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Thema: Phils Action-Philmecke - 24: GREEN HORNET, 25: TOP12 2012, 26: OUT FOR JUSTICE

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    #015
    NEMESIS (1993)


    Endlich, endlich, endlich habe ich die Zeit und kann die Mühe aufbringen, über etwas zu sprechen, was mir sehr am Herzen liegt: Das filmische Werk eines Mannes, der alle Jubeljahre ein Budget von mehr als 100.000 Dollar in die Hand gedrückt bekommt, um einen Film zu machen. Ein Regisseur, der keine Kosten und Mühen scheut, mindestens halbwegs ordentliche Actionkost abzuliefern, selbst wenn die Story in jedem Film maximal ein Aufhänger bleibt, um den Hauptcharakter von Stunt zu Stunt zu scheuchen. Manchmal sind seine Machwerke Müll, manchmal unausstehlich schlecht. Aber ich mag das, was er macht/gemacht hat. Sein Name ist Albert Pyun.


    Smiley Face, yaaay!

    Albert Pyun ist der ungekrönte König des B-Action-Schlocks. Neben James Glickenhaus (Macher von Exterminator, McBain und Shakedown), natürlich. Sein filmisches Werk ist zum größten Teil ungeachtet bzw. VERachtet, weil ein Großteil seiner Filme a) dillentatischster Machart und b) zu 90% grenzdebiler Cyborg-Blade Runner und Terminator-Rip-Off-Schrott sind. Was viele Leute dabei übersehen, ist die Tatsache, dass der Typ trotz allem mindesten drei richtig geile - wenn auch nur mega-unterhaltsame - Filme gedreht hat:

    1.: Der postapokalyptische B-Sci-Fi-Actionfilm Cyborg aus dem Jahr 1989 mit Jean Claude Van Damme in der Hauptrolle.
    2.: Der 1996 entstandene, mit Mambo-Musik unterlegte Ein-Haufen-Typen-kämpfen-gegeneinander-bis-einer-übrig-bleiben-soll-Tarantiklon-Actioner Mean Guns mit den Pyun-Stammgästen Christopher Lambert und Ice-T.
    3.: Nemesis.

    Und um letzteren geht es hier. Eine Sci-Fi-Action-Exploitation-Gurke der Extraklasse mit Dialogen zum Niederknien und - kein Scheiß - einigen der besten Actionsequenzen, die in den 90ern machbar waren. Nemesis unterscheidet sich in einem Hauptpunkt vom restlichen Schaffen Pyuns: Er hatte sowas ähnliches wie ein Budget (schätzungsweise 3 Millionen Dollar). Einige sehen hierdrin ein Blade Runner-Rip-Off. Und es stimmt. Aber ich sehe noch mehr hierdrin. Oh ja, einiges mehr! Lass uns mal sehen, warum ich diesen Film so arschcool finde und jeder genauso denken sollte. Oder so ähnlich.

    An dieser Stelle merke ich an, dass ich eine dermaßene Fan-Natur bin, dass ich stolzer Besitzer der Nemesis 1-4-Thinpack-Collection bin, wie diese Fotos beweisen:


    "Checkt mich mal aus mit meiner ultrararen Thinpack-Edition. Oh jaaa!


    "Oh ja, ich habe dafür Geld ausgegeben! Knappe 25 Euro! Geld! Ausgegeben! Für Nemesis 1-4! Checkt - mich - aus!"

    Der Film beginnt also mit Ethno-Mucke und einem weiblichen Voice-Over, welches uns Film Noir-mäßig den Prolog vorliest. Im Kontrast dazu sehen wir das Standbild des Gesichts unseres Helden namens Alex [insert RPG-Maker-pun here]. Laut der Voice-Over-Frau ist in der Zukunft (2027) alles technologisiert (?) und es gibt von Technologie-Gangstern über Datenräuber so ziemlich alles an kriminellen Schmutz, der mit Biotechnologie was kriminelles anfangen kann. So ein bisschen wie in Blade Runner.

    Wir befinden uns also im Los Angeles der Zukunft, wo Alex - gespielt von Ex-MMA-Champion Oliver Gruner - gerade eine heiße Blondine in sein Hotelzimmer (?) mitnimmt zwecks Sexy Time. So scheint es zumindest, denn kaum haben die beiden 'ne Runde rumgeknutscht, packt Blondie unseren Hero am Hals und sagt (O-Ton): Eine Bewegung und ich zertrümmere dir deine Kehle. Ööööhm, geht das überhaupt? Ich dachte man zerquetscht die Kehle nur, zertrümmern tut man höchstens den Hals, oder nicht? Oder doch?


    Während ich mich also über diesen Satz und seinen Sinn und zudem über die Orange-Beleuchtung des Raums wundere, tastet Blondie - unterstützt von käsiger Saxophon-Sexmusik - unseren Helden ab, um sicherzugehen, dass er unbewaffnet ist, denn man könnte vor lauter Bullen nicht vorsichtig genug sein. Als sie kurz darauf wieder Annäherungsversuche startet, zieht Alex ihr eine Waffe aus der Poritze (so sieht es zumindest aus) und schießt ihr einen albernen Maskeneffekt auf den Kopf.


    Blondie ist darüber gar sehr erbost und enttarnt Alex mit den Worten "Gottverdammter Bulle!"


    Und Alex nur so: "Gottverdammte Terroristin!"

    Nachdem er sie also mit dem Titlescreen erschießt (Also: Schussgeräusch -> Fade ins Weiße -> Titlescreen -> Fade zurück zur Szene), durchsucht er ihre Tasche und zieht etwas heraus, was aussieht wie ein Kamerastativ, das zu einer Waffe umgemodelt wurde, damit sie aussieht wie ein Kamerastativ. Anders kann ich das Teil nicht beschreiben. Währenddessen labert Voice-Over-Frau horrenden Technologie-Dummscheiß:

    GLORIÖSE MONOLOGE! Part 1:
    Wozu doch Leute in der Lage waren, um vorwärts zu kommen. Hä? Die Frau stellte sich als wohlgeformte Sic! Chip-Dealerin heraus, die sich ihr Innenleben durch einen Haufen raffinierter Biotechnologie hatte aufmöbeln lassen. Sie konnte locker den doppelten Preis verlangen... Wofür?! Für Chips? Wenn ja: Für welche Chips? Was geht hier ab? ... da ihre R.A.M. einige Bits mehr speichern konnte. Also 6 Bit statt 2? Was soll mir dieser ge-voiceover-te Blödsinn jetzt sagen? War die Frau überhaupt wichtig? Was ist mit dem vergrößerten Arbeitsspeicher gemeint? Und: Wird das noch erklärt? Und wem gehört die Tasche, die Alex gerade durchwühlt? Erklär es mir, lieber Film!

    Voice-Over-Trulla voiceovert also weiter, dass die Blondine unter dem Pseudonym "Mariko" für eine Untergrundorganisation namens "Rote Armee Hammerhead" gearbeitet hatte, welche Terroristen sind (ihr wisst schon: "Rote Armee" im Namen = Böse). Voice-Over-Frau beschreibt sie als einen Haufen Vollidioten, der für eine verlorene Sache kämpft. Schlauer Zuschauer wissen jetzt schon: Er wird am Ende mit den Leuten zusammenarbeiten. Mit 90%iger Wahrscheinlichkeit. Ihr wisst schon: Ein bisschen wie in Blade Runner.

    Alex - gekleidet im Chow Yun-Fat-Gedächnis-Trenchcoat - verlässt das Hotelzimmer inklusive hübsch zerfetzter Leiche von Blondie. Bewaffnet mit der Kamerastativ-Waffe (natürlich versteckt unterm Mantel), die sich als modifizierte Schrotflinte herausstellt (obwohl sie in der anderen Szene definitiv nicht aussah wie eine solche!), schlängelt er sich durch den Gang des Hotels, wo er auf eine Gruppe von Sonnenbrillen-tragenden Leuten trifft. Man läuft aneinander vorbei, bis die Vollpfosten merken, dass Mariko zertötet und Alex dementsprechend ein verdammter Bulle ist. Das lustige Terroristengespann wechselt also den Kurs und verfolgt unseren Helden durch das Hotel, danach durch eine Hintergasse (natürlich! Kein B-Sci-Fi-Film ohne Hintergassen-Szene!) und dann auf etwas, das aussieht wie eine Müllhalde. Alex zerschießt (!) ein Stück Maschendrahtzaun, rennt querfeldein über offenes Gelände und wird vom Terroristenpack beballert, dass es einem warm ums Herz wird.


    Die Terroristen sind fünf an der Zahl, schwer bewaffnet und meinen es dead fucking serious.


    An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass Alex mit einer verfickten AUTOMATIK-SCHROTFLINTE mit einem Magazin, das 4000 Schuss Explosivmunition fasst, durch die Gegend ballert. Und ich dachte, die John Woo-Schrotflinten wären schon over the top, was Magazin und Durchschlagskraft angeht!

    Nachdem Alex rückwärts-einen-Hügel-rutschenderweise zwei Bad Guys erschossen hat, schaltet sich die schwarz bemantelte "Anführerin" des 5er (jetzt nur noch 3er)-Mobs ein und baut DIE GRÖSSTE VERKACKTE SHOTGUN ALLER ZEITEN ZUSAMMEN, die ich hiermit auf den Namen "Fette Mutti" (tm) taufe. Fuck, das hier IST Die nackte Kanone! Sie rennt zielstrebig auf das Haus zu, auf dessen Dach sich Alex mit den zwei verbliebenen Terroristen-Henchmen/women abplagt.


    Als der HenchMAN an akkuter Bleivergiftung draufgeht, stößt die Anführerin zur verbliebenen Henchwoman dazu mit ihrer "Fetten Mutti" (tm) (die Frage, wie zum Teufel die Alte mit einer derartigen Waffe so schnell auf das Dach gekommen ist, bleibt natürlich ungeklärt).

    Die "Fette Mutti" (tm) zerschrotet Alex seine Deckung, woraufhin er mit dem panischsten Gesichtsausdruck der Filmgeschichte die Flucht antritt, sich an einen am Gebäude angebauten Hochspannungsmast hängt (!), die Halterung zerschießt (!!) und sich mitsamt des umfallenden Masts zu Boden begibt (!!!). Meine Hirnzellen wurden gerade gegrillt vor lauter Geilheit. Und die Szene ist IMMER NOCH nicht zu Ende.

    Alex rennt vor den Baller-inas (haha) weg, die natürlich ihren Höhenvorteil nutzen, um im eine Ladung Blei in den Rücken zu pumpen. Der Typ wird von der Wucht der Bleiladung ins nächstbeste Gebäude katapultiert, wo er - mit einem Stahlrohr im brandneuen Knie (Boah...) etwas findet:


    EIN HÜNDCHEEEEEEEEEN!!!!!!

    Alex macht einen auf Chow Yun-Fat in Hard Boiled und versteckt Doggy (Oh nein, ich hab keinen The Room-Joke gebracht!) unter seinem Mantel. Cut zurück zu den Mums with Guns. Udine Lindenberg sagt so: Ein ganz Schlauer. (Oh ja, guter Zug von ihm, sich mit 'nem Kilo Kugeln vollballern zu lassen und aufgrund dessen in ein Gebäude zu fliegen! Sehr schlau!), was Anführer-Tussi mit stoischem Nachladen der "Fetten Mutti" (tm) kommentiert. Wieder nehmen sie Alex unter Beschuss, welcher davonzurobben versucht. Diese Aktion allerdings von Anführer-Tussi mit Raketenbeschuss aus der "Fetten Mutti" (tm) vorzeitig abgebrochen. Natürlich nicht ohne dass Alex erst Udine erschießt und Doggy in einem (anscheinend explosionssicheren) Behältnis unterbringt.


