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Ergebnis 841 bis 860 von 3321
  1. #841
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Aus diesen Gründen hasse ich auch ca. 95% aller Battlethemes von Motoi Sakuraba, der speziell in den letzten Jahren unglaublich eintönig, gleichförmig und generisch geworden ist. Wirkt nur noch wie das random Herumgespiele einer drittklassigen Amateur-Rock/Metalband mit ner E-Gitarre und Schlagzeug. Hauptsache laut, aufdringlich, schnell und "cool"
    Davon abgesehen, dass ich das verlinkte längst nicht so schlecht (von wegen laut, aufdringlich und schnell) finde wie etwa Dynamite oder Mighty Blow aus Star Ocean 2 (und auch manche andere nicht-Battle-Themes): Angesichts des Umstandes, dass Sakuraba in der Souls-Reihe gezeigt hat, dass er auch anders kann (nicht das alles gut wäre, aber manches davon ist durchaus hörenswert), würde ich eher davon ausgehen, dass das an der Tales-Reihe liegt, so wie es auch an Star Ocean gelegen hat. Da soll eben alles so flott und hipp wirken, passend zu dem Anime-Stil und dem KS. Man kann darüber streiten, dass es innerhalb der Serie mittlerweile generisch und eintönig geworden ist, aber in welche Richtung ein Soundtrack geht, entscheidet der Director. Und wenns immer dasselbe sein soll, dann kriegt man auch immer dasselbe. Kein Wunder, wenn es irgendwann ideenlos und ausgelutscht klingt.
    Geändert von Diomedes (28.03.2015 um 23:55 Uhr)

  2. #842
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen, dass ich das verlinkte längst nicht so schlecht (von wegen laut, aufdringlich und schnell) finde wie etwa Dynamite oder Mighty Blow aus Star Ocean 2 (und auch manche andere nicht-Battle-Themes)
    Ja, das war nur das, was ich gerade zur Hand hatte und was mir aus jüngerer Vergangenheit noch geläufig war. Es gibt noch mehr und noch schlimmere.
    Zitat Zitat
    Angesichts des Umstandes, dass Sakuraba in der Souls-Reihe gezeigt hat, dass er auch anders kann (nicht das alles gut wäre, aber manches davon ist durchaus hörenswert), würde ich eher davon ausgehen, dass das an der Tales-Reihe liegt, so wie es auch an Star Ocean gelegen hat. Da soll eben alles so flott und hipp wirken, passend zu dem Anime-Stil und dem KS. Man kann darüber streiten, dass es innerhalb der Serie mittlerweile generisch und eintönig geworden ist, aber in welche Richtung ein Soundtrack geht, entscheidet der Director. Und wenns immer dasselbe sein soll, dann kriegt man auch immer dasselbe. Kein Wunder, wenn es irgendwann ideenlos und ausgelutscht klingt.
    Klar. Dass Sakuraba auch anders kann, hat er zwischendurch immer mal wieder bewiesen, aber das meiste davon liegt für mich schon sehr lange zurück und bezieht sich so gut wie nie auf die Kampfmusik. (Ich meine, mir auch was von den Souls Soundtracks reingezogen zu haben und davon ähnlich wenig begeistert gewesen zu sein wie üblich, aber kann sein dass ich mich irre, tut jetzt nix zur Sache) ...Trotzdem glaube ich nicht, dass man nur durch den Director den Komponisten von aller Verantwortung freisprechen kann. Speziell VG-Komponisten werden da weit mehr Freiraum haben als etwa diejenigen, die Filmmusik machen, wo der Regisseur manchmal ganz bestimmte Vorstellungen hat. Sowas kommt zwar vielleicht auch mal in RPGs vor, aber bezieht sich nie auf die Gesamtheit des Soundtracks. In einem Film werden zwei Stunden musikalisch untermalt, die perfekt und exakt auf eine bestimmte Szene zugeschnitten sein müssen, in einem RPG sollte es für 40 Stunden reichen und viele sehr unterschiedliche Themen für alle möglichen denkbaren Situationen bieten. Da hat ein Komponist selbst bei diversen Vorgaben noch genug Spielraum, um seinen eigenen Stil unterzubringen. Wenn Sakuraba zu Hideo Baba geht und sagt "Hey, ich habe hier diese ausgefallenen Ideen, mal was anderes", dann denke ich nicht, dass das pauschal abgelehnt werden würde. Nur um so etwas tun zu können, muss man natürlich erstmal das dafür nötige Talent haben. Ich meine insofern schon, dass Sakuraba da ein Stück weit einen Arbeitsmodus gefunden hat bzw. in einen Standard-Trott verfallen ist, aber sich in künstlerischer Hinsicht kaum noch selbst herausfordert, obwohl er das (wenigstens zum Teil) könnte. Die Komponisten haben alle ihre Vorlieben, und das ist ja auch völlig okay, aber an so Leuten wie Uematsu habe ich immer sehr geschätzt, dass sie mit neuen Instrumenten oder sogar ganz anderen Genres experimentieren. Bei Sakuraba weiß ich immer sofort, was mich erwartet, es endet in Einheitsbrei. Darüber hinaus ging es mir ja nicht nur um den generellen Stil, sondern auch die weiter oben angesprochenen Merkmale im Detail. Ich hätte nichts gegen schnell, rockig und cool, wenn es wenigstens etwas melodiöser, strukturierter und abwechslungsreicher wäre. Was ich an Sakuraba nicht mag, das ist in praktisch allen Spielen, an deren Soundtracks er beteiligt war, für mich wiederzuerkennen, mal mehr, mal weniger deutlich. Vielleicht haben die anderen Künstler klassischer geprägte Ansätze, keine Ahnung. Aber wenn man Shimomura, Hamauzu oder Uematsu nur ein Klavier in die Hand drückt und in einem Raum einsperrt, dann kommt da nach ein paar Stunden schon was brauchbares, eingängiges raus (sogar wenn man es nur auf Battlethemes bezieht). Nimmt man Sakuraba seine E-Gitarre und Schlagzeug weg, bleibt nicht mehr viel übrig ^^

  3. #843
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Lustig, dass du das mit dem "melodisch" erwähnst und dann mehrere Beispiele aus Valkyrie Profile anführst. Denn mir sind Melodien auch immer sehr wichtig und ich behaupte, dass Sakuraba genau das kaum bietet (was gepaart mit fehlender Abwechslung /zu schnellen Wiederholungen fatal ist). Auch die von dir geposteten Lieder von ihm habe ich nie sonderlich gemocht, obgleich sie besser sind als seine Beiträge zur Tales-Reihe. Sie führen zu nichts. Ich kann das nur schlecht erklären. Es ist fast so, als käme das nie zu einem Schluss oder "Pay-Off", wo zuvor angestaute Spannung in einigen coolen Riffs entladen wird (vergleiche dazu unter anderem dieses grandiose Musterbeispiel). Ich denke mir bei ihm andauernd "Jetzt wäre es schön, wenn es nach dieser Stelle in jene Richtung geht" und dann dudelt er stattdessen völlig anders herum oder macht genau das Gegenteil. Fast so, als würde ein Part von 5 Sekunden selten zu den darauffolgenden 5 Sekunden passen, es fühlt sich nicht wie eine fortlaufende, natürliche Entwicklung an, eben nicht wie eine Melodie. Mehr wie eine willkürliche Aneinanderreihung. Diverse meiner Lieblingskampfmusiken von anderen Komponisten kann man super mitsummen, die bleiben oft auch ohne Spiel im Kopf. Das kann ich von Sakuraba nicht behaupten, der mir was das angeht viel zu ungezielt-beliebig vorkommt und von dem ich nach ein paar Minuten wieder alles vergessen habe. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, was ich meine.

