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Thema: [Werwölfe IV] Tag 2

  1. #61
    "Da es absolut keinen Grund gibt eure 'auptmann zu verdäschtigen, sollten wir uns lieber überlegen wer stattdessen in Frage käme.
    Als erstes möchte isch Diran den Alschimisten nennen. Solsche Gestalten waren mir schon immer suspekt, doch ist er auch ein Werwolf? Isch denke nicht. Stattdessen möchte isch Andreas verdächtigen. Er ver'eimlischt uns etwas, soviel ist klar! Andreas scheint absolut kein Interesse daran zu 'aben, dass wir die Wölfe erschlagen! Auch seine Unwissen'eit in Bezug auf Konrads Tod 'alte ich für gespielt!"

    Nicolo ging auf Andreas zu bis er unmittelbar vor ihm stand und flüsterte ihm zu: "Misch könnt ihr nicht täuschen, Werwolf."

  2. #62
    "Was?" Andreas war empört. "Erst wollt ihr, dass ich euch durch die Gegend führe, und keine fünf Minuten später soll ich ein Werwolf sein? So, mir reicht's! Sucht euch den blöden Felsen doch selber! Ich hab jedenfalls keine Lust, mich mit Leuten, die einfach behaupten, ich sei ein Ungeheuer wie aus einer Schauergeschichte, herumzutreiben!"
    Damit trat er durch den Eingang der Schänke und knallte die Tür hinter sich zu.

  3. #63
    Das ganze war mittlerweile zur reinsten Komödie geworden. Wüste Beschimpfungen waren jetzt scheinbar angesagt. Am Ende würde sich wohl die ganze Stadt gegenseitig an den Galgen hängen wollen. "Mir bleibt nichts anderes übrig, als, wie bereits gestern, Diran von Drachenstein erneut zu wählen. Dies geschieht mit der gleichen Begründung wie gestern, plus der Tatsache, dass er sich scheinbar eine unüberwindbare Festung in seinem Haus errichtet hat." Allerdings kam es Roland immernoch nicht richtig vor, unter anderem auch, weil dieser nicht da war, um sich zumindest zu verteidigen.

  4. #64
    Nachdem er nun seit einigen Stunden an der Arbeit war eine mittelgroße Eiche in kleine Teile zu hacken, entschloss sich Ewald für heute schluss zu machen, es würde wohl bald dunkel werden und nachts im Dunkelwald war es ihm noch nie geheuer gewesen, vorallem mit dem Hintergedanken, dass wohl die Wölfe hier nachts ihr Unwesen treiben mussten.

    Ewald holte also seine Jacke, er hatte sie ausgezogen, weil die harte Arbeit ihn immer sehr schnell zum Schwitzen brachte, und machte sich auf den Weg Richtung Dorf. Die bereits fertigen Holzbretter hatte er zuvor aufeinander gestapelt und mit einer Lederdecke bedeckt.
    Der Heimweg kam ihm ausgesprochen lang vor, aber vielleicht lag das auch nur daran weil er eigentlich nicht ins Dorf zurückkehren wollte, das Holzfällen lenkte ihn zumindest von der Tatsache ab, dass er sich wieder entscheiden musste einen der ihren zu hängen. Aber Ewald wusste nicht für wen er sich entscheiden sollte. Ihm war heute kaum jemand aufgefallen, der sich außergewöhnlich verhalten hatte, auf der anderen Seite war er ja auch den ganzen Tag nicht im Dorf gewesen.

    Nach einiger Zeit lichtete der Wald sich und Ewald war angekommen, bevor er aber bei seiner Hütte ankam, musste er am Haus von einem der Dorfbewohner vorbeilaufen, und nicht einfach irgendeinem Dorfbewohner, sondern das Heim des Alchimisten, Diran. Ewald fand schon immer, dass er ein seltsamer Kauz war, was er auch immer für seltsame Experimente durchführen mochte, es stank in der Nähe seines Hauses fürchterlich, Ewald entschied sich einen noch weiteren Bogen um Dirans Haus zu machen.

