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  1. #1

    Was sind für euch gelungene Charaktere?

    Das Thema hatten wir schon mal ganz zaghaft vor einigen Monaten in irgendeinem Thread, doch dann blieb die Diskussion aus. Schade, denn eigentlich bietet das Thema doch ganz guten Gesprächsstoff.

    Ein paar Gedanken dazu meinerseits:

    - Brauchen Spiele gut ausgearbeitete Charaktere?
    - Was ist überhaupt "gut ausgearbeitet" und woran messt ihr das?
    - Sind "flache" Charaktere unbedingt etwas Schlechtes?
    - Beispiele für Charaktere, die euch gefallen haben?
    - Wenn man einen Charakter unsympathisch findet, spielt es dann noch eine Rolle, ob er gut ausgearbeitet ist?
    - Identifiziert ihr euch mit den Charakteren und braucht ihr sowas überhaupt?

    Das sind nur Impulse, ihr müsst die nicht checklistenmäßig beantworten ^^ Könnt ihr aber...wie ihr wollt!

    Meine Meinung dazu folgt....bald.

  2. #2
    So, dann mal sehen.

    Ich brauche nicht zwingend gut ausgearbeiteten Charaktere, aber es ist ein netter Bonus. Im Grunde genommen haben aber nur selbige das Grundgerüst, um eine ,,Ikone'' zu werden - so wie z.B. Cloud oder Squall, die ziemlich gut ausgearbeitet sind imo - und daher auch im Gedächtnis bleiben.

    Gut ausgearbeitet finde ich Charaktere, deren Charakter sich gleich im Verhalten niederschlägt, wo also die Charakterzeichnung eher subtil und indirekt stattfindet. Viele jRPGs bieten ihren Charakteren zwar eine aufwändige Hintergrundgeschichte, vergessen aber leider den eigentlichen ,,Charakter''. Das ist mir zuletzt in Xenogears aufgefallen und ganz stark auch in Final Fantasy 7. Charakteren wie Tifa so auf die Schnelle bestimmte Charaktereigenschaften zuzuschreiben finde ich ehrlich gesagt ziemlich schwierig, weil sie eben nicht sonderlich gut ausgearbeitet ist - oder ich bin unaufmerksam. Aber ich denke man merkt, worauf ich hinauswill

    Im Grunde reicht es, wenn ich mich irgendwie mit den Charakteren identifizieren kann. Daher mag ich Lightning auch ganz gerne, weil ich mit ihrem Schwester-Komplex was anfangen kann. Das schafft dann gleich für mich eine Bindung, sodass es für mich dann auch sekundär ist, ob der Char an sich nun toll ausgearbeitet ist. Würde ich mit ihren angesprochenen Wehwehchen nix anfangen können...ja, dann würde es mich sicherlich auch kaltlassen Ist ja 'ne sehr subjektive Geschichte. Eben auch Tifa: Ich finde sie zwar nicht gut ausgearbeitet, aber ich kann mit ihrer Problematik in FF7 was anfangen, also ,,mag'' ich sie. Einfach zu befriedigen Aber vllt. liegt das auch an mir, ich brauche nicht unbedingt Charakterstudien in Spielen.

    Ein guter Charakter ist Yuri in Shadow Hearts (1! Ich glaub, dass sie ihn in 2 etwas vergewaltigt haben, aber das ist schon länger her...). Er hat nicht nur einen interessanten Hintergrund, sondern auch eine sehr lebhafte Persönlichkeit, die sich schwer voraussagen lässt. Er überrascht einen immer wieder, so auch ziemlich zur Mitte des Spiels mit einem WTF-Moment.

    Interessante Charaktere sind für mich Luke fon Fabre aus TOTA und Hope aus FF13. Nicht, weil ich sie nun nicht unbedingt toll finde, sondern weil ich sie für recht plastische Charaktere halte. Das Besondere an beiden ist, dass sie durch die Bank weg gehasst werden und das wahrscheinlich auch zu Recht, weil sie eher ätzend sind. Auf der anderen Seite sind ihre Verhaltensweisen und Wandlungen für mich glaubwürdig genug, sodass ich trotz Antipathie sie nie als schlechte Charaktere bezeichnen würde. Es ist halt was anderes, wenn man anhand eigener Präferenzen beurteilt oder eben guckt, ob ihre Verhaltensweisen trotz Abneigung glaubwürdig sind - da beurteilt man auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Da stellt sich für mich die Frage, ob das überhaupt eine Relevanz hat. Ich hasse Charakter X wie die Pest, allerdings ist er glaubwürdig charakterisiert. Nun, hilft das was? Ich habe ehrlich gesagt keine Antwort.

    Bin auf eure Meinungen gespannt.

  3. #3
    Zu den gut ausgearbeiteten Charakteren: IMO schon. Also, es müssen zumindest welche der Charaktere ausgearbeitet sein, nicht notwendigerweise alle. Alle wäre natürlich schön, aber man sollte nicht zu viel verlangen *g*

    IMO ist ein guter Charakter jemand, der eine gewissen Facettenreichtum hat, in mehrerlei Hinsicht.
    Einmal muss er Emotionen ausdrücken können, und das verschiedene. Sowas schafft z.B. die Cast aus XIII im Prinzip nicht. Bei denen ist alles immer scheiße. Worauf das hinausläuft? Es war mir im Prinzip egal, wenn die Situation NOCH schlimmer für sie wurde, weil das Spiel (ab der Hälfte) nie einen Kontrast schafft.

    Es muss also möglich sein, verschiedene Emotionen am Charakter zu erkennen.

    Dann muss er natürlich noch mehr als eine definierende Eigenschaft haben. Das ist vermutlich das schwierigste und es gibt wirklich viele Charaktere in RPGs, die das nicht schaffen. In der To-Reihe haben die Chars fast ausschließlich nur eine definierende Eigenschaft, die sie das Spiel über behalten. Luke ist hier in gewisser Weise ne Ausnahme, aber er wechselt von einem Extrem ins andere, also kann man das auch nicht unbedingt als Vorteil bezeichnen.

    Lost Odyssey hat es IMO ganz gut geschafft, die Charaktere zu zeichnen. Was natürlich bei Kaim auch an den exzellenten Kurzgeschichten lag.

    Wenn man einen Charakter nicht mag könnte eine Entwicklung vielleicht sogar wichtiger sein als bei denen, die man mag. Eventuell ist das, was danach rauskommt ja sogar gut? Und auch sonst kann man es eventuell nachvollziehen, wieso der Charakter so ist, wie er ist. Was auch immer ein Bonus ist, IMO unabhängig davon, ob man ihn mag oder nicht.

    Nächster wichtiger Punkt: Die Handlungen müssen nachvollziehbar sein und die Chars müssen sich *irgendwie* wie Menschen verhalten. Das ist auch wieder ein großes KO-Argument für viele, vor allem die gesamte Gruppe aus ToG. FFIX hat da (einige) Charaktere in der Hinsicht IMO ziemlich gut gezeichnet, selbst die, die eigentlich gar keine Menschen sind *g*
    So ist Emo IMO nicht grundsätzlich schlecht, es muss nur einen Kontrast geben (man sollte den Char also auch mal "normal" bzw. fröhlich erleben) und es muss nachvollziehbar sein, wieso der Char emo ist / wird. Und das am Besten, ohne, dass man dafür 30h spielen muss, um es heraus zu finden >_<

    Ach ja, und Spotlight-Phänomen. Das sollte im besten Fall vermieden werden oder es sollte zumindest noch genug Szenen geben, die einem die Charaktere irgendwie nahe bringen. Nen Char einmal in den Mittelpunkt zu rücken und dann zu vernachlässigen geht gar nicht.