    Merkt euch übrigens diese (zugegebenermaßen sehr geile) POV-Ansicht der Mutti-Rakete - sie wird noch öfters in den Nachfolgern benutzt!

    Die POV-Rakete schlägt ein, shit blows up und Anführer-Tussi rennt - bewaffnet mit einer Pistole - zu Alex, um ihn mit folgenden Worten ins Jenseits zu befördern:

    GLORIÖSE DIALOGE! Part 1:
    Anführer-Tussi: [tritt ihm auf sein freigelegtes Terminator-Bein] Du verdammter Mistkerl!
    Alex: Wenn du die Knarre fallen lässt und zur Seite trittst, dann sage ich ihr, dass du koorperativ warst.
    Anführer-Tussi: [lacht sich 'nen Ast]
    Alex: Ich kann das nicht komisch finden.
    Anführer-Tussi: [nimmt Horatio-mäßig ihre Sonnenbrille ab] Ihr Bullen seid immer die gleichen Schweine. Du weißt nicht, wer die Frau in deinem Zimmer war und du weißt nicht, wer ich bin!
    Alex: Eine Terroristin...! [röchelt ab]
    Anführer-Tussi: Du blickst nicht durch! Wir wollen die Menschheit retten und du beschützt die Roboter! Kein Wunder, du bist zum größten Teil selbst einer! Du bist doch gar kein richtiger Mensch mehr, oder?
    Alex: Zu 86,5% hab ich menschliche Anteile.
    Anführer-Tussi: Nichts an dir ist menschlich! Und war es auch nie!

    ARGH! DIALOGKRAMPF! Gewöhnt euch an diese Art von Informationsaustausch, dieser Film ist voll von solch holprigem Gedöns. Und wie ihr seht, dreht sich der Film um den Kampf Menschen gegen Androiden. Ihr wisst schon: So ein bisschen wie bei Blade Runner und Terminator.

    Langsam habe ich das Gefühl, dass Nemesis ein Rip-Off sein könnte...

    Naja, sie zerschießt Alex auf jeden Fall RoboCop-Style. Zumindest solange, bis dieser die Olle mit dem Stahlrohr im brandneuen Knie erstahlrohrt und ein Fluggerät bei der Szenerie erscheint, welches Hier spricht das L.A.P.D. blablabla quer über die Müllhalde dröhnt.

    Abblende ins Schwarze, danach wird exakt - und ich meine E-X-A-K-T - die Szene aus RoboCop kopiert, in der Murphy zum Titelcharakter zusammengebaut wird. Hier wird Alex dank Nano-Bio-Schießmichtot-Technologie wieder auf Vordermann gebracht. Ein halbes Jahr lang dauerte die ganze Schose (weiß ich durch Voice-Over-Frau), bis Alex zusammen mit Doggy (mittlerweile ein ausgewachsener Dog) zwecks Rehabilitation in der Wüste Bajas (laut Voice-Over-Frau am Rande der Existenz alles Existierenden. HÄ?! Wer schreibtso 'nen Blödsinn in ein Drehbuch?!) über Dünen rennen kann. Voice-Over-Tante verliert sich im Techno-Blubb á la Er hatte Angst, dass sie ihm die Seele rausnehmen und ihm einen Matrixchip einsetzen würden. Seufz...

    Eines Tages in einem mexikanischen Provinzkaff setzt sich Alex mit Doggy in eine Kneipe, in welcher er auf Anführer-Tussi trifft, die dort wohl kellnert oder so. Er bestellt una serveca, die Olle holt dos servecas, während der andere Macker, der noch in der Kneipe sitzt schonmal vorsorglich eine PUMPGUN UNTER DEM TISCH HERVORZAUBERT. Die Tante hockt sich zu Alex und stellt sich mit dem schlechtesten spanischen/mexikanischen Dialekt aller Zeiten als Rosaria vor. Sie wird von Alex allerdings enttarnt/erkannt und bekommt als Trinkgeld für die dos servecas dos patronas in den Bauch geballert, durch deren Wucht sie volle Möhre gegen den nächstbesten Pfeiler gefotzt wird. Mister Pumpgun seinerseits wird von Alex quer durch die Bar geschossen, bevor er stilvoll und ziemlich tot über den Tresen fliegt. Alter! Das ist der beste Film aller Zeiten!

    Voice-Over-Pansenfrau zerstört die Bad-Assery der Szene mit behindertem Geseier.

    GLORIÖSE MONOLOGE! Part 2:
    Eigentlich wollte er ihr sagen, dass er sich Gedanken über das gemacht hatte, was sie damals in L.A. behauptet hatte. Aber jetzt war sie tot. Kein verfickter Scheiß, Sherlock! Also blieb er sitzen, bis er das Geräusch von Motoren hörte. Turbomotoren, wie wir sie bei der Polizei in Los Angeles benutzen. Nun, der zweite Satz war mal megaüberflüssig, aber trotzdem danke für die Info!


    Naja, jedenfalls ist die Frau links im Bild Voice-Over-Frau und die Tusse daneben ihre Assistentin. Und sie wollen Alex wohl ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann.

    Assistenten-Tussi (Name: Pam) tastet Alex am Oberkörper ab und vermerkt, dass sich die Biotechnologie-Teile gut an seinen Körper angepasst habe nudn alles so echt wirkt. Voice-Over-Trulla (Name: Jarred) unterbricht sie und befiehlt Alex, sein Zeug zu packen, da er nun wieder offiziell im Dienst ist. Oder so. Er allerdings entgegnet, dass er Drogen nehmen muss um seine Schmerzen zu lindern aufgrund der Synthetik-Scheiße und sie daran schuld wäre, dass es ihm jetzt so schlecht ginge. Weil: Sie und der Polizeichef Farnsworth haben Alex mal aus dem Knast geholt und ihn zu 'nem Cop gemacht (Ja, in der Zukunft geht das!). Er whinet 'ne Runde rum, dass er nicht mehr unterscheiden könne was richtig und flasch ist, und dass er damit ganz ganz dolle Probleme habe. Pam hat währenddessen ein Zusammentreffen mit Doggy, der ihr vor lauter Freude die Hand abbeißt und sie anknurrt. Ihre Antwort - standardmäßig in diesem Film - ist: Sie erschießt den Hund. Oh bye, Doggy...!

    Flashforward nach NEU Rio de Janero - 1 Jahr später. NEU RIO? Was zum...?! Egal. Alex soll einen Daten-Schwarzmarktdealer festnageln in geheimer Undercover-Tätigkeit. Allerdings ist er so dermaßen durch die Drogen, die er nimmt, abgewichst, dass es bei den Deals stets zu Blutbädern kommt (Ja, ich weiß das durch Voice-Over-Jarred. Gooooott...). Er trifft sich also mit dem Typen namens Marion Face (merkt euch diesen Namen!), der natürlich weiß, dass Alex ein Bulle ist und in seiner Tätigkeit als Dealer ziemlich arg saugt. Also beweist er Alex erst, dass er keine Waffen in den Händen und unter den Ärmeln seiner Jacke hat, bis er...


    ... die wahrscheinlich coolste Waffe der Sci-Fi-Geschichte aus seinem FACE (haha) ausfährt und unseren Helden übern Haufen ballert - SCHON WIEDER!

    Weißblende, dann Cut zu Alex im Gefängnis. Der Polizeichef Farnsworth samt zweier Anzugträger wollen Alex jetzt WIRKLICH in den Polizeidienst integrieren. Allerdings haben sie ihm diesmal eine Bombe ins Herz transplantiert. Warum? Öhm... wohl als Anreiz dafür, dass er keinen Scheiß baut? Keine Ahnung, ernsthaft. Der Auftrag ist: Alex soll nach Japan, um dort eine (wahrscheinlich von Jarred) geklaute Sicherheitsdiskette wiederzubeschaffen, zwecks Sicherheit eines Treffens zwischen dem japanischen und dem amerikanischen Präsidenten. Oder so. Der Dialog ist sehr wirr und ich versuche so gut wie möglich widerzugeben, was zum Teufel die Leute da labern...

    Er fliegt also nach Shang Loo, einem asiatischen Low-Tech-Dreckskaff, um dort ein Hammerhead-Quartier auszuhebeln, wo die Diskette sein soll. Oder so. Egal, wir wissen auf jeden Fall, dass etwas schieflaufen und Scheiß explodieren wird. Jedenfalls - genau 23 Sekunden nach seinem Auftauchen in der Stadt - fängt er an, einen Haufen Hemdträger (angeführt von einem der Anzugträger von eben) zu verprügeln, die ihm ans Leder wollen. Dieser Film verliert wirklich keine Zeit, wenn es um Äktschn geht.

    Das Ganze wird von einem Hotelzimmer aus beobachtet, wo zwei nackte Menschen - einer männlich, einer weiblich - sich den ganzen Spaß ansehen. Titten. Weee. Nackedei-Weibchen sagt zu Nackedei-Männchen: Ich hab dir doch gesagt, dass das L.A.P.D. einen Hai schicken wird, um mich umzulegen. Unnötiges Ohrläppchen-Knabbern folgt. Yay.

    Alex checkt im Hotel ein, in welchem auch das Ohrläppchen-Pärchen zu sein scheint. Dort wird er von einem überaus netten Hotelconcierge begrüßt...


    ... welcher sich mit Evil Epic Stare und Funkverbindung zu japanischen Gangstern für uns Zuschauer als Mitarbeiter der Yakuza entpuppt. Gott verdammt nochmal, wieviele böse Fraktionen gibt's in diesem Film bitte noch?!

    Alex macht es sich in seinem Zimmer (natürlich orange beleuchtet - der Typ hat ein Faible für orange beleuchtete Räume) bequem, indem er sich erstmal schön einen Drogencocktail zusammenmixt. Kurz bevor er diesen konsumiert, schmeißt er die Spritze mit dem Zeug drinne zu Boden. Und wir bekommen daraufhin die wahrscheinlich mit Abstand dämlichste Szene des Films geliefert - und das will einiges heißen. Er denkt laut vor sich hin und sagt: Wenn Farnsworth mich umbringt, will ich hellwach sein. Ich hoffe, Jarred schadet dem L.A.P.D. so sehr, wie es geht. usw. - WÄHREND ER SOWOHL VON SEINEN EVIL POLIZEIKOLLEGEN, ALS AUCH VON DER JAPANISCHEN MAFIA ALS AUCH VON NACKEDEI-FRAU (die vom Fenster gegenüber aus - also ihr Zimmer - in seine Bude reingucken kann) MEHR ODER WENIGER ABGEHÖRT/-GEFILMT BZW. BEOBACHTET WIRD! Alle haben Verbindung zu ihm, er als erfahrener Beamter müsste das wissen und trotz allem labert er so dermaßen scheiße laut seine Gedanken vor sich hin, sodass alle - ALLE - es mitbekommen.

    Naja, egal. Nackedei-Frau (Name: Julienne) fragt sich jedenfalls, ob ein abgefuckter Speed-Junkie wie Alex wirklich ein Hai sein kann (Ja, ich hab's kapiert: Hammerhead. Wie der Hammerhai. Hai. HammerHAI. Wie in Hammerhead. Danke.). Billy (Nackedei-Mann, respektive) ist eher nicht so daran interessiet und verspricht: Ich leg' ihn nachher um, okay? Ich will jetzt ficken! Nackedei-Frau ist so sehr von der Idee angetan, dass sie Billy eine reinhaut, ihn als Lügner beschmipft (Er hat ihr die Info gesteckt, dass Alex in diesem Hotel einchecken würde. Woher wusste er das nochmal? Er ist ein Bulle. Ich liebe die Schwarzweiß-Malerei in diesem Film, hält alles hübsch in Grenzen.) und einen Macker namens Michelle ins Zimmer ruft, der Billy mal zeigt, wie man eine Kehle zertrümmert (Ja, er kriegt es hin, denk ich).