    In diesem Fall hab ich die Ironie ausnahmsweise aber schon verstanden :P Wollte trotzdem etwas semi-ernster gemeinten Senf dazu geben, hehe.

    Dito. Deshalb mag ich auch viele der (insbesondere älteren) Stücke von Uematsu, die zwischen den härteren Rock-Klängen oft auch solche "Ruhe-Passagen" oder zumindest thematische Wechsel hatte. Bei Force your Way aus Final Fantasy VIII liebe ich diesen Abschnitt bei 1:06, der bis 1:40 nochmal in einer anderen Tonart wiederholt wird und generell ein bisschen tragisch-episch klingt. Und überhaupt ist es viel Wert, wenn die Komponisten auch mal unterschiedliche Stile ausprobieren.

    Aus diesen Gründen hasse ich auch ca. 95% aller Battlethemes von Motoi Sakuraba, der speziell in den letzten Jahren unglaublich eintönig, gleichförmig und generisch geworden ist. Wirkt nur noch wie das random Herumgespiele einer drittklassigen Amateur-Rock/Metalband mit ner E-Gitarre und Schlagzeug. Hauptsache laut, aufdringlich, schnell und "cool" (wie etwa dieser Tiefpunkt hier). Da stellt sowas wie Fighting of the Spirit eher die seltene, positive Ausnahme dar.
    Valkrie Profile hat durchaus einige melodische Stücke; allerdings gebe ich dir recht: Sakuraba hat so seine Probleme; seine Stücke so abzuschließen, dass man sie loopen kann

    Allerdings kann auch er anders; hier ein Beispiel aus Trusty Bell, in dem er den triumphalen Part mit dem emotionalen verbindet:

    Das Lied ist überhaupt extrem emotional gehalten.

  4. #844
    http://www.4players.de/4players.php/...nergruppe.html

    Ich muss sagen inzwischen komme ich mit der Entscheidung eine reine, jugendliche Männergruppe zu wählen gut klar.
    Wer die Demo gespielt hat, weiß auch dass diese sich nicht unbedingt Boygroup-mäßig oder Pseudeocool verhalten, eben nicht unbedingt Archetypen vertreten, die eher einer Karrikatur gleichen.

    Ich glaube gerade männliche Intimität ist ein Thema was in der Medienwelt gar nicht so ausführlich behandelt wurde, geschweige denn in Videospielen.
    Gerade in unserer heutigen Gesellschaft habe ich das Gefühl dass dort ein bisschen die Sentimentalität fehlt. Wenn man z.B vor hat mit seinen rein männlichen Freunden zu Campen, so habe ich zumindest das Gefühl dass andere Jungs einen mit argwönischen Augen betrachten und man sich gerade untereinander ein bisschen schämt, "weil einem das so furchtbar schwul vorkommt".
    Ich weiß noch wo ein Freund erzählt hat, wie er, während der Pufferzeit von 2 Stunden im Schulstundenplan, mit einem Klassenkameraden gemeinsam Minigolf spielen war. Da meinte er: "Bestimmt haben uns die anderen für die letzten "fragiles" gehalten, ich meine, 2 heterosexuelle Kerle die im Hochsommer zusammen Minigolf spielen."
    Bzw waren wir auch eine rein männliche Klasse während unserer schulischen Ausbildung am Berufskolleg.
    Da wurde mehr als einmal von unterschiedlichen Leuten gerufen "Wir brauchen mal dringend Weiber in unserer Klasse", "Boah die anderen Mädchen denken hier geht bestimmt voll die Sausage-Party ab"

    Auch wenn das irgendwo alles aus Spaß heraus gesagt wurde, denke ich dass da auch etwas mitschwingt, womit man sich viele am liebsten selbst identifizieren würde. Es gilt halt als ein Muss, als spät jugendlicher Kerl zusammen mit Mädchen abzuhängen. Wenn man sich heutige spätjugendliche und junge Erwachsenengruppen auf Plakaten ansieht, sieht man immer dass diese zu 1:2 oder 2:3 aus Kerlen und Frauen bestehen, es ist eben gerade das Idealbild unserer Gesellschaft.
    Gerade ein Single, der ständig nur mit anderen Jungs zusammen rumhängt, bekommt manchmal unterschwellig Signale geliefert, die er ebenso selbst ausstößt, nämlich Selbstscham. Wenn man nun wie angesprochen Campen mit seinen 3-4 Freunden geht, reicht es schon wenn auch nur einer zweifelnde Signale ausstößt, dass sich dieser Komplex letztlich auch auch auf die gesamte Gruppe auswirkt.
    Gerade auch in der Pubertät spielt Geltungssucht oft eine übergreifende Rolle, nicht dem Idealbild zu entsprechen, kommt bei einigen damit gleich, sich wie ein Loser zu fühlen.
    Doch ich behaupte mal, dass es auch noch weit darüber hinaus, bei den Meisten eine sehr große Rolle spielt.

    Ich habe zumindest selbst schon viele Erfahrungen damit gemacht.
    Geändert von Klunky (30.03.2015 um 01:40 Uhr)

  5. #845
    Interessanter Kommentar, aber meinst du das Ideal gilt auch in Japan? Nur mal aus interesse.

    Ich hoffe das SE die Chance nutzt und die von dir angesprochenen besonderen Situationen, die in intimer Männerrunde entstehen, auch ins Spiel einbaut.
    Kindergärtnerin: "Und neben der Marienkäfergruppe gibt es auch noch die Elefantengruppe."
    Ich:"Sind da die dicken Kinder drin?"

