Erynn hatte schlechte Laune, schon seit sie am zweiten Tag ihrer Reise die Valusberge in Angriff nahmen. Das letzte Mal was schon eine komplette Katastrophe gewesen und je weiter sie kamen, umso mehr zeichnete sich ab, daß es das Wetter auch diesesmal nicht gut mit ihnen meinte und sie schließlich gezwungen waren an eben jener Stelle haltzumachen wie schon beim letzten Mal, wo sie in der Kälte um ein Haar umgekommen wäre. Die Elfin fror schon jetzt so sehr, daß sie sich kaum noch auf ihre schwache Bindung zur Magie konzentrieren konnte, so daß der Feuerzauber, mit dem sie versuchte sich zumindest ein wenig zu wärmen, ihr immer wieder entglitt. Wofür ist der Mist eigentlich gut, wenn er doch nicht funktioniert, wenn man ihn wirklich braucht? dachte sie grummelig. Vielleicht hätte es sie mittlerweile nicht mehr wirklich aus der Bahn geworfen, würde Arranges sie noch einmal auf die Weise wärmen, wie er es schon zuvor hier auf der Sattelhöhe getan hatte, aber auf keinen Fall, wenn Dreveni in der Nähe war! Sie warf der Assassinin einen kurzen verstohlenen Blick zu. Sie wirkte so entschlossen und selbstsicher, daß Erynn sie dafür ehrlich bewunderte – und auch ein bißchen beneidete. Sie konnte niemals sagen, was diese Frau eigentlich dachte, aber alles an ihr strahlte Überlegenheit aus. Wahrscheinlich, weil sie um ihre Fähigkeiten so genau wußte.

Während des Weges hatten sie sich alle zu sehr konzentrieren müssen, um viele Worte miteinander zu wechseln, aber jetzt, nachdem sie hier oben angekommen waren und sich mit Decken und Planen versuchten, so gut wie möglich einzurichten, sah die junge Dunmer es nicht ein, weshalb sie es ertragen sollte, daß sich alle gereizt anschwiegen. „Dreveni“, versuchte sie deshalb ein Gespräch in Gang zu bringen, „wie wollt Ihr weiter vorgehen, wenn wir erstmal in Ebenherz sind? Ihr sagtet, Ihr kennt dort jemanden?“