    Schließlich kam er bei sich zu Hause an, zog seine dicken Stiefel und die Lederjacke aus, im Dorf brauchte er sich eigentlich nicht.
    Nachdem er noch etwas zusich genommen hatte, eine einfache Suppe konnte er zubereiten, zog er sich wieder an, diesmal aber normale Holzschuhe, die dicken Lederstiefel waren ihm doch zu unangenehm, und ging Richtung Dorfmitte.

    Dort angekommen merkte er wie sich einige stritten, Ewald merkte schnell, dass es darum ging, wer gehängt werden solle.
    "Was mich betrifft, so finde ich diesen Alchimisten doch sehr merkwürdig. Von fast jedem hier im Dorf weiß ich wie er sein Brot verdient, und was er macht, doch dieser schrullige Mann ist mir nicht geheuer. Ich sehe nicht gerne wie wir Menschen hängen, versteht mich nicht falsch, aber wenn wir nichts machen werden wir alle im Magen dieser Wölfe enden. Und Diran halte ich am ehesten noch für einen Werwolf!", gab Ewald seine Meinung kund.

  5. #65
    Schon wieder neigte sich der Tag dem Ende zu. Die Bewohner des Dorfes versammelten sich wieder um darüber Rat zu halten, wer der Werwolf sein konnte. Zum Glück war es auch Externen wie den Jägern und sogar den Händlern erlaubt daran teilzunehmen. Obwohl ich Nadeschka unsicher war, war es nun auch für sie an der Zeit ihre Stimme direkt gegen jemanden zu erheben.
    Er war ihr schon am ersten Tag aufgefallen. Dieser seltsame Mann, der immer nur kurz auftauchte um seine Meinung abzugeben. Sie wies in seine Richtung.
    "Diran! Wenn jemand ein Werwolf sein konnte, dann er."

  6. #66
    Ehe Lester sich versah ging es Schlag auf Schlag. Eigentlich hatte er erwartet, dass sich die Dorfbewohner noch eine Weile zurückhalten bevor sie wieder eine Entscheidung treffen, aber Winfrieds Beschuldigung hatte ihnen wohl einen Grund gegeben ihre Stimmen abzugeben.
    Momentan hatte Diran die meisten Stimmen und obwohl Lester dieser Alchemist auch nicht wirklich geheuer war, schon aufgrund seiner todbringenden Fallen, wollte er noch abwarten und sehen wie sich die anderen entschieden. Als Hauptmann hatte seine Stimme immerhin mehr Gewicht. Er konnte sie nicht leichtfertig abgeben.
    "Ihr wollt also jetzt schon abstimmen wer gehängt werden soll? Nun gut, aber überlegt es euch bitte mit Bedacht. Wir wollen nicht nochmal einen Fehler begehen. Hat jemand noch andere Verdächtige vorzutragen oder zumindest zusätzliche Gründe für die bereits genannten?"

  7. #67
    Hm Er sollte sterben weil er alchemist ist, najua wenigstens ist er dann im himmel bei konrad, dachte Diran, er ging wählen und sagte:ich wähleLester den die pferde starben bei ihn, und er und die hexenjäger waren bei der höhle der hexe da muss konrad was gefunden haben das lester belastet und hat ihn dann in wolfsform zerfleischt und er wollte auch ralf töten ob er unschuldig war, auch wenn ich sterben sollte so werde ich im himmel bei konrad sein bei gott.".

  8. #68
    Plötzlich tauchte Diran mal wieder wie aus dem nichts auf.
    "Wenn Konrad etwas belastendes in der Höhle gefunden hätte, warum hätte er dann bis zum nächsten Tag warten sollen damit er in der Nacht getötet werden kann? Das macht wirklich keinen Sinn.
    Und wir können nicht wirklich danach gehen wo die Morde stattfanden, denn dann könntet ihr auch die Hexenjäger beschuldigen Konrad ermordet zu haben.
    "

