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Thema: [Werwölfe IV] Tag 6

  1. #41
    Sie lächelte sanft, als die Wärme des Ofens ihr Gesicht berührte und die Stimme des Mannes, den sie begehrte an ihr Ohr drang. Sie drückte sich sanft in seine liebkosenden Hände und genoss die Nähe die zwischen ihnen entstand.

    Nachdem er ihr den geflickten Hut aufgesetzt hatte drehte sie sich um und griff nach seinen rauhen Händen, die sie mit ihren zarten Fingern verschränkte. Dann führte sie sein Handgelenk mit ihrem Tuch zu ihren rosigen Lippen und küsste es, während sie ihn mit einem sehnsüchtigen Blick ansah.

    "Ich bin froh euch an meiner Seite zu wissen. Lasst uns kurz zu Avery gehen - es gibt nichts was ich ihn noch fragen müsste, er war so aufgebracht und verängstigt heute morgen. Aber ich möchte nach ihm sehen, denn sein Schicksal ist mir nicht egal. Das wisst ihr ja. Es ist fast so wie bei Lilith... man erkennt sie nicht, wenn man ihnen begegnet. Sie Lächeln dich an und beteuern ihre Unschuld. Und du, du glaubst ihnen.", sie blickte auf Godfreys Hand und zog dann entschlossen ihren Hut tiefer in den Nacken.

    "Auf zur Jagd. Wäre doch gelacht wenn wir nicht ein bisschen Ordnung und Leben in dieses Dorf bringen könnten.", sie lächelte den Frauen die am Backen waren noch einmal zu und dann begaben sich die drei Hexenjäger direkt zu Avery. Als sie gerade klopfen wollten tönte aus dem inneren nur ein "VERDAMMT!!!" was Isabella dazu brachte nicht zu klopfen sondern sofort einzutreten um eventuelle Gefahr zu beseitigen. Die Hand an die Waffe legen sprang sie in den Raum und rief "Avery, seid ihr verletzt?", dann allerdings als sie ihn in seinen Schlafsachen sah, die durchnässt waren, genau wie seine Haare blickte sie ihn nur verwirrt an.

    Nicolo drehte eine kleine Runde in dem Haus, während er an einer Zimtschnecke kaute und musterte den Jungen dann eingehend. Dann nickte er zufrieden und murmelte "mehr Beweise braucht es wohl nicht, oder?" und sah Godfrey und Isabella mit einem Schulterzucken an.

    "Junge, was treibst du hier? Du siehst aus als hätte dich jemand Kiel holen lassen. Hast du heute überhaupt schon was gegessen?", Isabella merkte zu spät das dieser mütterliche Schutzinstinkt fehl am Platze war. "Eigentlich wollten wir nur nach dir sehen. DIe anderen meinten du seist den ganzen Tag nicht aus deinem Haus gekommen..." "Und damit 'atten sie ja anscheinend auch Recht! Hat wohl ein schlechtes Gewissen, der kleine Wolfsfreund.""Nun... ja... also falls du ein wenig Zeit... im warmen verbringen willst. Also Liliths Bäckerei wäre...", fertig sprechen konnte sie nicht, denn beim erwähnen der Bäckerin liefen Tränen über Averys Gesicht und er scheuchte sie unter Schluchzen aus seinem Haus.

    Gut gemacht... dachte Isabella. Am Ende würde der Junge sich noch selber umbringen weil sie ihm Schuldgefühle machten.

    "Auf zu Andreas. Da haben wir vielleicht mehr Erfolg und bekommen Antworten auf unsere Fragen."
    , Nicolo war anscheinend gut gelaunt und hatte bekommen was er wollte.

    Als sie bei Callan ankamen stand die Tür weit offen und sie konnten Callan beim einsortieren von Tiegelchen beobachten. "Seid gegrüßt, Bader. Wo ist euer Patient? Oder sagt bloß das er schon wieder wohlauf ist? Das wäre zu schön um wahr zu sein."

    "Oh nein, er ist nebenan und reinigt seine Atemwege. Anscheinend wurde er verletzt als Dirans Anwesen in die Luft geflogen ist. Und er hat sich schwere Verletzungen an der Lunge zugezogen, weswegen ich euch bitte ihn nicht zu lange zu verhören." er zwinkerte ihnen zu. "Es gibt ja auch gar keinen Grund dafür, nicht wahr? Wenn einer wie er tagelang nicht bei Sinnen ist - und das war er tatsächlich nicht, darauf könnt ich schwören - dann geht von ihm sicher auch keine Gefahr aus."