  4. #4
    Hui, gibt ja viele tolle Diskussionen in letzter Zeit.

    Ich finde gut ausgearbeitete Charaktere schon relativ wichtig, weil für mich der emotionale Anteil in einem RPG eine recht große Rolle spielt. Ausnahmen sind Geschichten, die eher mythologisch ambitioniert sind und eher Wert auf Awesomeness legen als auf die Persönlichkeit der Charaktere selbst (zum Beispiel Valkyrie Profile 2; das hatte sympathische und allsamt recht flache, aber oft trotzdem sehr coole Charaktere und auch das hat mir Spaß gemacht).

    Ich finde es wichtig, dass es Charaktere gibt, für die man sich als Spieler interessiert und deren Wohl einem am Herzen liegt. Ist die Darstellung eines Charakters unglaubwürdig, bringt man ihm auch weniger Empathie entgegen. So etwas kann sogar zu einem K.O.-Kriterium werden. Der Charakter muss dabei nicht immer sympathisch sein, aber man muss ihm Empathie entgegenbringen können (also doch ein gewisses Maß an Sympathie haben, was aber nicht heißt, dass man ihn nicht zugleich auch unsympathisch finden kann). Letzteren Fall finde ich manchmal sogar sehr interessant: Charaktere, denen man kontroverse Gefühle entgegenbringt. Luke auf TotA ist da ein ganz gutes Beispiel. Zugegebenermaßen wird er ein recht generischer Charakter nach seiner Wandlung, aber bis dahin habe ich zumindest immer gehofft, dass er sympathischer wird, weil ich ihn in einigen Belangen verstehen konnte, auch wenn ich manche seiner Handlungen und Äußerungen extrem unsympathisch fand.

    Beispiele für Spiele, die das grundsätzlich wirklich gut hinbekommen sind das bereits erwähnte Final Fantasy IX und The Legend of Heroes – Trails in the Sky. Final Fantasy IX hat einfach (bis auf Mahagon und evtl. Quina) wirklich toll ausgearbeitet Charaktere, die alle ihre nachvollziehbaren und ziemlich tiefgründigen Probleme haben. Das ganze wird im Spiel aber keinesfalls überdramatisiert. Im Gegenteil: Die Charaktere werden dem Spieler alle auf ziemlich sanfte und unaufdringliche Weise vorgestellt, und man erfährt erst mehr über ihre Probleme, wenn man sie bereits sympathisch findet. Das funktioniert hier wunderbar. Das tolle an Final Fanasy IX ist auch, dass in dem Spiel wirklich sehr viel drin steckt: Es behandelt viele unglaublich ernste Themen auf eine so einfühlsame und sanfte Weise. Das hat noch kein anderes Spiel so gut geschafft.

    In Trails in the Sky ist es einfach so, dass die Charaktere einem alle sehr schnell ans Herz wachsen. Das hat vor allem etwas mit gutem Writing zu tun. Dabei ist es nicht mal so, als würde man hier keine Stereotypen finden. Nur sind diese Stereotypen so wunderbar ausgearbeitet, dass sie darüber hinauswachsen und zu sehr viel mehr werden. Man merkt dem Spiel auch an, wie viel Wert auf die Charaktere gelegt wurde, was das emotionale Band zwischen Spieler und Protagonisten auch gleich noch viel enger schnürt.

    Andere Beispiele, die bei mir gut gewirkt haben, sind Persona 3 und Persona 4. In Persona 3 fand ich es toll, wie aus den Charakteren gegen Ende hin immer mehr eine Gruppe geworden ist. Am Anfang herrschte ein relativ kaltes Verhältnis zwischen allen bis hin zu offenkundigen Unsympathien zwischen den Protagonisten. Sie waren mehr oder weniger eine Zweckgemeinschaft. Im Verlauf des Spiels gibt es aber einige wirklich gute emotionale Konflikte, die von den Charakteren ganz andere Seiten offenbaren, die man bis dahin gar nicht kannte.

    In Persona 4 ist es anders. Fast der gesamte Cast ist von Anfang an sehr sympathisch und es herrscht eine sehr freundschaftliche und familiäre Alltagsatmosphäre. Ich kenne kein anderes Spiel, das in dieser Hinsicht auch nur Ansatzweise wirklich gut ist. Im Verlauf der Geschichte ist es auch so, dass einem die Charaktere sehr ans Herz wachsen. Bei mir sogar in einem Fall so stark, dass ich mich an einer Stelle des Spiels schuldig gefühlt hätte, wenn ich einfach die PS2 ausgeschaltet und nicht weitergespielt hätte. Das ist schon eine Leistung, denn das vollbringen nicht viele Spiele.


    Zitat Zitat
    Ach ja, und Spotlight-Phänomen. Das sollte im besten Fall vermieden werden oder es sollte zumindest noch genug Szenen geben, die einem die Charaktere irgendwie nahe bringen. Nen Char einmal in den Mittelpunkt zu rücken und dann zu vernachlässigen geht gar nicht.
    Japp, das ist eines der größten Probleme bei Charakteren in JRPGs, meiner Meinung nach. Hat wohl auch etwas damit zu tun, dass der Spieler eine gewisse Partygröße erwartet. Die Geschichte dann aber nur um wenige Charaktere herum aufzubauen widerspricht dem allerdings ein bisschen. In all den oben von mir genannten Beispiel war das aber wirklich gut gelöst: Keines der Spiele hat die Geschichte wirklich um alle Charaktere herum aufgebaut (außer Persona 4), aber in jedem der Spiele bekommen zumindest die meisten Charaktere genug Spotlight ab.

    Auch viele Spiel mit eigentlich gutem Writing leiden oft stark darunter. Final Fantasy VIII hat mit Squall zum Beispiel einen Charakter, dessen Charakterisierung ausführlicher ist als alles andere, was ich in dem Genre gesehen habe. Viele der anderen Charakteren werden aber recht schnell stark vernachlässigt. (Dies ist aber meiner Meinung nach nicht so extrem wie manche sagen, zumal sie immer noch alle auch in Dialogen sehr präsent ist, während es Spiele gibt, wo die Charaktere irgendwann wirklich nur noch in den Kämpfen auftreten, wenn man sie in der Party hat, aber in der Story absolut nichts mehr beizutragen haben.)

    Aber auch thickstone muss ich zustimmen, die Ausarbeitung muss nicht immer sehr ausführlich sein, damit man eine emotionale Bindung zu einem Charakter aufbaut. Ich meine, man kann sogar zu seinen Pokémon ein emotionales Band haben! Und es gibt Charaktere, deren Darstellung einfach so stark dem eigenen Geschmack entsprechen oder mit denen man sich über eine einzige Eigenschaft sehr stark identifizieren kann oder die man aus irgendeinem Grund einfach sehr sympathisch findet, ohne dass sie jetzt wirklich gut ausgearbeitet sind.

    Und was die Backstory ohne ausführliche Darstellung der Persönlichkeit angeht, muss ich dir auch zustimmen. In Final Fantasy VII fand ich aber dennoch den Charakter jeder Person recht greifbar, wobei es bei Tifa jedoch noch am schwierigsten ist.

    Speaking of FF7, ich fand Barret als Charakter sehr toll: Eigentlich ist er ein Charakter, der sehr viel Unsympathie auf sich zieht, aber durch seine Hintergrundgeschichte und seine Beweggründe wird er sehr sympathisch. Ich fand zum Beispiel den Moment sehr bewegend, in dem er sich das erste Mal ein bisschen mehr öffnet. Das ist, nachdem man Marlene bei Aeris' Mutter in die Obhut gibt.

