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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der siebte Tag

  1. #1

    Wölfe von der Düsterheide - der siebte Tag

    Tag VII - Vollendung! Nachdem die mutigen Wölfe schon tapfer und furchtlos Lämmchen getötet haben, traten sie in dieser Nacht gegen ihren bisher schlimmsten Gegner an: Ein altes, gammliges Schaf! In einem hinreißenden Kampf erlegten sie Möbius, das älteste Schaf. Allerdings war es zu zäh zum fressen und deshalb noch vollständig, aber tot erhalten. Stattdessen legten die Wölfe eine kurze vegetarische Diät ein. Zu viel Fleisch war sowieso nicht gut.

    Der siebte Tag sollte am Abend des 16. Mai enden. Hielt die Siegessträhne der Schafe an oder würden die Wölfe doch noch den Sieg erringen?

    Die Wahl ist öffentlich, bitte schreibt den Namen desjenigen der gezaunt werden soll rot, fett, unterstrichen und glitzernd, damit der blinde Spielleiter das auch erkennt.

  2. #2
    Möbius lag in der Nacht unter dem Apfelbaum, glücklich und zufrieden, dass mit seiner Hilfe ein weiterer Wolf ums Leben gekommen ist. Er grinste und sah ein letztes mal dem Mond zu. Er wusste, heute würde sein langes Leben ein Ende nehmen, da er ein wenig zu viel über die Wölfe und ihre nächtlichen Machenschaften wusste. Plötzlich hustete Möbius. Sein Kraftwurzel-Tonikum hörte auf zu wirken und das junge Lämmchen, Möbius, verwandelte sich aufgrund der nachlassenden Wirkung des Tonikums in ein Milleniumsschaf, das wegen einer blendenden Medizin so lange als Lämmchen überlebt hatte. Zufrieden lächelte er schwach. Goliath hatte dem Richtigen vertraut. Und genauso würde er es auch tun. In der Ferne hörte er ein Knurren. "Sie sind da.", murmelte Möbius. Mit letzter Kraft schiss er noch einmal ordentlich an den Apfelbaum und schmierte mit dem Kot den Namen MIKE an den Stamm. Das Geheule kam näher. "Die Bestien sind schneller, als ich gedacht habe. Dabei schmeckt gefühlt 1000 Jahre altes Fleisch nicht mal." Die verbleibenden Reißer waren nun auch am Apfelbaum angekommen und begannen, über ihn herzufallen. Allerdings spüre Möbius nur einen kurzem Schmerz in seinem Nacken, bevor sie wieder verschwanden, denn wie Möbius korrekt prophezeit hatte, schmeckte das etwa 1000 Jahre altes Fleisch leicht gammelig. Möbius lag blutend auf der Wiese und machte seine letzten Atemzüge, bevor seine Seele endgültig in den Schafshimmel emporstieg.

  3. #3
    Fluffy erwachte frühmorgens mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Beunruhigt lief sie zwischen den schlafenden Schafen hin und her, auf der Suche nach der ursache ihres Unbehagens. Doch sie konnte keinen triftigen Grund ausmachen. Alle schliefen soch seelenruhig.
    Außer einer. Sie bemerkte, wie sich das Menschenschaf unruhig im Schlaf herumwälzte, so als hätte es Alpträume. Sie erinnerte sich an seinen Namen, Mike. Vorsichtig fuhr sie ihm beruhigend mit der Zunge über die Wolle, bedacht darauf, ihn nicht aufzuwecken. Schaf hatte in diesen Tagen sowieso zu viele schlaflose Nächte.
    "Ich hoffe, der Leithammel hat schlafen können. Ob er wohl stolz darauf ist, einen Wolf entlarvt zu haben? Auf jeden Fall hat er noch einiges vor sich." Es durchzuckte sie wie als wäre sie in den Elektrozaun höchstpersönlich gerannt. "Der Leithammel!" Sie konnte sich nicht erinnern, ihn unter den schlafenden Gesichtern gesehen zu haben. Und mähte er am vorigen Tag nicht, dass er bald sterben würde? Noch einmal lief sie durch die schlafende Menge und diemal war sie sich sicher: Der Leithammel befand sich nicht unter den Schlafenden.

