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Corti
Mittlerweile ist das fast 20 Jahre her und es gibt mehr als nur ein paar Toptitel, man wird geschmissen mit Spielen.
Nicht wenn man auf japanische RPGs steht, von denen gibt es heute enorm viel weniger als damals :-/
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Ein qualitatives jRPG, dass sich auf die Stärken des Genres konzentriert (also nicht ein westliches MMO klont ) und das liefert, was die Konsumenten des Genres sich wünschen, sollte als Produkt funktionieren. Was die sich abschminken können, ist dass es die Absatzzahlen von Call of Duty erreicht, unabhängig von der Qualität. Es kann die beste Story der Welt haben, in der Spielewelt von 2014 ist ein Ausnahmestatus wie in ein Square-Titel im Jahre 1996 hatte schlichtweg nicht mehr möglich.
Ja, dass sie sich nicht einfach auf die Genre-Basics zurückbesinnen und das einfach so gut wie möglich machen, ist auch einer meiner Hauptvorwürfe. In meinen Augen wäre es konzeptuell unheimlich einfach, ein modernes neues Final Fantasy zu erstellen, welches sowohl einen Großteil der Fans als auch weltweit die Spieler zufriedenstellen wird. Aber Square Enix ist in einem Perfektions- und vermeintlichen Innovationsrausch. Kein Spiel von denen gleicht mehr dem anderen, und das müsste gar nicht sein. Auf dem Super Famicom haben noch alle Genrevertreter firmenübergreifend ähnlich funktioniert. Anstelle neuer Spiele mit gewissen Paralellen und Ähnlichkeiten sind jetzt wohl die Sequels getreten, in denen aber wesentlich mehr recycelt wird. Das ist auch nicht so ganz das Wahre.
Wo ich nicht so recht zustimme sind die Erfolgsaussichten. Klar, kein Call of Mutti, aber solche Zahlen hat Square Enix soweit ich weiß noch nie bei irgendeinem Vollpreisspiel erreicht, also sollte das nicht der Maßstab sein. Ich glaube deren bestverkauftes Spiel ist bis heute Final Fantasy VII mit knapp 10 Mio. Nichtmal das würde einfach zu knacken sein. Aber so in etwa 5 Mio, wie auch bei diversen anderen früheren FF- oder DQ-Titeln wären definitiv realistisch und machbar, und das sollte sich dann auch rentieren. Setzt allerdings voraus, dass man für die Entwicklung keine zehn Jahre braucht *hust* und jedes zweite begonnene Spiel nochmal von vorne zusammen basteln muss, weil zwischendurch schon wieder eine neue Generation anbrach oder ähnliches.
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Kynero
Naja, Spiele wie SoM gibt es in der Form (storyorientiert und JRPG) heutzutage nicht mehr ganz so oft. Das Prinzip haben sie ja aber teilweise mit Crystal Chronicles weitergeführt, wenn auch nicht ganz optimal und auf den ersten Blick offensichtlich umgesetzt. Von daher war das damals imo schon was besonderes. ^^ Auch wenn ich der Meinung bin, dass erst Seiken Densetsu 3 das System WIRKLICH gut umgesetzt hatte. Ich kann aber verstehen, warum SoM letztendlich so beliebt ist. Die Spiele habe ich ja auch erst nach ihrer "Blütezeit" gespielt, von daher entfällt der Nostalgiebonus.