  6. #846
    @Klunky: Interessanter Punkt. Tatsächlich wurde das noch nicht so oft thematisiert, gerade auch in Rollenspielen. Ich komme selbst "in real life" nicht so super mit Kerlen klar, weil mir das häufig anzutreffende Gehabe in Gruppen des sozialen Umfeldes und oft auch bei Einzelpersonen so auf den Keks geht. Würde mich als Verpeiler, Träumer oder Ästhet bezeichnen, und das passt selten zu den allseits propagierten Männlichkeitskonstrukten inklusive Coolness. Habe generell sehr viel mehr mit Mädels bzw. Frauen zu tun irgendwie, in deren Umfeld ich mich wohler fühle, unter anderem weil tendenziell nicht so dominant (oder wenigstens auf eine andere Art und Weise) und die mir unterm Strich etwas aufmerksamer und höflicher/zurückhaltender erscheinen - Eigenschaften, auf die ich Wert lege. Das war aber nicht immer so, und vielleicht wurde ich im Laufe meines bisherigen Lebens einfach nur zu oft zu tief von Typen enttäuscht, die ich mal als enge Freunde verstand aber mit denen ich schon seit zig Jahren nichts mehr zu tun habe.
    Vielleicht schafft es FFXV ja, mich daran zu erinnern, dass es so etwas wie Männerfreundschaft gibt - etwas, das ich mal persönlich kannte, aber längst vergessen habe. Chancen für gutes Storytelling bietet das auf dieser Schiene gewiss. Andererseits hätte ich trotzdem eine gemischte Gruppe bevorzugt, weil mir nun dieses "weibliche Element" fehlen wird. Ich würd ja theoretisch auch sagen, dass ich im Spiel lieber eine reine Gruppe von Mädels als eine reine Gruppe von Kerlen hätte, aber nach der Fanservice- und Kitsch-Orgie plus Character-Derailment, die Square aus FFX-2 gemacht hat, bin ich da lieber vorsichtig. So oder so ist einiges von dem, was wir im neueren Material von XV gesehen haben, ein positiver Hinweis darauf, dass diesmal mit etwas mehr Feingefühl und Realismus gearbeitet wird... was nach den allerersten Trailern zu Versus mit godlike dark&gritty Noctis definitiv noch nicht zu erwarten gewesen war. Gerade der Aspekt des Campens gefällt mir ausgesprochen gut, und ich hoffe, dass das bis zum fertigen Spiel noch etwas weiter durch triggerbare Gespräche ausgebaut werden wird, die aufs aktuelle Spielgeschehen ebenso eingehn wie auf persönlichen random stuff und Gefühle.
    Zitat Zitat von Shieru-sensei Beitrag anzeigen
    Allerdings kann auch er anders; hier ein Beispiel aus Trusty Bell, in dem er den triumphalen Part mit dem emotionalen verbindet:
    https://www.youtube.com/watch?v=TM3BIOvEJSw
    Das Lied ist überhaupt extrem emotional gehalten.
    Hmm, komisch. Das Stück finde ich tatsächlich ziemlich gut, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass ich den Soundtrack von Eternal Sonata beim Durchspielen damals insgesamt für die Tonne fand, insbesondere auch was diverse Kampfmusiken anging ^^ Muss wohl eine weitere dieser glorreichen Ausnahmen sein

  7. #847
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    Interessanter Kommentar, aber meinst du das Ideal gilt auch in Japan? Nur mal aus interesse.

    Ich hoffe das SE die Chance nutzt und die von dir angesprochenen besonderen Situationen, die in intimer Männerrunde entstehen, auch ins Spiel einbaut.
    Hmm, sagen wir mal mich wundert es nicht dass eine solche Idee gerade aus Japan kommt.
    Ich kann dort auch nur Vermutungen anstellen darauf was ich gehört habe, weil ich noch nie in Japan war.
    Ich denke es ist wohl klar dass in Japan andere Gesellschaftswerte und Ideale vorherrschen als bei uns. Nicht schon allein wegen den völligen unterschiedlichen, männlichen Schönheitsidealen. Auch die Gesellschaft, ist ja sexuell etwas prüder eingestellt, mal abgesehen davon dass das Leben sich dort noch viel mehr nach der Arbeit richtet. Dazu noch die ganzen Familientraditionen.
    Gerade viele japanische Animes gehen viel mehr auf die Brüderliche Seite ein, als ich es von westlichen Produktionen kenne. Dafür tun sie sich dann häufig schwerer damit intime Beziehungen zwischen Mann und Frau realistisch darzustellen.

  8. #848
    Also ich weiß nicht, ich kann nach wie vor nichts positives an dieser Entscheidung sehen. Dieses neue Statement klingt für mich eher als Ausrede, bzw. Eingeständnis "Wir können eh keine guten weiblichen Charaktere schreiben, am besten wir lassen das gleich komplett. Die Zielgruppe will mit Mädchen eh nix zu tun haben...außerdem haben die Mädels doch heiße Kerle zum Gucken!" (überspitzt ausgedrückt!)
    Sich nur durch das komplette Weglassen weiblicher Partymitglieder auf das Zusammenspiel der Typen in der Gruppe konzentrieren zu können halte ich für ziemlich engstirnig.
    Gute RPGs kriegen beides hin, eine Dynamik zwischen den männlichen und eine Dynamik zwischen den weiblichen Mitgliedern der Gruppe und dann natürlich die Gruppendynamik allgemein, sowie vielleicht Romanzen zwischen einzelnen Charakteren. Und davon fällt jetzt sehr viel weg wenn der weibliche Teil nur zu NPCs verkommt und der Gewinn dafür erscheint mir recht zweifelhaft.

    Gut, das lässt sich natürlich erst so richtig im fertigen Spiel beurteilen und gewissermaßen will ich ihnen anrechnen, dass es ein gewagter Schritt ist die Party rein männlich zu halten. Ich hoffe mal nicht, das es ein Schritt in eine komplett falsche Richtung wird...

  9. #849
    Zitat Zitat von Surface Dweller Beitrag anzeigen
    Eine Beschwerde darüber, dass es keine einzige spielbare Frau gibt, wird sicher aus irgendeinem Lager daherkommen.
    Naja, das wird dann aber kaum ernstzunehmen sein. Effektiv gibt es in FFXV nur noch einen einzigen spielbaren Charakter (plus Anhängsel). Sich darüber zu beschweren wäre genauso, als würde man sich über jedes einzelne Videospiel mit männlicher Hauptfigur beschweren (was sicher auch manche Leute tun, aber das ist dann eher allgemein gemeint, in dem Sinne dass es unterm Strich zu wenig weibliche Protagonisten gibt, und greift demnach kein bestimmtes Spiel an).
    Zitat Zitat von Rush Beitrag anzeigen
    Gute RPGs kriegen beides hin, eine Dynamik zwischen den männlichen und eine Dynamik zwischen den weiblichen Mitgliedern der Gruppe und dann natürlich die Gruppendynamik allgemein, sowie vielleicht Romanzen zwischen einzelnen Charakteren. Und davon fällt jetzt sehr viel weg wenn der weibliche Teil nur zu NPCs verkommt und der Gewinn dafür erscheint mir recht zweifelhaft.
    Ja, denke ich auch. Das kann den Geschichten so viel mehr geben, und sei es nur die Gedanken und Emotionen, die der Spieler auf die Gruppe projiziert (zum Beispiel macht die bloße Idee, dass einige Charaktere zusammenkommen könnten, einen gewissen Reiz aus, selbst wenn sie nur im Raum steht und niemals explizit drauf eingegangen wird). Ich glaube ebenfalls, dass sie es sich damit ein bisschen zu einfach gemacht haben. Andererseits bin ich gewillt, Square Enix diesen Versuch mit ihrem "Bromance-Roadmovie" zuzugestehen und gehe schon davon aus, dass da manche Szenen ohne Anwesenheit von weiblichen Figuren eventuell etwas natürlicher rüberkommen können.


