Seite 2 von 9 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 40 von 177

Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

  1. #21
    Es war ein Pochen, nein, ein Klopfen, welches Nivicola aus ihren so wichtigen Schlaf riss. Das Schlafen gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben eines jeden Schafs, dessen war sich Nivicola sicher. War es doch schließlich immer so gewesen und musste daher auch immer so sein. Also machte sie sich auf den Weg, dem schlafhemmenden Störfaktor entgegenzuwirken, den sie auch aus der Ferne als den jungen Scherzo zu identifizieren vermochte. Doch die Summe aller Umstände war ihr heute hold, und so bemerkte sie, dass sich Frau Määhra bereits des kleinen Widersachers angenommen hatte. Auf Frau Määhra war Verlass, verstand sie es doch, mit ihren Worten die Schafe, insbesondere die jungen, zu lenken, während Nivicola bei dergleichen Versuchen meist den Trotz der rebellischen Brut heraufbeschwor. Doch weiter darüber zu sinnieren, schien Nivicola keineswegs nützlich, und so begab sie sich stattdessen zum nördlichen Rand der Düsterheide.

    Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 17:29 Uhr)

  2. #22
    Böckling war schon eine ganze Weile wach. Er hatte sich zuerst eine Weile einfach gemütlich ausgestreckt, denn er war niemand der sofort wach war sondern in aller Schafes Ruhe wartete bis die Müdigkeit verfolgen war. Sobald bemerkte er auch das immer lauter werdende Mähen auf der Weide, ungewöhnlich um diese Zeit des Tages, in der sonst nur Lethargie und Ruhe herrschen.

    "Eh? Wieder diese dumme Leithammelwahl?", fragte er mehr sich selbst als irgendjemanden bestimmtes.

    Böckling hatte nie daran geglaubt, dass die Schafe einen bestimmten Führer gebraucht hatten. Sowas bringt doch nichts, am Ende machen doch eh alle was sie wollen. So sehr er die Wahl aber für nutzlos hielt, so war ihm auch klar, dass ihn die anderen solange nerven würden bis er igendeine Wahl von sich geben würde und es gibt nichts nervigeres eine Herde die einen dauerhauft anmäht man solle sich dieses oder jenes tun.
    Während ihm dies durch den Kopf ging, nahm er gemütlich einige Gräser zu sich, die in dieser Jahreszeit, kurz vor dem Kälteeinbruch, noch genießbar waren.

    Da fing, nicht unweit von Böckling, ein Klopfen und Scharen an, dass ihm gar keine Ruhe mehr ließ. Er erkannte schnell, dass eines dieser Jungschafe voller Absicht gegen einen Stamm klopfte, sicherlich um ihn stören. Er ging daher zu Scherzo, "He du da! Hör sofort damit auch, hörst du? Das ist ja gar nicht zum aushalten."

  3. #23
    Friedobert trank eine Weile Wasser, bis er auf eine scheinbar immer größer werdende Schar Schafe bemerkte, in deren Mitte irgend ein Schaf Musik zu machen schien. Anscheindend so eine Art Brauch hier in der Gegend, zumindest glaubte er dies und da er interessiert in die Sitten anderer Schafschaften war, ging Friedobert langsam ebenfalls dorthin. Wer weiß, was dort auf ihn wartete.

  4. #24
    Frau Määhra war fassungslos. Da suchte sie nach einer feinfühligen Lösung, die vielleicht funktionierte und da mischte sich dieser Starrkopf ein, und ohne die geringsten Manieren. Missachtete ihre Anwesenheit, von Guten Morgen zu mähen, ganz zu schweigen. Na toll, wie sollte das nun weiter gehen. Zwei Schritte nur, und sie stand zwischen den beiden, ganz nah bei Böckling diesen anstarrend und recht kühl sagend, „Guten Morgen... BÖCKLING“ Das Böckling klang recht ausdrucksstark, als ob man ganz viel Wolle auf einmal ausgerissen bekam.

