Wie bereits erwähnt, gehört der sechste Teil der Reihe zu einem meiner Favoriten und das hat sich auch nach all den Jahren nicht geändert, denn er weist viele Aspekte auf, die ich als positiv empfinde.
Zum einen ist es nach wie vor eine beachtliche Leistung 14 Charaktere in der Party zu haben, die beinahe alle eine ordentliche Hintergrundstory und damit verbundene Sidequests aufweisen können. Kommt meiner Meinung nach viel zu selten in RPGs vor.
Zum anderen liebe ich die alte Graphik, die trotz oder eher gerade wegen ihrer ‚Einfachheit‘ Stimmungen teilweise besser zum Ausdruck bringt als das, was man heute zumeist gewöhnt ist.
Das fängt bereits im Speichermenü damit an, dass man von einem willkürlich ausgewählten Chara mit erhobenen ‚Du! Du! Du!‘-Finger quasi ermahnt wird den Speicher- bzw. Ladeprozess auf keinen Fall zu unterbrechen und zieht sich fröhlich weiter durch das ganze Spiel. Sei es erschrockenes Zusammenzucken, überschwängliches Gelächter oder auch nur das ‚Rumliegen‘ der Charaktere nach einer heftigen Attacke – die Animationen kommen einwandfrei ohne zusätzliche Erklärungen aus und fangen die Situation perfekt ein.
Zusätzlich dazu mag ich die Darstellung diverser Zustandsveränderungen, die schon längst Einzug in meinen Sprachgebrauch (und den meiner Schwester) gefunden haben. Kommentare wie „Edgar blubbert“ (= grüne Giftblasen) oder „Setzer hat die Brille auf“ (= blind) sind dadurch beim Spielen allgegenwärtig.

(Und ja, das gibt es auch in anderen alten Spielen…)
Zusätzlich dazu überzeugt auch FF VI mit einem fast durchgehend phantastischen Soundtrack, der seinesgleichen sucht: ‚Aria di mezzo carattere‘ (aka Celes‘ Theme), ‚Terra’s Theme‘, ‚Grand Finale‘, ‚The decisive battle‘, ‚The fierce battle‘ (aka ‚Battle to the death‘) – um nur mal einige Musikstücke zu nennen. Natürlich dürfen einige ‚ausgeflippte‘ Titel ebenfalls nicht fehlen: ‚The Veldt‘, ‚Spinach rag‘ und mein persönlicher Liebling ‚Slam shuffle‘ (aka ‚Zozo‘). Herrlich durchgeknallt!
(Und nichts geht über Kefkas unverkennbares Lachen als Soundeffekt!)
Als kleine Randanekdote bin ich außerdem unfreiwillig über eine Sache gestolpert, die mir beim ersten Mal definitiv nicht (!) untergekommen ist:
Da ich beim jetzigen Durchgang gerne die Traumszenen von Shadow sehen wollte, bin ich nach der ersten Begegnung mit Cyan nicht gleich weiter zum Phantom Forest gelaufen, sondern rannte auf der Weltkarte nahe dem Haus rum, in dem Gaus Vater lebt. Sinn und Zweck der Übung war es immer wieder das dortige Bett zu nutzen, um Shadows Sequenzen einzuleiten, was aber nicht funktionierte. Das (für mich zu diesem Zeitpunkt) erschreckende Ergebnis der ganzen Aktion war allerdings, dass Shadow nach einem 0815-Kampf meinte, er hätte seine Schuldigkeit getan und einfach abhaute.

Da durfte ich dann den kompletten Phantom Forest ohne den Man in Black machen! Nicht nett!
(Später in der Word of Ruin hab ich aber quasi ohne Zutun fast alle Träume hintereinander erwischt. Das sollte dann wohl das Trostpflaster sein.)
(Ach ja, die Viecher um Vector rum waren dieses Mal regelrecht handzahm, obwohl mir dieser Ort in Hinblick auf Zufallskämpfe äußerst unangenehm im Gedächtnis geblieben war. Sehr seltsam…)