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  1. #1

    [PC] Kamidori Alchemy Meister

    Ich wollte diesen Thread schon vor einer Woche erstellen, dachte aber ich warte lieber bis ich weit genug im Spiel fortgeschritten bin um eine einigermaßen fundierte Meinung in den Eröffnungspost schreiben zu können.

    Also, am diesjährigen Schalttag wurden gleich zwei Visual Novel/RPG-Hybrid - Fantranslations auf das Internet losgelassen. Während "Violated Hero - I wanted to Chivalrously save the World" wohl kaum eine Erwähnung verdient, bekamen wir allerdings mit der Kamidori Alchemy Meister (3 Sprachen in einem Titel!) -Übersetzung die Möglichkeit einen der aktuellsten und umfangreichsten VN/RPG-Vertreter in einer Nichtmondsprache zu genießen.


    Was kann man sich darunter vorstellen? Nun, man nehme das Setting der Atelier-Serie, mixe ein bisschen Ar tonelico dazu, bediene sich an den komplexen Item Creation-Systemen der Idea Factory-Spiele und für das eigentliche RPG-Gameplay wird einfach das Beste von verschiedenen SRPGs wie Fire Emblem zusammen mit neuartigen Ideen zu einem innovativem Strategie-KS verwoben.
    Und fertig ist ein über 100h andauernder motivierender Alchemie - Itemgrinder / Dungeon-Crawler.

    ..ach ja, Hentai gibts auch.


    Apropos, fang ich gleich mal mit dem Negativen an.
    Das Writing ist schlecht. So richtig mies. Und damit meine ich nicht unbedingt die Story. Die ist natürlich auch zum größten Teil Nichtexistent bzw. voll mit voraussehbaren Klischees. Aber hey, dass ist sie in Atelier-Spielen ja auch und dort stört es nicht, weil es schließlich um Alchemie geht.
    Ich meine wirklich den Schreibstil. Er ist langweilig, emotionslos und blass. Die Dialoge sind so gestellt und dumm, dass nicht mal die relativ bekannten Sprecher da was rausreißen können. Ich ertappe mich selber ständig dabei, wie ich die VN-Sequenzen schnell wegklicke, weil ich endlich weiter "spielen" will.

    Ich versuche trotzdem mal etwas Story anzureißen.
    Kamidori ist von den japanischen Erogeentwicklern Eushully, die irgendwie alle ihre Spiele in derselben Welt ansiedeln. Kamidori teilt sich mit anderen Spielen aus der Reihe die gleiche Mythologie und Historie, aber das interessiert im Grunde nicht. Es gibt da eine Ingame-Enzyklopädie, die das etwas erläutert, aber die ist langweilig. Wie das meiste an der Geschichte.


    Es gibt da also diesen Wilfred, der gerne ein Alchemist werden würde um dann sein eigenes Atelier aufzumachen. Für einen Protagonisten ist er sogar recht gut gelungen. Wil ist ein ehrlicher und tugendhafter Gutmensch, gleichzeitig aber auch intelligent und nicht so naiv, wie man es erwarten würde.


    Im Laufe des Prologs laufen ihm dann drei Frauen über den Weg, die seine Main-Party bilden werden. Hier fangen die Probleme an. Die drei sind genau so spannend wie der Rest der Geschichte. Stereotypische Stereotypen, die nicht mal ansatzweise versuchen aus ihrer Rolle etwas besonderes zu machen. Nur Ar tonelico 3 ist schlimmer.
    Ich meine, nichts gegen Tsunderes, Lolis oder Onee-sans, aber ein klein wenig Originalität darf dann doch schon dabei sein, oder?


    Schon bald wird das Spiel sich dann in drei Pfade aufspalten, die sich dann aber doch nicht so stark voneinander unterscheiden. Ein bisschen Romance ist jeweils vorhanden, wird aber durch das Writing getötet. Und sonderlich viel ist es ohnehin nicht.


    Ich habe ja eben erwähnt, dass Wil ein recht guter Protag ist. Und dass das Spiel 3 Pfade für die drei Main Heroines hat. Und trotzdem schafft es dieses Spiel auf sage und schreibe 52 Hentai-Szenen! Lol, wieder einmal ganz großes Character-Derailment von den Japanern. Da müssen auch irgendwie wieder einmal unterschiedliche Autoren rumgepfuscht haben, wie schon bei Utawarerumono oder Tears of Tiara.
    Während der Wil nämlich in der Main-Story einen auf verliebten und schüchternen Alchemisten macht ("mimimi, mag sie mich denn überhaupt?"), der sich in eine der drei Damen verguckt hat, hat er überhaupt keine Hemmungen in den nächsten Szenen mit allen weiblichen Nebencharakteren, seien es Mana, Dämonen oder Götter rumzumachen. Like a boss!