    Fluffy rannte wie noch nie un ihrem Leben. Sie suchte an all seinen Lieblingsplätzen, auf der Schmetterlingswiese, und sogar dem Düsterfelsen, fand aber dort keine Spur von ihm. Schließlich entdeckte sie ihn unter dem alten Apfelbaum. Sie hätte ihn fast nicht erkannt. Doch nicht die Verstümmelung entstellte ihn fast zur Unkenntlichkeit, sondern das Alter. Die Haut hing in schlaffen Lappen über seinem mageren Körper, und aus seinen sonst so verträumten Augen sprach selbst im Tod noch unendliche Weisheit. Schluchzend brach Fluffy über seinem erkalteten Körper zusammen und weinte in seine blutige Nackenwolle hinein.

    Irgendwann bemerkte sie eine Berührung an der Schulter. Es war Mike, der kurz nach ihrem Rundgang aufgewacht sein musste, da er den leblosen Leithammel noch vor ihr gefunden hatte. Aus dem Augenwinkel bemerkte Fluffy die Schrift an dem Apfelbaum. Nun würde Mike der neue Leithammel sein.
    Und dieser versuchte sie gerade eben zu trösten. Mit einem mal überkam Fluffy unbändige Wut. Noch nicht einmal in der Stunde von Möbius' Tod konnte sie stark sein.
    "Nie mehr!", schwor sie sich, "Ich werde mich nicht mehr auf andere stützen. Ich werde das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Vor allem das der Wölfe. Ich werde sie finden und zur Verantwortung ziehen, für das, was sie uns angetan haben! Ich werde mich nicht mehr hinter Anderen verstecken. Nie mehr!"

    Fluffy raffte sich auf, drehte sich sich zu dem neuen Leithammel um und fragte ihn: "Sollen wir ihn auf der Schmetterlingswiese begraben? Dort war er immer gerne und so kann er die Schmetterlinge weiterhin beobachten. Er..."
    Sie ärgerte sich über sich selbst, als ihre Stimme versagte.

    Geändert von Neadyn (15.05.2011 um 00:46 Uhr)

  4. #4
    Als der Tag hereinbrach begab sich Mike zum Apfelbaum, 100%ig sicher welche Leiche er heute sehen würde und in der Tat, diesmal hatte es Möbius erwischt. Seltsamerweise sah er wesentlich älter aus als gestern und die Wölfe hatten scheinbar auch kein Interesse daran gehabt ihn zu fressen, denn bis auf ein paar Bisswunden schien er unverletzt zu sein.
    "Das ist wohl das Schicksal eines jeden Leithammels der einen Wolf vernichtet. Aber damit hat er garantiert gerechnet, also vielleicht hat er uns irgendwelche Hinweise hinterlassen..."
    Er sah sich um und erblickte schon wenige Sekunden später den Kothaufen mit seinem Namen darin.
    Sein Maul klappte auf, seinen Augen weiteten sich entsetzt und ein erstickter Schrei entwich ich.
    "BIST DU DES WAHNSINNS?! ICH SOLL DER NÄCHSTE LEITHAMMEL SEIN?!!"
    Das war doch absurd! Die meisten Schafe hielten ihn für verrückt und jetzt sollte er sie führen und den Wölfen den Gar ausmachen?! Die würden ihm doch nichtmal zuhören!