    Btw., hat jetzt zwar nicht direkt was mit FFXV zu tun, aber da ich derzeit Gravity Falls schaue: Ein Zwillingspaar beiderlei Geschlechts würde sich imho ausgesprochen gut als Protagonisten-Duo in einem Final Fantasy machen! Damit hätte man direkt beide Prinzipien zu gleichen Teilen abgedeckt, ohne dass es auf die obligatorische Liebesbeziehung hinausläuft. Auch gab es diese Konstellation in der Reihe noch nie. Eigentlich schade, dass sie so etwas offensichtliches noch nicht ausprobiert haben, bevor sie nun mit XV solche radikalen Schnitte durchführen.

  10. #850
    Wenn sie ihr Shakespeare-Motiv beibehalten (was ich sehr, sehr hoffe) ist eh noch eine mögliche Romanze drin.
    Und wie schon geschrieben: Da man eh nur Noctis spielt, ist der Übergang fließend, wer jetzt NPC ist. Ich setze da viel auf Luna/Stella und die anderen weiblichen Charaktere, deren Bilder damals im Trailer zus ehen waren.

    Aber Zwillingsprotagonisten wären echt mal interessant, oder generell Geschwister, Partner, sonstwas. Bislang hatten zwar Chars gerne mal Familie, die ist meist aber vorher gestorben.
    Geändert von BDraw (31.03.2015 um 11:30 Uhr)

  11. #851
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    Und wie schon geschrieben: Da man eh nur Noctis spielt, ist der Übergang fließend, wer jetzt NPC ist. Ich setze da viel auf Luna/Stella und die anderen weiblichen Charaktere, deren Bilder damals im Trailer zus ehen waren.
    Naja so einfach kann man das imo nicht sagen. Es macht schon einen Unterschied, ob die anderen Charaktere dann nur als NPCs in Cutscenes oder vielleicht mal als Gäste in der Party auftauchen oder ob sie einen das ganze Spiel permanent als Partymitglieder begleiten wie die 3 anderen Typen.

  12. #852
    Zitat Zitat von Gamefront
    Square Enix: "Wir haben Interesse an erwachsenen Final Fantasy-Spielen"

    31.03.15 - Hajime Tabata, der Director von Final Fantasy XV (PS4, Xbox One) und Final Fantasy Type-0 HD (PS4, Xbox One) bei Square Enix, hat zusammen mit seinem Team Interesse daran, erwachsenere Final Fantasy-Spiele zu entwickeln. Das sagte Tabata gegenüber der aktuellen Games Master. Bereits in Final Fantasy Type-0 HD war der erzählerische Ansatz erwachsener als in früheren Episoden der RPG-Serie.
    "Das ist eine mögliche Richtung, in die sich Final Fantasy in Zukunft bewegen könnte", meint Tabata hierzu. "Es ist auf jeden Fall die Richtung, die ich mir zusammen mit meinem Team für unsere Spiele wünsche. Wir haben sehr großes Interesse daran, Final Fantasy-Spiele zu machen, die viel erwachsener und glaubwürdiger in Bezug auf ihre Geschichten sind. Das könnte - oder könnte auch nicht - Auswirkungen auf die anderen Final Fantasy-Teams bei Square Enix haben; doch es ist nicht so, dass alle Spiele der Serie meine bzw. unsere Vorstellungen übernehmen müssen."
    Ja, well... ist ja schön, vor allem wenn dadurch solche düster-ernsten Szenen wie im Intro von Type-0 drin sind, aber ich für meinen Teil würd mir lieber endlich mal wieder etwas verspielteres, quirligeres wünschen. Relativ ernst waren eigentlich alle Final Fantasies nach IX, angefangen schon bei der Aufmachung und dem Charakterdesign.

    Ich sehe es als großes Problem und schlechtes Zeichen, dass Tabata hier überhaupt so eine seltsame Trennung vornimmt, als gäbe es nur ein Entweder-oder. Das muss doch gar nicht sein. Wenn ich mir Final Fantasy VI anschaue, dann hatte das sehr phantasievolle Figuren und erzählerische Elemente von geradezu träumerischer Qualität. Einige richtig ulkige Figuren und haufenweise amüsante Überzeichnungen waren dabei. Dennoch würde ich es nach wie vor als den mit weitem Abstand düstersten Teil der Reihe bezeichnen, auch tausendmal finsterer als das, was wir bis jetzt von FFXV gesehen haben (denn dunkle Klamotten schaffen noch lange keine beklemmende Atmosphäre).
    Gerade von solchen Kontrasten lebt die Serie imho! Wenn man eine märchenhaftere Herangehensweise hat, kann man mittels Allegorien Parallelen zu Themen ziehen, die bei einem "möglichst realistischen, erwachsenen Final Fantasy" niemals genauso eindrücklich herüberkommen würden. Auch können diverse Plotpunkte umso mehr schockieren, da man sie zum Beispiel durch vermeintlich niedliche Designaspekte gar nicht so erwartet hat. FFIX etwa war voll davon. Grundsätzlich hätte ich aber gerne mal wieder eine Spielwelt, die von einer Grundstimmung der Hoffnungslosigkeit lebt, wo schon in der ganzen Welt einiges im Argen liegt und sich das in den Charakteren und NPCs widerspiegelt, die ständig versuchen müssen, sich damit zu arrangieren. Das ist ihnen meiner Meinung nach bis jetzt nur in VI und VII so richtig gelungen. In XIII funktionierte es nicht, weil sich das lediglich auf die eigene Party bezog. Und dieser Wunsch ließe sich soweit ich das beurteilen kann sogar um einiges besser mit einem augenscheinlich weniger erwachsenen Spiel umsetzen!