    Ich kopiere mal den Dialog:

    Elmyra: She brought a little girl here with her. On the way here, Tseng found
    them. She probably couldn't get away fast enough. She decided to go to the
    Shinra in exchange for the little girl's safety.
    Cloud: Must be Marlene.
    Barret: Marlene!! Aerith was caught because of Marlene!? I'm sorry. Marlene's
    my daughter. I'm …really…sorry…
    Elmyra: You're her father!? How in the world could you ever leave a child alone
    like that!?
    Barret: …please don't start with that. I think about it all the time. What
    would happen to Marlene, if I… But you gotta understand somethin'…I don't got
    an answer. I wanna be with Marlene… But I gotta fight. 'Cause if I don't…the
    planet's gonna die. So I'm gonna keep fightin'! But, I'm worried 'bout Marlene.
    I really just wanna be with her…always. See? I'm goin' in circles, now.
    Elmyra: …I think I understand what you're saying… She's upstairs asleep, why
    don't you go and see her.

    Cloud proceeds upstairs. In the room with Barret and Marlene…

    Barret: I'm so glad…… I'm so glad you're all right…
    Marlene: Daddy, don't cry. Your whiskers hurt!
    Barret: (to Cloud) Cloud! You gonna go help Aeris, right? She's done so much
    for me… If it's the Shinra you're dealin' with, I can't just sit here! I'm
    comin' too!
    Geändert von Narcissu (24.09.2012 um 00:12 Uhr)


  5. #5
    Bin grade zu müde um noch großartig was beizutragen ^^ Aber schonmal so viel ...
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    - Brauchen Spiele gut ausgearbeitete Charaktere?
    Ja, irgendwie schon. Oder sagen wir: Es täte den Spielen zumindest gut. Wenn alles andere stimmt, kann es auch mal ohne funktionieren, aber mit ist mir definitiv lieber.
    Zitat Zitat
    - Was ist überhaupt "gut ausgearbeitet" und woran messt ihr das?
    Mir persönlich ist es vor allem immer wichtig, dass der Charakter eine Geschichte hat, also eine Vergangenheit, ein Leben vor dem Storybeginn, von dem man irgendetwas mitbekommt, und sei es nur indirekt. Wichtig ist mir auch, dass das Verhalten nachvollziehbar ist und dass man die Figuren etwas besser kennenlernt, d. h., nicht alles permanent so oberflächlich bleibt. Dazu sind vor allem diese kleinen, eher privaten Szenen gut. Die können einem RPG manchmal viel mehr geben als die größte Bombast-Cutscene um die Entscheidung des Schicksals der Welt. Das ist auch einer der Gründe, warum ich es so schade finde, dass es immer weniger Städte und damit immer weniger Inns gibt. Ernsthaft - einige der schönsten Dialoge des Genres fanden in den Gasthäusern statt Die ATEs aus FFIX waren auch klasse.

    Schön ist auch, wenn die Figur eine gewisse Entwicklung durchmacht und am Ende gestärkt oder grundsätzlich anders /erleuchtet aus der Geschichte hervorgeht. Quasi die Entsprechung des klassischen Hero's Journey. Das unterstreicht auch immer, was man sozusagen zusammen mit ihm/ihr durchgemacht hat.
    Darüber hinaus sollten die Charas nicht plötzlich fallen gelassen werden wie eine heiße Kartoffel, sondern durchgehend eine gewisse Rolle spielen.
    Zitat Zitat
    - Sind "flache" Charaktere unbedingt etwas Schlechtes?
    Mir fällt da nicht viel Positives ein ehrlich gesagt. In Maßen geht das natürlich in Ordnung, insbesondere bei welchen, die eher als Randfiguren herhalten müssen. Aber bevorzugen würde ich jederzeit einen besser ausgearbeiteten.
    Zitat Zitat
    - Beispiele für Charaktere, die euch gefallen haben?
    Shadow, Terra und Locke aus FFVI fand ich zum Beispiel ganz große Klasse. Kaim aus Lost Odyssey war auch super (generell hat das Spiel mit seinen Figuren vieles richtig gemacht ... Sakaguchi halt).
    Zitat Zitat
    - Wenn man einen Charakter unsympathisch findet, spielt es dann noch eine Rolle, ob er gut ausgearbeitet ist?
    Ja, definitiv imho! Selbst unsympathischen Charakteren rechne ich es sozusagen an, wenn sie gut ausgearbeitet wurden ^^ Und das lässt sie für mich auch immer in einem nicht ganz so negativen Licht erscheinen. Wobei sich das auch gegenseitig bedingt - kommt oft vor, dass mir das Besser-ausgearbeitet-Sein einer Figur dazu beiträgt, diese sympathisch zu finden.
    Zitat Zitat
    - Identifiziert ihr euch mit den Charakteren und braucht ihr sowas überhaupt?
    Schwer zu sagen, bei mir ist es immer irgendetwas dazwischen. Ich betrachte die Dinge zwar von außen, aber versetze mich indirekt manchmal auch in den Charakter, stelle mir vor, wie es gefühlsmäßig ist, gerade er zu sein usw. Aber so ein richtiges Identifizieren ist das auch nie.

    Deshalb fand ich Cloud als Protagonisten auch ziemlich gelungen, obwohl es ein Sonderfall war. Es war irgendwie so, dass er zwar ein Stück weit eine eigene Persönlichkeit hatte, aber immer wenn er ins nachdenken geriet, war es ein wenig so, als wenn der Spieler sich "seine" Gedanken machen würde. Schwer zu erklären, ich hoffe ihr versteht, was ich damit auszudrücken versuche ^^