  5. #5
    Es war zwar bereits Morgen, aber Silvus lag noch immer auf seinem Schlafplatz. Seine Augen waren zwar offen, aber er bemerkte alles um ihn herum nicht, sondern versuchte, die vergangenen Tage zu verarbeiten und noch einmal zu durchdenken. Die Schafsherde hat schon drei Wölfe in Folge hingerichtet. Aber wieviele Wölfe gab es denn noch auf der Weide? Eine Frage, die ihn schon eine ganze Weile beschäftigt hat. "Genug nachgedacht, jetzt sollte ich mal was essen. Ich habe gestern Abend doch tatsächlich vergessen etwas zu essen! Und... hopp!" Silvus sprang auf und lief in Richtung Apfelbaum, wurde aber zur gleichen Zeit auf das Plätschern des Wassers aufmerksam. "Wasser... Ich denke, ich werde doch erstmal etwas trinken und mich waschen. Mein Fell hat in den letzten Tagen eine schmutzig und schlammig braune Farbe angenommen." Ohne zu ahnen, was beim Apfelbaum geschehen war, ging er zum Teich und setzte sich so hinein, dass nur noch sein Kopf herausschaute. Von dem bereits von den Sonnenstrahlen gewärmtes Wasser befriedigt, schloss Silvus seine Augen und schlief mit einem Lächeln ein. Diese Ruhe hatte er vermisst; es war schon eine ganze Weile her, seit er ohne Sorgen entspannen konnte.

  6. #6
    "Hmmmm...", dachte sich Mmii wartend unter dem Apfelbaum, "irgendwie scheint heute nichts runterzufallen. Aber ich will einen Apfel essen..." Er schaute sich um und es schien der Großteil zu schlafen. Er legte sich rückwärts hin und kullerte plötzlich einen Abhang runter und knallte (mal wieder) gegen ein Schaf seines Vertrauens. Und als wäre es nicht offensichtlich gewesen, sagte das angestoßene Schaf:

    "Was zum- ich dachte, ich hätte jetzt endlich mal Ru- oh..."

  7. #7
    Silvus fühlte sich im warmen Wasser wohl. Er konnte seine Sorgen vergessen und ein wenig entspannen. Ja, dieser Morgen war fast wie jeder andere. Die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern - und jemand rammt ihn. "Was zum- ich dachte, ich hätte jetzt endlich mal Ru- oh..." Es war Mmii, der mal wieder gegen Silvus geknallt ist. Eigentlich wollte er ihm zunächst eine Standpauke halten, aber er bemerkte, dass dies bei einem so lebensfrohen Schaf wenig bringen würde. Stattdessen war er froh, ihn gesund und munter zu sehen. "Willst du auch ins Wasser? Es ist schön warm. Komm doch rein und wasch erstmal dein Fell." Der kleine Mmii stimmte zu und betrat das Wasser. Währenddessen versuchte Silvus das Fell des Kleinen zu säubern. "Weißt du, Mmii, es gibt da etwas, dass ich dir schon eine ganze Weile sagen wollte. Und ähm... ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Mmii, du musst wissen, du hast einen großen Bruder. Er hat sich in deinen ersten zwei Monaten immer gut um dich gekümmert. Er brachte dir das Laufen bei, suchte für dich immer die besten Äpfel, ja, und er erzählte dir auch immer von den Wolkenschafen. Ich bin..." Bevor er den Satz zu Ende sagen konnte, merkte er, dass Mmii in diesem Moment im Wasser verschwand. Voller Schreck tauchte er nach ihm und holte diesen an die Oberfläche und brachte ihn danach an Land. Er drückte ihn gegen den Bauch, bis endlich das Wasser, das der Kleine verschluckte, ausgespuckt wurde. "Geht es dir gut? Sag doch was!" Dann öffnete der kleine Mmii seine Äuglein. "Bin ich erleichtert, dass du wohlauf bist, Brüderchen!"