    Also nochmal: Ein guter Entwickler sollte in der Beziehung keine so abgrenzenden Aussagen machen, sondern lieber Potential und Wechselwirkung erkennen. Ein Final Fantasy VI kommt mir in mancherlei Hinsicht "erwachsener" vor als XV, wenn auch weniger realistisch. Ist ja schön, wenn Tabata glaubt, seinen Stil gefunden zu haben, doch man vergleiche das nur mal mit den vielen krass unterschiedlichen Stilen, die die Reihe während der Schirmherrschaft von Sakaguchi durchlebt hat. Ich kann dann nur hoffen, dass wenigstens die anderen Teams stark abweichende Vorlieben haben, denn Final Fantasy sollte sich nicht nur in eine einzige Richtung entwickeln. Es war immer die Stärke der Serie, sich selbst jedes Mal wieder neu zu erfinden. Beim Gameplay sind sie komplett Apeshit gegangen und krempeln alles permanent fleißig um (für meinen Geschmack schon viel zu viel, aber okay), in anderen wichtigen Bereichen wie etwa Ästhetik und Charakterdesign jedoch kann man schon seit vielen Jahren eine üble Stagnation und Ideenlosigkeit bzw. Mangel an Kreativität und Originalität konstatieren.

  13. #853
    Zitat Zitat von Surface Dweller
    Nicht missverstehen, Videospiele sind Kunst und wie bei allen künstlerischen Erzeugnissen, ist meist eine Sichtweise und Aussage (auch politisch) dabei, gerade wenn viele Charaktere vorkommen, die interagieren aber es sollte nicht so sein, dass man aus der Motivation heraus, die Gesellschaft zu verändern/verbessern, das passende Spiel dazu schneidert und den künstlerischen Anspruch dadurch automatisch schmal hält.
    Lies dir mal die üblichen Interpretationen zu MGS2 durch. ^^

    Es gibt eben Leute, die der Überzeugung sind, dass alles irgendeine Bedeutung hat. Dadurch wird aus jeder Darstellung von Irgendwas ein Stück "Kunst" mit einer "Aussage", und so kommt es zu kernlosen, verbohrten Debatten, z.B. über angeblichen Sexismus in Videospielen. Als ob der Feminismus sonst keine Sorgen mehr hätte...
    Und wenn solche Leute auf der anderen Seite des Tisches sitzen, also Produzenten sind, die "Künstler" sein wollen, dann nehmen sie sich vor, dass auch alles irgendeine Bedeutung haben sollte. Heraus kommt dann so ein Satz von Tabata.
    Im Endeffekt hat das weniger mit Kunst und Gesellschaftskritik zu tun als mit eingebildeten Intellektuellen, die besser unter sich bleiben.

    Zitat Zitat von Enkidu
    Ein Zwillingspaar beiderlei Geschlechts würde sich imho ausgesprochen gut als Protagonisten-Duo in einem Final Fantasy machen! Damit hätte man direkt beide Prinzipien zu gleichen Teilen abgedeckt, ohne dass es auf die obligatorische Liebesbeziehung hinausläuft. Auch gab es diese Konstellation in der Reihe noch nie.
    Der Hauptcharakter könnte auch ein geschlechtsloser Roboter sein. Oder der Hauptcharaker wird mit Geschlecht selbst erstellt. Gabs alles noch nie!
    Aber ernsthaft, Final Fantasy hat andere Probleme zu bewältigen. Der Final Boss war auch noch nie ein Kaninchen, und auf ungefähr der Stufe der Bedeutungslosigkeit steht das Thema um das Geschlecht des Protagonisten.

    Zitat Zitat von gamefront
    Square Enix: "Wir haben Interesse an erwachsenen Final Fantasy-Spielen"
    Das wäre eine interessante Schlagzeile, wenn sie denn stimmen würde. Aber die eigentliche Schlagzeile lautet: -Tabata: "Wir haben Interesse an erwachsenen Final Fantasy Spielen"-. An der Serie oder dem Unternehmen hat sich gar nichts geändert, also braucht man nicht viel darauf zu geben.
    Davon abgesehen ist das auch ein ziemlich irreführendes Wort. Wenn Type-0 die Vorlage ist, bedeutet "erwachsen" nur, dass es brutaler, düsterer und "realistischer" sein soll. Das ist erstmal bestenfalls so "erwachsen" wie Game of Thrones ohne Sex. Und wenn der Altersdurchschnitt der Main Party weiterhin zwischen 16 und 18 liegt, finde ich diese Aussage eh nicht nicht besonders glaubhaft.

    Zitat Zitat von Enkidu
    Ich kann dann nur hoffen, dass wenigstens die anderen Teams stark abweichende Vorlieben haben, denn Final Fantasy sollte sich nicht nur in eine einzige Richtung entwickeln. Es war immer die Stärke der Serie, sich selbst jedes Mal wieder neu zu erfinden.
    So, wie sich die Serie jedes Mal neu erfindet, kann man schon lange nicht mehr von "Entwicklung" sprechen. Außer in den Punkten, wo man sich dringend neu erfinden sollte. Da bleibt SE aber lieber stehen.
    Geändert von Diomedes (31.03.2015 um 15:45 Uhr)

  14. #854
    Zitat Zitat
    “There’s a chance that we may have female characters participate as guests in the party,” said Tabata. “Since [the party] is made up of only men, you might even get to see their behavior change when there’s a lady around.”
    http://www.siliconera.com/2015/03/31...FjQLcuJMiLG.99

    Zum Thema "erwachsen": Problematisch ist schon die Definition des Wortes, und der Gebrauch im Internet noch mehr. Ich finde beispielsweise, dass Final Fantasy VI und IX zu den erwachsensten Titeln der Serie gehören, weil sie einerseits ernste Themen ernsthaft behandeln und dabei sehr aufrichtig wirken, d.h. ohne den Coolness-Appeal auskommen, wobei ich den eigentlich erst ab Final Fantasy XIII etwas problematisch finde.

    Erwachsen heißt für mich nicht notwenigerweise realistisch. Was Tabata meint, verstehe ich, denn Final Fantasy Type-0 hat die Grausamkeit eines Krieges sicherlich realistischer, unmittelbarer und unbeschönigter dargestellt als die anderen Teile der Serie. Andererseits spielt man mit einer Gruppe von Jugendlichen in Schuluniformen, was ich wiederum nicht sonderlich "erwachsen" finde, sondern eher zielgruppenbedingt unrealistisch.

    Ich wüsste auch nicht, wann ich das letzte Mal ein JRPG gespielt habe, das ich "erwachsen" nennen würde. Klar gibt es welche, die dunkler sind oder dunklere Themen behandeln, aber die meisten würde ich dennoch nicht als erwachsen bezeichnen. Catherine würde ich beispielsweise als erwachsen bezeichnen, aber das ist kein RPG.

    Was ich schön fänd, wäre, wenn Nomura für den nächsten Titel mal nicht die Charaktere gestalten würde. Ich habe nichts gegen seine Designs und mag sie prinzipiell sogar, aber bei ihm schwingt meist eine gewisse Anime-Coolness mit, die ich auf Dauer nicht gerade erfrischend finde.