    Cut nach draußen, wo die Yakuza-Delegation (Drei an der Zahl) bis an die Zähne bewaffnet in Alex' Zimmer latscht und ihn per Faustschlag in Wo-Auch-Immer-Dieser-Ort-Liegt begrüßt.


    Angeführt werden die Feuerschweine von niemand geringerem als einem Typen, der von Cary Tagawa gespielt wird - a.k.a. SHANG TSUNG AUS DEM MORTAL KOMBAT-FILM! Mr Pyun, dein Film wurde gerade besser!

    Er fragt Alex aus, was er hier zu suchen hat und verpasst ihm zwecks Folter einen donnernden, klatschenden, mächtigen Eichelknacker direkt auf die Fleischpeitsche. Autsch! Alex sagt, dass er jemanden suchen würde. Shang Tsung weiß, dass er Jarred sucht und fragt ihn wegen der Hammerheads aus. Hier kriegen wir wiedermal vorgehalten, dass dieser Film ein Rip-Off ist, denn Shang Tsung erklärt, dass die Hammerheads denken, dass die Cyborg-Computer die Menschen versklaven wollen. Ähm... okay, wer hat sie gebaut? Wo kommen sie her? Was meinen die Leute damit? Kein Plan. Jedenfalls erschreckt Alex die Japaner mit dem Spruch Ich werd' in zwei Tagen krepieren, denn in mir ist was eingebaut. Eine Bombe. Öhm... schlau?

    Naja, als die Yakuza ihn alleine lassen, ist endlich mal Ruhe. Für genau zwei Minuten, denn dann kommen Julienne und ihr Macker in Alex' Bude und stellen alles auf den Kopf. Michelle rennt zu ihm ins Badezimmer (Alex ist unter der Dusche) und vermöppt ihn ordentlich. Solange, bis unser Held 'ne Waffe in die Hand bekommt und Michelle per Schuss in den Hals den Adamsapfel amputiert. Unnötige Gewalt. Mal wieder. Ich liebe diesen Film.

    Er hat eine gähnend langweilige Konversation mit Julienne, die ihm irgendein Technologie-Bla um die Ohren haut, das zu verstehen ich nicht willig bin. Jedenfalls entfernt sie ihm zuerst eine Überwachungssonde, die hinter seinem Auge ist (geile Masken-Effekte inklusive!) und sorgt per Verzögerungsdings dafür, dass Alex' Bombe zunächst mal nicht hochgehen kann. Zudem erzählt sie ihm, dass Jarred sozusagen tot ist. Ich sage "sozusagen", weil Jarred ein Cyborg ist und dementsprechend nicht so richtig sterben kann. Ihr "Wesen" lebt noch auf einem Teil, das aussieht wie ein alter Gameboy. Ist jetzt auch egal: Auf jeden Fall hat sich die Polizeieinheit ob der beschissenen Überwachungssituation überlegt, das Gebäude zu stürmen und sie haben etwas dabei, das selbst die "Fette Mutti" (tm) aussehen lässt wie 'ne Erbsenkanone.

    Sie stürmen die Bude mit nix geringerem als...

    ... dem "Dicken Pimmel" (tm), einer Maschinenkanone. Moment: Warum haben sie das Ding nochmal bei 'ner Hausstürmung am Start?

    Nun, wir erleben auf jeden Fall die beste Actionszene des Films, in der ein Dutzend Polizeibeamter unter großem Geballer zersäbelt werden, bevor etwas passiert, das ihr in Underworld und vielleicht auch in Judge Dredd und in vielen anderen Filmen gesehen habt. Hier wurde es erfunden: Der Trick, sich sozusagen durch den Boden zu ballern, bis man im Erdgeschoss aufschlägt. Alex schießt kreisförmige Formen in den Boden, um durchzukrachen, um dann im Stockwerk drunter genau daselbe zu machen. Es ist einfach nur... Ich habe keine Worte dafür, nichtmal Bilder, nichtmal ein Video. Ihr müsst das sehen, das ist für 1993-Verhältnisse Next-Generation-Scheiß, wie er sich durch SECHS STOCKWERKE schießt. Abgefahren, ernsthaft.

    Naja, Julienne auf der anderen Seite wird böse zerbröselt vom "Dicken Pimmel" (tm), bevor sie selbst den Benutzer deselben und seinen Buddy-Cop umlegt. Dann segnet sie auch - nachdem ihr ein weiterer, durchs Fenster kommende Polizist drei Salven Blei in den Körper gejagt hat - das Zeitliche. Natürlich nicht ohne Ihr seid unmenschlich blablabla-Geseier am Ende. Und sie sagt TATSÄCHLICH, bevor Anzugträger 1 ihr den Gnadenschuss gibt: Ich komme wieder! Okay, der Film hat offiziell zugegeben, dass er ein Rip-Off ist. Geil.

    Im Keller quatscht Alex derweil mit Gameboy-Jarred. Diese informiert ihn darüber, dass sie (wer auch immer) einen Krieg zwischen Menschen und Cyborgs anzetteln wollen. Menschen sollen durch Cyborg-Klone ersetzt werden, weil... weil... weil geil. Naja, bevor irgendwie weiter gequatscht werden kann, stürmen Cops den Keller und es komt zu einer Super-Special-Slow-Motion-Actionszene, in deren Zuge Das Gebäude explodiert und die Cops draufgehen. Sinnlose Gewalt. Ich liebe sinnlose Gewalt.


    Wo wir gerade bei sinnloser Gewalt sind: Heldmann beobachtet nach seiner 573724ten geglückten Flucht vor den Bullen, wie eine Oma von einem Cyborg-Cop etwas harsch befragt wird. Daraufhin ZIEHT SIE EINE PISTOLE AUS IHRER TASCHE UND ERSCHIESST IHN! Eine Oma! Mit 'ner Knarre! Kennt ihr diese Filme, in denen jeder - J-E-D-E-R - Kung Fu kann? Nun: Hier scheint jeder eine Schusswaffe bei sich zu tragen und damit umgehen zu können! Abgefahren!

    Jarred erzählt per Gameboy-Device weiter, dass Alex im Prinzip von den Cyborgs geschickt wurde, um die Hammerheads umzubringen. Diese sollte er wohl mit der Bombe in seinem Körper hochjagen. Aber zum Nachdenken ist wie immer keine Zeit, denn wieder schicken sich ein paar Honks an, Alex zu erschießen. Er erschießt sie natürlich höchst spektakulär zuerst. Einer überlebt allerdings und sissyfightet unseren Hero durch einen Keller, bevor es zurück an die frische Luft auf einer langen, schlammbeschmierten Rutsche abwärts geht. Alex eliminiert den Cyborg (der ihn wieder per Face-Gun versucht, zu erlegen - ist glaube ich sogar derselbe Typ wie in der Rio-Szene), indem er ihn hochdrückt und so seinen Kopf gegen einen hervorstehenden Stahlträger scheppern lässt. Mei, das tat weh. So knapp ich mich halte: Keine Actionszene ist langweilig in diesem Film. Ich werde im höchsten Maße unterhalten.

    Nun, am Ende der Rutsche angelangt, wartet bereits ein Cop auf ihn. Allerdings ist Alex leergeballert, was bedeutet, dass... der Cop erschossen wird. Hö? Ach ja, die eine Tussi, die man schon im Hotel rumschleichen gesehen hat, hat ihn aus ihrer Dschungeldeckung heraus erschossen.

    Leider Gottes muss ich ab hier auf Fotos verzichten, weil mein Laptop sich von einem Moment auf den nächsten geweigert hat, die DVD abzuspielen. Somit kommt ihr nicht in den bebilderten Genuss des käsigen Finales.

    Nun, die neue Tussi (Name: Max Impact. Ich kann mir sowas nciht ausdenken...) und Alex rennen jedenfalls durch den Dschungel, verfolgt von Farnsworth (bewaffnet mit der "Fetten Mutti" (tm), by the way) und seinen verbliebenen Roboter-Kollegen. Sie treffen am Fuße des Shang Loo-Vulkans auf die Hammerheads, angeführt von - wem sonst? - Shang Tsung, welcher sein typisches Menschen sind menschlich, Roboter sind es nicht-Bla zum besten gibt. Just in dem Moment, als ich denke "So, jetzt KANN nix mehr kommen." kommen SCHON WIEDER Polizisten, schießen Shang Tsung und Co. übern Haufen, werden ihrerseits von Alex übern Haufen geschossen, welcher daraufhin - MAL WIEDER - mit Max (welche übrigens Rosarias Schwester ist - just for the info) die Flucht ergreift. Farnsworth lebt immer noch, will per akkutem Beschuss die beidne Helden erst unter einem Silo und dann unter einem Haufen Palmen begraben und Alex umstimmen, auf die Gewinner-Seite zu wechseln. Alex ist allerdings nicht so sehr davon überzeugt und rennt mit Max weiter weg. An einer Klippe kommt es zum Predator-Gedächnis-Moment, als Alex und die Olle von einer Klippe direkt in einen Wasserfall hüpfen und Alex WÄHRENDDESSEN einen Salto schlägt und mit einer Granate Farnsworths Stop Motion-Cyborg-Körper freilegt. Awesome.

    Auf der Spitze des Vulkans besteigen Max, Alex und Gameboy-Jarred ein Fluggerät, welches vom Hotelconcierge von vorhin geflogen wird. Alex nimmt - aufgrund seines nicht-so-guten-Verhältnisses mit dem Piloten und der Terror-SChwester-Braut - im Lagerraum Platz, welcher - EINE MINUTE NACH DEM START - von Stop-Motion-Cyborg-Farnsworth geentert wird. Dieser versucht IMMER NOCH, Alex umzustimmen, welcher IMMER NOCH dagegen ist. Daraufhin kommt es zum schwerst coolen Zweikampf Oliver Gruner versus Stop-Motion-Cyborg, dass Ray Harryhausen Tränen der Freude vergießen würde. Ende vom Lied: Als Stop-Motion-Farnsworth am Arm von Alex aus dem Lagerraum heraushängt, antschließt sich der Held, seinen doofen linken Arm einfach abfallen zu lassen. Somit segeln Arm plus Cyborg in den Vulkan, wo sie in einer phatten 'Splosion explodieren.

    Sie fliegen zu super special awesome secret Hauptbasis der Rebellen, wo Jareds Persönlichkeit in einen PC transferiert und sie damit sozusagen wirklich tatsächlich getötet wird. TROTZDEM voiceovert die Schnalle immer noch weiter! Dank Alex gibt es Hoffnung für die Menschheit. Ja, aber keine Hoffnung auf das baldige Ende der doofen Voice-Overs.

    Am Ende (8 Monate später in L.A. - ja, noch ein Zeit- und Ortswechsel.) stellt Alex einen weiteren bösen Cyborg auf einem Dach und tut das mit ihm, was er am besten kann: Ihn erschießen. Er findet einen Brief vom ECHTEN Farnsworth, in dem nicht unbedingt erhellendes Zeug steht, dem entsprechend tut Alex das, was ich auch damit tun würde: Das Scheißding in die Tonne kloppen und mit seiner neuen Partnerin Max Impact (Boah...) weiterziehen.