  9. #69
    "Verdammte Hexenjäger..." murmelte Andreas über einen neuen Krug Wein gebeugt. (Nicht der schwere, den er - war es wirklich erst vorgestern gewesen? - zusammen mit Isabella getrunken hatte, sondern der leichtere, den er, seit er in Düsterwald lebte, fast immer trank.)
    "Monster in Menschengestalt. Statt sich von ihnen aufhetzen zu lassen, sich gegenseitig aufzuknüpfen, sollte man stattdessen SIE an den Galgen bringen. Und gaz besonders diesen..." Er verstummte kurz, als ihm einfiel, dass er nichtmal wusste, wie der Kerl, der ihn beschuldigt hatte hieß, setzte seinen Satz dann jedoch fort: "... diesen Franzosen (Nicolo/Ranarion)!"
    Damit trank er seinen Becher aus und füllte ihn gleich wieder nach.

  10. #70
    Pochenden Herzens rannte er durch den Wald, seine Beine schmerzten ob der unangenehmen Abkürzung, die er unfreiwillig genommen hatte, als er durch Erde und Äste den bewaldeten Hügel hinunterstürzte...
    Er konnte die Fährte bereits aufnehmen, es roch nach ihrem Haar, die Sonne spielte mit dem Wind um die Wette, seinen gottgerechten Zorn verrauchen zu lassen, indem er sachte mit seinem Haar spielte und zärtlich auf seiner Haut tanzte.
    Er sah sich um, seine Augen folgten der leicht sichtbaren Spur durch den Morast des kleinen Flußlaufes - die Füße waren nackt, klein und zierlich genug, um die einer Frau zu sein. Sie war es. Sie musste hier vorbeigekommen sein. Nervös sah er sich nach dem Rest der Truppe um, zog dann seinen Dolch und rannte weiter. Es durfte kein Entkommen geben...


    ...
    Urplötzlich und schmerzhaft wurde der Hexenjäger aus seinem Tagtraum gerissen und sein letztes Auge funkelte zornig, verlor aber bald schon den Glanz, als er Nicolo erblickte, der ihn mit ernster und steinerner Miene ansah und seinen letzten Satz abermals wiederholte - Ja, es war töricht, den Hauptmann oder das Moralempfinden der Dorfbewohner nun im Stich zu lassen.

    Er zwang sich, ruhig zu atmen und blinzelte die letzten Bilder weg, die noch vor seinem geistigen Auge tanzten.
    "Warum nur diese Erinnerungen, warum jetzt?" fragte er sich und befeuchtete seine spröden Lippen, während er sich zwang, dem Streit der Bevölkerung aufmerksamer zu lauschen.
    Dann blickte er Isabella an, nachdenklich und lange und diesmal ihre Anmut durchaus wahrnehmend und schließlich Nicolo, dann sagte er leise genug zu seinen Jägern.
    "Es wird Diran nicht sein. Die Wölfe werden einander schützen wollen, wäre Diran ein Wolf, würde keine solche Einheit herrschen in den Meinungen der meisten Bewohner, vielleicht ein halbes Dutzend würde sofort einen anderen Schuldigen bezichtigen."
    Er atmete tief ein und aus und spürte sein Herz bis zum Hals schlagen, als wäre er lange gerannt - durch einen Wald, Jemanden verfolgend, den Duft in der Nase, das Bild vor Augen.

    "Jungwölfe wissen meiner Meinung nach nicht damit umzugehen, was mit ihren Leibern passiert... es sind die Stillen, die Leisen, auf die wir uns konzentrieren sollten, denke ich."

  11. #71
    Nachdem Nicolo seine Vermutung laut ausgesprochen hatte wurde die Last, die auf Isabellas Herz lag etwas leichter. Wenn nun noch ein paar der Dorfbewohner für den Dichter stimmten. Aber es kam anders und der Alchemist kam ins Kreuzfeuer der Vorwürfe. Er war ihr ein wenig kauzig und unbeholfen vorgekommen, als sie ihn die letzten Tage beobachtet hatte. Aber keineswegs gefährlich.