    Geändert von TrustyBell (15.05.2011 um 20:49 Uhr)

  8. #8
    Friedobert erwachte und als er ans Tageslicht trat, kam ihm als erstes die Gewissheit, dass sie mittlerweile nur noch wenige waren. Hinzu käme sicherlich, dass es wohl auch heute ein Schaf erwischt hatte. Wann würde das nur endlich aufhören? Es heute wieder erschreckend friedlich. Wer weiß, vielleicht sollten sie alle die Heide verlassen und ihr Glück dort draußen versuchen? Der Schäfer war ja noch immer nicht aufgetaucht und er würde wohl nicht mehr kommen. Es schien, als wären sie dem Untergang geweiht, da könnten sie genauso gut auch versuchen, im Wald ihr Glück zu suchen. Andererseits hatten sie es in den letzten Tagen geschafft, mehrere der Wölfe zu enttarnen, das wiederum könnte bedeuten, dass die Gefahr bald gebannt wäre, hoffendlich. Friedobert ging an seine übliche Stelle, um zu grasen.

  9. #9
    "Mmii, ruh dich etwas aus. Leg dich in die Sonne und trockne dein Fell. Ich möchte ja nicht, dass du krank wirst." Silvus lies den Kleinen alleine und machte sich auf den Weg zum Apfelbaum, seinem eigentlichen Ziel von jenem Morgen. Doch als er dort ankam, traute er seinen Augen nicht. "Ach du meine... was... was ist denn hier passiert!? Ist das... ist das Möbius...?"

  10. #10
    Fluffy und Mike zogen Möbius Körper mit gemeinsamen Kräften zur Schmetterlingswiese, wo sie in stillschweigendem Einverständnis begannen, ein Grab auszuheben. Es lag an der Stelle, wo ein kleiner Flieder wuchs, den wünderschöne Schmetterlinge umschwärmten. "Dieser Platz ist perfekt. Hier hätte er gerne seine letzte Ruhe gefunden.", dachte Fluffy und begann, noch emsiger in dem Boder zu scharren.
    Nach ein paar Minuten durchbrach Fluffy die Stille und mähte zum Leithammel: "Ich hoffe, die Anderen stoßen bald zu uns, um Möbius sie letzte Ehre zu erweisen. Durch seine Hilfe konnten wir einen Wolf entlarven und bei einem Anderen gab er die Entscheidende Stimme ab. Wir haben ihm viel zu verdanken." Dann schaute Fluffy erwartungsvoll zu Mike auf. "Was wirst du gegen die Wölfe unternehmen? Als Letihammel ist es nun deine Pflicht, sie von der Düsterweide zu vertreiben." Sie sah ihm fest in die Augen und hoffte, so überzeugend zu klingen, wie sie es beabsichtigte. "Ich werde jedenfalls nicht mehr tatenlos zusehen, wie sie meine Freunde zur Strecke bringen. Ich weiß, wer ein Wolf ist. Und ich werde dafür sorgen, dass er heute Abend zur Verantwortung gezogen wird!"

    Geändert von Neadyn (15.05.2011 um 21:19 Uhr)

  11. #11
    Mike hatte versucht Fluffy etwas zu trösten und dieser bekam sich zumindest genug unter Kontrolle um vorzuschlagen Möbius zu bestatten. Allerdings konnten sie das zu zweit kaum bewerkstelligen und zogen ihn deswegen erstmal in Richtung Schmetterlingswiese und versuchten dann, möglichst ohne die Leiche dabei zu beachten, sich die Zeit zu vertreiben.
    Kurz darauf kam Mmii zum Baum, aber scheinbar bemerkte er die Leiche überhaupt nicht und kullerte kurz darauf über den Abhang davon. Es war wohl auch besser wenn er Möbius nicht zu Gesicht bekam. Als Mike sich schon wieder abwenden wollte erschien Silvus neben ihm und im Gegensatz zu Mmii fiel ihm die Leiche natürlich sofort auf.
    "Ja, das scheint Möbius zu sein, auch wenn er wesentlich älter aussieht als gestern. Keine Ahnung was mit ihm geschehen ist als die Wölfe ihn angefallen haben. Jedenfalls haben sie sich wohl für den Tod von Gewitter gerächt...und nun bin ich Leithammel..."
    Er musste erstmal tief Luft holen bevor er weitersprechen konnte. Was würde jetzt nur passieren? Würde er einen Wolf erwischen und in der Nacht dafür sterben, insofern noch mehr als ein Wolf existierte? Oder würde ein Schaf sterben und er dafür morgen gelyncht werden?
    "Kannst du uns schonmal helfen ein Grab auszuheben? Die andern kommen hoffentlich bald um zu helfen."