    "Ihr habt ihm schon von den Umständen erzählt? Alles was passiert ist?", der Bader verneinte, immerhin musste sein Patient sich ja erstmal ausschlafen. Isabella zögerte nicht lange und begab sich hinter den Raumtrenner, wo Andreas in eine Decke gehüllt über einer dampfenden Schüssel hing. Er sah aus wie das Gegenteil von Callan - der frisch rasiert und gut genährt nebenan die Tiegelchen sortierte.

    Godfrey und Nicolo folgten ihr in den engen Raum. Ihre Blicke, die auf Andreas lagen, waren alles andere als vertrauensselig. "Andreas? Wir haben uns lange nicht gesehn. Wir geht es euch?"

    Der junge Mann schreckte hoch und blinzelte erschrocken. "Was wollt ihr denn?" "Nur reden und ein paar Dinge fragen. Aber vor allem reden. Wenn du möchtest erzählen wir dir was in den vergangenen Tagen passiert ist." "Tage?", keuchte Andreas nur und ließ sich kraftlos in den Stuhl sinken.

    Isabella nahm sich einen Sitzplatz zu seiner rechten und fasste rasch für ihn zusammen, was er noch wissen musste:"Das die beiden Pferde der Händlerinnen gerissen wurden weißt du noch. An dem Tag haben wir Justus gehängt - was ein schrecklicher Irrtum war. In dieser Nacht wurde dann auch unser Gefährte Konrad getötet ohne das es einer von uns bemerkt hat. An diesem Abend hat sich Diran das Leben genommen und du wurdest anscheinend verletzt.", sie seufzte noch einmal und rückte ihren Hut zurecht.

    "Nun zu dem was du nicht weißt. Der dritte Tag begann ohne Todesfall, aber drei Dorfbewohner nahmen reißaus. Wir wussten das die Mörder noch unter uns sein mussten und hängten deswegen das Mädchen Yukari. Wieder ein schrecklicher Irrtum.

    Der vierte Tag begann mit dem Mord an einer der Händlerinnen, die in der Taverne gefunden wurde. Konrad, unser Gefährte, schickte Godfrey ein Zeichen und formte an seinem Grab Zweige zu einem W - das und der Umstand, das jemand in der Taverne getötet worden war ließen nur einen Schluss zu: Der Wirt, unser Hauptmann, musste einer der Mörder sein. Als wir ihn hinrichteten entdeckten wir die Liebschaft zur zweiten Händlerin und Heilerin. Sie verließ uns mit ihm.

    Gestern starben Ewald, der Holzfäller, der anscheinend ein Edelmann gewesen ist sowie dieser Schreiberling. Bei zweiterem stellte sich heraus das er sich vergiftet hatte und das aus seinen Aufzeichnungen ging hervor, dass er einer der Mörder gewesen sein muss.
    Ein weiterer Dorfbewohner verließ uns aus Furcht, am Abend richteten wir die Bäckerin und neue Hauptmannsfrau Lilith, da uns Konrad ein "B" als Zeichen schickte.

    Sie ernannte mich zum neuen Hauptmann. Heute nacht war es ruhig... und nun sind nur noch wir 10 übrig. Ihr, Roland, Callan, Wilhelm, Laurenz, Raphael, Avery und wir drei Hexenjäger. Ich hoffe sehr das ihr mit uns kämpfen werdet, was diese Mörder angeht. Heute Nacht wird sicherlich wieder etwas geschehen... und ich hoffe sehr das wir vorher handeln können."


    Isabella lehnte sich nach dieser langen Ansprache zurück und nahm sich ein Glas Wasser. Andreas sah aus als müsste er ersteinmal das gehörte verdauen. "Wenn ihr Fragen habt, wisst ihr an wen ihr euch wenden könnt." Sie nickte ihm aufmunternd zu und wartete, ob er noch etwas sagen wollte.

  2. #42
    3 Tage? Diesen Schock musste er erstmal verdauen. Aber es würde seinen geschwächten Zustand erklären, ebenso wie seinen schier unstillbaren Durst. Trotzdem... er schien dem Tod so nahe gekommen zu sein, wie nie zuvor in seinem eher behüteten Leben. Ein Schauder überlief ihn als er daran dachte.
    Und im Dorf schien sich das Rad des Todes immer noch weiter zu drehen. Obwohl ihn sein kurzes Gespräch mit Callan eigentlich darauf hätte vorbereiten sollen, erschreckte ihn die Nachricht über die vielen Toten doch. Und Isabella war nun der neue Hauptmann? Er blickte ihr ins Gesicht. Natürlich. In Zeiten der Not würden sich die Menschen einen starken Anführer suchen, und diese in Gestalt der Hexenjäger finden... von denen bisher nur ein einziger gestorben war.
    "Euere Bitte, mit euch zu kämpfen muss ich leider zurückweisen." Er verzog seine Lippen zu einem halbherzigen Grinsen. "Im Moment habe ich bereits meine Schwierigkeiten aufrecht zu stehen.
    Aber da ihr auf meine Meinung Wert zu legen scheint, lasst mich euch eine kleine Geschichte erzählen, die ich von meiner Amme gehört habe, als ich noch klein war."