  15. #855
    Dito @ Narcissu.
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Der Hauptcharakter könnte auch ein geschlechtsloser Roboter sein. Oder der Hauptcharaker wird mit Geschlecht selbst erstellt. Gabs alles noch nie!
    Aber ernsthaft, Final Fantasy hat andere Probleme zu bewältigen. Der Final Boss war auch noch nie ein Kaninchen, und auf ungefähr der Stufe der Bedeutungslosigkeit steht das Thema um das Geschlecht des Protagonisten.
    Find ich ganz und gar nicht. Die Gruppenkonstellation und die damit einhergehende Dynamik kann sehr viel Einfluss auf das Spielgefühl haben. Du klingst so, als wäre ironisch gemeint alles legitim, bloß weil es in der Serie noch nie vorkam, oder als würde mein vorangegangener Gedanke in diese Richtung deuten. Mitnichten! Man kann sich allen möglichen Mist ausmalen, und vieles davon gab es zu Recht noch nie in einem Final Fantasy. Aber in meinem Vorschlag sehe ich eine Menge Potential für eine neue erzählerische Herangehensweise, das bei anderen Möglichkeiten, wie etwa den beiden nicht ganz ernst gemeinten von dir (das Selbst-Erstellen gabs btw. in FFXI und XIV, dem geschlechtslosen Roboter näherten wir uns in IX), nunmal nicht gegeben ist. Daher scheint mir das durchaus halbwegs naheliegend, zumal wir in der Peripherie schon Figuren wie Palom und Porom hatten. Wäre denkbar, dass sie davor zurückschrecken, weil sie sich so etwas in vollem Umfang und letzter Konsequenz nicht zutrauen.

    Final Fantasy mag diverse Probleme haben. Die uniforme und minimierte Party aus XV betrachte ich als eines davon. Ein Verweis wie der meine wäre ein Lösungsansatz, wenn schon nicht für XV, dann wenigstens in zukünftigen Spielen, um für mehr Abwechslung und Verve zu sorgen.

  16. #856
    Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich's schon cool fände, wenn die 4 PCs dafür extrem gut ausgearbeitet sind und die Interaktion zwischen den Charakteren Höhen und Tiefen aufweißt, in die sich noch kein Final Fantasy zuvor getraut hat.

  17. #857
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    http://www.siliconera.com/2015/03/31...FjQLcuJMiLG.99

    Zum Thema "erwachsen": Problematisch ist schon die Definition des Wortes, und der Gebrauch im Internet noch mehr. Ich finde beispielsweise, dass Final Fantasy VI und IX zu den erwachsensten Titeln der Serie gehören, weil sie einerseits ernste Themen ernsthaft behandeln und dabei sehr aufrichtig wirken, d.h. ohne den Coolness-Appeal auskommen, wobei ich den eigentlich erst ab Final Fantasy XIII etwas problematisch finde.

    Erwachsen heißt für mich nicht notwenigerweise realistisch. Was Tabata meint, verstehe ich, denn Final Fantasy Type-0 hat die Grausamkeit eines Krieges sicherlich realistischer, unmittelbarer und unbeschönigter dargestellt als die anderen Teile der Serie. Andererseits spielt man mit einer Gruppe von Jugendlichen in Schuluniformen, was ich wiederum nicht sonderlich "erwachsen" finde, sondern eher zielgruppenbedingt unrealistisch.

    Ich wüsste auch nicht, wann ich das letzte Mal ein JRPG gespielt habe, das ich "erwachsen" nennen würde. Klar gibt es welche, die dunkler sind oder dunklere Themen behandeln, aber die meisten würde ich dennoch nicht als erwachsen bezeichnen. Catherine würde ich beispielsweise als erwachsen bezeichnen, aber das ist kein RPG.
    Ich finde Lost Odyssey kann man teilweise als erwachsenes RPG bezeichnen. Zwar nicht zu 100 Prozent, aber teilweise geht das imo schon in diese Richtung. Was aber nicht zuletzt an den Tagebucheinträgen liegt, womit wir auch schon wieder ein wenig bei der Erzählweise wären.

    Die Idee vom Roboter ohne Geschlecht gefällt mir auch ziemlich gut und wäre mal in der Tat was anderes für die Reihe (Saga hat es ja so schön vorgemacht), andernfalls wollen sich die Spieler irgendwie ja auch mit den Spielfiguren, genauer gesagt den Protagonisten identifizieren und bei einem Roboter wird das ein wenig schwierig. ^^
    Der Gedanke kommt ja auch nicht von irgendwo her, anno 1997 hat Square mit Cloud einen Charakter geschaffen, mit dem sich Leute auch nach 18 Jahren immer noch identifizieren können... und auch wollen. Und dabei spielt das Aussehen der Helden ja auch keine untergeordnete Rolle. Bei Squall ist das teilweise sogar noch extremer. Oder hat wer noch nie einen "Welcher FF Charakter bist du?" Thread gesehen? Daran lässt sich das gut erkennen und irgendwo ist es auch ganz normal sich mit dem Helden zu vergleichen, vor allem wenn er ein wenig so aussieht wie man selber. Ich zum Beispiel kann mich recht gut mit Zidane identifizieren, aber da Zidane storytechnisch nun mal kein wirklicher Mensch ist, findet das Ganze nur auf charakterliche Ebene statt. Wenn man die Figur aber menschlich formt und ihnen ein cooles Aussehen gibt, dann kann man sich auch vom Aussehen her ein wenig besser mit Ihnen vergleichen, von daher verstehe ich schon was Square mit der männlichen Charakterriege erreichen will: eine Identifikation seitens der Spieler. Optisch als auch charakterlich. Und da "cool" immer gut ist, wird diese Eigenschaft auch genommen um Charaktere zu erschaffen.

  18. #858
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Die Gruppenkonstellation und die damit einhergehende Dynamik kann sehr viel Einfluss auf das Spielgefühl haben.
    Die Gruppenkonstellation vielleicht, aber die steht und fällt doch nicht damit, ob der Hauptcharakter nun männlich oder weiblich oder beides (Seraph in DDS2 z.B.) ist. Überhaupt kann man die Charaktertypen nicht genug überschätzen, wenn es am Ende auf das Writing ankommt, ob daraus irgendetwas interessantes wird oder nicht. Klar, was du skizzierst klingt wenigstens mal nach etwas anderem als der übliche "jugendlich, männlich, single, will die Welt retten"- Hauptcharakter. So würde es mich auch nicht stören. Aber du willst, so scheint es mir zumindest, darauf hinaus, dass man irgendwie sicherstellen muss, dass der Hauptcharakter (oder zumindest die Main Party) für alle Spieler identifizierbar sein muss und ein gewisses Spektrum an Qualitäten aufweisen soll. Dieser Eindruck drängt sich mir auf, wenn du einen solchen Gedanken im Anschluss an eine halb angestoßene Gender-Debatte äußerst. Und so wichtig würde ich dieses Story-Minidetail nicht einschätzen, dass man dafür neue Ansätze finden muss, wenn man es an der Umsetzung von Ideen in den letzten Jahren viel mehr auszusetzen gab und gibt als an den Ideen selbst.