    So vermutete sie immer noch, aufgrund von Konrads Hinweis, das Andreas der wahre Werwolf war. Aber der Name, bei dem sie ihren Strich machte, war der von Diran, hinter dem schon die meisten Striche waren. Sie wollte die Köpfe ihrer Kameraden und vor allem den ihren nicht jetzt schon rollen sehen, sondern lieber weiter beobachten, das sagte sie auch Godfrey, nachdem er sich still mit ihnen verständigt hatte.

    Nicolo legte sie vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte "Noch ist es nicht Zeit für die gerechte Sache. Lass sie ihren Blutdurst und die alten Fehden stillen. Morgen kümmern wir uns um den Wolf.", dann ging sie eine Weile spazieren, in Richtung Friedhof wo Konrad begraben lag, um nachzudenken.

    Und um ein paar kräftige Schlucke ihres Schnaps-Wasser-Gemischs zu nehmen, denn diese Wahl machte sie weder glücklich, noch verminderte sie die Last die seit Ralfs Tod auf ihr lag.

  12. #72
    Nun war also das Chaos ausgebrochen, wo am Vortag noch Einigkeit und Zusammenhalt vorgeherrscht hatten. Die unterschiedlichsten Namen wurden durcheinander gerufen, und plötzlich schien jeder seine persönlichen Fehden auf diese Weise austragen zu wollen. Winfried hatte die Grenze überschritten, bei der man nicht mehr wusste, ob ein Verdacht gerechtfertigt war oder aus bloßem eigenen Erhaltungstrieb ausgesprochen wurde. Und die anderen waren ihm gefolgt.
    Auch bei den Hexenjägern schien Uneinigkeit zu herrschen, aber zumindest den Hauptmann schienen nur die zwielichtigen Gestalten unter dem Volke verdächtig zu finden. Während die Bäckerin Diran beobachtete, der ihr von Tag zu Tag unheimlicher wurde, entdeckte sie noch jemanden im Hintergrund, der zur Wahl wie zufällig wieder aufgetaucht war. Der Bader Callan(Gendrek), den sie schon einige Male teilnahmslos vorbei schleichen hatte sehen, stand mit steifem Blick etwas Abseits der Menge.

  13. #73
    Roland hatte sich derweilen weiter in den Hintergrund gestellt, um die Leute zu beobachten, wie sie ihre Wahl trafen. Irgendwie wunderte es ihn nicht, dass nachdem er seine Stimme abgegeben hatte, bereits mehrere die selbe Wahl getroffen hatten, als ob sie die Gelegenheit nutzten, sich dahinter zu verstecken. Wäre noch etwas Zeit gewesen, so hätte Roland noch einen Abstecher in Dirans Haus gemacht, um dort nach Hinweisen zu suchen, zumindest, wenn er nicht gleich mit irgendwelchen Fallen begrüßt werden würde. Interessant war auch, dass er sich sofort für den Hauptmann entschied... War es, weil er ihn tot sehen wollte? Zumindest gewählt hatte er jemand anderes, aber warum? So beobachtete Roland noch eine Weile die Leute, bevor er sich dazu entschloss, die Taverne zu betreten.

  14. #74
    "Godfrey, ihr mögt recht haben, dass die Werwölfe sich gegenseitig zu schützen versuchen, aber zu auffällig dürfen sie es natürlich nicht machen. Außerdem bezweifle ich, dass sich der Alphawolf extra Personen ausgesucht hat die sich gut zu verteidigen wissen. Sicherlich hat er nur Verstärkung gegen seine Verfolger gesucht und die erstbesten Dorfbewohner angefallen die er finden konnte und Diran war eben schon immer ein seltsamer Kauz. Ein Werwolfsfluch wird das kaum verändert haben. Außerdem wirkt es so, als habe er etwas zu verbergen. Anders kann ich mir die tödlichen Fallen an seinem Haus nicht erklären.
    Callan mag auch verdächtig wirken so wie er rumschleicht, aber vielleicht nimmt ihn die Situation einfach zu sehr mit, von daher sollten wir ihm noch eine Chance geben.
    Ich könnte natürlich auch Winfried wählen, denn vermutlich wird er nicht damit aufhören mich loswerden zu wollen, aber mehr als abgrundtiefe Abneigung steckt vermutlich nicht hinter seinem Verhalten.
    Von daher wähle ich
    Diran und hoffe auf das beste."
    War das die richtige Entscheidung? Er wusste es wirklich nicht. Die Hexenjäger hielt er auf jeden Fall für unschuldig, denn wenn einer von ihnen ein Werwolf war, so war er auch ein perfekter Schauspieler. Anders hätte er sie bei Konrads Begräbnis nicht täuschen können.

