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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Baum-Darstellung

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  1. #22
    ~*~

    "Das ist einfach verdammte Scheiße cool, Dani!", sagte Yukari freudig erregt als sie Danis Werk betrachtete. Vor ihr lag auf dem Boden ausgebreitet der zusammengeklaute Schutzanzug. Es hatte keinen Grund gegeben, sie anzuziehen. Aber für das, was auf sie gleich zukommen würde, brauchte sie jede Art von Schutz, die sie kriegen konnte.

    Es war bald soweit. Sie musste sich bereit machen. Sie streifte die schusssichere, olivgrüne Weste über, auf der sie im linken Brustbereich mit einem Edding in schwarzen Lettern die Worte "La riesgo siempre vive" geschrieben hatte, ein paar Zentimeter darunter standen kleingeschrieben die Namen ihrer engsten Kameraden, Freunde, Menschen die sie bis jetzt verloren hatte:

    Cam Carpenter Rodriguez Ridley Jeremy Willy

    "Jeremy war noch nicht einmal geboren und war bereits tot. Ihm hätte die Welt gefallen, nachdem sich die Spreu vom Weizen getrennt hatte."


    Als Tess auf sie zutrat, hatte Yuki bereits ihr Schwert auf dem Rücken, die Gelenke mit Schützern bedeckt, Wollhandschuhe in denen die verlorenen Finger auswattiert waren, und Tarnfarbe in Streifen im Gesicht.
    "Und? Wie sehe ich aus?"
    "Scheiße, du erinnerst mich gerade an jemanden.", sagte Dani mit traurigem Tonfall, zog an dem Zigarettenstummel und ließ langsam Rauch aus dem Mund weichen. "Nur in weiblich."
    "Shiiit, matey. Yukari Rothrock, badass Fatherfucker. So sieht's aus."

    Yuki sah aus wie eine wandelnde Festung. Wie ein Held. Bereit um hardcore stuff zu erledigen. Mit australischem Akzent.
    Aber Tess wusste es besser. Das wussten Ärzte ja immer. Von ihren Schlurfgeräuschen aufgeschreckt, drehte sich Yuki grinsend zu ihr um.
    Ein Schlag ihrer rechten Hand – wie geplant abgeblockt. Dann die linke Hand – mühelos berührte sie Yukis Wange. Und sie sah Yuki an, das die sanfte Berührung ihr mehr weh tat als jeder Faustschlag. "Scheiße, so hoch kannst du den Arm nicht bewegen, nicht wahr?""Hör zu, ich....""Ich hoffe, du bist zufrieden mit deiner Leistung - denn jetzt weiß ich genau, wie es sich anfühlt eingeschränkt zu sein. Nicht komplett. Nichts halbes, nichts Ganzes.". "Ich hab' dich nicht gezwungen, mit aufs Dach zu kommen.""Und ich hab' dich nicht dazu gezwungen, in die scheiß Luft zu ballern. Sieh's dir genau an!", sie deutete auf die abgebundene Wunde und stolperte dabei mehrere Schritte zurück, als sich ihr Gleichgewichtssinn verabschiedete. Eine humpelnde Hyäne. Großartig. "Jetzt weiß ich wie es ist, in deinem Schatten zu sein, Samurai Girl. Kannst froh sein das ich nicht tot bin. Ich würd dir als Geist noch den Arsch aufreißen." Die Frage...Wusstest du das die Scharfschützen auf uns zielen?Hast du mich verraten?Ich …“ Yuki sah die versteckte Wut in Tess Augen. „Was hätte ich davon dich vorzuschicken?
    Infos. Wo die Scharfschützen sitzen, etwa.
    Bullshit, Doc, absoluter Bullshit. Nein, ich wussts nicht. Und ich würd n Teufel tun meine einzige Hoffnung den hier“, sie wackelte mit ihrem schwachen Arm ,“zu behalten nicht für so ne Info rausballern.

    Gut. Dann war das ja geklärt. Gott sei Dank. Helena, Ian und Cyrillus waren genug Mordlustige in der 22 Mann starken Truppe. Da brauchte es kein durchgeknalltes Schlitzauge. Vor allem weil sie zu Yuki einen andren Draht hatte als zu den anderen. Durch das Radio hatte sie das Gefühl sie schon ewig zu kennen.