    Reine Avatar-Charaktere bzw. die von der stummen Sorte mag ich hingegen eigentlich kaum, es sei denn, das ganze Spiel ist irgendwie entsprechend darauf ausgerichtet (in Legend of Mana hat das bei mir gut funktioniert). Kommt mir immer sehr komisch vor, wenn die dann nie richtig in Gespräche mit einbezogen werden usw. Manchmal machen es sich die Entwickler leider auch sehr einfach damit.
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Ach ja, und Spotlight-Phänomen. Das sollte im besten Fall vermieden werden oder es sollte zumindest noch genug Szenen geben, die einem die Charaktere irgendwie nahe bringen. Nen Char einmal in den Mittelpunkt zu rücken und dann zu vernachlässigen geht gar nicht.
    Hmmm. Ehrlich gesagt mag ich das eigentlich schon ganz gerne, zumindest wenn ich an Spiele wie FFVI oder VII (zum Beispiel Red XIII im Cosmo Canyon oder Cid mit seiner Rakete) denke. Natürlich sollten sie danach nicht auf einmal derbe vernachlässigt werden, sondern auch später noch eine Rolle spielen. Aber ich habe absolut nichts dagegen, wenn sich ein bestimmter Abschnitt des Spiels besonders intensiv mit nur einem bestimmten Charakter beschäftigt, sodass man diesen dabei näher kennenlernt. Wenn dann mehrere Figuren so ihre eigenen kleinen Stories haben, die sich nahtlos in die Rahmenhandlung einfügen und am besten noch irgendwie mit diesem roten Faden verbunden sind, fügen sie sich für mich wie ein Puzzel zu etwas großem Ganzen zusammen. Wenn man dann später so über die Weltkarte fliegt und sich bei den Locations denkt "Hier hat sich Charakter A der Party angeschlossen ... und hier ist Charakter B endlich über seinen Schatten gesprungen!" ist das imho ne gute Sache.
    Solche (nicht völlig vom Rest der Story losgelösten) Einzelgeschichten tragen auch immer dazu bei, dass da am Ende was bedeutendes bei rauskommt. Daher stört es mich sehr, dass diese alte Herangehensweise kaum noch verwendet wird und stattdessen alles in eine einzige, knappe Rahmenhandlung gepresst wird, der sich die einzelnen Charaktergeschichten, sofern überhaupt vorhanden, unterzuordnen haben. Nimm zum Beispiel FFX - da hatte im Grunde nur Auron wirklich was mit der Hintergrundgeschichte zu tun und ein Großteil der Party hat gar keinen richtigen Hintergrund. Ist ja ganz nett, an der Yojinbo-Höhle etwas mehr von Lulu zu erfahren, aber das beschränkt sich alles nur auf ein paar Dialog-Zeilen, wo es früher noch ne spielbare Rückblende gegeben hätte.
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Viele jRPGs bieten ihren Charakteren zwar eine aufwändige Hintergrundgeschichte, vergessen aber leider den eigentlichen ,,Charakter''. Das ist mir zuletzt in Xenogears aufgefallen und ganz stark auch in Final Fantasy 7. Charakteren wie Tifa so auf die Schnelle bestimmte Charaktereigenschaften zuzuschreiben finde ich ehrlich gesagt ziemlich schwierig, weil sie eben nicht sonderlich gut ausgearbeitet ist - oder ich bin unaufmerksam. Aber ich denke man merkt, worauf ich hinauswill
    Ja, ich weiß was du meinst und in Xenogears hatte ich bei einigen auch das Gefühl. Bei FFVII kam es mir nicht so schlimm vor, da ist Tifa tatsächlich noch am blassesten geblieben imho. Aber wie gesagt: Es sollte möglichst auf beides geachtet werden. Hintergrund und Persönlichkeit.


    Ansonsten spielt für mich bei dem Thema auch die Gruppendynamik immer eine wichtige Rolle. Dieses "Teamgefühl" empfinde ich in RPGs immer als besonders angenehm. Und das funktioniert nur, wenn es auch entsprechende Interaktion zwischen den Charas gibt und sie auch ein gewisses Verhältnis zueinander haben. Solche Szenen, in denen die Helden beisammen sitzen und Pläne schmieden, das ist immer ganz toll *g* So etwas klappt natürlich besser ab einer gewissen Partygröße, daher finde ich es schade, dass die Gruppen in vielen Spielen immer kleiner zu werden scheinen. Bei den meisten Action-RPGs gibts das ja sogar überhaupt gar nicht.

  6. #6
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen

    Interessante Charaktere sind für mich Luke fon Fabre aus TOTA und Hope aus FF13. Nicht, weil ich sie nun nicht unbedingt toll finde, sondern weil ich sie für recht plastische Charaktere halte. Das Besondere an beiden ist, dass sie durch die Bank weg gehasst werden und das wahrscheinlich auch zu Recht, weil sie eher ätzend sind. Auf der anderen Seite sind ihre Verhaltensweisen und Wandlungen für mich glaubwürdig genug, sodass ich trotz Antipathie sie nie als schlechte Charaktere bezeichnen würde. Es ist halt was anderes, wenn man anhand eigener Präferenzen beurteilt oder eben guckt, ob ihre Verhaltensweisen trotz Abneigung glaubwürdig sind - da beurteilt man auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Da stellt sich für mich die Frage, ob das überhaupt eine Relevanz hat. Ich hasse Charakter X wie die Pest, allerdings ist er glaubwürdig charakterisiert. Nun, hilft das was? Ich habe ehrlich gesagt keine Antwort.
    Hope fand ich sogar recht gelungen, eben weil er mit der Handlung von FFXIII nicht sooo viel zu tun hatte. Er hatte seine ganz eigenen Gründe, der Gruppe zu folgen und deswegen fand ich ihn auch ganz angenehm im Gegensatz zu den anderen Charakteren, weil ich die Geschichte von FFXIII als extrem langweilig empfand und das so ziemlich jeder Charakter auf diesen "Weltenretter" oder "Ich bin sowas von cool" Trip war. Hope war da ein krasser Kontrast. Ahnungslos und nur darauf bedacht, seine Ziele zu erreichen, obwohl er nur ein kleiner Junge ist und deswegen auch nicht so viel erreichen kann, er es aber dennoch versucht..
    Das hat auch dazu beigetragen, das ich mir FFXIII sogar ne ganze Weile länger geben konnte als ich es eigentlich geplant hatte. Die Sache mit Hope hat mich zugegebenermaßen schon sehr interessiert...ganz im Gegensatz zu der normalen Geschichte. Und wenn ein Charakter mich interessiert, auch wenn ich ihn gar nicht mal so toll finde (Hope war trotzdem nervig, auch wenn ich gerade so positiv von ihm gesprochen habe ), dann ist er irgendwo schon gelungen und trägt auch seinen Teil zum Spiel bei, ganz gleich ob negativ oder positiv. So würde ich einen gelungen Charakter definieren.

    Luke finde ich BISHER auch gelungen. Weiß gar nicht, warum so viele was gegen ihn haben.
    Good boy. Sometimes.


  7. #7
    Zitat Zitat
    - Brauchen Spiele gut ausgearbeitete Charaktere?
    Natürlich!

    Zitat Zitat
    - Was ist überhaupt "gut ausgearbeitet" und woran messt ihr das?
    Gut ausgearbeitet ist nicht alles. Sie sollten auch weiblich sein und einen Swimsuit-DLC besitzen. Ansonsten ist es verschenktes Potenzial oder für mich nicht so interessant.

    Zitat Zitat
    - Sind "flache" Charaktere unbedingt etwas Schlechtes?
    Auf gar keinen Fall! Gerade flache Charaktere können sehr unterhaltsam sein. Man sollte da nicht zu oberflächlich sein.
    Wobei ich natürlich grundsätzlich schon eher zu "gut ausgearbeitet" tendiere ...

    Zitat Zitat
    - Beispiele für Charaktere, die euch gefallen haben?
    ... Nepgear.

    Zitat Zitat
    - Wenn man einen Charakter unsympathisch findet, spielt es dann noch eine Rolle, ob er gut ausgearbeitet ist?
    Ich bin was das angeht nicht so oberflächlich wie die meisten. Ein Charakter kann auch durch andere Qualitäten glänzen, selbst wenn er mir unsympathisch ist. Für mich zählt nicht nur die Persönlichkeit.

    Zitat Zitat
    - Identifiziert ihr euch mit den Charakteren und braucht ihr sowas überhaupt?
    Identifizierung aus offensichtlichen Gründen eher nicht

  8. #8

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    - Brauchen Spiele gut ausgearbeitete Charaktere?
    Meiner Meinung nach: Ja. Ein gut ausgearbeiteter Charakter stützt die Story und gibt dem Ganzen das gewisse Etwas. Wenn ein Charakter einfach nur flach ist und man seine Handlungen garnicht nachvollziehen kann, dann denk ich mir schon ''Warum spiele ich das hier überhaupt wenn nicht mal mein Charakter wirklich weiß was er will?''

