Ich habe jetzt mal Atelier Ayesha innerhalb von gut 20 Stunden durchgespielt, was für meine Verhältnisse und ein Atelier recht ordentlich ist. Nachdem ich den Anfang relativ langweilig fand und mir auch einige Änderungen erst nicht gefielen, hatte ich es erstmal zur Seite gelegt, aber nach einer Weile hat es mich dann doch richtig gepackt. Das Kampfsystem mochte ich noch ein wenig lieber als in Totori und Meruru, der fehlende Zeitdruck fällt positiv auf und die Handlung hat endlich mal so etwas wie ein Ziel, auf das man hinspielt. Klar, besonders originell ist sie nicht, gefiel mir aber eine ganze Ecke besser als das bisherige "Ich will ein toller Alchemist werden!!!111elf". Die Musik gefiel mir auch sehr gut - in Rorona hat sie imich noch größtenteils genervt, in Totori war sie mir egal und in Meruru fielen mir dann doch ein paar Stücke auf, die ich sehr mochte; von Ayesha habe ich mir dagegen direkt die CD gekauft. Auch sehr nett: Der Endkampf, der endlich mal gut inszensiert wurde - zwar nicht sehr anspruchsvoll, aber als Gesamterlebnis irgendwie sehr nett.
Gewöhnungsbedürftig fand ich allerdings, dass man nur noch beschränkt Waffen kaufen konnte - das ging hinterher gut auf, aber ich war zuerst etwas irritiert über den Mangel an Material. Dafür musste man für manche Zutaten nicht mehr um die halbe Karte laufen (die ohnehin etwas verkleinert wurde, was dem Spiel guttut). Nur an den Sequenzen könnte man mal wieder etwas arbeiten, denn die Charaktere sind so überzeichnet, dass es kaum schlimmer geht. Vor allem Ayesha hat nur Stroh im Kopf und manche Sprüche könnte man schon als ausgewachsen sexistisch bzw. bedenkliche Rollenbilder transportierend bezeichnen, wäre nicht i.d.R. ein anderer Charakter dabei, der dann einwirft, dass Ayesha mal wieder Unsinn erzählen würde. Das war den Entwicklern wohl selbst zu heikel?Na ja, beim nächsten Mal bitte etwas weniger hohle Dialoge. Und dabei gibt es im Spiel durchaus ein paar Charaktere, die man gebrauchen kann.
Aber insgesamt: Die Reihe wird für mich immer besser. Rorona fand ich noch lahm und ärgerte mich darüber, dass die Kämpfe total egal waren und sich irgendwie nicht toll spielten. In Totori empfand ich das als besser: Die Kämpfe waren in Ordnung, wäre da nicht dieser Endgegner aus dem Nichts gekommen, und dieses Punktesystem mochte ich sehr. In Meruru war letzteres nicht mehr so toll, die Kämpfe deutlich besser, aber der Zeitdruck zu hoch/blöd. Hier dagegen? Genau passend.
An meinen Spielzeiten sieht man ansonsten wohl auch noch gut, was mir eher gefallen hat:
Rorona: 12 Std.
Totori: 12 (stecke noch irgendwo im 3. Jahr)
Meruru: 16:
Ayesha: 20
So kann es weitergehen.
Na ja, ich finde die da angegebenen Spielzeiten nicht immer realistisch, muss ich sagen, wobei ich schon ein recht schneller Spieler bin. Bei vielen Zeiten hatte ich den Eindruck, dass die Leute eben doch nicht ihre Zeit fürs Spiel ohne optionalen Kram angeben, sondern dass da immer noch mehr gemacht wurde, auch, wenn es trotzdem nicht uninteressant ist.
Bei neueren Spielen stört es mich vor allem, dass die Haupthandlung oft echt nichts mehr hergibt, während man z.B. in FFIX gleich mehrere Nebenhandlungen hatte. So etwas wie das wünsche ich mir und nicht dieses vereinfachte Zeug, bei dem versucht wird, sich die restliche Spielzeit mit Nebenaufgaben reinzuholen (nichts gegen optionalen Kram - den mag ich, solange er gut gemacht ist). Aber interessant, dass der Kram inNi no Kuni noch hinzugefügt worden ist - genau so wirkt es nämlich (auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die Handlung ohne diesen Erzählstrang tiefsinniger wirkt. Na, ja. Es ist ja leider nicht so, dass Level 5 so etwas nicht schon einmal verbockt hätte).