    Isabella blickte ihn verwirrt an, und dachte sich vermutlich gerade, dass sein übler Zustand sich nicht nur auf sein äußeres erstreckte. Nichtsdetotrotz fur er fort:
    "Die Geschichte handelt von zwei Kindern, die von ihrem Eltern im Wald ausgesetzt wurden. Nachdem sie lange herumgeirrt sind, und fast verhungert wären, fanden sie schließlich eine einsame Hütte, mitten im Wald. Eine alte Frau lebte darin, und nahm die Kinder bei sich auf. Sie gab ihnen zu essen, und alles, was sie verlangte, war, dass ihr die Kinder ein wenig im Haushalt helfen würden. Klingt doch nach einem guten Ende, nicht? Aber wisst ihr, wie die Geschichte ausging?"
    Doch ohne Isabella eine Gelegenheit zu antworten zu geben, fuhr er fort: "Die Kinder schrien 'Hexe', verbrannten die alte Frau bei lebendigem Leib und machten sich mit all ihrem Besitz davon.
    Sagt mir, Isabella, sind diese Kinder nun nach Düsterwald gekommen?"

  3. #43
    "Ich glaube ich kann euch nicht ganz folgen, Andreas. Fühlt ihr euch nicht wohl?" Mit einem verstohlenen Blick gab sie Callan zu verstehen das sie mit seinen Heilmethoden ganz und gar nicht einverstanden war wenn sie zu solcher Verwirrung führten.

    "Ich denke nicht das irgendjemand hier noch kämpfen muss... das hoffe ich zumindest. Aber es wäre gut zu wissen, eine weitere Stimme an unserer Seite zu haben. Nur für den Fall das die ... das es heute Nacht wieder Tote gibt."

    Sie hoffte sehr das niemand dem Guten von den Wölfen erzählt hatte. Sie hatte auch den Höhlenbären, die fliegende Feste und das Treffen mit der Hexe großzügig ausgeklammert um den Dichter nicht zu verschrecken. Aber... was meinte er mit den zwei Kindern, die die Hexe töteten und ausraubten?

    Immerhin waren die Toten nicht ausgeraubt worden.

    "Ich hoffe zumindest, das ihr nicht denkt das ich eine Hexe bin.", sie lachte nervös auf und umklammerte ihre Schulter wie im Affekt. "Oder das ihr mich bei lebendigem Leib...", verbrennen... wollt.

    Die Worte blieben ihr im Halse stecken als ihr wieder die Bilder der Hinrichtungen in den Kopf schossen. Wollte er darauf hinaus?

    "Ihr meint, weil wir Hexenjäger sind könnt ihr uns nicht vertrauen? Seht, was dort draussen vor sich geht. Es gibt mehr als es der Verstand ergründen kann. Sprecht aus was ihr denkt, Mann, und hört mit den Rätseln auf!"

  4. #44
    Wie erwartet erhob Raphael seinerseits die Anklage gegen Laurenz. Dieser erwiderte dem Priester:
    "Einen Steckbrief haben wir freilich nicht im Dorf gesehen. Ich könnte behaupten, Ihr hättet diese eigenhändig entfernt, doch wer mit einem Preis auf Euren Kopf hierher käme, hätte schon längst die Aufmerksamkeit des Dorfes beschworen. Wenn schon nicht, um Euch auszuliefern, dann sicher, um Euch zu hinterfragen.
    Ihr habt mitbekommen, dass einer der Kämpfer auf dem Plateau entflohen ist? Dank ihm könnte auf jeden, der an der Schlacht teilnahm, könnte ein Kopfgeld ausgesetzt werden. Oder schon ausgesetzt sein.
    Außerdem, so wie ihr den Schmiedehammer geschwungen habt, scheint Ihr kein gewöhnlicher Pfaffe zu sein. Ihr seid in Eurem Leben wohl schon mehreren Professionen nachgegangen. Wer sagt uns denn, ob die des Pfaffen nicht mehr als eine Scharade ist? Sonderlich priesterlich verhaltet Ihr Euch jedenfalls nicht! Ihr wart es doch, der mit seinem Schweigen die junge Serah mit gerichtet hat!"