    - Was ist überhaupt "gut ausgearbeitet" und woran messt ihr das?
    Ein guter Charakter braucht für mich Charakter. Ich muss einfach merken, dass Emotionen in diese Figur einfließen, die ihn einfach einzigartig machen. Als Beispiel nehme ich hier mal die Charaktere aus Persona 4. Sie wirken alle lebendig und man kann ihre Gefühle verstehen. Vorallem Teddie finde ich in der Hinsicht genial. Einen guten Charakter erkenne ich außerdem daran, dass mir sofort Assoziationen zu seinem Namen in den Kopf schießen, wenn ich diesen höre.

    - Sind "flache" Charaktere unbedingt etwas Schlechtes?
    Nicht unbedingt, man kann es natürlich auch als Stilmittel verwenden aber das sollte sich dann nicht auf die komplette Truppe ausüben. Wenn meine Figuren soviel Charakter haben wie ein Stück Papier dann machen mir die Dialoge keinen Spaß und ich skippe das meiste.

    - Beispiele für Charaktere, die euch gefallen haben?
    Persona 4: Teddie der einfach süß ist und mit seinen ''Witzen'' einen Charmebonus von 100 hat. Yukiko, wenn sie anfängt zu lachen und ihr Sinn für Gerechtigkeit.

    - Wenn man einen Charakter unsympathisch findet, spielt es dann noch eine Rolle, ob er gut ausgearbeitet ist?
    Definitiv! Ich denke jedes Spiel braucht einen Charakter den man hasst. Das vervollständigt den Cast. Dieser muss dann aber eben so ausgearbeitet sein, dass ich wirklich einen Grund ziehen kann ihn zu hassen.

    - Identifiziert ihr euch mit den Charakteren und braucht ihr sowas überhaupt?
    Mach ich auf jedenfall und ist für mich ein sehr wichtiger Faktor was Spiele betrifft. Wenn ich mir denke ''So hätte ich's wohl auch getan'' oder ''Oh wow, so löst also mein Charakter das Problem'' dann baue ich auch eine Verbindung zu den Charakteren auf.


  9. #9
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen

    IMO ist ein guter Charakter jemand, der eine gewissen Facettenreichtum hat, in mehrerlei Hinsicht.
    Einmal muss er Emotionen ausdrücken können, und das verschiedene. Sowas schafft z.B. die Cast aus XIII im Prinzip nicht. Bei denen ist alles immer scheiße. Worauf das hinausläuft? Es war mir im Prinzip egal, wenn die Situation NOCH schlimmer für sie wurde, weil das Spiel (ab der Hälfte) nie einen Kontrast schafft.
    Also würdest du kritisieren, dass das Spiel zu viel Drama Drama macht und von dem Schema dann auch nicht mehr abweicht?

    Zitat Zitat von Sylverthas
    Dann muss er natürlich noch mehr als eine definierende Eigenschaft haben. Das ist vermutlich das schwierigste und es gibt wirklich viele Charaktere in RPGs, die das nicht schaffen. In der To-Reihe haben die Chars fast ausschließlich nur eine definierende Eigenschaft, die sie das Spiel über behalten. Luke ist hier in gewisser Weise ne Ausnahme, aber er wechselt von einem Extrem ins andere, also kann man das auch nicht unbedingt als Vorteil bezeichnen.
    Wobei ich die Charaktere in Tales of Vesperia sehr sympathisch fand, obwohl die auch nicht viel mehr als ,,eine definierende Eigenschaft'' haben. Selbst Yuri zieht bis zum Ende hin eigentlich nur die immergleiche Nummer des Antihelden durch. Es kommt einem wohl nur so erfrischend vor, weil es wirklich so konsequent durchgezogen ist.

    Zu Luke: Ich verstehe auch den Vorwurf, dass viele ihn nach seiner Wandlung als 08/15 Helden abstempeln und das stimmt irgendwo ja auch. Für mich war es dennoch so, dass sein späteres Handeln immer von den Negativereignissen geprägt waren und seinem Wunsch sich gänzlich zu ändern. Es war für mich was anderes, einen 08/15 Helden im Vorfeld zu bekommen oder eben so einen, der aufgrund diverser Ereignisse erst zu einem 08/15 Helden wird. Ich fand auch, dass die Wandlung gar nicht so plötzlich kam, sondern von ein paar Startschwierigkeiten gekennzeichnet war - er ist ja immer wieder kurz in alte Muster zurückgefallen, auch wenn die Party ihn darauf komischerweise kaum noch angesprochen hat. Hat mir ehrlich gesagt ganz gut gefallen ^^

    Zitat Zitat von Narcissu
    Andere Beispiele, die bei mir gut gewirkt haben, sind Persona 3 und Persona 4. In Persona 3 fand ich es toll, wie aus den Charakteren gegen Ende hin immer mehr eine Gruppe geworden ist. Am Anfang herrschte ein relativ kaltes Verhältnis zwischen allen bis hin zu offenkundigen Unsympathien zwischen den Protagonisten. Sie waren mehr oder weniger eine Zweckgemeinschaft. Im Verlauf des Spiels gibt es aber einige wirklich gute emotionale Konflikte, die von den Charakteren ganz andere Seiten offenbaren, die man bis dahin gar nicht kannte.
    Stimmt! Die Persona-Spiele habe ich ganz vergessen. Das zeigt mir auch, dass Social Links eigentlich eine gute Idee sind - oder generell Sequenzen, in denen es ausschließlich um die Persönlichkeit des anderen Charakters geht. Hier finde ich es im Übrigen auch gut, dass der Protagonist stumm bleibt, weil der Fokus so ganz und gar auf dem Gegenüber liegt. Das ist auch die Sache, die mir P3 gerettet hat, denn das hätte ich sonst wohl nicht durchgespielt.

    Zitat Zitat von Enkidu
    So etwas klappt natürlich besser ab einer gewissen Partygröße, daher finde ich es schade, dass die Gruppen in vielen Spielen immer kleiner zu werden scheinen.
    Das finde ich ehrlich gesagt viel besser. So kann man die vorhandenen Charaktere besser charakterisieren und sich mehr Zeit für sie nehmen. Wenn die Gruppen zu groß wurden (was gefühlt bei zu vielen PS1-RPGs der Fall ist), dann wird immer jemand vernachlässigt. Oder das Potenzial zur Vernachlässigung wächst zumindest. Ganz krass ist das z.B. bei Chrono Cross oder Suikoden. Aber auch schon in den Final Fantasy-Spielen (außer vllt. 7) ist das der Fall. In 9 hätte man sich Mahagon und Quina komplett schenken können und es hätte auch nichts gemacht. Sie stören zwar nicht, aber das sind für mich verschwendete Ressourcen.

  10. #10
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Stimmt! Die Persona-Spiele habe ich ganz vergessen. Das zeigt mir auch, dass Social Links eigentlich eine gute Idee sind - oder generell Sequenzen, in denen es ausschließlich um die Persönlichkeit des anderen Charakters geht.
    Ihr seid so einfach zufrieden zu stellen.

  11. #11
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Ihr seid so einfach zufrieden zu stellen.
    Oh, das erinnert mich an...

    Zitat Zitat von Tyr
    Ein Charakter kann auch durch andere Qualitäten glänzen, selbst wenn er mir unsympathisch ist. Für mich zählt nicht nur die Persönlichkeit.
    Stimmt, Optik ist auch ein Bonus (Oder in deinem Fall wohl dicke Hupen ).

    Sind für dich die Social Links genau der selbe Kram wie die Skits? Denn da würde ich nämlich glatt widersprechen wollen. Ansonsten weiß ich nicht genau, warum ich einfach zufrieden zu stellen bin ^^

  12. #12
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Stimmt, Optik ist auch ein Bonus (Oder in deinem Fall wohl dicke Hupen ).
    Ich glaube, du kannst das einfach nur nicht richtig nachvollziehen!