    Gut, vielleicht hatte sie noch ein Chance Scherzo zu beeinflussen und ihn zu überreden leiser zu spielen, und - sie konnte es nun wirklich kaum glauben, zum Glück sah man bei ihrer Gesichtsfarbe kein Rot, gleich wie wütend oder wie peinlich ihr etwas war - sie stellte sich auf Sherzos Seite und sagte laut vernehmlich. Sein ... Rhythmus ist doch gar nicht schlecht. Und zischte sehr leise dann, hast du in all der Zeit, jemals erlebt, dass anblöken was gebracht hätte, Böckling.

    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass nun auch noch andere kamen. Innerlich seufzte sie, ihre Chancen, Scherzo zu einem leisen Spiel zu überreden, sanken und sanken.

  5. #25
    Böckling war etwas verwirrt, er hatte sich so auf den Rabauken mit dem Stock konzentriert, dass er die alte Määhra ganz vergessen hatte. Und warum verteidigte sich den Kleinen oder tat sie das, irgendwie konnte er mit ihrem Unterton nichts anfangen. Er sah auch nicht warum es zuträglich sein, sollte den kleinen zu schonen. So wie Scherzo sie ansah konnte man ja meinen er fühlte sich noch mehr bestätigt.

    "Hmpf. Ich hab ihm nur gesagt, dass er mich stört und aufhören soll. In der Früh ist sowas doch nicht zum aushalten.", antwortete er und dachte dabei nach dabei nach warum sie den kleinen verteidigte "Es ist ja nicht mal so, als ob es irgendwie gut klingen würde, die Mure, die vor einigen Monaten am Hang drüben abging klang ja harmonischer."

  6. #26
    Scherzo hatte lediglich einen kurzen Moment lang nicht aufgepasst, und schon standen viele andere Schafe rund um ihn herum. Sein "Spielen" wurde immer leiser und er beendete es dann nach einer Weile, da er sich voll und ganz auf seine "Zuschauer" konzentriert hatte. In ihm wuchs die Angst. "(Habe ich etwas angestellt? Oder warum schauen mich alle so an...?)"
    Er schreckte auf, als er Frau Määhra hörte, verstand aber nur Wortfetzen. Nach einer Weile hörte er nichts mehr; seine Angst vor den anderen war nun zu groß. "(Natürlich... es ist meine Musik, die die anderen Schafe versammelt hat. Dieser Blick in den Augen... ich glaube sie sind verwundert... nein... wütend... Ich... ich hätte doch nicht so früh am Morgen Musik machen sollen. Werden sie mich jetzt rausschmeißen...? Nein, bitte nicht!)"
    Er riss die Augen plötzlich weit auf und stoß ein Mäh aus, bevor er kurze Zeit später in Ohnmacht fiel. Dieser Aufruhr war zuviel für den jungen Scherzo. Aber er träumte, während er so auf dem Boden lag. Er träumte vom Tag, an dem der Leithammel gewählt wird. "(Ja, ich bin bereit. Ich werde spielen, koste es, was es wolle...)"

    Geändert von TrustyBell (15.04.2011 um 17:24 Uhr)

  7. #27
    "Zweiundzwanzig Schafsschritte… dreiundzwanzig Schafsschritte… vierundzwanzig Schafsschritte…" Im Stadium höchster Konzentration setzte Nivicola einen Fuß nach dem anderen, stets darauf bedacht, sich nicht zu verzählen. Wollte sie tatsächlich den absoluten Mittelpunkt der Düsterheide ermitteln – also den Ort, welcher am weitesten entfernt von der Außenwelt lag – so musste sie zunächst die zu dessen Berechnung erforderlichen Parameter abmessen. "Wenn Mike doch nur seine kartographischen Fähigkeiten optimieren könnte… Eine Landkarte wäre zur Ermittlung des Mittelpunkts sehr nützlich", dachte sie verdrossen. "Siebenundzwanzig Schafsschritte…"

    Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 17:29 Uhr)