  5. #45
    Godfrey hatte während der wirren Rede Andreas' nur die Augen gerollt und sich gefragt, in welchem Luftschloss der Mann Zeit seines Lebens gelebt hatte und ob das Sprichwort, 'das jede Maus zum Mann werden könne' wirklich auf jeden Mann zutreffen würde.

    "Wenn du dich entschließen solltest, Hand anzulegen an Isabella, Lumpensammler, dann werde ich dich mit zwei Kugeln erschießen.
    Die Erste, weil sie nun dein Hauptmann ist und du ihr zwar nicht Loyalität, wohl aber Respekt schuldest, da sie bisher schon mehr für das Dorf getan hat als du in deinem gesamten Leben.
    Und die zweite Kugel, weil du eine Gefährtin die mir sehr wichtig ist, mit deinen sinnvernebelten kruden Theorien beschuldigst."


    Er blickte auf den Mann hinab, den er stinkend und verwirrt vor seiner eigenen Haustür gefunden hatte.

    "Weißt du, Junge, ich habe im Krieg gedient. In mehreren Kriegen sogar und war Zeit meines Lebens auf der Jagd. Menschen sind schwache Seelen, die von Gott geliebt und von Satan verführt werden und eines ist sicher: Diese Erdenscheibe hier ist nicht der Garten Eden, denn Dieser wartet auf uns am Ende des Lebens nachdem Gott unsere Seelen auf Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit gewogen und für rein empfunden hat.
    Ich habe Menschen das Schlimmste und Schönste auf Erden vollbringen sehen, trotzdem verlangt es meine Pflicht, dass ich jedem Menschen unvoreingenommen begegne und diese Pflicht erledige ich gerne. Zumal: In deiner Geschichte waren es Kinder und Dorfbewohner, welche die Hexe verbrannten. Wenn du also solche Angst hast, dann solltest du froh sein, dass WIR hier sind. Denn wir sind dafür da, dass genau so etwas nicht passiert, sondern um die wahrhaft Schlechten und Bösen am Antlitz der Erde zu tilgen, damit du und deine alte Frau in Frieden und Ruhe schlafen können."

    Nur weil eine alte Frau im Namen der Inquisition zu Tode gekommen ist, schert man nicht alle Jäger über einen Kamm.

  6. #46
    "Nehmt die Geschichte nicht zu wörtlich. Es ist nur etwas, von dem ich möchte, dass ihr es euch durch den Kopf gehen lasst.
    Aber jetzt möchte ich euch bitten, mich in Ruhe zu lassen. Ich fühle mich immer noch recht schwach, und ihr habt mir einiges erzählt, worüber ich nachdenken muss, bevor ich eine Entscheidung treffen kann. Ich denke, Callan wird meine Stimme zusammen mit seiner eigenen abgeben können."

    Damit sank er in sich zusammen. Seine kleine Rede, die bei den Hexenjägern zudem ihre Wirkung völlig verfehlt zu haben schien, hatte ihn mehr erschöpft, als er gedacht hätte.

  7. #47
    "Dann ruhe, Andreas, denn wir werden für dich mit stark sein.
    Komm zu Kräften, damit du uns stützen kannst, wenn wir straucheln.
    Aber was immer du tust - denke daran, nicht unbewaffnet einzuschlafen."
    , hatte er geknurrt und einen seiner Wurfdolche neben ihm auf den Nachttisch gelegt.

  8. #48
    "Stark sein...so stark wie es unsere Körper erlauben...und vielleicht auch darüber hinaus, danke für euer Vertrauen Andreas...
    Er schaute zu den Hexenjäger, sein Blick verhärtete sich.
    "Gibt es neue...Beweise? Wenn nicht...ich verdächtige im Moment drei Leute, Laurenz, Raphael und Wilhelm, fragt mich nicht wieso, heute...folge ich meiner Intuition, etwas ist komisch wenn ich über sie nachdenke, als würden sie irgendwie...falsch sein.
    Er leckte sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe, zog die Augenbrauen zusammen.
    "Verdächtigt ihr vielleicht ebenfalls einen von ihnen und könnt euch auf mehr als ein dumpfes Bauchgefühl stützen?"