    Ich könnte dem Spiel das ja noch verzeihen und drüber hinwegsehen, da Mana, Dämonen und Götter ja relativ interessante Wesen sind. Aber die Autoren machen überhaupt nichts daraus! Was für ein schlechten Script!
    Beispiel gefällig? Es gibt da ein ganz süßes Schlamm-Mana. Wenn man seiner Fantasie jetzt nur ein bisschen freien Lauf lassen würde, würde man sofort erkennen, wie awesome eine Hentai-Szene mit einem Schlammmonster sein würde. Aber nichts da! Die Szene ist so unglaublich stereotyp und langweilig, dass ich meinen Augen nicht getraut habe. Da steht dann im Text doch wirklich beschrieben, wie der Protag ihre fleischige Haut anfässt. Ihre Haut! Das ist ein Schlammmonster! Es besteht aus Schlamm! What's wrong with you, Eushully?

    Da muss es einen echt nicht wundern, dass das Spiel eine Option bereit stellt, die Story zu deaktivieren(!)


    Manche Nebencharaktere sind aber wirklich nicht schlecht. Die Party besteht aus einer wirklich illustren Truppe, was sich im Gameplay auch an vielen unterschiedlichen Einheiten zeigt, die jeweils ganz individuelle Vor- und Nachteile haben. Neben dem erwähnten Schlammmonster find ich zum Beispiel den Katzen-Succubus ganz toll.


    Eh... ja. Wie gesagt, das Script ist nicht sonderlich gut. Aber Ar tonelico 3 ist schlimmer.


    Wird Zeit, dass ich mal zum Positiven komme.
    Der Soundtrack ist ordentlich. Er klingt öfter mal wie eine schlechtere Version eines GUST-OSTs, was ich als Kompliment meine. Die Synchro ist gut, aber leider gibt es keine Männerstimmen. Das Spiel bietet ebenfalls eine Unmenge an CG-Bildern und schlägt damit bei weitem die Atelier- oder die Ar tonelico-Serie, ja sogar andere Eroge-RPGs wie Seinarukana. Und alle sehr hochwertig. Das ganze Spiel präsentiert sich außerdem im 16:9-Format, was keine Selbstverständlichkeit in dem Genre ist.

    Und natürlich das Gameplay! Das eigentliche Highlight, der einzig wahre Grund, dieses Spiel zu spielen.
    Hochmotivierendes, fesselndes, süchtig machendes Item-Erzeugen, Grinden, Farmen, Crawlen und natürlich fordernde Strategie-Kämpfe.

    Es ist unglaublich, was für eine Komplexität dieses Eroge besitzt. Mehrere New Game+ und hunderte Stunden sollte man schon mit sich bringen, wenn man dieses Spiel in Angriff nehmen möchte.


    Man schaue sich nur einmal diese Unmenge an Items, Skills und Quests an!
    Wie schon erwähnt spielt es sich ähnlich wie GUST oder Idea Factory-Spiele, was das Alchemie-System angeht. Ein Großteil des Spiels verbringt man damit Items zu sammeln und andere Items daraus zu erzeugen. Nicht nur Waffen oder Potions, auch neue Kleidung für die Damen oder Möbel für das eigene Atelier. Ähnlich wie in Recettear können dort nämlich erzeugte Items verkauft oder auch im Garten Rohmaterialen angebaut werden. Wie in Ar tonelico kann man die Heldinnen mit neuen Klamotten ausstatten. Diese sieht man nicht nur um Kampf, wo sie strategisch wichtig eingesetzt werden müssen sondern auch in den VN-Szenen zwischendurch.


    Ausrüstung kann verbessert werden, der Shop kann aufgewertet werden, die Charaktere können einen Klassenwechsel bekommen, man kann in einer Arena kämpfen, viele Sidequests und und und. Feinstes Mikromanagement, das den Vergleich mit großen Konsolenspielen nicht zu scheuen braucht.


    Die Dungeons sieht man aus der Vogelperspektive mit SD-Charakter-Sprites und sich wiederholenden Texturen, die an den RPG-Maker erinnern. Atmosphärisch ist was anderes, aber es dient seinem Zweck. Die Dungeons sind clever konstruiert und nicht wenige der Missionen erfordern mehr als einfach alle Gegner auf dem Bildschirm zu killen. Der Schwierigkeitsgrad ist auf Normal schon fordernd und erwartet vom Spieler strategisches Denken und das Miteinbeziehen aller Gameplayelemente wie Skills, elementare Schwächen und Stärken der einzelnen Einheiten und das Ausnutzen territorialer Eigenschaften einzelner Tiles. Wenn es zu einem Kampf kommt, müssen vorab wie in Fire Emblem die Werte verglichen und wie in Eien no Aselia die Kampfstrategie bestimmt werden.