    Zitat Zitat
    Du klingst so, als wäre ironisch gemeint alles legitim, bloß weil es in der Serie noch nie vorkam, oder als würde mein vorangegangener Gedanke in diese Richtung deuten
    Sorry, aber den Grund "Das gab es so auch noch nie" hast du ins Spiel gebracht. Potential mag deine Idee ja durchaus haben, das wollte ich damit gar nicht abstreiten oder ins Lächerliche ziehen. Aber Neuheit ist für sich genommen ein schwaches Argument. Und auch wenn du eigentlich gute neue Ideen meinst, denke ich nicht, dass das gegenwärtig Priorität haben sollte, wenn die bestehenden Probleme viel grundsätzlicher sind. An Ideenmangel krankt SE oder im speziellen FF nun nicht gerade.

    Zitat Zitat
    Final Fantasy mag diverse Probleme haben. Die uniforme und minimierte Party aus XV betrachte ich als eines davon. Ein Verweis wie der meine wäre ein Lösungsansatz, wenn schon nicht für XV, dann wenigstens in zukünftigen Spielen, um für mehr Abwechslung und Verve zu sorgen.
    Ich würde bei der Party nicht direkt von einem Problem sprechen. Schon gar nicht von einem Problem, das in der Serie existiert, weil eh jeder Teil wieder anders ist. Es ist kein besonders interessanter Plan für die Party, der da in XV umgesetzt wird. Insofern kann ich auch alle Enttäuschung und das Ausbleiben von Vorfreude verstehen und nachvollziehen. Aber das ist doch kein Trend oder Warnsignal. Insofern ist es auch kein Problem, für das man nun Lösungsansätze bräuchte. Vielleicht ist die Truppe in FFXVI ja nur weiblich (wobei, wir hatten ja schon X-2). Grundsätzlich finde ich Abwechslung auch besser, aber sieh dir FFXIII an. Da gibts Konflikte und Reibungen aller Art, und trotzdem ist, von Sazh vielleicht abgesehen, keiner der Charaktere besonders sympathisch. Die ganze Truppe ist insgesamt nicht gut gelungen, mit Lightning angefangen. Und bei dem miesen Writing, eingeschlossen in diese Story und den Spielaufbau, hätte es auch vermutlich nichts genutzt, wenn es 15 Charaktere gegeben hätte.
    Es ist wie beim Kochen: Ein gutes Rezept ist nichts wert, wenn der Koch schlecht ist. Und ein anspruchsloses Rezept kann bei nem guten Koch ungeahnte Qualitäten zeigen. XV startet nicht vielversprechend, aber vielleicht ist am Ende ja Prompto dein Lieblingscharakter, weil.... ja, schlag mich, mir fällt auch nichts ein, was den retten könnte. Aber ich hoffe, es ist verständlich, worauf ich hinaus will.

  19. #859
    Also ich fand Prompto eigentlich ganz cool in der Demo Gerade weil er bei weitem nicht so genki ist, wie zunächst gedacht sondern einige interessante Macken und Eigenschaften hat.
    Es macht generell nicht viel Sinn jetzt schon Charaktere halb abzuschreiben, wenn kaum eine Hand voll Dialogzeilen bekannt sind. Das, was Duscae gezeigt hat, stimmt mich darüber hinaus doch sehr zuversichtlich; das geht weit über die in-your-face-Archetypen hinaus, die ich befürchtet hatte. Ich hoffe einfach mal, dass die VV die Demo den Weg weiter geht und dazu etwas Charakterentwicklung betreibt.

    (Und Thema Sazh: Sorry, aber der ist der überflüssigste aller Chars, auch wenn er interessant hätte werden können. Aber er war letztlich für 13 völlig unwichtig (außer um Vanille ein bisschen tragischen Background zu geben) und ist selbst in den Sequels nur zu last minute Cutscene- oder Pseudo-Questmaterial verkommen.)

  20. #860
    Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
    Die Gruppenkonstellation vielleicht, aber die steht und fällt doch nicht damit, ob der Hauptcharakter nun männlich oder weiblich oder beides (Seraph in DDS2 z.B.) ist. Überhaupt kann man die Charaktertypen nicht genug überschätzen, wenn es am Ende auf das Writing ankommt, ob daraus irgendetwas interessantes wird oder nicht. Klar, was du skizzierst klingt wenigstens mal nach etwas anderem als der übliche "jugendlich, männlich, single, will die Welt retten"- Hauptcharakter. So würde es mich auch nicht stören. Aber du willst, so scheint es mir zumindest, darauf hinaus, dass man irgendwie sicherstellen muss, dass der Hauptcharakter (oder zumindest die Main Party) für alle Spieler identifizierbar sein muss und ein gewisses Spektrum an Qualitäten aufweisen soll. Dieser Eindruck drängt sich mir auf, wenn du einen solchen Gedanken im Anschluss an eine halb angestoßene Gender-Debatte äußerst.
    Ich hab mich da an keiner halbgaren Gender-Debatte aufgehangen, die Idee war eine, die mir in ganz anderen Zusammenhängen gekommen ist und die ich einfach gut fand und hier loswerden wollte. Das wäre auch nichts, was dauerhaft alle kleinen Problemchen in dieser Richtung lösen oder alle zufriedenstellen würde, ich will das nicht in diversen zukünftigen Teilen sehen. Aber zur Abwechslung mal wäre das super - wenn richtig angegangen. Denn der erwähnte jugendlich-männliche Protagonist, der mit etwas Hilfe von Freunden die Welt rettet und dabei die meiste Screentime bekommt, hängt mir ziemlich zum Halse heraus. Und ja, das empfinde ich schon als eine größere Schwierigkeit. Was irgendwelche Fanatiker darüber denken ist mir relativ egal, aber ich möchte als Spieler Abwechslung und eine ausgeglichene Gruppe. Warum also nur eine Seite bevorzugen, wenn man beides haben kann? Ermöglicht viel mehr interessante Story- bzw. Charakterentwicklungsansätze. Überhaupt finde ich das Thema Geschwister sehr interessant (vergleiche auch die von Soraya Saga erfundenen Edgar und Sabin). Darüber hinaus mochte ich sowieso immer die Teile lieber, in denen sich die Gruppe mehr nach einem Team ohne klaren Anführer anfühlte. Das war eine der größten Stärken aus VI. Aber selbst in VII und IX war es noch so, dass zumindest alle ihre großen Spotlight-Momente und Gewicht in der Geschichte hatten. Davon ist man inzwischen immer weiter abgerückt, und hier meine ich einen negativen Trend zu erkennen, der in XV mit seinem exklusiven Noctis-Fokus gipfelt. Wenn es stattdessen zwei Geschwister als "Co-Protagonisten" gäbe, hätte man diese Verkrampfung auf den einen großen Helden schonmal nicht und wäre automatisch gezwungen, eine Balance zu finden. Wären es auch noch Bruder und Schwester, hätte man damit direkt alle wichtigsten Elemente für die Party abgedeckt, die ich mir wünsche, sodass man mit dem Rest der Truppe kaum mehr viel kaputt machen oder weglassen könnte. Ich hab mich ja darüber beschwert, dass man in XV nur Noctis steuern darf. Hätte man wenigstens die Auswahl zwischen zwei gleichwertigen aber gemischtgeschlechtlichen Hauptrollen, käme ich damit schon bedeutend besser klar.
    Zitat Zitat
    Und so wichtig würde ich dieses Story-Minidetail nicht einschätzen, dass man dafür neue Ansätze finden muss, wenn man es an der Umsetzung von Ideen in den letzten Jahren viel mehr auszusetzen gab und gibt als an den Ideen selbst.