  9. #49
    Avery schloss seine Haustür hinter sich. Das Trübsal blasen musste ein Ende haben! Es war ihm peinlich, wie Isabella, Godfrey und Nicolo ihn gesehen haben mussten: Einen kleinen, trauernden, zutiefst verwirrten Jungen und um ehrlich zu sein: auch einen ein wenig verrückten. Doch trotzdem hatte Isabella zu ihm gehalten und versucht ihn in Schutz zu nehmen, was ihn zutiefst berührte. Also beschloss er, mit der Vergangenheit ein wenig aufzuräumen und ihrem Vorschlag nachzukommen, in die Bäckerei zu gehen. In der Wärme sitzen, etwas leckeres Gebäck verspeisen und vielleicht auch mal wieder etwas backen... Plötzlich fiel ihm etwas ein und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Die Art und Weise wie Isabella Godfrey anschaute und wie er sie behandelte, als wäre sie etwas ungeheuer Kostbares. Die kleinen Gesten, aus denen ihre gegenseitige Zuneigung sprach... Verträumt schaute Avery in die dunkle Nacht hinein. 'Nun',dachte er,'vielleicht ist hier doch nicht alles Gute verloren.' und setzte immer noch lächelnd seinen Weg in die Bäckerei fort. Er würde dort seinen Abend verbringen und hören, was die anderen zu sagen haben.

    Geändert von Kael (16.09.2010 um 19:36 Uhr)

  10. #50
    Erst diese Hexe und dann die Tatsache, dass sie plötzlich wieder im Dorf waren. Irgendwas läuft hier wirklich schief. "Warum beauftragt ein Fürst eine Hexe und gibt ihr auch noch Befehlsgewald über die Söldner? Sehr eigenartig...", es war mittlerweile schon ziemlich düster geworden, nicht nur die Tatsache, dass die Wälder immer sehr dunkel sind, nein auch weil der Hexenfelsen die Sonne schon früh am Abend blockiert, gab dem Dorf und dem Gebiet herum den Namen: Düsterwald

    Das ganze Gebiet verbarg weitaus mehr Mysterien, als man in einem Leben hätte ergründen können. Das was aber noch diesem Abend folgen sollte, war keineswegs mysteriös, auch wenn es nicht weniger brutal war, denn erneut stand die Wahl an. Bisher hatten sie es geschafft, drei der Werwölfe zu finden, doch wie viele waren es noch und wie lange würde der "Engel" noch da sein und ihnen helfen?

    Roland entschloss sich, zu warten, bis die Hexenjäger bereit waren, eine Stimme abzugeben. Vielleicht haben sie ja neue Hinweise gefunden.

  11. #51
    Nachdem Konrad das letzte mal zu Bewusstsein gekommen war schien eine Ewigkeit vergangen zu sein... Und dieses Mal war er müde.
    So unendlich müde...
    Aber er musste wieder irgendeinen Hinweis geben...
    Die Sonne stand schon so tief, und es würde wieder einer hängen müssen...

    Wer an diesem Abend zum Stimmzettel maschierte würde dort ein rotes K sehen können, das über der Liste ans Holz gemalt wurde... war es mit Blut gemalt?

  12. #52
    "Ein Pfaffe der Schmiedehämmer schwingt - glaubt ihr, dies ist das erste Dorf mit einem solchen nasolen Vorfall, in dem ich kämpfen musste? Verzeih mir, Herr für meine Worte: reißt mir ruhig meinen verdammten Arsch so auf, wie ihr der kleinen Serah den Hals zerquetscht habt! Doch sei eins gesagt: ohne seine Heiligkeit hättet ihr keine Werwölfe erwischt. Ich habe Seine Worte gedeutet und ihr habt sie durch eure stinkende Schweinekacke gezogen! So seid ihr für euren Tod selbst verantwortlich. Derjenige von euch, der noch den Mut hatte, vor den Altar zu treten war Godfrey. Er wird euer Erzengel sein. Er hat jeden einzelnen von uns beschützt - und es geht ihm gut. Darum soll er nun den Kelch des Segens auf seinen Händen tragen. Es ist eine große Ehre und eine große Hoffnungfür jeden."

    Geändert von relxi (16.09.2010 um 19:58 Uhr)

  13. #53
    Da die Hexenjäger scheinbar noch beschäftigt waren, musste Roland sich auf sein Glück verlassen. Als er sich dem Zettel näherte, fiel ihm auf, dass etwas am aktuellen Wahlzettel anders war. Bei erneuter Betrachtung, war zu erkennen, dass dort ein K zu sehen war.

    Das erinnerte Roland daran, dass er Tags zuvor in der Kirche ein Zeichen gesehen hatte und scheinbar schien es ein neues zu sein. Es war gestern such seltsamerweise kalt gewesen, wahrscheinlich hatte der Herr, wie sie ihn nannten das Gebäude schon lange verlassen. Die zerstörte Bibel war ein Beweis dafür gewesen und nun ein K. K, wie Kirche. Das in Kombination zum gestrigen Zeichen und der Tatsache, dass Raphael sich schon eine ganze Weile seltsam benahm, ließ Roland einen Strich unter seinen Namen machen.