  15. #75
    Serah konnte sich erst nicht entscheiden, wen sie wählen sollte, da die Mehrheit Diran wählte, tat sie das gleiche.
    "Ich schließe mich an, Diran soll gehängt werden. Hoffentlich erwischen wir heute einen Werwolf..."

  16. #76
    "Das Dorf zwingt mich, gegen Diran zu sprechen, doch aufgrund der Sinnlosigkeit der qualvollen Todesstrafen bin ich lieber für den schnellen Hackblock oder "Hausarrest" in Dirans tiefsten Zinngewölben, welche er zur Goldanfertigung genutzt hat."

  17. #77
    Godfrey fuhr sich mit dem Handschuh über das Gesicht, dann nickte er Lester zu, im Begriff, ihm den Rücken zu stärken, dann wanderte sein Blick zur Villa des Diran von Drachenstein, des Mannes, der sich mit der arabischen Kunst der Al'Chemie beschäftigte, was ihn eigentlich per Definition schon suspekt machte.

    Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie alle einem großen Irrtum aufgesessen waren, doch behielt er seine Zweifel unlesbar in seinem steinernen Gesicht verborgen und im Vorbeigehen schlug er dem Hauptmann zustimmend auf die Schulter.
    "Wie Ihr befehlt, mein Hautpmann", murrte er grollend und stapfte in Richtung Friedhof, wo er zwischen den Grabsteinen Ruhe zum Gebet finden wollte, da der Wald ihm nun zu gefährlich schien.

    Als er so zwischen den moosbewachsenen und efeuüberwucherten, uralten Steinen des Dorfes entlangstrich und versuchte, die wenigen sichtbaren Zeichen zu entziffern, nahm er einen sachten Duft nach Heckenrosen wahr, gepaart mit einigen anderen sinnlich sinnesverwirrenden Duftnoten, die nur auf eine Frau hindeuten konnten, die sich mit diesen lästerlichen Parfumen aus Genua oder Venedig einzutupfen pflegte. Dann mischte sich jedoch der dunkle und frische Unterton von frischer Erde in seine Nase und sein leiser Grimm aus Isabella verflog, als er sie am Grabe Konrads knien sah.
    Mit knackenden Knochen zwar, doch auf Respekt bedacht, ließ er sich neben ihr nieder und versuchte an ihrem leisen Gebet die Stelle zum Einstieg herauszufinden, weil er es am Grabe ihres Kameraden nicht wagte, der Unverheirateten auf die Lippen zu sehen.
    Bald schon stieg er mit tiefem Brummton in das Gebet ein und zusammen empfahlen sie Konrad nochmals dem Herrgott als rechtschaffenen Mann, dann blickten sie Beide einander lange an.

    Als der alte Hexenjäger einer Träne in ihrem Augenwinkel gewahr wurde, juckte es ihm in den Fingern, sie sachte wegzustreichen, Nähe zu suchen, für den Bruchteil Halt zu geben. Doch knurrend wandte er sich ab und blickte zum Waldrand, wo die Bäume sich im säuselnden Wind leise knarzend bewegten und ihr Blätterdach jeden Feind vor neugierigem Blick schützen wurde.

    "Weib.", polterte er leise. "Gott hat dich zu einer Kundigen im Lesen der Gesichter und Herzen der Menschen gemacht - was hat dich heute morgen so erschocken, als du in den Schlamm geblickt hast?"