    TEH END!

    Resumee... könnte ich machen. Aber es gibt noch DREI WEITERE NEMESIS-TEILE ZU REVIEWEN! Dem entsprechend: Macht euch schonmal locker für den zweiten Teil, wenn die Hauptfigur von einer Bodybuilderin gespielt und dem ganzen Cyborg-Schwurbel noch die Zeitreise-Krone aufgesetzt wird: In...


    Geändert von T.U.F.K.A.S. (24.10.2010 um 18:26 Uhr)

  2. #2
    Ich muss mich an das erinnern, was thatguywiththeglasses immer sagt... I will watch it so you don't have to. Genau mein Gedanke. Gut geschrieben!

    Zitat Zitat
    Wo wir gerade bei sinnloser Gewalt sind: Heldmann beobachtet nach seiner 573724ten geglückten Flucht vor den Bullen, wie eine Oma von einem Cyborg-Cop etwas harsch befragt wird. Daraufhin ZIEHT SIE EINE PISTOLE AUS IHRER TASCHE UND ERSCHIESST IHN! Eine Oma! Mit 'ner Knarre! Kennt ihr diese Filme, in denen jeder - J-E-D-E-R - Kung Fu kann? Nun: Hier scheint jeder eine Schusswaffe bei sich zu tragen und damit umgehen zu können! Abgefahren!
    xD

  3. #3
    Gut, dass du dich jetzt nur noch auf B-Movies spezialisierst. An so'n Kack wie den neuen Robin Hood oder den üblichen Blockbuster-Kram braucht man ja keine Energie zu verschwenden. Bei den B-Movies sind viel lustigere Sachen dabei, und da kann ja auch die eine oder andere Perle dabei sein.

    Freu mich schon riesig auf Universal Soldier. Mal sehen, in welchem Licht du Ralf Moeller da stehen lassen wirst.

    Und wenn du dich schon an Schworzenägger-Klassiker wie Phantom Kommando begibst, notier dir doch bitte auch gleich für die Zukunft "Herkules in New York" und "Red Sonja".

  4. #4
    #016
    NIGHT OF THE DEMONS (1988) (Halloween-Special-Review)


    Hach, Halloween. Ich liebe Halloween. Kinder erschrecken, Süßigkeiten verteilen, sich wie ein Depp anziehen und damit nicht alleine sein und - natürlich - shitty Halloween-Filme gucken. Der Halloween-Film muss natürlich nicht zwangsläufig John Carpenters Halloween sein, oder - Gott bewahre - das beschissene Rob Zombie-Remake des Films. Nein, mein persönlicher Favorit ist der wahrscheinlich 0815tigste, aber gleichzeitig irgendwie (meiner Meinung nach zumindest) coolste Film aus der Kategorie "Teenie-Horror der 80er" namens Night of the Demons.

    Die Story geht wie folgt: Die etwas merkwürdige Angela lädt einige ihrer Klassenkameraden und -kameradinnen zu einer rockin' Halloween-Party in einem düsteren, spukigem Haus ein, um das sich hunderte düstere, spukige Geistergeschichten ranken: Von einem Indianerfriedhof unter dem Gemäuer bis hin zu einem Familienmassaker, das ein paar hundert Jahre zurückliegt, ist alles dabei. Das kommt schon einmal bekannt vor - aus circa fünfhundert Plots verschiedenster Horrorfilme der letzten 50-60 Jahre.

    Nun: Jedenfalls kommt es, wie es kommen muss: Dank einer Seance kommen die besagten Dämonen ins Haus und ergreifen nach und nach Besitz von den anwesenden größenteils notgeilen, besoffenen, durch die Bank stereotypen und natürlich vollkommen hirnamputierten Vollidioten, die wir mal ganz gnädig "Charaktere" nennen möchten. Wir haben alles dabei: Vom profanen Asi-Punker über die Nicht wirklich schlampige ••••••••, den gottesfürchtigen "Son of a preacher man" und das zwanghaft jungfräuliche "Potential Surviving Girl" bis hin zur Grufti-Braut im schwarzen Hochzeitskleid (Die Gastgeberin Angela, respektive) haben wir jedes erdenkliche Klischee hier. Diese Klischees wurden allerdings unter Drogen gesetzt, quer durch den Mixer gejagt und ins Lächerlichste gezogen, sodass es nicht wie in heutigen Produktionen nervt, dass die Typen allesamt dumme Schweine sind, sondern einfach mal fett amüsiert. Vor allem der Asi-Punker Stooge geht tierisch ab in dieser Hinsicht.

    Naja, jedenfalls verwandeln sie sich alle unter Mithilfe - für die damalige Zeit und für das nicht wirklich vorhandene Budget - spektulärer Maskeneffekte in Tanz der Teufel-artige Zombies und eröffnen die Jagd auf die lebendigen Partygäste. Die ganze anderthalbstündige Chose ist flott inszeniert, wartet mit spektakulären Kamerafahrten auf und kann - trotz einiger offensichtlich entliehener Elemente aus den Genrevertretern Tanz der Teufel, Nightmare on Elm Street und ähnlichen Kalibern - einen gewissen Eigencharme entwickeln, der sich aus der Mixtur "Traditionelles verlassenes Haus" + "Coole 80er-Maskeneffekte" + "Dämonen" + "Zombies" + "Grundlose Nacktheit und Profanität" + "Eine Handvoll Splatter" + "Geiler 80er-Soundtrack" zusammensetzt. Zudem entstanden nach dem Film noch zwei durchaus brauchbare Sequels, die ich an dieser Stelle bedenkenlos empfehlen kann, wer Night of the Demons mochte.

    Und nun, ganz neu: Steels Coole Scheiße-Counter:

    Wir haben...

    9 Tote (2 davon Off-Screen und 8 davon verwandeln sich in Zombies)
    4 nackte Titten
    2 (halb)nackte Ärsche
    1 nackte Scham
    1 wahrscheinlich absichtlich beschissene deutsche Synchro
    1 grundloser Lapdance
    1 grundloser Vorschlag, zu beten (WTF?)
    2 grundlos laut vorgetragene Gedanken-Monologe
    Grundloses Gefluche
    Grundlose POV-Shots
    1 abgebissene Zunge
    2 ausgestochene Augen
    1 gebrochenes Genick
    1 von innen aufgeschlitzter Hals
    1 mit 'nem Sargdeckel abgetrennter Arm (inkl. Eigenleben)
    Sex in 'nem Sarg
    Sex mit 'nem Dämonen
    Sexscheuhe Protagonistin
    Instant-Grabsteine

    Insgesamt also 23 von 10 Punkten, checkt den aus, gern auch die Nachfolger. Geiler Film.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.10.2010 um 20:28 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    Insgesamt also 23 von 10 Punkten, checkt den aus, gern auch die Nachfolger. Geiler Film.
    Die Rechnung konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber nettes (und praktisches) Review jedenfalls. :D

    Ich selber habe dieses Jahr auch einige tolle Filme gesehen. Neben dem (vergleichsweise) viel zu orthodoxen Drag Me To Hell noch Zombieland (schön dämlich), Fido (Zombies als Mischung aus Dienern und Haustieren, zusammen mit Kitsch und 50er-Jahre-Setting – Spitze! XD), Snow Dead (Ein Wort: Zombie-Nazis! Außerdem eine der dümmsten Sex-Szenen der letzten Zeit. Mit anderen Worten: "schön dämlich"². :D) und Shaun of the Dead (sollte man wohl kennen, fand ich eigentlich aber nicht so besonders). ^^

  6. #6
    #017
    PUMPKINHEAD (dt.: DAS HALLOWEEN-MONSTER) (1988) (80er-Horror-Kurzreview)


    Ich liebe zwei Filmgenres am liebsten über allen anderen Genres:

    -> Heroic Bloodshed-Actionfilme
    -> 80er-Jahre-Horror-Schinken

    Gerade die 80er-Horror-Schinken haben es mir spätestens seit Halloween wieder sehr angetan. Man gräbt soviele Sachen aus seiner DVD-Sammlung aus, die man längst vergessen glaubte. Dabei sollte man gerade diese Filme öfter sehen, fallen sie doch in diese spezielle Nische von Flicks, die man aufgrund ihrer handgemachten Effekte und der B-Ikonen, die dort mitspielen, liebt. Sachen wie Night of the Demons, Freitag der 13te Teil 1-4, Nightmare on Elm Street 1-3, The Hitcher und dieser Film hier namens Pumpkinhead, oder auf deutsch Das Halloween-Monster. Dabei spielt dieser Film nicht an Halloween und hat auch sonst nix mit dem Volksfest zu tun, abgesehen davon, dass das Monster auf deutsch übersetzt "Kürbiskopf" heißt (Kelly Bundy, anyone?) und Kürbisse mit Halloween assoziiert werden und dementsprechend das Monster nun ein Halloween-Monster ist obwohl... Ach fuck it, es ist ein deutscher Titel für einen lange Zeit indizierten 80er-Horrorstreifen, was erwarte ich überhaupt?

    Nun, dabei geht der Film weit über seinen stupiden deutschen Titel hinaus. Er ist ärschetretend gut. Meiner Meinung nach ist Pumpkinhead sogar einer der besten Horrorfilme aus den 80ern und kann durchaus mit anderen Vertretern dieser Zeit wie Nightmare oder Freitag der 13te mithalten. Dabei geht Pumpkinhead in vielerlei Hinsichten einige Schritte zurück und vorwärts zur gleichen Zeit. Es ist schwierig zu erklären, was ich damit meine. Fangen wir einfach mit der Grundstory an:

    Diese spielt in den Hinterwäldern von Wo-auch-immer-dieser-film-spielt-jedenfalls-wohnen-da-hillbillys-ich-glaube-es-ist-montana und dreht sich um Ed Harley (gespielt von Lance Henriksen), welcher durch einen tragischen Unfall seinen kleinen Sohn verliert. Schuld daran ist ein Typ, welcher mit seinen Freunden (Die - mit der Ausnahme des Unfallverursachers - hilfsbereitesten Anfang-Zwanziger, die ich jemals in einem Horrorfilm gesehen habe! Sie leisten dem Jungen sogar sowas ähnliches wie Erste Hilfe!) ein paar Bier zischt und mit vollem Kopf auf die glorreiche Idee kommt, sein Motorrad direkt in der Nähe des Jungen auszuprobieren. Nun, Ed Harley lässt daraufhin von einer Hillbilly-Hexe namens Haggis einen Rachedämon namens Pumpkinhead erwecken, welcher mit gehobener Grausamkeit der Gruppe nachstellt und dabei keinen Unterschied zwischen gut und böse macht.

    Was diesen Film hervorstechen lässt zwischen all dem 80er-Schrott, der sonst noch im Umlauf war, sind zum einen die sehr einfallsreich dargebrachte Story, zum anderen die sparsam eingesetzten, aber dennoch sehr effektiven Spezialeffekte. Kein Wunder, denn niemand geringeres als Stan Winston führte Regie bei diesem Film. Der Typ verdingte sich bis zu seinem Tod im Juni 2008 als Make-Up-Artist und Special Effects-Supervisor in Hollywood. Er war u.a. verantwortlich für die Spezial-, Masken- und visuellen Effekte in Der Terminator-Reihe (inkl. Salvation), Aliens, Predator, Jurassic Park, Iron Man und zu guter Letzt Avatar. Zu dem Zeitpunkt, als er Pumpkinhead drehte, hatte er bereits einen Oscar für Aliens abgeräumt und war für einen weiteren nominiert (Beste visuelle Effekte in Predator). Dementsprechend könnte man ein Effekte-Feuerwerk erwarten, das seinesgleichen sucht.