    Und während sie sich um das Grab kümmerten dachte Mike über Fluffys Frage nach.
    "Leider besitze ich keine besonderen Fähigkeiten wie manche von uns es scheinbar getan haben. Aber vielleicht haben die anderen noch einen Verdacht wer ein Wolf sein könnte. So viele können kaum noch unter uns weilen, also können wir jetzt nicht stoppen!
    Eventuell könnte heute die Bedrohung endlich ein Ende finden!
    "

  12. #12
    Silvus fiel es schwer wieder einen Helden zu begraben. Aber Goliath und Möbius haben sich geopfert, um die anderen zu retten. Bloß wer könnte ein Wolf sein? Silvus versuchte sich noch einmal an alles zu erinnern. Dabei dachte er auch an den Abend, an dem Hammelpuffel hingerichtet wurde. "(Bin ich froh, dass Hammelpuffel nicht mehr unter uns ist. Wenn er mit der Säurekiste weiterhin leben würde, dann... Nein, er ist tot und das ist auch gut so. Aber eine Sache wundert mich noch. An jenem Abend... Hammelpuffel wollte Möbius töten, doch dann... Mmii kam und griff den Wolf an. Doch diese Wut und diese Kraft können nicht von einem Wolf kommen. Er ist zu gutherzig dafür. Und ich... ich habe schon Zweifel an ihm gehabt... Wie konnte ich soetwas nur tun?)" Silvus blickte zu Mmii, der gerade auf dem Gras lag. "Warum wurdest du in die ganze Sache bloß hineingezogen?"

    Geändert von TrustyBell (15.05.2011 um 22:43 Uhr)

  13. #13
    Es war nach wie vor äußerst ruhig auf der Weide. Nur ein paar Schafe schienen aktiv zu sein, doch obwohl Glöckchen schon seit geraumer Zeit wach war, wollte sie sich nicht zu ihnen gesellen. Sie hatte nichts gegen Fluffy oder Silvus, eigentlich hielt sie seit dem Vortag sogar recht viel von ihnen. Doch Mike war auch dort, und es war an diesem Tage noch unerträglicher, ihn zu sehen, als sonst.

    Glöckchen hatte zumindest halbwegs mitbekommen, was geschehen war, vor allem weil sie hier, hinter einem Baum nahe der Schmetterlingswiese, Mikes letzte Gesprächsfetzen mitgehört hatte. Er war nun Leithammel, was für sie das Schlimmste war, das nach Goliaths Tod passieren konnte. Wer, der noch alle Sinne beisammen hatte, würde ausgerechnet ihn wählen? Glöckchen bebte vor Wut und Verzweiflung, und hätte sie ihren Halsschmuck noch getragen, hätte man es sicher klingeln gehört. Mike hatte sich immer nach dem stärksten Schaf auf der Weide gerichtet, doch jetzt musste er selbst Initiative ergreifen. Sie war gespannt, in welchem Chaos dies enden würde.

    Nach einer Weile lugte Glöckchen vorsichtig hinter dem dicken Stamm hervor und sah, dass die drei aktiven Schafe zu graben angefangen hatten. Fluffy schien dabei besonders traurig zu sein, und spürte plötzlich eine Welle von Mitleid in sich hoch strömen. Sie wusste schließlich genau wie es war, wenn man jemanden verlor, der einem viel bedeutet hatte. Deshalb ging Glöckchen nun doch auch zur Schmetterlingswiese. Sie schritt hoch erhobenen Hauptes an Mike vorbei, und stellte sich neben Fluffy. "Ich helfe euch." ,sagte sie nur und begann zu graben.