  8. #28
    Scheinbar hatte sich niemand um Mikes Apfelattacke gekümmert und somit lief er gut gelaunt mit seinen Äpfeln durch die Gegend, während einige Würmer aus dem Inneren des Baums über sein Fell krochen. Diese Ungeziefer störte ihn jedoch nicht sonderlich. Solange es ihm keine Probleme bereite sollten sie machen was sie wollen.
    Plötzlich erblickte er Nivicola, wie sie auf seltsame Art und Weise auf der Wiese umherstolzierte.
    "Hey, immer noch auf der Suche nach dem Mittepunkt? Vielleicht hilft dir ja meine neue Karte weiter. Habe sie gestern erst erweitert."
    Mit diesen Worten begab er sich zu ihr, legte seinen Apfelbeutel ab und kramte eine Karte daraus hervor...jedenfalls sollte es eine sein, aber es sah aus als hätte ein Kind sich einen Pinsel geschnappt und wild drauflos gezeichnet, denn die Karte war eine wirre Ansammlung aus Farben und Formen, angefüllt mit dicken schwarzen Strichen die wohl Notizen sein sollten, jedoch mangels passendem Handwerkzeug nichts weiter als Gekritzel darstellen.

  9. #29
    Ich versuche gerade ihn dazu zu bringen leiser und... langsamer zu spielen - und so schlimm wie die Mure ist er wirklich nicht... nur ausdauernder, viel ausdauernder., flüsterte sie weiter, ihre Ungeduld nur schwer bändigend. Böckling war wirklich schwer von Begriff. Dumm.- ein dumpfer leiser Ton war hinter ihr zu hören, Frau Määhra drehte sich zu Scherzo um. Ohje.

    Erschrocken hastete sie zu ihm und roch an ihm. Aber der Geruch war noch gut, nichts von Tot hatte sich eingeschlichen. „Scherzo“, wurde leise gefragt, und der am Boden liegende angestupst. Als er sich nicht rührte, nahm sie sein Stöckchen, mit dem er klopfte, ins Maul und aß es heimlich, bevor sie ihn erneut anstupste, um ihn zu wecken. Ihre Bauchschmerzen, ob der holzigen Kost ignorierend. Scherzo? Komm, alles in Ordnung.(Nun ja, das könnte eine Lösung sein, aber eine viel zu gemeine), dachte sie, während sie auf den darnieder Liegenden blickte.

    Geändert von Lu Sonnengold (15.04.2011 um 17:56 Uhr)

  10. #30
    Glöckchen bemerkte, dass sich eine Schar Schafe um Scherzo sammelte. Gleichzeitig bewegte sich ihr Bruder nun langsam aber sicher. "War ja klar, dass du durch mein angenehmes Blöken nicht aufwachst, aber durch diesen... Radau schon." Sie hatte kurz überlegt, ob sie das Wort benutzen sollte. Eines der älteren Schafe hatte es schon einmal in Zusammenhang mit Scherzos Geräuschen benutzt, auch wenn sie keine Ahnung hatte, was ein Rad und eine Aue damit zu tun hatten. Aber nun, da sie sich so kreativ ausgedrückt hatte, kam sie sich wieder einmal sehr klug vor.

    Geändert von Lynx (16.04.2011 um 18:22 Uhr)

  11. #31
    Scherzo wachte auf, als er Frau Määhra seinen Namen sagen hörte. Er sah sich zunächst um, es schien so, als wären einige der Schafe bereits gegangen. "Was ist passiert?", fragte er Frau Määhra. Doch er wartete nicht auf eine Antwort, sondern suchte nach das, was ihm am wichtigsten war - seinen Stock. Aufgrund seiner Ohnmacht konnte er sich nicht wirklich an den heutigen Tag erinnern, er erinnert sich bloß, wie er am Morgen von einer Biene geweckt wurde. Außerdem fragte er sich, wieso er mitten in einer Schar Schafe aufwachte. Er wandte sich an Frau Määhra und fragte sie:"Du, Tante Määhra? Kannst du mir helfen meinen Stock zu finden? Du weißt schon, den Stock mit dem ich... Musik mache."