    Und tatsächlich ist das Monster... Ähm... seht selbst:

    ... es ist - Merkwürdig.

    Aber an dieser Stelle sei gesagt: Im Film sieht es einmalig geil aus. Es ist das obskure, abgedrehte Sado-Mischlingskind vom Alien und dem Teufel, bewegt sich wie in Trance, keift, sabbert - und ist fantastisch animiert dank einem Typen im Gummikostüm und unzähligen Helferlein, die den Schwanz, den Mund und den Rest per Animatronics bewegen. Ich liebe Pumpkinhead.

    Aber Winston hält sich überraschenderweise ziemlich zurück mit seinem "eigentlichen Handwerk". Der Film lebt von seiner isolaten Atmosphäre. Die Hinterwälder Amerikas, durch die sich das obskure Monster schlängelt und auf brutale Art und Weise die mehr oder weniger schuldigen Jugendlichen tötet. Dazu versprüht er einen gewissen 50er-Charme mit seiner Monster-on-the-loose-Story und dem recht konservativen und hilfsbreiten Kanonenfut... ich meine Charakteren. Anbei erhält man eine Rache-Geschichte, in deren Verlauf sich der Vater immer wieder umentscheiden und das unkontrollierbare Monster zur Strecke bringen will. Allerdings bedenkt er dabei nicht, dass er und der Dämon verbunden sind ab dem Augenblick, in dem Pumpkinhead beschworen wird. Es ist eine sehr gute Geschichte mit okkultem Unterton und einer ziemlich hohen Palette an Themen (Schuld, Sühne, Vater-Sohn-Beziehungen, Religion, uvm.), die sich angenehm abhebt vom restlichen Revenge-Müll, den man sonst so um die Ohren geschlagen bekommt (hab letztens erst Gesetz der Rache mit Jamie Foxx und Gerald Butler gesehen - und OH MEIN GOTT ist der scheiße! Dagegen wirkt I Spit On Your Grave wie Der Graf von Monte Christo!).

    Allerdings gibt es genügend Stoff, über den man endlos bitchen kann bei Pumpkinhead: Das 0815-Potential-Surviving-Girl, ständiges Auf-die-Fresse-packen-und-nicht-mehr-aufstehen wie in 5080830850983 Millionen anderen Horrfilmen, abgesehen von Lance Henriksen und Florence Schauffler (sie spielt die Hexe Haggis) eher mäßige Schauspielleistungen, eine relativ grottige deutsche Synchro, das beknackte Ende und ein paar recht offensichtliche Filmfehler (achtet am Anfang des Films nach dem Unfall auf den Jungen, welcher in Ed Harleys Armen liegt. Relativ offensichtlicher Dummy, was los?) - das sind Sachen, die das Vergnügen ein klein wenig schmälern können.

    Fazit: Wenn ihr die althergebrachte Slasher-Kost satt habt und mal Lust auf ein wenig Fantasy-Horror habt mit Hillbillies, Dämonen, Hexen und ein paar Sachen, die gegen jegliche Horrorfilm-Konventionen gehen, dann checkt Pumpkinhead/Das Halloween-Monster aus.

    Ihr braucht ein paar Gründe, um den Film zu gucken? Okay:

    Steels Geile Scheiße-Counter
    • Bodycount: 8
    • LANCE HENRIKSEN!
    • Hillbillies
    • Eine Hexe
    • 5 nette Städter und ein Asi als Kanonenfutter
    • Ein 3-Meter-Dämon, der grinsen, klettern und allem Anschein nach auch teleportieren kann und eine reichlich sadistische Ader hat
    • Eine Durchbohrung per Schrotflinte
    • Ein Gesicht, das volle Möhre durch ein Fenster gesmasht wird
    • Viel Sabber
    • Wenig Blut
    • Trotzdem indiziert


    23 von 10 Punkten - Auschecken!

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (15.11.2010 um 21:22 Uhr)

  7. #7
    Haggis? Die Hexe heißt Haggis? x'D

  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Haggis? Die Hexe heißt Haggis? x'D
    Ja, habe auch erst gedacht, ich hätte mich verhört als sie von "Haggis" redeten im Film Ich find den Namen lustig und witzigerweise passt der Name zu der Hexe Kein Plan, warum ^^

  9. #9
    #018
    DAS TODESSCHWERT DER NINJA (1988) (Kurzreview)

    Kategorie 1: Godfrey Ho-Film (unter Pseudonym)
    Kategorie 2: Actionfilm-Review
    Kategorie 3: Hongkong-Trashkino für die ganz Harten
    Kategorie 4: Scheiß auf Bilder, das hier ist serious business. It's fucking serious.


    Oh mann...

    Mein Leben ordnet sich bei einigen Dingen in Listen. Vielen, vielen Listen. Die schlimmsten Sex-Erlebnisse, die schrecklichsten Parties, die besten Bierchen, die besten Musikstücke zu denen man immer einen Heulkrampf bekommen kann ohne sich zu schämen. Und natürlich meine Lieblings- und meine meistgehassten Filme.

    Obwohl man nicht "meistgehasste" auf die selbe Ebene tun kann wie einfach nur "schlechteste". "Meistgehasst" ist ein Terminus, der für mich völlig unabhängig von der allgemeinen Qualität des jeweiligen Films agiert. D.h.: Egal ob Amateur-Gerotze oder High-Budget - Unansehnliche Scheiße bleibt in diesem Fall Scheiße, egal wie reich der Arsch ist, aus dem sie gedrückt wird. Wenn ein Film mich aufregt und zur Weißglut treibt, dann hasse ich ihn. "Schlecht" heißt allerdings, dass ich für mich selbst entscheide, welcher Film der am piss-schlechtesten gemachte ist, den ich jemals gesehen habe. Somit komme ich zum Schluss, dass meine Top 5 meistgehassten Filme die hier sind:
    • 5. Jochen Tauberts "Bad Boys, Bad Toys"
    • 4. "Shoot the Duke"
    • 3. "Final Fantasy 7 - Advent Children"
    • 2. "Five Across The Eyes"
    • 1. "District 9 - SS Extraterrestrial Extermination Camp"


    Die schlechtesten Filme die ich je gesehen habe wiederum sind die Trash-Granaten, die ich für ganz spezielle Sado-Momente aufhebe, bzw. die ich einfach als die am miesesten gemachten Werke (v)erachte, die ich kenne. Die Liste ist eigentlich totaler Unsinn, weil sie a) ständig zu wechseln scheint und b) einige Filme "gleich schlecht" sind (falls das Sinn ergibt). Auf dieser Liste tummeln sich Machwerke wie Star Crash 2, Porno Holocaust, Turkish Star Wars, Kickboxer from Hell oder Frauenlager der Ninja (obwohl gerade die letzteren beiden Filme ein unglaubliches Unterhaltungs-Potenzial haben! Ich sage nur: "Anti-Ninja-Rakete"!). Am höchsten rangierte bis vor kurzem Kickerboxer - The Champion, eine ganz ganz behinderte Godfrey Ho-Gurke, die zum einen aus einer horrend dämlichen Kickboxer-Storyline und zum anderen aus zwei völlig unterschiedlichen, im antiken China angesiedelten Kung Fu-Kloppern besteht. Das alles wurde zusammengeschnippselt und é voíla: Ganz ganz übler Trash Marke Godfrey.

    Das Lustigste an Godfrey Ho-Filmen sind eigentlich immer zum einen die allgemeine Inkompetenz ALLER Beteiligten (egal ob "neues" oder "altes" Material) und die Art und Weise, wie die zwei bis drei VÖLLIG VERSCHIEDENEN Geschichten per Zusammengeschnippsel und übler Synchro (die deutschen Synchros sind hier allerdings immer überraschend gut - dennoch sind die Dialoge immer nahe dran an der Kernschmelze) zu einer absolut sinnentleerten Geschichte werden. Der Unterhaltungsfaktor ist so gesehen abhängig davon, von welch minderer Qualität das zusammengecuttete Material ist. Also je weniger die Sachen zueinander passen und je härter alle versuchen, das Gezeigte miteinander zu verbinden (z.B. dadurch, dass man den berühmten "Zwei Typen - einer aus dem "neuen", einer aus dem "alten" Material - sprechen "miteinander" und sitzen auf jeden Fall in "einem Raum" - d.h. der Typ aus dem "neuen" Material sitzt in einer Kulisse, die dem Raum aus dem "alten" Material meistens kein Stück ähnlich sieht - aber man sieht niemals beide in einem Shot"-Trick verwendet) und je mehr das alles in die Hose geht, desto lustiger ist der Godfrey Ho-Film.

    Ich fragte mich allerdings, wie ein Film aussehen würde, der NUR aus dem "neuen" Godfrey-Matrial (also nicht den "alten" Archivsachen, die dazugeschwurbelt wurden), also nur dem Ninja-/Kickboxer-/Shoot 'em up-Gedödel besteht. Nun: Ich habe meine Antwort bekommen. Und bei Gott - ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, dass ein Film einfach zu alten unveröffentlichten Kung Fu-Klopperei-Szenen schneiden würde. Denn die Antwort auf meine Frage ist: Er würde aussehen wie Das Todesschwert der Ninja. A.k.a. "Der neue Kandidat für Platz 1 der schlechtesten Filme die ich kenne".

    Nummer 1: Die """Story"""
    Ganz ehrlich? Die Story ist ein so armselig schlecht zusammengekritzelter, überkomplizierter und wirklich nicht nachvollziehbarer Bullshit, dass ich mich echt zusammennehmen muss, um nicht zu schreien.

    Der Film fängt an und ich zitiere hier meinen Notizblock:
    "Oh toll! Billige Camcorder-Optik!"

    Also: Da ist dieser asiatische Typ - im schwarzen Ninja-Dress - mit dem extrem asiatischen Namen David (und das ist auf jeden Fall auch in der Originalversion sein Name, ganz sicher...!). David ist ein Ninja und meditiert lustig in 'nem ollen Ninja-Tempel vor sich hin, als urplötzlich hinter ihm ein rauchbombender Ninja im weißen Ninja-Dress auftaucht und Ninjasterne auf David schmeißt, welche er sofort mit seinem Ninjaschwert abwehren kann. Lame-ass swordfighting bricht zwischen Schwarzer Ninja und Weißer Ninja aus, welches vorzeitig abgebrochen wird. Denn der weiße Ninja gibt sich David als sein graumeliert-haariger Ninja-Meister zu erkennen, der ihm einen super special secret-mäßigen Ninja-Auftrag zukommen lässt, der so super special secret ist, dass nur Ninjas angeheuert werden, um ihn auszuführen (zumindest in dieser Welt).

    David soll in Hongkong einen japanischen Wissenschaftler namens Tanaka aufspüren und verhindern, dass ihm eine bakteriologische Formel geklaut wird, mit der man - eventuell, zumindest - die Menschheit ausräuchern kann (ja, auch die Ninjas). David solle sich in Acht nehmen, denn die fiesen Chinesen-Schweine dort beherrschen die mächtige Zauberei-Kampfkunst-Whatever namens "Höukis Pöukis"! David fragt ungläubelig: "Höukis Pöukis?" "Ja, David: Höukis Pöukis. Es soll wahrscheinlich "Hocus Pocus" heißen, aber wird so dermaßen deutsch-englisch-behindert ausgesprochen, dass ich den Scheiß ab sofort nur noch so nennen werde.

    Ganz harte Motherfucker können sich diese ersten 3einhalb Minuten hier live und in all ihrer craptastischen Camcorder-Optik ansehen.