    Zitat Zitat
    Sind für dich die Social Links genau der selbe Kram wie die Skits? Denn da würde ich nämlich glatt widersprechen wollen. Ansonsten weiß ich nicht genau, warum ich einfach zufrieden zu stellen bin ^^
    Die neusten Personas sind glorifizierte Life- Dating-Sims. Das ist jetzt grundsätzlich nichts Schlechtes, aber die Ausführung ist mies. Was bringt mir dieses Feature, welches über die Hälfte des Spiels einnimmt und äußerst repetitiv ist, wenn jedes zweite Nukige in den Hentai-Szenen mehr Innovation und Charakterzeichnung zeigt?
    In dem Sinne ist es wirklich mit Skits vergleichbar; beides sind glorifizierte Gameplay-Features, die in der Theorie vielleicht gar nicht soooo schlecht sind, in der Praxis aber einfach lieblos zusammengeschludert und als ganz toll beworben wurden und einfach mal ganz weit hinter ihrer Zeit sind. Da frage ich mich immer, warum so viele Leute sich das schön reden... ist es die Idee und das Potenzial dahinter, welche den Blick auf die wahre Implementierung verschleiern? Nur weil es kein vergleichbares Spiel in englisch gibt, heißt es nicht, dass es so toll ist. True Love ist ne besser Dating-Sim und das ist ein Win95-Spiel. Verdammt, selbst Love Plus hat eine bessere Charakterentwicklung und bei dem Spiel muss man sich wenigstens nicht durch farblose Dungeons grinden und kann stattdessen seinen DS küssen nette Minispiele spielen.
    Die neuen Personas sind mittelmäßig bis grenzwertig gut, allerhöchstens. Und das ganze wird noch tragischer, wenn man bedenkt, dass dafür der Style von Persona 2 geopfert wurde! Ugh ...

  13. #13

    ~Cloud~ Gast
    Naja ein gelungener Charakter weckt in irgenteiner Form Emotionen in mir oder bringt mich dazu über ihn nachzudenken.
    Die meisten Charaktere die ich mag sind diejenigen die negative Erfahrungen gemacht haben, traurige Vergangenheit haben, etwas böses ausstrahlen oder wahnsinnig sind.
    Einige meiner Lieblingscharaktere sind z.B:

    • Snake (Big Boss)
    • Ramirez (SoA)
    • Luca Blight
    • Gustave XIII (SF2)
    • Miyamoto Musashi (Vagabond Manga)
    • James Sunderland (Mein Lieblingscharakter)
    • Walter (SH4)
    • Shane Walsh (The Walking Dead)
    • John Shepard (Abtrünnig)
    • Vegeta (DBZ)
    • Anakin Skywalker
    • Squall (Nur CD1/2)



    usw.

  14. #14
    Zitat Zitat
    Beispiele für Charaktere, die euch gefallen haben?
    Hm, bei weiblichen Charakteren fällt mir die Definition leicht: Das typische Love-Interest des Hauptcharakters (unschuldig, liebreizend, behütet aufgewachsen, möglicherweise Prinzessin, könnte keiner Fliege was zuleide tun, usw.). Das genaue Gegenteil davon ist etwa das, was ich mir unter einem guten weiblichen Charakter vorstelle. Gutaussehend ist natürlich immer ein Pluspunkt.

    Bei männlichen Charakteren fällt mir die Defintion schwerer. Ich würde sagen, dass ich die, die machen, was sie selbst wollen, am liebsten mag. Das müssen nicht unbedingt irgendwelche Antihelden sein. Wenn jemand die Welt retten will, ist das auch in Ordnung, nur wenn irgendjemand die Welt rettet, weil das eben das ist, was man als Held macht, kann ich darauf verzichten. Natürlich hilft es auch, wenn der Charakter ein ordentliches Badass ist...

    Ein paar Beispiele (nur auf Spiele, aber nicht unbedingt RPGs beschränkt):
    Granberia (Monster Girl Quest)
    James Raynor (Starcraft)
    Kid (Radical Dreamers/Chrono Cross)
    Locke (Final Fantasy 6)
    Namenloser Held (Gotic/Gothic 2)
    Natsumi (X-Change/X-Change 3)
    Rider (Fate/Stay Night)
    Shiki (Tsukihime und Ableger)
    Tifa (Final Fantasy 7 CD1)
    Zero (Magaman X-/Megaman Zero-Reihe)
    Geändert von Liferipper (24.09.2012 um 22:10 Uhr)

  15. #15
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Die neusten Personas sind glorifizierte Life- Dating-Sims. Das ist jetzt grundsätzlich nichts Schlechtes, aber die Ausführung ist mies. Was bringt mir dieses Feature, welches über die Hälfte des Spiels einnimmt und äußerst repetitiv ist, wenn jedes zweite Nukige in den Hentai-Szenen mehr Innovation und Charakterzeichnung zeigt?
    In dem Sinne ist es wirklich mit Skits vergleichbar; beides sind glorifizierte Gameplay-Features, die in der Theorie vielleicht gar nicht soooo schlecht sind, in der Praxis aber einfach lieblos zusammengeschludert und als ganz toll beworben wurden und einfach mal ganz weit hinter ihrer Zeit sind. Da frage ich mich immer, warum so viele Leute sich das schön reden... ist es die Idee und das Potenzial dahinter, welche den Blick auf die wahre Implementierung verschleiern? Nur weil es kein vergleichbares Spiel in englisch gibt, heißt es nicht, dass es so toll ist. True Love ist ne besser Dating-Sim und das ist ein Win95-Spiel. Verdammt, selbst Love Plus hat eine bessere Charakterentwicklung und bei dem Spiel muss man sich wenigstens nicht durch farblose Dungeons grinden und kann stattdessen seinen DS küssen nette Minispiele spielen.
    Die neuen Personas sind mittelmäßig bis grenzwertig gut, allerhöchstens. Und das ganze wird noch tragischer, wenn man bedenkt, dass dafür der Style von Persona 2 geopfert wurde! Ugh ...
    Mittlerweile zweifle ich wirklich an deinem Geschmack bzw. deiner Wahrnehmung. Wie zur Hölle kommt man darauf, Persona 3 und 4 als Dating Sims anzusehen, wenn dies nur ein vergleichsweise kleiner Anteil am Spiel ist? Und nein, Social Links != Dating Sim. Persona 3 hat tatsächlich nicht besonders viele gute Social Links (allein die Tatsache, dass man nicht mit allen Gruppenmitgliedern Social Links haben kann, sondern nur mit den weiblichen, ist sehr schade), aber Persona 4 hat einige wirklich tolle. Und selbst die weniger guten Social Links können zumindest noch unterhalten, denn schlecht sind mit Sicherheit nicht alle. Allein schon die Spanne der verschiedenen Charaktertypen macht das schon interessant.

    Und du kannst die neueren Personas auch nicht auf die Social Links reduzieren. Du musst die Spiele eindeutig mal ausführlich spielen, bevor du sie als „mittelmäßig bis grenzwertig gut“ bezeichnen kannst. Ich glaube, du redest dir das sehr viel schlecht. Beide Spiele haben wirklich tolle Charaktere, und insbesondere Persona 4 ist da eigentlich noch viel weniger umstritten. Klar, die Kämpfe bzw. Dungeons sind in beiden Spielen nicht die Stärken, aber als grausam kann man das auch nicht bezeichnen. Zumal die Kämpfe in Persona im Vergleich zu anderen Rollenspielen immer noch eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle einnehmen.