    Danach blickte er zum Himmel, wahrscheinlich, um von dort oben eine Antwort zu bekommen, ob er richtig lag, seufzte und entfernte sich von dieser "Todesliste", wie sie mittlerweile von vielen Dorfbewohnern genannt wurde.

  14. #54
    Isabella nickte Andreas zu und versprach ihm über seine Worte nachzusinnen. Sie hoffte das er ihnen ihren Gram nicht nachtragen würde - auch sie hatten die letzten Tage nicht leicht hinter sich gebracht. Isabella nahm noch einen Tiegel mit Salbe mit und zwei Verbände, da ihr Bein durch die Belastung und die Wanderung wieder angefangen hatte zu bluten. Sie wollte nicht das Narben blieben, also nahm sie sich vor mehr darauf zu achten.

    Grade griffen sie auch, um Callan zu verabschieden, an ihre Hutkrempe, da stürmte ein kleiner Junge der über und über mit Mehl bestäubt war zu ihnen herein: Es war Avery.
    Er war so ausser Atem das er ersteinmal nichts sagen konnte und japsend auf der Türschwelle zusammenbrach. Callan reichte ihm rasch einen Becher mit Wasser und dann beruhigte sich der Junge, sprang vor Isabella auf und verneigte sich kurz und sprach dann hastig, wobei er einige Buchstaben verschluckte:"Isa.. Hauptmann! Auf der Liste - ich bin grade aus der Backstube gekommen und auf der Liste! Da erschien wie von ... von... Geisterhand ein blutgetränkter Buchstabe!"

    Verdutzt blickten ihn 4 Augenpaare an - 5, denn auch Andreas neigte sich neugierig hinter dem Raumtrenner hervor und blickte den Jungen mit dem blauen Haar an.

    "Und? Was ist es für ein Buchstabe, Avery?"
    , murmelte Isabella sanft und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter um ihn vom Zittern abzuhalten.

    "Ein K. Es ist ein K.", murmelte der Junge und fügte hinzu:"Es wurden bereits zwei Stimmen abgegeben - für Pater Raphael."

    Isabella schluckte und bekreuzigte sich schnell. Das waren gute Neuigkeiten - Konrad war noch bei ihnen. Aber das K... "Lasst uns nachdenken. Bisher hatten wir ein W und ein B für Wirt und Bäcker. Es liegt nahe das Konrad bei der Profession bleibt aber... K?", sie blickte verwirrt ihre Gefährten an. Dann murmelte sie drauf los "Kartograph, Köhler, Kind, Krankenpfleger...", sie blinzelte in Callans Richtung der daraufhin empört abwinkte und Anstalten machte ihr den Salbentiegel wieder abzunehmen. "Kräuter...", murmelte Isabella weiter und hielt den Tiegel fest in der Hand umklammert. "Kurieren... kämmen...", nein das klang zuweit hergeholt.

    "Wir wäre es mit Komiker?"
    , murmelte Nicolo leise. "Oder eben Katholik, Kreuz, Kirche, Küster...", stammelte Avery. "Das haben die anderen gesagt, die die Raphael beschuldigt haben."

    Isabella nickte Avery dankbar zu. "Danke das ihr uns Bescheid gegeben habt. Ich werde mir das Wunder einmal selber ansehen.", sie nickte Callan und Andreas zu, der gleich wieder hinterm Schirm verschwandt und ging flankiert von Godfrey und Avery zur Todesliste von der sie das makaber gemalte "K" ansprang.

    Sie begann leise erneut ihr Gespräch von heute morgen zu rekapitulieren, das sie mit dem Mann Gottes geführt hatte. "Raphael hat mir erzählt das er nur "nicht benötigte Waffen" versteckt hatte. Aber wir brauchten jede einzelne davon... Er hatte mir aber das Versteck verraten. Er war mit auf Patroullie gegangen, anders als der alte Wilhelm... dem kann man es aber nicht verdenken. In seiner alten Heimat hat er gegen Vampyre gekämpft, er wusste wie er sich wehren musste. Er wusste das es Menschenopfer gab, hat es aber nicht verhindert... und obwohl er im Kampf bewandert ist hat er uns nie an seinem Wissen teilhaben lassen, hat die Kampfübungen nicht mitgemacht und sein wissen weitergegeben. Ich wünschte Raphael wäre hier um sich zu verteidigen. Aber es spricht wahrhaftig gegen ihn. Habt ihr eine Idee, Nicolo, Godfrey, was uns Konrad ansonsten damit sagen wollte?" Sie dachte kurz an die Statue der Liebenden, die ihr Konrad hinterlassen hatte. Und an den Kuss den sie mit Godfrey geteilt hatte. Aber ein kurzer Blick in sein Gesicht ließ sie die Zweifel vergessen.