    Okay, ab hier wird es RICHTIG kompliziert. Ich meine es ernst: Mindfuckingly complicated...

    Also, äääähm... Unter großer Zuhilfenahme von diversem Archivmaterial irgendeines JAPANISCHEN FLUGHAFENS (Es steht sogar groß und breit "Welcome to Japan" auf einem Schild!) landet Tanaka IN HONGKONG! Dort wird er von einem Russen begrüßt mit dem sehr russischen Namen Martin (Und ja: Er hat 'nen richtig beschissenen russischen Akzent von der Synchro bekommen). Als Tanaka mit Martin zusammen in ein Auto steigt, wird dessen Fahrer erschossen, woraufhin Martin sagt: "Das war bereits eingeplant." (???). Er zerschießt daraufhin einen Reifen des Autos (?????), um danach mit Tanaka in ein anderes Auto zu steigen. Aus dem Gebäude hinter ihnen rennen derweil zwei Typen mit Knarren raus (der Fahrer wurde aber augenscheinlich von vorne erschossen?!), die sich tierisch darüber aufregen, dass sie Tanaka nicht kriegen konnten.

    Und nein, wir werden die zwei Typen danach nie wieder sehen.

    Martin erpressert daraufhin Tanaka mit seiner albernen Formel, die er allerdings erst scharfmachen kann, wenn er irgendein Dings gefunden hat, ach was weiß ich... Jedenfalls will Martin die verkackte Formel am besten übergestern haben und droht damit, Tanakas Familie per Henchmen in ihrem Haus abmurksen zu lassen, sollte Tanaka fliehen. Genau EINE MINUTE SPÄTER UNTERNIMMT TANAKA - der blöde Pansen - DEN ERSTEN FLUCHTVERSUCH!!!

    WHAT? Er wird natürlich geschnappt, kriegt Kreislauf, versucht es wenig später NOCHMAL und wird plötzlich von einer Kung Fu-Kampflesbe mit Minipli-Vokuhila-Mischfrisur, gekleidet in scheißigsten Confederate-Flagge-Hotpants (!!!) und bananengelbem Tanktop ÜBELST VERPRÜGELT! WHAT THE FUCK? Danach attackieren Russen-Henchmen (trotzem Asiaten) die beiden, und die Kung-Fotze sissyfightet in einer der miesesten Kampfszenen aller Zeiten (inklusive sinnloser Slow-Motion und Wiederholungen von Szenen) die Henchmen kaputt. Danach VERPRÜGELT SIE NOCHMAL TANAKA (Anmerkung: Er ist ein nerdiger Mann um die 60!) und kidnappt ihn zusammen mit einer zweiten Kampflesbe im 80s-Rockerbitch-Outfit, die ihn AUCH NOCH VERPRÜGELT! WHAT. THE. FUCKING. FUCK???

    Mit den Worten "Der Professor ist weg!" "Grad war noch da!" entdecken zwei Russen-Henchmen, dass der Professor abgehauen ist. ACH NEIN?! Sie reportern das Martin, der zum Glück schlau genug war, dem Prof nen Peilsender unterzuschmuggeln. Also: Auf geht's zur fröhlichen Rentnerjagd.
    Nebenbei sagt mein Notizheft das hier:
    Boah, dieser scheißige Russenakzent vom Oberbösen GEHT GAR NICHT!

    Szenenwechsel. Die Kampflesben haben den Prof derweil zum "Onkel" - einem chinesischen Mafia-Heini oder so, kein Plan - gebracht, der erstmal groß und breit erzählt, dass er oder die eine Kampflesbe oder die andere Kampflesbe irgendwelche Familienmitglieder wegen Professor Asis bakteriologischer Formel wegverloren hat. Ach keine Ahnung, ich frage mich eigentlich die ganze Zeit etwas ganz Bestimmtes... Oder, um nochmal meinen Notizblock zu zitieren:
    WO VERKACKT NOCHMAL IST DER NINJA??? ICH WIL MEINEN VERDAMMTEN NINJA!!! ODER ZUMINDEST DAS VERFICKTE TODESSCHWERT, UM DIE SCHAUSPIELER ALLE UMZUBRINGEN!!! AAAARGH!!!

    Oje, also... ähm: Irgendwie hat der Prof seine Formel in Godfrey Hos Hintergarten verbuddelt und gräbt. Und gräbt. Und gräbt. Ungefähr fünf Minuten lang wird übelst abgegraben, bevor er 'ne Schatulle aus der Erde hebt und ich nur schreiben kann:
    Aha, da ist also "Die Formel des Todes". Muss nur Mike Abbott kommen und sie holen, in B.(ionic) N.(inja) (Untertitel: Die Formel des Todes) war sie ja nicht drin.

    Doof nur: Das Ding in der Schatulle, das aussieht wie ein Weihnachtsengel, ist gar nicht die Formel. Seufz.

    Plötzliche Wende der Ereignisse: Die Russen sind ihnen (also dem Kung Fu-Verein und dem Prof) gefolgt und verlangen nun die Formel (die bekanntlich keine ist).Der "Onkel" verlangt auch die Formel (die bekanntlich keine ist). Alle wollen die verdammte Formel. Und mittendrin, zwischen die ganzen beschissenen Dialoge, hüpft urplötzlich ein WEISSER NINJA (leider nicht der Meister, sondern David - warum dann das weiße Dress...?) INS BILD UND FÄNGT AN DIE BÖSEN ZU SISSYFIGHTEN!!! NINJA!!! JAAAAA!!!
    Enthusiastisch schreibe ich ins Notizheft:
    28. Minute:
    NINJA!!! OH MEIN GOTT ENDLICH!!!
    ER GEHT SEITWÄRTS DEN BAUM HOCH!!!
    NINJASTERNE & SHITTY KUNG FU!
    GEIL!!!
    ER WEICHT VOLL SPEKTAKULÄR PUTZUTENSILIEN AUF DER TREPPE AUS UND HAT EIN SEIL MIT MESSER DRAN!!! WARUM? EGAL!!! NINJA!!!


    Eine halbe Stunde in diesem Stück Hongkong-Eichelkäse und wir haben den Ninja genau ZWEIMAL im Ninjadress EXTREM UNSPEKTAKULÄR durch die Gegend ninjan sehen. Nin ja... ich meine: Nun ja, jedenfalls fehlt uns bis jetzt noch der "Höukis Pöukis", der kommt jetzt in Form eines asiatisch aussehenden Typen in richtig schön scheißigen 80er-Klamotten und mit dem extrem asiatischen Namen Larry. Der kann Höukis Pöukis und schmeißt schlecht getrickste Feuerbälle und so einen Scheiß. Einmal im ganzen Film. Sonst sehen wir nie wieder irgendwas magisches mehr, also gewöhnt euch nicht dran...

    Larry und David verstehen sich auf Anhieb super (trotz gegenseitigem Schädeleinschlagens), also bricht der Film mittendrin den Kampf zwischen den beiden ab und wir sehen die beiden Pansen 'ne schöne Molle zwitschern. Soll heißen: Sie sind bei Larry in der Bude und saufen Dosenbier. Toll.

    Ich zitiere meine Notizen:
    Eben kämpfen sie noch in ner Lagerhalle, einen Szenenwechsel später saufen sie Bier in ner Butze. WTF?

    Bla bla bla "Höukis Pöukis" bla bla "Onkel" "Martin" "gegeneinander ausspielen hihi" yada bla "Prost!"

    Also haben die Chinesen jetzt den Prof, glaub ich. Die Russen rennen rum und fragen Leute aus, wo sich der "Onkel" befindet. Und die Szenenabfolge geht in etwa so:
    Martin: "Ein Ninja hat meine Leute verprügelt!"
    Russe: "Der kam bestimmt von den Chinesen."
    Martin: "WAAAAS DEN CHINESEN! MACHT SIE FETTICH!"
    Russe: "Wir müssen die erstmal suchen..."
    Martin: "Dann sucht sie und macht sie dann fettich!"
    LSD-Disko Nummer 1. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm der Bartender sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel zu LSD-Disko Nummer 2. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm der Bartender sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel zu LSD-Disko Nummer 3. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm irgendein Henchman sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel. Larry und David sitzen in der Butze und saufen Bier.

    WHAT THE FUUUUUUCK????!!! Währenddessen dudelt im Hintergrund der (O-Ton Notizen) "richtig asi!"-ge Billig-Funk-Soundtrack und fräst sich mit brutaler Gewalt in die Gehörgänge. AAARGH!!!

    Ab hier habe ich endgültig den Überblick verloren: Der Prof sagt dem Onkel (wie das klingt...), dass der Weihnachtsengel ein Horn ist, das gebraucht wird, um die Formel zu aktivieren. Die Formel ist aber woanders, er wisse nicht wo, er müsse sie suchen, vielleicht erinnere er sich dran, wisse er aber nicht. Folter des Profs in einem mit Wasser gefüllten Benzinfass folgt (Ja. Ernsthaft.).

    David ist geknickt ob der Tatsache, dass er den blöden Prof nicht retten konnte bis jetze (Was kein Wunder ist, war er doch bis jetzt vielleicht GANZE FÜNF MINUTEN LANG IN AKTION ZU SEHEN!!!). Larry sagt: "Lass ma angreifen." Daraufhin sagt David (O-Ton): "Die Zeiten der Samurai sind vorbei." und will gehen, da hält ihm Larry irgendeinen Beitrag über irgendwas und sie marschieren daraufhin los, um Asses zu kicken.

    Auf einem Kinderspielplatz (Ja. Ernsthaft.) kommt es zum Showdown zwischen Höukis Pöukis-Larry und Martin und Ninja-David und dem "Onkel". Letzten Endes sind die Bösen besiegt, die Formel in sicheren Händen und Larry krallt sich Kampflesbe 1 und David kriegt Kampflesbe Nummer 2. Zwischendrin im "Film" (Film und Folter beginnen bekanntlich beide mit F, ich weiß nur nicht, welches besser passt zu diesem Machwerk. Deshalb die Anführungsstiche.) war zwischen den vieren noch irgendeine Love Story. Aber die hat mein Gehirn erfolgreich verdrängt, da nach Kampflebse 1's Konföderierten-Flaggen-Hotpants, den beschissenen Kampsequenzen, der Szene mit dem Feuerball und nach all diesen Asi-Dialogen sowieso nicht mehr allzuviel graue Masse vorhanden war, die bereit gewesen wäre zur Informationsverarbeitung/-speicherung.

    TEH END(lich)!!!

    Nummer 2: Die Machart
    Der Film ist ein Asi. Ein richtiger Asi. Nichts ist gut an diesem Dreck: Die Ninja-Action ist lahm, alles andere an Action könnte ich besser mit meinen Kumpels drehen (und einer von denen hat das letzte Mal vor fünfzig Jahren oder so Karate gemacht), die Kameraführung ist Amateur-Statik-Scheiße, die Sets sind exakt dieselben verdammten Sets wie in 90% aller anderen Godfrey-Ho-Heuler (oder zumindest der Segmente daraus, die Godfrey auch wirklich selbst gedreht hatte), die Dialoge sind brechreizerregend... Kurzum: NICHTS AN DIESEM FILM IST GUT! WIRKLICH GAR NICHTS!