    Aus allen Spielen, die ich in den letzten Jahren gespielt habe, sind Persona 3 und 4 zweifelsohne die besten.

    Und auch die Skits sind mit Sicherheit nicht „lieblos zusammengeschleudert“, das ist absoluter Schwachsinn. Selbst wenn man das Writing nicht mag, sollte man zumindest erkennen können, dass da ziemlich sehr viel Liebe drin steckt, und die Tales-Spiele stecken immer voller Liebe. (Wobei ich das bei den neueren Titeln schlecht beurteilen mag.) Die Skits sind keine halbherzigen Konversationen zwischen Charakteren, die einfach nur da sind, um da zu sein oder den Charakteren abseits der Story etwas Tiefe zu verleihen. Ich finde, sie nehmen etwas die gleiche Rolle ein wie zum Beispiel die Lagerfeuergespräche in Suikoden Tactics, wobei Skits natürlich noch ein bisschen darüber hinausgehen und vor allen Dingen vielfältiger sind.

    Aber lieblos? Skits kann man doch nicht als lieblos bezeichnen, selbst wenn man sie nicht mag. Seriously, what's wrong with you? Wenn es dir nicht gut geht, dann sag mir Bescheid. Aber lass es nicht an den Skits und den Persona-Spielen aus. :[


  16. #16
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Mittlerweile zweifle ich wirklich an deinem Geschmack bzw. deiner Wahrnehmung.
    Aufgrund eines/zweier Spiels/e?

    Zitat Zitat
    Und du kannst die neueren Personas auch nicht auf die Social Links reduzieren. Du musst die Spiele eindeutig mal ausführlich spielen, bevor du sie als „mittelmäßig bis grenzwertig gut“ bezeichnen kannst.
    Hab ich doch. Ich fands nicht gut. Sowohl inhaltlich als auch von der Spielmechanik her.

    Zitat Zitat
    Zumal die Kämpfe in Persona im Vergleich zu anderen Rollenspielen immer noch eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle einnehmen.
    Uh, nur weil etwas nicht oft vorkommt, ist das doch keine Entschädigung dafür, dass es schlecht ist! >.<

    Zitat Zitat
    Aus allen Spielen, die ich in den letzten Jahren gespielt habe, sind Persona 3 und 4 zweifelsohne die besten.
    Wenn man dann noch bedenkt, dass du sehr viel PS2 spielst, musst du ja regelrecht absichtlich um die guten Spiele drumherum gegriffen haben.

    Zitat Zitat
    Und auch die Skits sind mit Sicherheit nicht „lieblos zusammengeschleudert“, das ist absoluter Schwachsinn. Selbst wenn man das Writing nicht mag, sollte man zumindest erkennen können, dass da ziemlich sehr viel Liebe drin steckt, und die Tales-Spiele stecken immer voller Liebe.
    Das lieblos bezog sich auf zusammengeschludert, wie du mich auch richtig zitiert hast, nicht auf den Inhalt. Skits sind nicht mehr als etwas Text mit Bildtransformierungsanweisungen. Das kann man zwei Tage vor Release noch schnell zusammentippen. Meine Kritik galt nicht dem Inhalt, sondern dass es als tolles Feature beworben wird. Wenn es das wäre, dann wäre die Präsentation besser.
    Der Inhalt ist jetzt aber auch nicht so doll. Sicher, ganz lustig. Es ist aber auch nicht schwer, schnell mal ein lustiges Event zu schreiben, was auf den stereotypischen Eigenschaften der Charaktere aufbaut. Guter Humor sieht für meinen Geschmack anders aus, anspruchsvoller und pointierter. Natürlich will Tales of das gar nicht sein, ist auch völlig in Ordnung, ich erwarte das ja auch nicht. Aber deshalb erwarte ich auch nichts von den Skits. Nice to have ... i guess? Steckt aber trotzdem nicht besonders viel Mühe drin.

    Zitat Zitat
    Seriously, what's wrong with you?
    Nicht ich bin der, der Pokémon spielt.

    Zitat Zitat
    Aber lass es nicht an den Skits und den Persona-Spielen aus. :[
    Ihr provoziert doch!


    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Natsumi (X-Change/X-Change 3)
    Warum darf Liferipper hier offensichtlich trollen und ich werde für meine anspruchsvollen Kommentare angepflaumt?

  17. #17
    Zitat Zitat
    Warum darf Liferipper hier offensichtlich trollen und ich werde für meine anspruchsvollen Kommentare angepflaumt?
    1. Weil die hier eh keiner kennt.
    2. Weil du offensichtlich keine Ahnung hast!

  18. #18
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Naja, zumindest besser als Persona.

  19. #19
    Find die Frage nach gelungenen Charakteren gut, aber auch schwer zu beantworten.

    Finde ein ernster, guter Charakter muss irgendwie tragisch sein. Ein junge aus einem Dorf, der auszieht um die Welt zu sehen, dann aber erfährt, dass er der Auserwählte ist und die Welt retten muss, ist uninteressant.
    Ich finde ein gutes Beispiel (obwohls aus der Fantasy-Literatur kommt) ist Elric für einen guten Charakter. Schon die Grundprämisse ist eigentlich absurd: Der Herrscher eines Volkes, welches er hasst, selber körperlich so degeneriert wie der "Geist" seines Volkes. Er bezieht seine Kraft aus Quellen, die ihn im Endeffekt nur schwächen, und entwickelt eine immer größer werdende Abhängigkeit dieser Kräfte, obwohl sie ihm nach und nach jeden Freund nimmt. Und achja, er ist ein Diener des Chaos, der aber durch die Wirren der Welt plötzlich gegen das Chaos kämpft.
    Das gefällt mir. Ich kann daraus aber schwer eine Formel entwickeln^^ Find eine glaubhafte Charakterentwicklung auch wichtig, weil ich keine Lust habe, 40h mit EXAKT dem gleichen Charakter zu spielen. Find dann auch Stereotypen sehr schlimm, die nur ihre Rolle erfüllen (am besten gepaart mit diesen Spotlight-Szenen).
    Oder Vivi aus FF IX. Find das eine ziemlich traurige Geschichte eigentlich, wie er mehr über sein Schicksal erfährt. Aww, aber ich liebe Vivi auch.

    Bei eher lustigen Charakteren ist es mir egal. Bebedora aus Arc - TotS ist zum Beispiel ein sehr sehr absurder Charakter, der dadurch aber an Witz und Reiz gewinnt (vor allem in dieser komisch konstellierten Gruppe). Hab das Spiel noch nicht durch, also weiß ich nicht, ob nich eine Auflösung ihrer Hintergrundgeschichte kommt.

    Ach keine Ahnung.

  20. #20
    Zitat Zitat von Narcissu
    Beispiele für Spiele, die das grundsätzlich wirklich gut hinbekommen sind das bereits erwähnte Final Fantasy IX und The Legend of Heroes – Trails in the Sky. Final Fantasy IX hat einfach (bis auf Mahagon und evtl. Quina) wirklich toll ausgearbeitet Charaktere, die alle ihre nachvollziehbaren und ziemlich tiefgründigen Probleme haben. Das ganze wird im Spiel aber keinesfalls überdramatisiert. Im Gegenteil: Die Charaktere werden dem Spieler alle auf ziemlich sanfte und unaufdringliche Weise vorgestellt, und man erfährt erst mehr über ihre Probleme, wenn man sie bereits sympathisch findet. Das funktioniert hier wunderbar. Das tolle an Final Fanasy IX ist auch, dass in dem Spiel wirklich sehr viel drin steckt: Es behandelt viele unglaublich ernste Themen auf eine so einfühlsame und sanfte Weise. Das hat noch kein anderes Spiel so gut geschafft.
    Meine Rede... meine Rede!

