Viel Spass beim Lesen


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[font=times new roman]Breath of Fire II[/font]

[font=arial]Die Story[/font]
Ryus kleine Schwester Yua spürt eine besondere Verbindung zu dem schlafenden Drachen, der schon seit ewigen Zeiten über das kleine Dörfchen Gate wacht. Wie schon oft zuvor ist Yua fortgelaufen, um dem mystischen Wesen einen Besuch abzustatten und Ryu soll sie zurückholen. Wieder in Gate, scheint sich keiner der Bewohner mehr an ihn zu erinnern. Verwirrt von den Geschehnissen und nicht ganz das begreifend, was um ihn herum geschieht, beschließt Ryu mit Bow, einem jungen Dieb auf der Durchreise, der wohl noch nicht wie all die anderen seinen Verstand verloren hat, mitzukommen.
Machtlos müssen sie mit ansehen, wie sich die geheimnisvolle Sekte St. Eva auf der ganzen Welt ausbreitet und mit weniger herkömmlichen Mitteln versucht, neue Mitglieder anzuwerben.
Ryu bereist die Welt und findet Freunde, die sich dem Widerstand anschließen und mit denen er nach und nach die schreckliche Wahrheit hinter der mysteriösen Religion aufdeckt, letztenendes aber auch erfährt, was damals wirklich in Gate geschah.
Na also, es geht doch ! Während die Story alles andere als herausragend ist, hat es Capcom geschafft, eine Geschichte mehr oder weniger so zu erzählen, wie sie erzählt werden sollte. Denn obwohl man es nicht fertigbrachte, die BoF-typischen Sub-sub-subquests abzulegen, die nervenderweise kaum noch etwas mit dem Hauptplot zu tun haben, hat sich das Storytelling insofern verbessert, dass es immer noch das ein oder andere Geheimnis gibt, dass es aufzudecken gilt. Der Spieler verliert nicht so leicht das Interesse daran wie es noch im Vorgänger der Fall war.
Die gelungenen Charaktere, wenn auch nach wie vor stark klischeebehaftet, zeichnen sie sich erstmals durch Persönlichkeit aus, die auch an einigen Stellen deutlich zum Ausdruck gebracht wird. Ein paar Mitstreiter können sogar mit einer Backgroundstory aufwarten und es gibt Ansätze von Beziehungen zwischen den Figuren, was im ersten Teil ebenfalls komplett ausblieb. Leider sind die Dialoge immernoch simpel und kurz.
Die Story von BoF II ist im Grunde nicht mehr als überdurchschnittlich, für BoF-Verhältnisse aber geradezu phänomenal. Die Fortschritte in diesem Bereich sind zumindest so groß, dass selbst der Nachfolger BoF III nicht mithalten kann.

[font=arial]Das Spiel[/font]
Das Spiel mit den aufschlussreichen Itembezeichnungen ist zurück. Dass sich seit dem ersten Teil einiges getan hat, fällt einem sofort ins Auge. Obwohl bei der Umgebung jede Menge Stoff aus dem Vorgänger recyclet wurde, wirkt die ganze Spielwelt nun um einiges lebendiger. Die Details der wunderschönen Charakterdesigns wurden in die kleinen Sprites der Spielfiguren herübergerettet. Stark verbessert wurde auch die gesamte Präsentation und das Interface. Menü- und Kampfgrafik sind augenfreundlicher und Farbenfroher als zuvor.
Die hässlichen Textfenster und einige andere, weniger schöne Dinge wurden leider beibehalten, worüber man bei dem erneuerten Erscheinungsbild aber hinwegsehen kann.
Das Gameplay hingegen bietet nicht viel neues. Nach wie vor hat man kaum Einfluss auf die Charakterentwicklung und schon längst veraltetes Learning-by-Level ist angesagt, was bei einem so kampfintensiven Spiel fast unverzeihlich ist. Ein kleiner grüner Goblin im Menü hält den Spieler übrigens über die Gegnervorkommen des jeweiligen Aufenthaltsortes auf dem Laufenden. Ryus Drachenverwandlungen sind in diesem Titel viel mehr so etwas wie Summons, die für eine einzelne, besonders starke Attacke verwendet werden können und alle MP verbrauchen. Außerdem sind Verschmelzungen mit elementaren Shamaninnen, die den Charakteren zeitweise bestimmte Eigenschaften geben können, sowie verschiedene Gruppenformationen im Kampf möglich, wo es zuvor nur eine vordere bzw. hintere Reihe gegeben hat.
Der Schwierigkeitsgrad ist ähnlich hoch angesiedelt wie im Vorgänger, man wird also über das ein oder andere Aufleveln nicht herumkommen.
Die Musik bietet mal wieder nicht viel Überzeugendes. Viele Stücke des Soundtracks sind eigentlich nicht schlecht, jedenfalls nicht, solange das Spiel sie noch nicht durch ständiges Widerholen schlecht gemacht hat. Es ist einfach nichtmehr schön, wenn man irgendwann begreift, dass für alle folgenden Dungeons nur noch zwei Stücke in Frage kommen, wovon praktisch immer nur eines gespielt wird, gerade wo es in BoF II so viele Dungeons gibt. Ebenso verhält es sich mit den immer wiederkehrenden Townthemes.
Wie schon im ersten Teil gibt es einen Tag/Nacht-Wechsel, der aber kaum Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat.
Viele Traditionsgegner tauchen hier das erste Mal auf und wurden noch in allen nachfolgenden Spielen der Serie verwendet.
Drum herum wird erstmals so einiges geboten. Neben Sidequests wie z.B. das Auffinden aller Shamaninnen gibt es hier ein ganz besonderes Minispiel: man bekommt seine eigene Stadt, die sich verändert, je nach dem, wen man darin wohnen lässt. Das Angeln wurde in ein richtiges Minigame umgewandelt und auf die Jagd gehen kann man immernoch.
Der Umfang ist etwas geringer als im ersten Breath of Fire.

[font=arial]Interpretation[/font]
Eine Geschichte über Drachen, Religion und Wahrheit, die ganz speziell das Motiv der Heimat aufgreift. Fast jeder Charakter im Spiel sucht einen Platz, an den er zurückkehren kann, auch im übertragenen Sinne und in Bezug auf die Party, was unter anderem im Enddungeon eine große Rolle spielt, als Ryu vor die Wahl gestellt wird.

[font=arial]Fazit[/font]
Breath of Fire II ist ein gutes RPG, hat aber mit genau den selben Problemen zu kämpfen wie schon der Vorgänger und zeigt kaum Innovation. Gegenüber dem ersten Teil gibt es merkliche Verbesserungen in nahezu allen Bereichen, was aber nicht in allen Fällen ausreicht, um in dieser Wertung einen Punkt mehr zu erhalten.

Story............4/5
Grafik............4/5
Gameplay.......3/5
Sound...........3/5

[font=arial]Wissenswertes[/font]
Das Spiel erschien 1994 in Japan, 1995 in den USA und etwas später sogar hier in Europa für das Superfamicom. Am 21.12.01 wurde es für den GameBoy Advance re-released. Es wurde von Capcom entwickelt und gepublisht, diesesmal übernahmen sie auch die Übersetzung selbst. Es war das letzte Breath of Fire auf einer 16-Bit-Konsole.