    Alle anderen Ho-Heuler haben wenigstens okay choreografierte Kampfszenen und wenigstens ansatzweise okaye (oder zumindest einigermaßen nachvollziehbare) Szenarien zu bieten. Das Todesschwert der Ninja dagegen ist Bullshit aus einer anderen Galaxie. Er ist für Ninja-B-Flicks das, was Star Crash 2 für B-Sci-Fi und The Room für Seifenopern-Dramen ist. Auf ganzer Linie totales Versagen aller Beteiligten. Sogar der Titel lügt: Die Ninjas in diesem Film sind genau ZWEI an der Zahl und sind insgesamt vielleicht zehn Minuten der Filmzeit auch wirklich in Ninjaktion zu sehen. Und wenn es dazu kommt, ist die Ninjaction derartig lahmarschig inszeniert, dass selbst ich als eingefleischter Ninja-Fetischist irgendwann gelangweilt bis zum Geht-Nicht-Mehr war von diesem Film. Und Das Todesschwert braucht ihr gar nicht erst zu suchen. Das einzige Mal, wo ein verficktes Schwert benutzt wird - tja, das IST DER ANFANG DES FILMS UND DA WIRD NIEMAND GETÖTET!!! Also ist "Todesschwert" auch Quatsch.

    Boah... Der Film ist asi. Richtig asi.

    Nummer 3: Die Äktschn
    Wenn die Ninjaction schon niemanden vom Hocker hauen wird (außer "Seitwärts aufrecht gehend den Baum hochklettern" wird nichtmal irgendwas "magisches" Ninja-mäßiges geboten), dann wird es die restliche Action auch nicht, die zu 100% absolute Laienarbeit ist. Die Leute, die hinter der Kamera standen - Godfrey Ho, Joseph Lai, etc. - waren VETERANEN in ihrem Metier, d.h. B-Ninja-Flicks und Martial-Arts-Gekloppe. D.h.: Sie wissen wie man eine ordentliche, unterhaltsame Actionszene filmt. Hier war wohl die Formel "Kein Bock + Kein Geld + Keine Zeit" am Werke, anders kann ich mir diese megalangweiligen, beschissen choreografierten Martial Arts-Kämpfe nicht erklären. Ich schaue lieber die Ninja-Raketen-Szene aus Frauenlager der Ninja und die "Don't judge a book by its cover"-Kampfszene in American Eagle - Ninja Untouchables als mir nochmal 90 Minuten dieses Drecks zu geben.

    Hab ich schon erwähnt, dass der Film richtig derbe asi ist?

    Alter, wenn sie noch mehr Höukis Pöukis gezeigt hätten, wäre ich fast zufrieden mit dem Scheiß. Denn mir fehlt das Magische an diesem Film. Godfrey Ho-Ninjas können normalerweise auf Wolken laufen, sich per Rauchbomben teleportieren, haben magische Regenerationskräfte und hüpfen in knalligfarbenen Kampfanzügen (von gelb bis pink war bis jetzt alles dabei) durch die Gegend. Die Ninjas in diesem Film sind einfach... meh. Nicht wirklich vorhanden und... einfach... so langweilig. Wo war all das Höukis Pöukis, was ich mir in der Eröffnungssequenz erhoffte? Seufz...

    Was für ein Asi-Film.

    Nummer 4: Die große Fresse auf dem Box-Cover
    Aber der Box Cover-Text ist das, was mich am meisten aufregt. Denn DEN FILM hätte ich gerne gesehen, den mir das Box-Cover verkauft:

    Der junge Ninja David soll die Formel einer bakteriologischen Waffe stehlen und deren Erfinder Tanaka entführen.
    Okay, dann weiß der Text mehr als ich. Denn von einer Entführung seitens Davids war NIE NIE NIE in diesem Scheißfilm die Rede. Gooott...
    Tanaka hat im II. Weltkrieg
    Ja, der Text schreibt den Zweiten Weltkrieg so. Roll with it.
    Millionen von Leben grausam vernichtet.
    Ist das überhaupt grammatikalisch richtig?!
    Eine gewaltige Gangster-Organisation versucht mit Hilfe des skrupellosen Erfinders die Weltherrschaft an sich zu bringen.
    WAS? WANN WURDE DAS JEMALS ERWÄHNT? Sie waren den ganzen Film über lediglich damit beschäftigt, den Asi zu fangen und ihn danach freizulassen, um ihn wieder einzufangen! Nix mit Weltherrschaft, das wüsste ich. Und als "gewaltige Organisation" gilt man wohl bereits als alter Mann mit zwei Kampflesben und drei Henchmen, oder wie sehe ich das?
    Aber auch der russische Geheimdienst ist an der Formel interessiert.
    Geheimdienst?! Ihr meint wohl STINKNORMALE RUSSEN-GANGSTER!!!
    Das Schicksal der Menschheit liegt in den Händen des Ninja und seines Todesschwertes.
    "...seines Todesschwertes, welches einmal im Film zu sehen ist und mit welchen keiner umgebracht wird. Oh, und da ist noch dieser Zauberer, der niemals zaubert außer diesem einen Mal, wo er einen beschissen aussehenden Feuerball zaubert - aber sonst liegt das Schicksal der Menschheit in den Händen des genau zehn Minuten lang zu sehen seienden Ninjas!"

    Was für ein Schwachmaten-Film. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Schäm dich Godfrey! Ich weiß, du kannst es besser! Das nächste Mal schnippelst du bitte wieder irgendeinen absolut nicht hierzu passenden Rotzefilm dazwischen, dann kann ich wenigstens über die Inkompetenz der dortigen Leute lachen und nicht nur über die Vollnulpen, die diesen ollen verkackten Bullshit verzapft haben...

    Und hier noch der Counter. Wir haben:

    • 10 Tote durch Einwirkung von Ninjawaffen, Höukis Pöukis und Martial Arts
    • Einen Ninja-Meister mit weiß melierten Haaren
    • Einen asigen Russenakzent
    • 7 scheißige Szenenüberblendungen (Videorekorder-Effekte)
    • 12 Einsätze von sinnloser Slow-Motion
    • 6 Einsätze von Szenenwiederholungen (z.B. Russe schießt nicht einmal, sondern dreimal auf gleiche Art und Weise mit ner Pumpgun)
    • Einen Einsatz des Ninjaschwertes
    • Ein Messer am Seil
    • Einen Kinderspielplatz als Ort des Showdowns
    • Vier von Larry und David gekillte (ausgetrunkene) Dosenbier
    • Fünf Einsätze von Archivmaterial (u.a. beim Flughafen)
    • Wie oft wird Tanaka im Film grundlos verprügelt und gefoltert? FÜNF MALE!
    • Zwei Akte der sinnlosen Gewalt gegen ein Sofa
    • Ein Akt der sinnlosen Gewalt gegen einen Hausmeister
    • Ein Akt der sinnlosen Gewalt gegen ein Fass


    Und hier, um zu zeigen wie wiederholungsfreudig die Dialoge des Films sind, habe ich aus Spaß mal gezählt, wie oft welches Wort in den Dialogen verwendet wird:

    • Meister: 5 Male
    • Hocus Pocus: 5 Male
    • Becky: 6 Male
    • Larry: 6 Male
    • David: 8 Male
    • Brenda: 9 Male
    • Ninja: 10 Male
    • "mein Freund": 18 Male
    • bakteriologisch/Formel/bakteriologische Formel: 21 Male
    • Tanaka: 40 MALE!!!


    Geil, ne?

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.12.2010 um 21:29 Uhr)

  10. #10
    Spitzenmäßig, mal wieder, danke dafür! XD
    Habe gerade eh von Amazon Roboter der Sterne bekommen, auf den ich schon sehr gespannt bin – da wäre schon mal ein Kandidat für die nächste Trash-Investition. :D
    Oh, und beim Kinderspielplatz als Ort für den Showdown musste ich an Tekken denken (Hieß der so?), der Film war auch grandios. XD Auch wenn den kaum wer hier kennen wird. ^^"

  11. #11
    #019
    CRIME IS KING (2001) (OT: 3000 MILES TO GRACELAND) (Kurzreview)

    Kategorie 1: Actionfilm-Review
    Kategorie 2: Unterschätzt, gehasst und von mir geliebt


    Ladies 'n' Gents: Hier ist der Film, der auf einen Schlag zwei Karrieren pulverisierte. Zum einen Kevin Costners Karriere, zum anderen verbaute Crime is King den Weg des Regisseurs Damien Lichtenstein, dem man unter anderen Umständen Größeres zugetraut hätte. Dies ist das Beispiel für einen Film, der von einem Gewalt-Regisseur gedreht und danach von einer Familienkomödien-Primadonna und einem Actionstar auf dem absteigenden Ast kaputt gecuttet wird. Es existieren drei Versionen hiervon: Die Kevin-Costner-Komödienfassung und die Kurt Russell-Action-und-Blut-Version - und dann Damien Lichtensteins Cut aus beiden Fassungen; respektive: dieses Monster aus Nihilismus, Zynismus, Situationskomik, Blut, Sand und Elvis, das Ganze zum größten Teil unterlegt mit mal mehr und mal weniger beschissener Nu-Metal-Musik. Ein Hybrid aus Road-Movie, Love-Story, John Woo-Action-Oper, Schwarzer Komödie und Heist-Movie. Ein Ding, das sich einfach nicht für eine Richtung entscheidet und konsequent sich selbst gegen die Wand fährt, mit zum Teil unglaublich großen Pacing-Problemen. Ein absolutes Desaster von einem Film, an allen Ecken und Kanten ungeschliffen, roh, unfertig wirkend.

    Und ich liebe jede einzelne Sekunde davon.

    Nummer 1: Die Story
    Die Story ist an und für sich nichts weiter als eine Ansammlung von MacGuffins (= Story-Elemente, die auf den ersten Blick wichtig erscheinen, aber für die Rahmenhandlung absolut nebensächlich sind). Der Film beginnt mit einer Gruppe von fünf Leuten, die während einer Elvis-Convention als Elvis-Imitatoren verkleidet ein Casino ausrauben wollen. Nun, genau das tun sie dann auch. Statt aber wie abgemacht "ungesehen zu verschwinden", vergessen die dummen Pansen, dass im Tresorraum eine Kamera ist (DERP!!!), mit der man sehen kann, was eigentlich mit dem Geld passiert, das man so in seinem Casino bunkert. Ich hätte niemals darüber nachgeacht...

    Vor allem find ich daran saugeil, dass man kurz zuvor sieht, wie die Typen per Sprühdose zwei Kameralinsen schwärzen - aber im WICHTIGSTEN RAUM TUN SIE'S NICHT? Absicht? Wer weiß, der Überfall ist eh vollkommen lachs für den weiteren Plot.

    Naja, jedenfalls geht - natürlich - der Alarm los und den Fünfen folgt alsbald auch schon der Sicherheitsdienst. Kurz bevor man "ungesehen" (= sie rennen völlig offensichtlich mit den Waffen in den Händen durch die Gegend und keiner im Casino schert sich einen Scheiß darum, abgesehen von den Security Guards.) abhauen kann, rennt eine dumme Wurst von Möchtegern-Polizist auf sie zu, schreit "Halt! Hände hoch!" (und alle in der Sicherheitszentrale so: *Facepalm* Ohne Scheiß, das passiert tatsächlich und es ist herrlich!) und wird kurz darauf hübsch blutig mit einer Ladung Schrot darniedergestreckt. Eine der abgefahrensten Schießerein der Filmgeschichte bricht los, in deren Zuge mehr Sicherheitskräfte das Zeitliche segnen als in der Teehaus-Sequenz von Hard Boiled. Das ganze wurde zusammengeschnitten mit einer Elvis-Imitator-Performance, einer tauben Oma an 'nem Einarmigen Banditen und allgemeinem Tod und Chaos - es ist brutal brilliant. Alleine in dieser Sequenz sterben insgesamt circa 40 (!) Leute. Mehr als die Hälfte davon sind Sicherheitskräfte, der Rest ein paar Elvis-Imitatoren und einer der Räuber.