    Sie wusste wieder wieso sie hier war. Weshalb ihr Lilith den Posten anvertraut hatte. Sie konnte kühl sein, distanziert... sogar eiskalt wenn es nötig war. Auch ihr Vater war ein Mann Gottes gewesen - und hatte für die Sünden die er begangen hatte, als erster auf dem blutigen Pfad der ihr Leben durchzog mit seinem Leben bezahlt. Pater Raphael... der sich selber als Flamme und Licht Gottes bezeichnet hatte, als Faust im Kampf gegen die Ketzer würde der nächste sein über dessen Leben sie richtete.

  15. #55
    "Ja, dies wird ein 'inweis auf Raphael sein."

  16. #56
    Godfrey stand still hinter seinen beiden Gefährten und er nickte ruhig, dann stimmte er beiden zu.
    Raphael sollte es also werden.

  17. #57
    Ein Satz geisterte durch Andreas Kopf.
    'K... K wie Kranker... K wie Kranker'
    Auch nachdem die Hexenjäger gegangen waren, beherrschte dieser eine satz Andreas Gedanken. War das sie Starfe dafür, dass er zugegeben hatte, ihnen nicht zu vertrauen? Hatten sie diesen kleinen Jungen eingespannt, um sein Todesurteil zu überbringen? Doch der Junge hatte noch etwas gesagt. Dass die anderen dies als Hinweis auf Pater Raphael gedeutet hätten.
    Gab es noch Hoffnung für ihn? Die einfach Wahrheit war: Andreas wollte nicht sterben. Nachdem er dem Tod gerade so nahe gewesen war noch weniger als zuvor. Er wollte leben! War etwas unrechtes an diesem Wunsch? War es Unrecht, leben zu wollen, selbst wenn dies den Tod eines anderen bedeutet? Es zerriss Andreas innerlich, doch schließlich gelangte er zu einer Entscheidung.
    "Callan..." flüsterte er schließlich, doch diesmal nicht, weil ihm seine Stimme nicht gehorcht hätte, sondern, weil sich die Worte weigerten, aus seinem Mund hervorzukommen. "Wenn ihr geht, sagt ihnen, dass meine Stimme sich gegen Pater Raphael richtet."
    In Gedanken fuhr er fort: 'Es tut mir leid, Pater, dass ich mein armseliges, kleines eigenes Leben höher schätze, als das eure. Sollte es ein weiteres Leben nach diesem geben, so hoffe ich, dass ihr in der Lage sein werdet, mir diese Selbstsucht zu vergeben. Doch im Moment bleibt mir keine andere Wahl, als im Chor mit den Wölfen zu heulen...'
    Eine einzelne Träne entsprang seinem Auge, lief an seiner Wange hinab und fiel schließlich auf seine zur Faust geballte Hand.
    Tief in seinem Inneren schwor er sich, dass die Hexenjäger dafür bezahlen würden, dass sie ihn dazu gezwungen hatten. Er wusste nicht, wie er es machen sollte, oder ob er überhaupt eine Chance gegen diese Monster in Menschengestalt hatte, doch würde er eine Chance sehen, sie für all das Leid, das sie über dieses einst friedliche Dorf gebracht hatten, bezahlen zu lassen, würde er sie ergreifen!

    Geändert von Liferipper (17.09.2010 um 00:58 Uhr)

  18. #58

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Das Dorf hatte sich wieder einmal zu einer bitteren Entscheidung durchgerungen. Der Priester Raphael sollte durch den Strick sein Ende finden, aber würde sich diese entscheidung als weise oder als Fluch für das Dorf herausstellen?

    Die nachtaktiven Rollen melden sich bitte so schnell wie möglich bei CGF. Bitte beachtet zudem, dass ihr bei weiteren Fragen die PNs an mich oder CGF schickt, da Layana sich ab morgen in ihren verdienten Urlaub begibt.

  19. #59
    "Dreizehn Flüche musste das Dorf ertragen..." Raphael blickte nachdenklich auf die "Todesliste. "Tja, es ist soweit." Nur eine Stunde trennt ihn vor dem Strick. Er rannte abseits der Blicke von vielen Richtung Friedhof, wo er ein Loch aushob. Bald staß er auf einen soliden primitiv wirkenden Holzsarg, welchen er vor einigen Nächten vergraben hat. Die Hexenjäger haben Raphael aufgespührt und fordern ihn aggressiv zum Dorfplatz. "Ich will in meinem eigenen Sarg sterben. Das Dorf soll nicht die Blicke eines unschuldigen Priesters ertragen. Ihr könnt euch auch die Arbeit sparen.""Was ihr auch immer im Schilde geführt habt, ihr könnt uns euren letzten Willen sagen." Raphael legte sich in seinen eigenen Sarg. "Ihr seid die Richter, beschwert den Sarg mit den Baumstämmen und vergrabt ihn." Man tat, wie gesagt. Das ganze Dorf hat sich inzwischen an Raphaels Todesplatz versammelt.
    Als er nun unter der Erde verweilte, von Baumstämmen umringt, entdeckte Godfrey eine Botschaft an der Schaufel.
    "My desire was to save you. Now you are on you alone made ... fare well."
    Ganz klein stand dort außerdem: "Der Herr spricht jede Sprache. Auch die eure. Und es wird bald an der Zeit sein, euer aller Fehler einzusehen."

    Dies war nun das Ende eines Jägers, eines Feindes der dunklen Brut. Doch sein Schicksal war es, den Blutsaugerfluch in sich zu tragen, den Fluche eines Wolfskontrahenten. So war er der Aussätzige.

  20. #60
    Die Blicke eines unschuldigen Priesters...

    Es hatte wieder zu regnen begonnen als sie sich auf die Suche nach dem Fortgelaufenen Priester machten. Sie fanden ihn beim kleinen Waldfriedhof - in dem schlammigen Untergrund waren seine Fußspuren überdeutlich gewesen. Er keuchte und buddelte etwas aus dem Erdreich. Es war ... "Ein Sarg?", keuchte Isabella entsetzt. "Raphael, seid vernünftig - lasst die Toten ruhn und kommt mit uns!" Der Mann aber schien sie nicht zu hören - als er die Erde vom Sarg gewischt hatte legte er sich auch prompt, unter den geschockten Blicken der Anwesenden, in ihn hinein.

    Isabella versuchte neben ihm knieend auf ihn einzureden doch er äusserte nur einen letzten Wunsch an seine Richter. Flüsternd versuchte sie ihm wenigstens noch den Grund für sein Handeln zu entlocken - sie wollte Gewissheit ob er Mann oder Tier war, sonst würde sie sich weigern ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Jetzt erst sah er sie kurz an und meinte nur "Ein Fluch wohnt in meiner Brust. Aber es ist nicht der Fluch der Wölfe. Geht jetzt."

    Kein Wolf... dachte Isabella bestürzt als sie sich wieder aufrichten wollte. Kein Wolf. Und dort lag nun ein unschuldiger Mann und wollte lieber bei lebendigem Leib ersticken? Sie schluckte und machte sich daran eines der Taue zum absenken zu ergreifen. Die Erde war so nass, das sie unter den Füßen der Richter wegsackte, doch sie plazierten Raphael einigermaßen sicher in der schwarzen Tiefe und dann kamen die Baumstämme.

    Isabellas Bein pochte und sie versuchte sich an dem Rätsel das ihr Andreas aufgegeben hatte - zwei Kinder, die alles bekommen was sie wollen, töten ihren Retter. Das Seil scheuerte ihnen die Hände wund, doch Stamm um Stamm glitt hinab in die Tiefe. -zwei verhungerte, schwache Hilfsbedürftige, werden gerettet und töten ihren Heiler. Der letzte Stamm, der die Grube ausfüllte musste nur kurz angehoben werden, doch in diesem Moment fiel Isabella die Lösung siedend heiß ein und der Stamm glitt an ihrer Seite donnernd zu Boden: Sie und Andreas, die schwerverletzten, die gerettet worden waren... mussten ihn töten?

    Schwerer Husten überkam sie. Die Nacht war plötzlich kalt und nur ein Gedanke wärmte sie, als sie sich fröstelnd in ihr Mieder krallte und dort den Brief spürte... Es gab etwas wofür es sich zu kämpfen lohnte. Das Weiß der Rose - die strahlende, reine Wärme von Zuneigung und Loyalität.

    Sie erhob sich und wartete ruhig bis Nicolo dem Priester die letzte Ehre erwiesen hatte. Dann wandte sie sich an die Dörfler. Avery war nicht hier, das war gut. Auch Callan mied anscheinend die Menschenansammlung... auch gut. "Raphael war keiner der Mörder. Das heißt wir haben Konrads Zeichen falsch gedeutet. Das "K" kann also noch für Kind stehen. Ich denke wir wissen alles was deshalb morgen zu tun ist. Ich würde die Patroullien bitten ein besonderes Auge auf Avery zu haben - ob er sein Haus nachts verlässt oder dergleichen. Ansonsten wünsche ich euch allen eine ruhige, ereignislose Nacht."

    Sie tippte sich an den Hut, durch dessen Löcher stetig Wasser sickerte und suchte mit sehnsüchtigen Blicken nach ihm.

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