  14. #14
    Fluffy begrub mit Silvus, Glöckchen und Mike zusammen den Leichnam Möbius' bei dem kleinen Flieder. Es fiel ihnen allen sichtlich schwer, einen weiteren großen Leithammel zu begraben. Als sie schweigend vor dem fertigen kleinen Erdhügel standen, ergriff Fluffy schließlich das Wort.
    "Möbius hat große Taten vollbracht. Erst schützte er uns mit seiner geheimen Stimme vor Böcklings Leitung, dann offenbarte er uns einen der Wölfe, den wir ohne seine Hilfe nie enttarnt hätten. Deshalb will auch ich versuchen, die Herde vor einem weiteren Wolf zu schützen."
    Sie sah den anderen Dreien fest in die Augen. "Vielleicht ist euch auch schon der Verdacht gekommen, dass du, Glöckchen, nicht so unschuldig ist, wie du uns gern erscheinen möchtest .Immer wieder hatst du versucht, Mike in den sicheren Tod durch das Zaunen zu schicken. Ich aber vertraue Mike, da Möbius ihm vertraut hatte und Möbius war ein weises Schaf. Der zweite und vielleicht entscheidendere Grund ist, dass unser armes Lämmchen Scherzo kaltblütig von den Wölfen ermordet wurde, kurz nachdem er dich beschuldigte. Was für ein komischer "Zufall", oder?"
    Fluffy schloss kurz die Augen in Erinnerung an das arme Lämmchen, das es so geliebt hatte, Musik zu machen. Dann fuhr sie fort: "Wie ihr alle wisst, hatte Scherzo Schlafprobleme und wanderte des Nachts manchmal über die Düsterheide, um etwas Ruhe zu finden. Bei einem dieser nächtlichen Sparziergänge könnte er Glöckchen gesehen haben. Ich vertraue auch seinem Urteil. Deshalb, Leithammel, zieht es bitte in Erwägung, dass Glöckchen ein Wolf sein könnte. Mehr verlange ich gar nicht. Das war alles, was ich zu sagen habe." Sie wandte sich wieder dem noch allzu frischen Grab zu.

  15. #15
    Kaum hatte er sich ein wenig Zeit zum Nachdenken verschafft, als Friedobert auch schon die erste Anklage hörte. "Glöckchen ein Wolf? Ich fänd es eigenatig, wenn es so wäre, allgemein passt es doch den Wölfen prima, wenn jemand wild ein anderes Schaf anklagt, diesen Ankläger vorsätzlich zu beseitigen, um den Verdacht auf eben jenes beschuldigtes Schaf zu schieben. Keine Ahnung, wieso, aber ich habe eher das Gefühl, dass sie kein Wolf ist. Stattdessen bleib ich bei meinem Gefühl und beschuldige erneut Gary. Er ist mir sehr suspekt und ich hab ihn den ganzen Tag bisher nicht gesehen, fast so, als müsse er sich von seinem gestrigen 'Mahl' erholen. Dabei hatte ich gehofft, dass dieser Spuk der Wölfe endlich vorbei ist..."

  16. #16
    "Mögest du in Frieden ruhen, Möbius. Du und Goliath, ihr habt die Sache begonnen und wir werden sie vollenden." Die Beerdigung von Möbius verlief eigentlich ganz schnell. Die anderen Schafe wussten bereits, dass Trauer allein die Herde nicht retten könnte. Alle wirkten viel erwachsener und entschlossener. Nur ein Lämmchen schien nicht zu lernen. Mmii war noch immer in seiner eigenen Welt. Er müsste irgendwann der Realität ins Auge sehen. "Ich... Ich hoffe er bricht bei dem ganzen Druck nicht zusammen..."