  12. #32
    Offensichtlich ist das kleine Schaf zu verstand gekommen, dachte sich Bockling, es scheint auf jeden Fall von diesem Klopfen abgelassen zu haben und auf der Wiese zu schlafen. Naja, oder es war einfach bewusstlos, bei den kleinen konnte er das nie mit Sicherheit sagen. Auf jeden Fall, gab es keinen Grund mehr sich hier aufzuhalten, es wurde auch langsam eng, viele ander Schafe wollten sich ansehen, was Scherzo da getrieben hatte. Wobei es jetzt wohl grad aufgewacht war.

    "Du hast wohl dazu gelernt keinen solchen Klamauk zu veranstalten", sagt er zu Scherzo
    Zu den Määhra sagte er: "Endlich gibt es Ruhe, wurde auch Zeit, dass das Lämmchen mit dem Unfug aufhört.", gab er noch unbewegt von sich und machte sich wieder zurück an seinen angestammten Weide-Platz um sich den Kopf darüber zu zerbrechen ob er lieber dunkles Wiesengras oder Löwenzahn fressen sollte.

    Geändert von Mivey (15.04.2011 um 18:05 Uhr)

  13. #33
    "Dreiunddreißig Schafsschri… Du musstest mich unbedingt unterbrechen, nicht wahr, Mike? Naja, sofern die Unterbrechung zweckdienlich ist, soll es mir recht sein." Mit einem Schnauben besah sich Nivicola den schlammverkrusteten Fetzen Papier, welchen Mike ihr entgegenhielt. "Aha, die… Karte wirkt sehr… detailliert. Ich vermute, es gibt keine Legende dazu, korrekt? Nun, die Vernunft gebietet es in diesem Fall, auf eine der zwei folgenden Möglichkeiten zurückzugreifen. Entweder ich verbessere meine Fähigkeiten darin, deine… Karte deuten zu können oder Du baust Deine Fähigkeiten im Aufzeichnen einer für Jedermann lesbaren Karte aus. Meine Tendenzen liegen derzeit sehr stark bei Letzterem. Nichtdestotrotz, ich bin von Deiner künftigen Zweckmäßigkeit überzeugt, also übe fleißig weiter, Mike!"

    Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 17:30 Uhr)

  14. #34
    . Wenn Frau Määhra nicht schwarz im Gesicht gewesen wäre, hätte man sehen können, wie sie Puterrot würde, röter würde es gar nicht gehen, so Rot wurde sie, nur dass man es eben nicht sah. Dank sei dem Schwarz.

    Dass das so ausartet, sie seufzte Aber sie wollte Scherzo auch nicht enttäuschen, sie hatte nun mal so getan, als ob es ihr gefiele und als er sie so bat. Und Hungrig war sie ja eh gerade nicht, wegen dem Stöckchen, das ihr schwer im Magen lag. Also nickte sie ergeben und sagte, ich helf suchen. Und sie fing an ihn kreisen um die Stelle zu wandern, wo Scherzo gelegen ist, dabei überlegend, ob das eine stoische Würde ausstrahlte, oder schlicht würdelos war. So würdelos, wie ihr ihre kluge Idee nun erschien Scherzo anzulügen, um ihn dazu zu bringen, etwas anders zu machen. Warum nur, war er davon so begeistert? Musik? Wenn es denn eine war.

  15. #35
    Aus scheinbar unerfindlichem Grunde fiel dieses musizierende Schaf um und Friedobert erinnerte das an eine alte Geschichte über ein exotisches Schafsvolk im Süden, das Musik dazu benutzte, um sich in Trance zu singen und somit mit ihren großen Schafsgöttern zu kommunizieren. Ob sie es geschafft hatten, wusste er nicht, aber scheinbar war es hier wohl nicht Teil des Brauches, da die Reaktionen nicht denen entsprachen, die für eine solche Situation üblich wären. "Ist hier vielleicht Hilfe von Nöten?" kurz darauf stieß er auf einen Stock, der ihn fast zu Fall brachte, weshalb Friedobert ihn an nichts denkend ins Wasser schubste, ohne, dass es jemand merkte.