    Tess lächelte milde, trat etwas näher an Yukari heran und streichelte ihr mit der rechten Hand erneut über die Wange. Sie ließ kurz ab, um Yuki in ihrer Kampfmontur zu mustern. "Du siehst aus als könntest du es kaum erwarten, dich mitten in die Schlachtbank zu werfen."
    Yuki schüttelte langsam den Kopf. "Ich seh aus wie jemand, der 'ne Schuld zu begleichen hat." Sie merkte, wie Tess ihr (aus Absicht?) jetzt auf die Brust schaute und den Spruch las. "Den Spruch hab' ich von 'nem Kameraden aufgeschnappt. Es ist spanisch und heißt soviel wie 'Wer was riskiert, lebt ewig.'."
    Tess nickte bestätigend und sah kurz zu Dani hinüber. "Kannste mir 'nen Stift geben?"

    Und so stand Tess stumm da, Dani hinter ihr mit ehrfürchtigem Gesichtsausdruck, und schrieb mit dem schwarzen Edding noch weitere Namen unter die bereits dort stehenden.

    Nikita Mike Travis Kekoa Ryan Abby Michail Axel Isabella

    nach kurzem zögern fügte sie noch die Namen der Toten hinzu, die für ihre Gruppe gestorben waren. Oder durch ihre Gruppe.

    McCormack Norman Tyler Harrison Wellerson&Clara

    Und die, deren Form die Krater in ihrem Herz hatten

    Jay Sebastian

    Den Namen ihres Bruders schrieb sie nicht. Sie wollte und konnte nicht Abschied nehmen. Noch nicht.

    Sie trat einen Schritt zurück. Yukis Blick traf ihren. Worte waren in diesem Moment überflüssig.

    ~*~


    "Du hast gesagt, du würdest mir helfen wenn ich dir helfe. Deine Schuld hat sich durch den Scheiß der auf dem Dach abgegangen ist so ungefähr grob verzehnfacht. Also wirst du mir folgende drei Gefallen tun: Erstens: begleite meine Leute sicher zum Hafen - wenn du da mit rausgehst, will ich das du meine Leute beschützt. Und sie nicht in Gefahr bringst mit deiner Cowboynummer von vorhin. Stirbt einer von denen, stirbst du - und zwar sobald du es wagst mir wieder unter die Augen zu treten. zweitens: Verlier um Gottes Willen nicht die Weste und sorg' dafür, dass wir nicht noch mehr Namen unter die pinseln müssen, die da bereits stehen. Und drittens:..."
    , Tess stockte kurz und grinste Yukari an. "... was auch immer passiert, und was auch immer du planst: Spiel um keinen Preis den Helden. Denn ich will nicht deinen Namen auf diese Liste da kritzeln. Kapiert?"
    Yuki nickte ein paar Male mit dem Kopf, während sie "Okay, das krieg' ich hin." flüsterte.

    Tess klabusterte eine Spritze aus ihrem Rucksack, schnappte sich Yukis schwachen Arm und klopfte hingebungsvoll bis eine der Venen hervortrat. „Ich werd dir ne Aufputschspritze verpassen, die deinen Arsch eine Etage höher schiebt. Ich hab keine Lust das du unsre Leute aufhälst – aber auch nicht das Australiens Stimme hier kurz vorm Zieleinlauf verreckt. Bereit?“ Sie stach zu und injizierte die Adrenalinspritze, die Yuki wieder fit machen würde.Braves Mädchen. So, und jetzt...", sagte Tess und seufzte laut, "back to business, wie man so schön sagt. Hat Dani dir gesagt was geplant ist? Ich hab vorhin noch durchgegeben, das eure Kampftruppe sich um eine besonders kräftige Meute von Infizierten kümmern muss, die in einem LKW verladen wurden. Sind entweder Versuchskaninchen oder Überkämpfer – seid vorsichtig, aber macht sie kalt. Wenn wir verhindern können das Maddox Pläne aufgehen wäre das so ziemlich das Beste was passieren könnte. Und... sei nett zu dem Iren. Nett im Sinne von, zeig ihm Respekt. Er hat für uns alle den Arsch hingehalten. Und ich mag ihn, er ist einer von den Guten."

    Ihre Hand lag an Yukis Halsnarbe. Strich darüber. „Und lass den Scheiß mit dem rauchen – das sorgt nur dafür, das du noch mehr leckst als eh schon.“ Dann nahm sie Yuki die Kippe aus dem Mund und zog selber daran. „Is wirklich ne Scheiß Idee verwundet zu rauchen. Fast so beschissen wie in die Uniformen hier zu klettern. Ich hoffe ihr habt nen Military-Fetisch. Und hepp.

