbringend zu verkaufen,was man natürlich damit kombinieren kann.Ich vermute aber,dass mein guter Geschmack nicht so das trifft wo die entsprechenden Leute auch bereit sind Geld für auszugeben.Was meint ihr zu der Idee? Hier vor Ort gibts das noch nicht.

    Noch ein fetter Künstler.Ich vermute die Preis sind 5 stellig.Woaah. Yoshitaka Amano auf venizianischem Steampunktrip.

    http://www.youtube.com/watch?v=mYVjl6SQItA

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