  16. #36
    "Chr, chr.........", schnarchte Möbius vor sich hin, obwohl die Feier dort draußen offenbar schon längst im Gange war. Die Leithammelwahl wieder......war das öde. Zumal er sich für irgendwelche Wahlen sowieso nicht interessierte. Müde hob er, nachdem er endgültig aufgewacht war, den Kopf und sah sich um. Doch ersteinmal hatte er Durst und ging Wasser trinken. Irgendso ein komischer Stock lag außerdem an seiner Trinkstelle.....und Möbius versuchte, ihn vergeblich herauszufischen. Dass es ihm nicht gelang, war kein Wunder, denn er war in Gedanken irgendwo bei Schmetterlingen, die über die Weide flatterten.

    Geändert von Kael (15.04.2011 um 19:28 Uhr)

  17. #37
    Durch einen Schlag auf den Kopf wurde Rubmob geweckt.
    "Was beim gehörnten ziegenfüssigen Scha...", fluchte er gerade los, als er den Apfel vor sich liegen sah.
    Sein Zorn verrauchte in Windeseile und er schaute zum Himmel.
    "Das kann nur ein Geschenk vom Schafgott sein"
    , dachte er beim Anblick der Wolken, die ihn an Schafe erinnerten.
    Mit einem Huf holte er den Apfel ran und aß ihn genüßlich.
    Einen besseren Start in den Tag konnte Rubmob sich gar nicht vorstellen, jetzt fehlte nur noch ein schöner Morgenspaziergang und der Tag konnte nur besser werden. Also erhob sich Rubmob lief fünf Meter und ließ sich wieder nieder.
    "Puh, das war ein schöner Spaziergang", dachte er sich und freute sich über das hochgewachsene Gras, in dem er nun lag. Sofort fing er auch schon an zu essen.
    Das konnte nur ein guter Tag werden.

  18. #38
    Als er die anderen Schafe davon reden hörte, dass sie einen Stock im Teich gesehen hätten, dachte Scherzo gleich, dass es sein Stock sei. Also rannte er los, rollte danach einen Hügel hinunter und kam dann am Teich an. Doch Schreck - der Stock schwamm genauin der Mitte des Teiches! Er nahm kräftig Anlauf, rannte los und sprang im richtigen Moment ab. Er landete im Wasser bei Stock, genau wie er es plante. Allerdings vergas er dabei, dass er nicht schwimmen konnte! "So helft mir doch! Ich ertrinke!" Auch nach erneutem Rufen kam niemand herbei, lediglich einige Vögel und Bienen wurden darauf aufmerksam. Scherzo dachte sich, dass die anderen ihn möglicherweise nicht helfen wollen, da er sie doch immer gestört hat. Beim Versuch, sich auf der Wasseroberfläche zu halten, ist sein Stock in den ungefähr 2 Meter tiefen Teich abgetaucht. Er wollte ihn zuerst holen, doch dann erinnerte er sich daran, dass seine Mutter ihm immer sagte, er solle nicht im Teich tauchen, gar schwimmen. Nach längerem Überlegen lies er den Stock auf den Grund sinken und rief erneut nach Hilfe:"Ich höre auf mit meiner Musik! Ich verspreche es! Bloß bitte, holt mich hier raus! Määäh!!!"

  19. #39
    Bockling war gerade dabei ein Nickerchen einlegen zu wollen. Zuvor hatte er sich einen Gourmäh-Schmaus mit verschiedenen Blättern und Planzen erlaubt. Es war friedlich und ruhig, das anfänglich laute Mähen wegen den Wahlen zu einem gemütlichen Böcken verstummt. Nichts störte Böckling und es sah auch ...

    "So helft mir doch! Ich ertrinke!"

    Er fuhr auf, was war dass den wieder. Was für Flauseln hatte dieses Problem-Schaf den jetzt wieder im Kopf? Wieder auf den vier Hufen, sah es sich um und sah wie im Teich etwas Weißes herumzappelte. Dieses dumme Ding war doch nicht ins Wasser gefallen?