    Sorry, aber den Grund "Das gab es so auch noch nie" hast du ins Spiel gebracht. Potential mag deine Idee ja durchaus haben, das wollte ich damit gar nicht abstreiten oder ins Lächerliche ziehen. Aber Neuheit ist für sich genommen ein schwaches Argument. Und auch wenn du eigentlich gute neue Ideen meinst, denke ich nicht, dass das gegenwärtig Priorität haben sollte, wenn die bestehenden Probleme viel grundsätzlicher sind. An Ideenmangel krankt SE oder im speziellen FF nun nicht gerade.
    Dass ich keine schlechten neuen Ideen meine, dürfte sich von selbst verstehen. Erst recht wenn ich so begeistert darüber schreibe. Doch ich denke durchaus, dass in einigen Bereichen, darunter das Storytelling, akuter Ideenmangel bei Square Enix herrscht und sich allem blinden Innovationsaktionismus im Gameplay zum Trotz nur sehr wenig beim Erzählmodus und der Party-Zusammenstellung tut. Im Gegenteil, da bekommen wir immer weniger zu Gesicht. Früher gab es noch so etwas wie eingestreute auswählbare Antwortmöglichkeiten in den Dialogen (vgl. West-RPGs - ich brauch sowas zwar nicht extensiv, aber als intelligentes, auflockerndes und den Spieler einbeziehendes Vermitteln der Handlung war mir das immer sehr willkommen), es gab Phasen, in denen man jemand anderen als den Protagonisten steuerte, in denen man die Party für eine wichtige Mission selbst in Teilgruppen trennen musste, oder in denen man sich entscheiden konnte, welchen Handlungsstrang man als nächstes fortführen wollte (schon erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel Freiheiten einem einige der alten Spiele bei alledem gelassen haben). Oder auch nur diese Ruhemomente, wo alle Mitglieder herumstehen und man mit ihnen reden kann, bevor es weitergeht. All das ist inzwischen totgestreamlined und vereinfacht worden. Unterstützung von ein paar Bodyguards oder Schicksalsgenossen hin oder her, so etwas wie der "einsame Held Noctis" oder die "einsame Heldin Lightning" ödet mich langsam aber sicher immer mehr an. Eine Doppelspitze aus Bruder und Schwester könnte maßgeblich dabei helfen, solche Fallen zu überwinden und ganz nebenbei für mehr Feingefühl, Emotionalität, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit sorgen.
    Zitat Zitat
    Vielleicht ist die Truppe in FFXVI ja nur weiblich (wobei, wir hatten ja schon X-2).
    Fänd ich auch nicht gut bzw. nur sehr unwesentlich besser als den Ansatz von XV. Wie Rush und ich anmerkten, lebt die Gruppendynamik meist von den Reibungsflächen zwischen den männlichen und den weiblichen Figuren. Wenn ich auf die Seriengeschichte zurückblicke, ja auf das Genre insgesamt, dann kommen mir unzählige bedeutende Szenen zwischen männlichen und weiblichen Partymitgliedern in den Sinn, die auch nur zwischen diesen wirklich funktionieren konnten. Dabei ist es wichtig, dass es sich nicht nur um NPCs handelt, weil es was ganz anderes ist, wenn die Leute das Abenteuer gemeinsam bestehen und dauerhaft etwas miteinander zu tun haben. Ich weiß noch, dass mich YuRiPa in X-2 damals schon bei der Ankündigung gestört haben. Im Spiel selbst hätte ein Kerl (jetzt mal ungeachtet dessen, dass das kaum mit dem Dress-up Gameplay usw. vereinbar gewesen wäre) imho für einigen Ausgleich sorgen können und den überschäumenden Fanservice-Albernheiten vielleicht etwas Einhalt geboten. Immerhin: Ganz so extrem nur in die entgegengesetzte Richtung wird es in einem Hauptteil wie XV wohl nicht werden. Aber es fühlt sich trotzdem danach an, als hätte man etwas verkleinert, beschnitten, wegrationalisiert, simpler gemacht. Da ist auch ein weiblicher Gastcharakter im späteren Verlauf nur der Tropfen auf dem heißen Stein.
    Zitat Zitat
    Grundsätzlich finde ich Abwechslung auch besser, aber sieh dir FFXIII an. Da gibts Konflikte und Reibungen aller Art, und trotzdem ist, von Sazh vielleicht abgesehen, keiner der Charaktere besonders sympathisch. Die ganze Truppe ist insgesamt nicht gut gelungen, mit Lightning angefangen. Und bei dem miesen Writing, eingeschlossen in diese Story und den Spielaufbau, hätte es auch vermutlich nichts genutzt, wenn es 15 Charaktere gegeben hätte.
    Schon. Nur das mit den Writing-Problemen ist etwas, über das wir kaum diskutieren können. Da sind wir den Autoren ausgeliefert und können nur vage darauf hoffen, dass talentierte Leute beteiligt sind und ihre Sache besonders gut machen. Bei den von mir angesprochenen Punkten hingegen kann es ähnlich wie beim Gameplay sehr viel konkreter werden. Auch ein FFXIII hätte von einigen der obenstehenden Dinge profitiert. Nur weil es andere Baustellen gibt, heißt das nicht, dass diese hier bedeutungslos wären. Da mag vielleicht auch jeder andere Prioritäten setzen, aber dann lass uns doch unsere Auseinandersetzung und tu sie nicht als per se unwichtig ab, weil du darauf keinen Wert legst.

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