  17. #17
    Glöckchen und Gary also? Wenn er Glöcken wählte sah es vermutlich so aus als würde er seine Abscheu ihrem Bruder gegenüber endlich ausleben um sie loswerden zu wollen. Das sollte ihn natürlich nicht aufhalten falls sie tatsächlich ein Wolf war...aber war sie es denn?
    Und bei Gary war sich nicht sicher. Er war vor kurzem einfach so auf der Weide aufgetaucht, aber waren die Wölfe wirklich so blöd einen der ihren so offensichtlich einzuschleusen? Zumindest hatte er sich wenn es darum ging ihn oder Gewiiter zu töten für ihn gestimmt. War es um seinen Kumpanen vor dem Tode zu bewahren?
    "Hm...eine schwere Entscheidung. Wenn ich nach dem gestrigen Tag gehe könnten beide Wölfe sein, immerhin hat keiner von ihnen für Gewitter gestimmt. Aber Glöckchen kann mich sowieso nicht leiden, also mag ihre Wahl davon beeinflusst gewesen sein.
    Hat sich sonst niemand verdächtig benommen?
    "

  18. #18
    Fluffy hoffte, die anderen Schafe würden einsehen, dass die Entscheidung, Glöckchen zu wählen, die einzig richtige war. Die Herde konnte es sich nicht erlauben, noch ein unschuldiges Schaf zu verlieren, ansonsten wäre sie verloren. Aber es hatte jetzt keinen Sinn mehr, darüber nachzugrübeln.

    Fluffy kehrte nun dem Grab den Rücken und beschloss, sich erst einmal um ihr verpasstes Frühstück zu kümmern. Mit leerem Magen ließen sich schlechter Entscheidungen treffen. Auf dem Weg zu dem Platz mit dem saftigsten Gras konnte sie Silvus ausmachen, der neben einem ziemlich nassen Mmii stand. Fluffy konnte nicht anders, als zu schmunzeln, so hilflos wie er neben dem Lämmchen stand. Doch sie legte sich sogleich neben den benommenen Kleinen und wärmte ihn mit ihrem Fell, dann fragte sie Silvus: "Huch, was ist denn hier passiert?"
    Und während sie auf die Antwort wartete, fraß sie ein paar leckere Löwenzähne, die ihrer Reichweite nicht entkommen konnten.

  19. #19
    "Oh, hallo Fluffy. Was hier passiert ist? Ach, nichts besonderes. Der kleine Mmii ist dank seiner Tollpatschigkeit fast ertrunken. Irgendwie finde ich das richtig goldig." Silvus drehte sich zu Fluffy, die immer noch Löwenzahn fraß. "Wenn ich den Kleinen sehe, muss ich immer an meine Kindheit denken. Ich war auch so fröhlich und ungeschickt wie der Kleine. Ich wünschte, ich könnte wieder ein junges Schaf sein. Ich... Ich vermisse auch meine Herde... Auch wenn ihr alle für mich wie eine große Familie seid. ...Darf ich mit dir den Löwenzahn essen? Der sieht so lecker aus."

  20. #20
    "Du findest es goldig, wenn ein Lämmchen fast ertrinkt?" Fluffy musste kichern. Silvus setzte an, um das richtigzustellen, doch sie unterbrach ihn, immer noch leise vor sich hin glucksend. "Schon gut. Ich weiß, wie du das gemeint hast." Dann musste Fluffy daran denken, wie seltsam es war, dass man selbst in den grausamsten Situationen doch immer wieder einen Grund zum Lachen fand. Das war schön. Und doch auch traurig zur selben Zeit.
    Dann wurde sie wieder ernst. "Ich kann verstehen, dass du deine Herde vermisst. Das hier ist im Moment nich der schönste Platz, um zu verweilen. Obwohl, noch vor ein paar Tagen, konnte ich mir noch keinen schöneren Ort vorstellen können. Der Löwenzahn und das Gras ist hier das Beste. Lang nur ruhig zu." Dann wandte sie sich dem Lämmchen, das an ihre Seite gekuschelt lag, zu: "Und du, mein Lieber, solltest auch etwas essen. Sonst wird dir ja nie warm!"

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