  18. #78
    Godfreys Wahl wirkte für Lester wie ein Schlag ins Gesicht.
    "Gar nichts habe ich euch befohlen, aber was sollen wir sonst tun? Irgendjemanden müssen wir wählen und Diran ist momentan noch der verdächtigste."
    Mit hängenden Schultern ging er zur Bar, schnappte sich eine Flasche Schnaps und trank sie in wenigen Schlücken aus. Die Hochstimmung von vorhin schien wie verflogen.
    Natürlich war es nicht leicht einen Menschen zum Tode zu verurteilen, aber vor allem die Hexenjäger mussten doch verstehen wie wichtig es war. Nachts hatten sie gegen diese Bestien so gut wie keine Chance. Nur am Tage, geschwächt von ihrer menschlichen Form, konnten sie problemlos vernichtet werden...wenn man sie denn erkannte.

  19. #79
    Nachdem Ewald seine Stimme abgegeben hatte, bemerkte er, dass der Galgen etwas schwächlich aussah.

    "Hmm, das gehört aber verstärkt. Sonst könnte ja das Holz brechen und Diran entkommen!", sagte er zu sich selbst und machte sich auf in seine Stube.

    Dort angekommen, nahm er schnell Hammer und Nagel und einige übrige Holzbretter mit. Sie waren noch vom gestern übrig, als er mithalf die Verteidigungsanlagen zu bauen, die allerdings keine große Hilfe gewesen waren, die Wölfe davon abzuhalten Ko .. Ko.. den Hexer mit dem merkwürdigen Hut zu beschützen.
    "Zumindest vor irgendwelchen Räubern wären wir damit geschützt", dachte sich Ewald, erinnerte sich aber nicht daran jemals von einem Räuberangriff im Dorf gehört zu haben, selbst sein Vater der alle möglichen Geschichten erzählte hatte ihm über sowas nie was gesagt.

    Wieder zurück in der Dorfmitte, stieg Ewald auf den Galgen und verstärkte gekonnt die Holzkonstruktion, bis sie vermutlich stark genug war einen ausgewachsenen Hünen zu tragen.
    "So, soll sich keiner über den Galgen beschweren.", gab Ewald stolz von sich.

  20. #80
    Es war eine schwere Nacht für Laurenz, nach der er sich völlig ausgewechselt fühlt. Mehrfach wurde sein Schlaf durch Geräusche unterbrochen, deren Quelle er jedoch nicht verorten konnte. Auch die Idee, sein Nachtlager zu verlassen und sich auf die Suche zu begeben, förderte nichts zutage. Bei seiner Rückkehr entdeckte Laurenz jedoch Spuren… jemand war an seinem Schlafplatz gewesen, hatte vielleicht etwas durchsucht und ist dann weitergezogen. Gestohlen wurde nichts, aber dennoch beschloss Laurenz, den Rest der Nacht an einem unauffälligeren Ort zu verbringen. Der neue Platz im Dickicht erfüllte diese Anforderung, seinem Schlaf war diese Entscheidung aber wenig dienlich. Als er wieder ins Dorf kam, war schon der halbe Tag vorüber.
    Einer der Hexenjäger sei des Nachts ermordet worden, wurde ihm mitgeteilt. Waren das die Geräusche, die Laurenz hörte? Haben seine Gefährten nichts davon mitbekommen? Oder befindet sich der Täter gar unter ihnen? Keine Zeit, um diese Fragen zu klären. Das Dorf war bereits dabei, ein neues Opfer für den Galgen zu bestimmen. Das letzte Stündlein schien für den Alchemisten Diran zu schlagen. Ohne neue Erkenntnisse erlangt zu haben, rang sich Laurenz erneut zu seiner Entscheidung durch: "Ich bleibe bei meinem Verdacht, den ich gegen Diran hegte. Die zahlreichen Fallen, die er in seinem Haus angebracht hat, drängen die Vermutung auf, dass er etwas zu verbergen hat. Etwas, das vielleicht für uns alle eine Gefahr darstellen könnte."

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