    Charaktere sind gut, wenn man sie sich auch im echten Leben vorstellen kann und ihr Handeln nachvollziehbar dargestellt wird. Hervorragende Dialoge ebnen den Weg zu guten Charakteren. Teilweise werden aber Charaktere gut ausgearbeitet ohne dass es der Geschichte nutzt. In so einem Fall werden die Charaktere schnell als nervig empfunden. Kleines Beispiel: Quentin Tarantinos (meiner Meinung nach sehr guter) Film "Death Proof" zeichnet am Anfang die Charaktere der drei Damen ziemlich gut ab - das Problem ist dabei nur, dass dies in ellenlangen Dialogszenen geschieht. Dies störte zwar nicht mich, aber sehr viele Personen die diesen Film auch gesehen haben, ergo sie fanden die Charaktere nervig.

    Bei Final Fantasy IX ist das etwas anders. Das ganze beginnt erst mal mit einer Menge Action (was in Final Fantasy sehr oft am Anfang so ist) und die Dialogszenen, wenn auch noch so lang, sind eine sinnvolle Ergänzung - das Spiel lebt von den zwischenmenschlichen/-tierlichen/-schwarzmagierischen Beziehungen seiner Charaktere und spannt so die Handlung auf. Funktioniert! Macht Sinn! Durch das Handeln der einzelnen Personen, welches (für uns West-Europäer) nachvollziehbar erscheint, wird der Plot bestimmt. Also: Geile Charaktere! Sehr schön gemacht, Herr Sakaguchi.
    Nunja... bei Final Fantasy XIII-1 haben sie das nicht so hinbekommen. Es gibt im Gegensatz zu Teil XII (der aber im Gegensatz zumindest mit ein paar starken Charakteren trumpfen konnte) haufenweise Dialogszenen, aber diese interessieren keinen. Charaktere wirken hier zudem künstlich überzeichnet, dass man meint, einen schlechten Animee vorgesetzt zu bekommen. Warum? Warum macht man so was... dadurch nerven Snow und Co. noch mehr. Sicherlich filigran gezeichnete Charaktere, allerdings eher durch die Quantität, als durch die Qualität an Dialogen. Die mittelprächtige Synchronisation (welche aber im Gegensatz zu FF X ohne krassere Piepsstimmchen auskommt) tut ihr übriges.

    Final Fantasy IX - Charaktere haben auch mehrere Seiten, sie entwickeln sich, sind also durch und durch rund. Ja gut, es gibt Quina und Mahagon... aber es würde wahrscheinlich nerven deren Geschichte und Charaktermodell ebenso komplex zu gestalten wie das von Vivi, Zidane oder Lili... Also genau richtig. Aber auch Herrn Sakaguchi gelingt so eine hervorragende Charakterzeichnung nicht immer. The Last Story hatte schon gute Charaktere mit vernünftigen Motiven, ABER es fehlte etwas die Komplexität. Auch wenn Zael definitiv gut gezeichnet wurde, aber ins Herz möchte man ihn nicht ganz schließen. Dafür bleibt er etwas zu blass, seine Dialoge zu belanglos. ABER er ist hundertfünfundachtzig Millionen mal besser, wie diese Witzfiguren aus dem 13. Teil einer - ehemals - sehr erfolgreichen Rollenspielserie, welche nicht nur durch die Grafik etc. bestach, sondern auch durch das Herzblut seiner Autoren. Ne, Zael ist gut; erst recht Dagran, Mirania und sogar Yurick. Dennoch könnte man wesentlich mehr rausholen (und mich wundert es ein wenig, warum er es nicht getan hat). Serah hingegen hätte profitiert, wenn sie blasser geblieben wäre...

    Übrigens findet man das Motiv der Charakterzeichnung auch in Soap Operas, was auch der Hauptgrund ist, sich diese anzusehen. Die Personen die ich kenne, welche sich Seifenopern geben, tun dies nur aus dem präzisen einen Grund, weil ihnen die Figuren zusagen. Deswegen - glaube ich - sind Charaktere in Seifenopern bewusst etwas komplexer gestrickt, um die Leute an deren Schicksal und damit an den Bildschirm zu binden. Ich muss auch zugeben, dass ich absolut kein Fan von dieser Sorte Programme bin, aber sehr positiv überrascht aus einem Gespräch mit einem befreundeten Medienwissenschaftler herausgegangen bin. Dieser vergleicht für seine Arbeiten Scripted Reality Shows, um dem Erfolg des Konzeptes auf die Schliche zu kommen. Es ging um Ole aus Berlin 24h. Er hat mir einen Zusammenschnitt mit den Szenen dieses Chaoten gezeigt und ein wenig die Geschichte über ihn und der Charakter ist tatsächlich rund. Er hat seine Stärken und Schwächen und wirkte auf mich extrem menschlich.
    Kurz für die, die's nicht kennen: Der Knabe lebt in einer WG in Berlin und ist nicht unbedingt der charmanteste Mensch. Er liebt Parties und ist chaotisch und oberflächlich zu allen anderen. Er schaffte es jedoch nicht, eine einzige Freundin zu haben. Jedoch wird er durch Zufall Schlagerstar, was bei seinem Talent auch nicht verwundert und fliegt auch im Laufe der Serie einige Male zum Ballermann. Plötzlich liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen. Eine ernsthafte Beziehung schwebt ihm nun nicht mehr vor, da er mit jeder ins Bett kann, die er kriegen will. Er nutzt das schamlos aus, mutiert zum absoluten Arschloch und wird jedoch zwischendrin von seinem Gewissen hin und wieder geplagt und macht eine richtige Identitätskrise durch.
    Erstaunlich ist die Tatsache, dass man ihn verstehen kann und sich sogar in ihn einfühlen kann. Er ist nicht besonders attraktiv und ungehobelt, aber es steckt auch etwas nettes, sympathisches in dem Tollpatsch. Dadurch, dass sein Verhalten genau gezeigt wird und Dialoge nicht mal der letzte Bullshit ist, wirkt die Person von Ole erstaunlich rund und würde sogar für eine Charakterstudie taugen. Ich war echt überrascht - aber genau das ist es, was die Leute vor den Fernseher fesselt und diese zugegebenermaßen extrem schlicht produzierte Vorabendklamotte anschauen lässt. Die Person ist ihnen nicht egal. Der Charakter ist greifbar, also gut gezeichnet. Er ist irgendwie wie Mario. ein Antiheld. So was in der Zeit von Hartz IV-Fernsehen und dann noch auf RTL zu sehen, überrascht mich. Die Serie ist nicht gut, aber offenbar nicht der letzte Müll. Vielleicht liegt's auch wirklich nur an Ole, dem "Quotenhengst". Aber meiner Meinung nach echt in Ordnung.
    Mein Kumpel hat das dann mit X-Diaries verglichen, bei denen es keinerlei tiefgründigere Charaktere gibt. Hier nerven die Darsteller nur mit leeren Phrasen und die Quote von Berlin 24h gibt ihm recht. Diese ist nämlich deutlich höher.

    Kann das vielleicht der Grund sein, wieso Final Fantasy XIII-2 so abgestürzt ist. Und das fatale Medienecho auf Lightnings dritten Auftritt? Will man diese "nervigen" Charaktere einfach nicht nur noch zum Mond, pardon, nach Pulse schießen?

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