    Ich selber bin mittlerweile im fünften Kapitel und habe sicher schon an die 50h in das Spiel investiert. Natürlich ohne zu cheaten oder den internen Cheat-Dungeon zu benutzen.

    Noch ein paar Tipps für den Anfang:
    - nicht auf Hard spielen. Das ist für ein New Game+ gedacht und ohne ist schon das Tutorial nicht schaffbar. Aber auch Normal bietet schon fordernde Kämpfe.
    - am besten Yulia-Pfad als erstes spielen, die anderen sind eher für New Game+ gedacht.
    - der Shop verkauft erst ab dem vierten/fünften Kapitel ordentlich, nicht wundern, wenn die Regale voll bleiben.
    - oft mal in die Monster-Enzyklopädie schauen, ob einige Monster vielleicht unbekannte Items bei sich tragen.
    - wenn man nach bestimmten Items sucht, darauf achten wonach man sucht; das Spiel ist intelligent genug "Fish Scale" auch bei Fisch-Monstern unterzubringen.
    - Shop mit Mobiliar ausstatten, was den Verkaufspreis steigert.
    - Wohnzimmer mit Mobiliar ausstatten, was das Wissen steigert, so bekommt man neue Alchemie-Rezepte.
    - nicht auf Auto-Save verlassen.
    - Random Number Generator in die Taktik mit einbeziehen (sollte man aus Fire Emblem schon kennen)


    Ich hoffe, dass ich bei einigen Interesse erwecken konnte
    Alchemy Meister - The God Captor macht viele Fehler als Visual Novel, aber es ist trotzdem ein sehr gutes Alchemie-/Strategie-RPG.

  2. #2
    Spiele auch schon seit einer woche und bin echt absolut begeistert so ziemlich eines der besten srpgs das ich bisher gespielt habe die mischung aus taktik,alchemie und shop ausbau/management mit vn ist absolut genial.
    Finde das writing übrigens nicht so übel da habe ich in einigen grösseren konsolen rpgs/srpgs schon weit schlimmeres lesen müssen zumal man auch bedenken muss das es sich um keine professionelle sondern eine fan übersetzung handelt da kann das eine oder ander schonmal n bissel nicht gantz so rund übersetzt sein.
    Das Artwork ist jedenfalls fantastisch und wie gesagt soundtrack und gameplay tun ihr übriges das game ist ein absolutes must play für jeden jrpg/srpg fan(der sich nicht an der ein oder anderen hentai scene stört xD)!

  3. #3
    Zitat Zitat von tet666 Beitrag anzeigen
    Finde das writing übrigens nicht so übel da habe ich in einigen grösseren konsolen rpgs/srpgs schon weit schlimmeres lesen müssen zumal man auch bedenken muss das es sich um keine professionelle sondern eine fan übersetzung handelt da kann das eine oder ander schonmal n bissel nicht gantz so rund übersetzt sein.
    Das Problem ist ja, dass der Übersetzer selber sich stark über das Writing aufregt. Hab sogar gelesen, dass er sich ein paar Freiheiten rausgenommen hat, dem Script etwas mehr Farbe zu verleihen. Beispielsweise waren die Itembeschreibung im Original völlig sinnlos wie "Fass - dies ist ein Fass". Stattdessen steht da jetzt "Barrel!", was natürlich eine Anspielung auf die Atelier-Serie ist ^^

    Dass es Spiele mit schlimmeren Texten gibt, stimmt natürlich. Aber dies ist nunmal auch eine halbe Visual Novel. Ich denke, da könnte man ruhig etwas mehr erwarten.

    Ändert natürlich nichts daran, dass das Spiel trotzdem toll ist.
    Emilita mit langen Haaren ist großartig. Und meine Yuela entwickelt sich langsam zum GameBreaker, ähnlich wie Uya. Speed + Move + Stärke ist eine gute Combo.
    Die arme Aht. Ich nehme sie zwar mit in jeden Kampf, aber bevor sie irgendwo ankommt, sind schon alle Gegner tot

  4. #4
    Ja Aht ist echt nicht besonders gut aber gibt ja noch so viele andere gute chars^^

  5. #5
    Ja, aber man muss ja alle Leveln um neue Events freizuschalten! ^^
    Aht wird wesentlich besser bei jedem Class Change. Aber leider einfach nicht so gut, wie all die anderen.

    Bin jetzt in Kapitel 6 und hab erstmals Geldprobleme. Werd mich wohl mal um den Shop kümmern müssen.

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