    "Ich höre auf mit meiner Musik! Ich verspreche es! Bloß bitte, holt mich hier raus! Määäh!!!"

    Oh doch das war es, dachte sich Böckling und eilte zum Ufer vom Teich. Er erkannte, dass das arme Ding nicht mehr von selbst da weg kam.

    "Ach verdammt, kann man denn nie seine Ruh von der Jugend haben, jetzt zwingt sie einen schon sich so früh am morgen nass zu machen", seufste er und sprang ins Wasser.
    Besonders gut schwimmen konnte er nicht, aber es war nicht allzu tief und wenn er langsam und synchron die Hufe bewegte kam er langsam vorwärts. Nach einer Weile war er bei dem verängstigten Lämmchen angekommen.

    "He du! Scherzo (was ist denn das für ein Name?, dachte er sich gerade) heißt du, oder? Los halt dich an meinem Horn fest, ich bring dich zurück!"

  20. #40
    Wolke lag mit der Schnauze auf seinen Hufen inmitten eines kleinen Heuhaufens, den die Schafe beim Unterstand zum schlafen aufgeschüttet hatten. In der Futterraufe war schon lange kein Heu mehr, allerdings gab es drei große Heuballen am Rand der Weide innerhalb des Zauns und da es jetzt die trockene Zeit war, in der die rotbackigen Äpfel des größten Baumes der Weide reif und saftig wurden, duftete es auch immer noch vorzüglich und wärmte grade die kleinen Lämmer nachts wunderbar.

    Wolke träumte noch vom fliegen, von den Wolkenschafen, von bunten durchsichtigen fliegenden Blasedingern und dem kleinen Schwarzkehlchenpaar das sich in dem schönen, mächtigen Apfelbaum ein Nest gebaut hatte und das bisher keiner ausser ihm entdeckt hatte.

    Er bekam nur ganz entfernt mit wie Glöckchen sich von Goliath freistrampelte und wackelte schläfrig mit dem Schwanz, was lustig aussah denn die ganze Wolle an seinem Po wackelte mit. Als Glöckchens Stimme erklang (sie sprach von „Radau“, was Wolke aber nichts sagte) zog er die Lider ein bisschen nach oben und schmatzte zufrieden. Er mochte ihre Stimme, wie alle Lämmer klang sie nach Tatendrang und Sonnenschein und Träumen.

    Es war früher Morgen, Blanche, Lammbert und Mmi schliefen noch als Frau Määhra vom Unterstand aus lostippelte. Rommel knurrte irgendwas von Grashüpfern. Nachdem er noch ein wenig Heu neben Blanche gelegt hatte, döste Wolke wieder ein.

    Aber durch Rubmobs Flucherei wachte er ganz auf und wollte grade auf das Ruhebedürfnis von kleinen Lämmern aufmerksam machen, als er den glänzenden Apfel sah. Nach seinem ersten Gedanken (Omnomnom) war er sehr besorgt. Denn wie konnte ein Apfel hier, so weit vom Baum entfernt hinkommen. Ein Apfeldieb? Hoffentlich war dem Vogelpaar nichts zugestoßen. Es musste ein kleiner Dieb sein um durch das Loch in dem großen Baum zu passen und dumm noch dazu, denn gegessen hatte er den Apfel ja nicht. Und dumme Diebe nehmen keine Rücksicht auf die kleinsten unter uns...

    Die kleinsten! Mit einem Ohrenschlackern schnupperte Wolke hellwach geworden nach den Lämmern. Er roch das rostige Klingelband, den Duft vom pumähtierenden Lammbert und Blanches lieblichen Blumenduft. Glöckchen und Goliath waren ein bisschen abseits, das sah er mit seinen Augen. Aber wo war Möbius? Und warum war er schon wach?

    Der Nebel hatte sich noch nicht so recht verzogen, wich aber der stetig steigenden Morgensonne. Wolke schubste ein wenig Heu zusammen und hörte mit halbem Ohr das schnarchen der vier kleinen. Dann zog er los, erst gemächlich, denn er wusste das Möbius des öfteren in Erdlöchern stecken blieb und auch dort liegen blieb, dann rascher als er den Duft des kleinen Träumers in der Nase hatte.