    Du ziehst den Kram nicht an, Tess?“ „Später. Erstmal...“ sie schnippelte mit ihrem Taschenmesser die Fingerkuppen von ihren Lederhandschuhen, damit sie wenigstens etwas besser motorisch funktionierte und band sich das versiffte schwarze Top als improvisiertes Bandana um den Kopf um die wilde schwarze Mähne zu bändigen. Dann zog sie genüsslich an der Zigarette. „...mach ich eine Zigarettenpause. Und schau wie euch die Klamotten stehen.“ Sie grinste – und sah dabei Dob auf unheimliche Weise verdammt ähnlich. Nur das ihr Grinsen mit der Kippe im Mund eher wirkte wie eine Hyäne, die durch ein Kakteenfeld geschleift worden war.

    Danis Kuss auf die Stirn war... merkwürdig selbstverständlich gewesen. Sie hatte tief mit ihren grünen Augen in das unendliche Blau der Iriden geblickt und sich für einen Moment sicher gefühlt. Und das tat sie auch jetzt, als sie wieder ihren Blick suchte.
    Ich mag dich, Dani. Du bist anders. Du hast wie ich nichts zu verlieren. Nur alles zu gewinnen.
    Am Horizont blinkte ein zweiter Stern blass auf.

    Ihr Blick fiel auf Alistair und die Kinder. Der Kellner vom Flughafen saß dort. Die zwei Jungs. Leo. Es war ein hübsches Bild. "Dort meine Liebe, liegt meine Zukunft, die grüne Insel meines Herzens. Dort, werd ich mein Glück finden, erneut. Das ist mein Ziel." "Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an." "Falls was is, Tess, sag einfach Bescheid, dann bin ich zur Stelle"
    Ein dritter Stern.

    Es wurde Zeit. Zeit zu gehen.

    Tess blickte auf die blutige Dachkante. Dann auf die brennende Stadt. Vielleicht hatte sie schon ihren letzten Morgen gesehen.

    ~*~

    "Sanders?", fragte Yukari vorsichtig, als sie in Sanders' private Ecke stapfte. Das Adrenalin machte sich in ihren Adern breit, sie spürte es. Sie fühlte sich gut. Verdammt gut. Doch sie wollte nicht losziehen, ohne Sanders ein paar letzte Worte auf den Weg zu geben. Trotz des extrem hohen Adrenalinspiegel sprach sie ruhig und besonnen, was für sie fast ein kleines Wunder war in dieser Situation.

    "Ist mir egal, ob Sie's hören wollen oder nicht. Ich bin in Ihren Augen ein Arschloch, aber ich bin nicht Soldatin geworden weil ich Uniformen cool finde - sondern weil es mir im Blut liegt. Meiner Familie im Blut liegt. Und ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich und Sie hier...", sie schüttelte den Kopf, "Um Gottes Willen, das wird nichts. Ich erkenne es an Ihrer Attitüde mir gegenüber, Sie wollen, dass ich hier bleibe und Däumchen drehe. Aber Ihr Platz ist hier, mein Platz ist da draußen. An der Front. War es schon immer und wird es immer sein. Das funktioniert nicht mit uns beiden - so komisch das klingt."
    Sorry, nicht mein Typ.
    "Scheiße, Sanders, wissen Sie - ich war mal wie Sie. 'ne Idealistin. 'ne Optimistin. Durch die Wüsten Afghanistans und Iraks hindurch - "Alles wird gut". Bis ich wegen dieser ganzen Zombiekacke mein ungeborenes Kind verloren habe. Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Sowas... ja." Sie räusperte sich kurz, um zu verdecken dass ihr in diesem Moment die Worte fehlten und fuhr fort. "Ich erwarte nichts von Ihnen, Sie leisten hier schon verdammt gute Arbeit. Aber wenn Sie jemanden hassen wollen, dann mich. Nicht das 6th RAR. Das waren allesamt verdammt gute Leute. Freunde von mir. Alle tot." Sie hielt kurz inne, um erleichtert auszuatmen. Das war weniger aggressiv als geplant. "Ich werde jetzt da raus gehen und das machen, was ich am besten kann. Ihnen viel Glück hier. Man sieht sich."

    Sie salutierte dem Corporal kurz und kehrte auf dem Absatz um, im Begriff zu gehen - aber irgendwie spürte sie, dass Sanders noch was zu sagen hatte. Also verlangsamte sie extra ihren Schritt, damit der Corporal sie noch aufhalten konnte.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (03.09.2012 um 23:15 Uhr)

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