    Danach soll eigentlich das Geld aufgeteilt werden, aber leider ist Kevin Costners Charakter Tom Murphy ein durchgeknallter, eiskalter Psychopat, Massenmörder und Elvis-Fanatiker (er ist - so denkt er zumindest - sogar der uneheliche Sohn von Elvis) und erschießt Christian Slater (YAY!), David Arquette (YAY!!!²) und Kurt Russell - denkt er zumindest, denn Kurt hatte die shittiest plot device ever angehabt: Die schusssichere Weste, die er irgendwann im Laufe der Flucht irgendwo irgendwie angezogen hatte ohne dass es einer gemerkt hatte, vor allem, weil kein anderer eine solche Weste trug. Es ist fast schon parodistisch schlecht.

    Kurt macht sich daraufhin auf die Socken und will sich mit der Kohle (3 Mio Dollar) nach Irgendwohin absetzen. Leider hat er die Rechnung ohne Courteney Cox (M-Hmm.....) und ihren kleptomanischen Sohn gemacht, die sich auch mit dem Geld absetzen wollen. Klar, natürlich bandeln Kurt und Courteney Cock über kurz oder lang miteinander an, aber trotzdem ist ihr Charakter eine verdammte Bitch, die lügt und betrügt - und alles nur "IM NAMEN MEINES KINDES!". Ja klar, riiiiischtiiiiisch...

    Ständig an ihren Hacken klebt Tom Murphy, der auf seiner Verfolgungsjagd eine lustige Spur der Verwüstung und Zerstörung hinterlässt, sich von einer Rothaarigen den Schwanz massieren lässt während er Auto fährt und stumpf alles tötet und vögelt, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.

    Am Ende kidnappt er die Olle, danach ihren Sohn, danach Kurt seine Kohle und in einer Sägemühle kommt es dann zur zweiten brutalen Ballerei, in deren Zuge nochmal ein Bodycount von circa 40 erreicht wird (fast allesamt Polizisten - der Regisseur hasst die verkackten Bullen! Woohoo! GO, TEAM!), Ice-T (YAY!) in einem coolen Cameo-Auftritt mitwirkt und Tom Murphy einen herrlichen, operettenhaften Abgang hinlegt, während Elvis im Hintergrund "My Way" singt.

    Oh nein, moment: Das Lied wechselt zwischendrin zu einem (hed)pe-Song, Kevin Costner schießt mit dem größten Maschinengewehr der Filmgeschichte um sich und wird von einer Bazillionen Kugeln durchlöchert, kurz nachdem er - wie sein großes Vorbild - sich selbst in einem Spiegel erschießt und im Endeffekt - genauso wie Elvis - auf einem Badezimmerboden verendet. Es ist gloriös.

    Nummer 2: Die Machart
    Der Film kann und will sich irgendwie nicht entscheiden, in welche Richtung er gehen möchte: Road-Movie? Actionthriller? Komödie? Er weiß es einfach nicht, und das ist lustigerweise auch ganz gut so. Denn so bleibt Crime is King bis zur letzten Minute interessant. Und Kevin Costner - einer DER Saubermänner des amerikanischen Kinos der 90er - als psychopatischer Massenmörder. Wie kann man das NICHT geil finden?

    Kurt Russell schmettert ebenfalls eine gute Performance hin und sieht tatsächlich eher aus wie Elvis als Costner, dessen Charakter eventuell der uneheliche Sohn des Kings ist. In den End-Credits schmettert Kurt dann noch in Elvis-Outfit mitsamt der wichtigsten Posen "What A Night". Er ist der positivste Charakter im Film - das muss nicht viel heißen, denn jeder hier ist irgendwo ein lügnerisches, betrügerisches Arschloch.

    Christian Slater spielt mit, genauso wie David Arquette. Aber (zum Glück?) wird der Film innerhalb der ersten 30 Minuten die beiden Vollpfosten los und konzentriert sich daraufhin einzig und alleine auf Costner, Russell und ihren Privatkrieg, der allerdings niemals wirklich losbricht. Eher steht zwischen den beiden Courteney Cock als die schlechteste Mutter der Welt, die die ganze Zeit versucht, die Kohle abzugreifen und abzuhauen. Sie ist so eine verdammte ••••••••. Aber nicht schlimm: Kevin Costner tritt ihr zweimal mit herzlicher Herzhaftigkeit volle Möhre in die Gebärmutter und kidnappt ihren missratenen Sohn - damit sind ihre Schulden an Kurt und den Zuschauern beglichen. ••••••••.

    Jon Lovitz hat ebenfalls einen kurzen und prägnanten Kurzauftritt, ebenso Kevin Pollack und Ice-T. Somit versammelt Crime is King lustig einen B-Cast der Extraklasse, um ihn nach und nach über die 120 Minuten Laufzeit zu verheizen. Cool!

    Die größte Stärke des Films - seine konsequenten Unentschlossenheit, was zum Teufel er eigentlich sein möchte - wird teilweise auch zu seiner größten Schwäche. Denn die schnellen Schnitte, die hübsch eingesetzten Slow-Motion-Shots, die handgemachten Bluteffekte etc.; All das ist zwar schön und gut für den Anfang und das Finale, aber der Mittelteil des Films - d.h. der Road-Movie-Part - ist ebenfalls vollgestopft damit. Wohl, um über die zwischendrin auftretenden extremen Längen hinwegzutäuschen, die trotz allem auffallen. Einige Szenen wiederholen sich. Oft. Kurt Russell vertraut der Ollen nicht (Na klar, wie könnte man es nicht verstehen?) - aber muss mir der Film das wirklich fünfmal innerhalb von zwanzig Minuten auf's Auge drücken?

    Somit sind die Costner-Parts am Interessantesten. Um es kurzzufassen: Er benimmt sich wie ein Asi und liebt jede einzelne Sekunde davon. Allerdings sind einige Szenen selbst in diesen unterhaltsameren Parts übelst hirnrissig. Er nimmt z.B. eine foxxy Rothaarige mit, lässt sich von ihr konstant die Eier kraulen und jagt als Bitteschön noch ihr ehemaliges Zuhause hoch (Natural Born Killers, anyone?). Mittendrin lässt er sie allerdings gehen und hinterlässt sie in der Obhut eines Harley Davidson-Konvois, der nach Reno fährt. Warum? Gott weiß warum, ich hätte den Subplot gerne weiter verfolgt (vor allem, weil die Schauspielerin übelst sexy war.).

    Also: Ja. Crime is King ist quasi eine Road-Heist-Movie-Action-Romantik-Komödie und kein Schwein weiß so recht, wie er mit diesem Clusterfuck umzugehen hat.
    Das erklärt die unterschiedlichen Versionen dieses Films, das erklärt aber auch vor allem, warum Lichtenstein einfach mal derbe überfordert war mit dem Projekt. Denn wo die Actionszenen mega-Bad Ass und die zynischen, gesellschaftskritischen Elemente unheimlich gut eingesetzt sind, so biedert sich der Film doch zeitweise etwas arg an die allgemeine Filmgucker-Menge an. Da gibt es Product-Placement á masse (einmal allerdings sehr sehr schön und sehr sehr doppeldeutig eingesetzt), da gibt es den shitty Nu-Metal-Soundtrack (auf Dauer ging der mir übelst auf den Sack, ernsthaft), die plötzlichen Stimmungswechsel (Costner-Parts = düster, zynisch, anarchistisch. Russell-Parts = ein bisschen verschroben, aber trotzdem halbwegs familienfreundlich, obwohl der Film ab 18 und indiziert ist) - es ist zum kotzen. Aber lustigerweise liebe ich genau das an diesem Machwerk, auch wenn es gerade diese Unentschlossenheit ist, die Crime is King zu einer Pleite in jedem Sinne machte.

    Nummer 3: Die Äktschn
    Die Äktschn geht übelst ab. Wir haben insgesamt zwei ausschweifende, toll choreografierte und übelst abgedrehte Schießereien am Anfang und am Ende des Films und im Mittelteil eine kurze Verfolgungsjagd zwischen Costner und Courteney Bitch. Abgerundet wird die Action mit einem tatsächlich recht eindrucksvollen Bodycount, der irgendwo zwischen 70 und 80 herumpendeln dürfte. Über die Hälfte davon geht auf Costners Konto, der Rest verteilt sich zwischen seinen Komplizen. Kurt Russell tötet übrigens niemanden. Ich dachte, ich erwähne es mal am Rande, dass derjenige, der am ehesten für Action-Rollen bekannt ist, in diesem Film nichts an Bodycount reißt.

    Also: Wenn ihr den Film schon nicht sehen wollt aufgrund seiner hunderttausend Genreversatzstücke - gebt ihm wenigstens eine Chance aufgrund seiner Actionszenen. Denn die sind übelst geil.

    Kategorie 4: Was übrig bleibt...
    Der Film brachte mich tatsächlich zum Nachdenken: Im Endeffekt passiert in diesem Film nichts, wirklich nichts Positives.

    Kevin Costner - der Saubermann-Typ aus Robin Hood - König der Diebe, Message in a Bottle und Der mit dem Wolf rappt - spielt einen Psychopaten, der säuft, raucht, vögelt, tötet und denkt, er wäre Elvis sein Sohn.

    Elvis - eines DER Wahrzeichen amerikanischer Kultur - wird als Aufhänger benutzt für eine der blutigsten Actionszenen der amerikanischen Filmgeschichte.

    Kevin Costner bringt den Vater der Rothaarigen um, den wir kurz vorher noch sehen, wie er sie vergewaltigt hatte. Daraufhin fackelt Costner die Scheißhütte ab, während Redhead "YEAH! BURN MOTHERFUCKER BURN!" schreit.

    Selbst die Beziehung zwischen Kurt Russell und der Ollen/ihrem Sohn baut im Prinzip von vornherein darauf auf, dass sie seine Kohle will und er sie nur ficken möchte. Und da kann noch so laut "Come with me" von Uncle Kracker kurz vor den Credits spielen und die beiden knutschenderweise auf einer Segelyacht zeigen: Ihre Beziehung ist schon so kaputt. Aber sie leben ganz gut damit, wie es scheint.

    Kurzum: Der Film hätte auch Fick die Welt! heißen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Die "familienfreundlichen" Einschüben fügen nur noch mehr zynischen Charakter zu einem bereits extrem schwarzhumorigen Action-Spektakel hinzu. Crime is King ist purer Nihilismus in Reinkultur: Brutal, unsensibel, bitter. Und ich liebe es abgöttisch.

    In diesem Sinne:

    Schnauze halten. Anschauen.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.01.2011 um 15:35 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    […] es ist zum kotzen. Aber lustigerweise liebe ich genau das an diesem Machwerk, auch wenn es gerade diese Unentschlossenheit ist, die Crime is King zu einer Pleite in jedem Sinne machte.
    Seltsam – man könnte fast auf die absurde Idee kommen, du würdest schlechte Filme mögen … XD
    Spitzen-Review, mal wieder, ein weiterer Film für meine Liste! Klingt ja mal wieder sehr vielversprechend … ^^

    Aber es heißt "en masse", nicht "à masse" – und schon gar nicht "á masse". ;P

  13. #13
    Der Film ist tatsächlich nciht schlecht. Also: Man kann ihn als schlecht betrachten, ja. Aber er ist einfach unentschlossen, das ist das Problem.

    Ohne Flax, alleine für die Action sollte man sich das Ding geben

    Ja, ich weiß das mit en masse Und es ist mir egal

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