    Er führte ihn, was ihm gar nicht gefiel zu einem Platz der nach … Ärger und... igitt... feuchter Wolle und... Wasser roch. Plötzlich wirbelten zwei kleine Schatten an seiner Nase vorbei – die beiden Schwarzkehlchen schienen enorm aufgeregt zu sein. Was war denn hier nur los? Obwohl er normalerweise seine Wollmasse nicht gerne in Schwung brachte, galoppierte er rasch hinter den beiden Piepmätzen los; die aber führten ihn an dem Geruch von Möbius trockener Wolle vorbei und...

    *PLATSCH*

    Mit geschlossenen Augen und Ohren, denn er konnte als Hammel nur eine Sache auf einmal anständig machen und das war bis eben das riechen gewesen - war Wolke an einem kleinen Lehmabhang, wo der dicke hohle Baumstamm lag, in den See geplatscht. An dieser Stelle war das Wasser sehr dunkel und tief. Und erstaunt über seine feuchten Beine die ihn aus seinem aufmerksamen Riechen aufschreckten, drang auch das Geplärr eines Lamms an sein Ohr. Er bekam es durch die Kälte und das Nass mit der Angst zu tun, die ganzen alten Erinnerungen an seine Feuertaufe damals wollten eben wieder hochsteigen, aber wie durch ein Wunder hielt die dicke Wolle, die vom letzten und einzigen Bad Wolkes noch ganz verfilzt war, die gesamte Luft wie einen Ring um seinen Körper und Wolke trieb ganz baff wie ein gigantisches Wattebällchen auf dem Wasser dahin ohne nass zu werden.

    Er sah das Böckling schon durch das Wasser lief (wie er das Tat wusste Wolke nicht, aber es sah elegant aus) und musste wieder mit dem Schwanz wedeln. Es freute ihn, das gerade Böckling dessen Lieblingswort Unfug zu sein schien, dem kleinen Schaf zu Hilfe kam. Durch das Propeller-Schwanzwedeln trieb er auch stetig vorwärts zu den beiden und als sich Scherzo grade mit der Schnauze an Möbius Horn festnuckelte (was ein wenig schmerzhaft aussah), schob Wolke seine Schnauze unter sein Hinterteil und sank ein wenig ins Wasser ein. Aber es klappte. Möbius hielt dennoch Einjährigen von der Seite mit den Hörnern fest und gemeinsam brachten sie ihn zum sicheren Ufer zurück.

    Scherzo, der grade erst seinen zweiten Sommer erlebte, zitterte und sein Herz pochte laut und schnell, als Wolke ein bisschen tollpatschig auf den Untergrund stieß und wackelte. Möbius fluchte leise, was Wolke aber gewohnt war aber sonst ging alles gut.

    Als sie den kleinen, nun stocklosen Musiker, auf das satte Gras legten seufzte Wolke schwer. „Was hattest du denn im Wasser gesucht, Scherzo? Die Seeblumen kann man doch nicht essen?“ Zu mehr Emotionen fehlte ihm Mähr-Wortschatz. Aber da er dachte, das der Kleine nun vor allem Wärme brauchte, trottete er ein wenig abseits und schüttelte sich einmal ordentlich, wie es ein jedes Schaf nach einem ordentlichen Regenguss tat, um sich danach eng an den Kleinen zu schmiegen und auf eine Antwort zu warten. Hoffentlich wurde er nicht krank...

    Wolke roch in diesem Moment aber leider auch Mike. So hob er die Schnauze um den Rabauken zu begutachten. Mit den Würmern auf dem Rücken sah er aus wie ein frischer Dunghaufen. Und er roch leider auch so. Wobei Wolke grad einfiel was Würmer alles schlimmes anstellen konnten – Bauchweh war da noch das geringste. Aber Mike war ja kein Junglamm mehr, also musste er selber sehen wie er das mit seiner Wolle handhaben wollte.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •