The Enemy - "We'll Live And Die In These Towns"

Immer dann, wenn eine neue Indieband auftaucht, vom NME als „das neue große Ding“ gehypt wird und ein „The“ im Namen trägt, versuchen ambitionierte Kritiker zu erklären, warum die Band zwar nicht innovativ, aber trotzdem gut ist. Bei The Enemy ist das nicht anders. Mit ihren hässlichen, englischen Frisuren stehen sie da in ihrer grauen Industrieheimatstadt Coventry, trinken Bier und machen ganz zufällig eins der besten Debutalben des letzten Jahres. Erklären sollte man das gar nicht. Und ja, auch sie sind nicht anders, klingen verdächtig nach den großen The Jam und können Ähnlichkeiten zu verschiedenen Indiekollegen aufweisen, aber das macht sie nicht schlechter.

Wer mit einem nahezu perfekten Opener wie „Aggro“ aufwarten kann, hat es verdient, dass man sich etwas näher mit dem Album beschäftigt. Der Song besticht durch seine Dynamik und aufgrund der dominierenden Drums und des schweren Bass kann man den Einlauf der Gladiatoren förmlich spüren. Ein Ohrwurm ist der Song zwar nicht, aber auf den muss man auch nicht lange warten, denn mit dem sehnsüchtigen „Away From Here“, dass von der Eintönigkeit der Working Class berichtet und dabei verdammt authentisch rüberkommt, folgt direkt ein Song, der so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen verschwindet. Und im Gegensatz zu vielen anderen Ohrwürmern, will man ihn auch gar nicht so schnell wieder loswerden.

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Tracklist:
1. Aggro (3:25)
2. Away From Here (3:02)
3. Pressure (3:18)
4. Had Enough (2:39)
5. We'll Live and Die in These Towns (3:54)
6. You're Not Alone (3:44)
7. It's Not OK (3:35)
8. Technodanceaphobic (2:34)
9. 40 Days and 40 Nights (3:36)
10. This Song (4:25)
11. Happy Birthday Jane (2:59)


credits: Lukas Lohmer für stereology.de