Ich mochte Crystal Chronicles (alle davon) sehr gerne und denke, dass diese Ableger durchaus ein Stück weit unterschätzt werden. Mit den Rassen, den Konzepten und Ideen der Spielwelt, dem Charakterdesign und vor allem der Musik von Tanioka ist da imho eine ganz eigene tolle Atmosphäre entstanden (die inzwischen anscheinend aber auch schon wieder begraben wurde, denn sonst frage ich mich, wo der nächste Teil bleibt und warum man aus FF Explorers kein neues Crystal Chronicles gemacht hat). Aber würde man mich vor die Wahl stellen - Crystal Chronicles oder Seiken Densetsu - ich würde ohne zu zögern letzteres wählen (in der Hoffnung, dass es besser gemacht wird als bei den teils eher kläglichen World of Mana-Versuchen). Von Anfang an hatte ich mich gefragt, warum FFCC überhaupt in der Form sein musste, denn spieltechnisch und in manch anderer Hinsicht ähnelt das Seiken Densetsu schon sehr. Liegt wohl in der Geschichte begründet, vonwegen erstes Square Spiel nach Ewigkeiten wieder bei Nintendo, und Zugkraft vom FF-Namen... aber blöd wars trotzdem. Ich will mein Seiken Densetsu zurück :-/ Ein moderner, neuer Teil für stationäre Konsolen, der mindestens zu zweit gespielt werden kann. Hmpf.
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noRkia
Enkidu schreibt,dass ihm der Garagen-Faktor mit 20 Mann Teams fehlt. Dazu muss man aber auch sagen,dass man heute kein State of the art Spiel mit 20 Leuten machen kann. Und schon gar kein RPG.
Naja, das war auch eher romantisch gesprochen und bildlich-verklärend. Worauf das abzielte war eher die Mentalität dahinter. Auch wenn es letztenendes irgendwo zwischen 100 und 200 oder noch mehr Leuten sind, die daran heutzutage werkeln, es gibt immer Schlüsselpositionen, die die Richtung lenken. Und denen sollte man mehr kreative Freiheit einräumen. Dagegen hab ich oft das Gefühl, dass nun wie gesagt anonyme Unternehmens-Strukturen die Zügel in der Hand haben und viel zu sehr auf andere Dinge geachtet wird.
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Dann kamen eben langsam aber sicher die immer höheren Kosten dazu,was höhere Absatzzahlen erzwingt damit es sich noch rechnet.
Ich bin kein Entwickler und kann das daher nicht im Detail beurteilen, und dass die Kosten generell steigen ist weithin bekannt, aber wenn Square Enix mit dem ausmaß dessen Probleme hat, sind sie wirklich sowas von selbst schuld. Den Anstieg der Entwicklungskosten könnte man zukunftssicher klein halten, aber davon will man bei Square Enix nix wissen, die tonnenweise Geld für eigene, firmeninterne Game-Engines verschleudern, die von Grund auf programmiert werden, dann am Ende nicht wie geplant zukunftssicher sind, sondern eklatante Fehler aufweisen, und nicht für alle möglichen Spiele zum Einsatz kommen, sondern für ca. dreieinhalb. Oder die, wie manch einer zu munkeln scheint, nichtmal fertiggestellt sondern wieder verworfen oder zig mal komplett umgekrempelt werden aufgrund neuer Anforderungen. Lizenzieren und einarbeiten wäre hier wahrlich keine Schande.
Und das ist nur einer von vielen Punkten. Der Entwicklungszyklus großer Titel läuft bei denen ja schon ewig nicht mehr ohne diverse Probleme ab. Und wenn ein Spiel zehn Jahre in Entwicklung ist, dann müssen auch die Entwickler zehn Jahre lang nur dafür bezahlt werden, ohne dass sie sich schon um das nächste Produkt Gedanken machen könnten. Der Hang zum Bombast ist auch nicht so nötig wie sie glauben, erst recht nicht in dem Genre, und hier ließe sich auch noch was sparen, zum Beispiel mit weniger Full Motion Videosequenzen (immerhin das scheinen sie eingesehen zu haben). Aber auch ganz unabhängig von all diesen Dingen glaube ich, dass sich ein heutiges Großkaliber-RPG mit 3 bis 5 Mio verkauften Einheiten locker und haushoch rentieren würde. Wenn denn bei der Entwicklung nicht so viel Unfug betrieben würde. Bei Tales klappt das doch auch, die haben einen konstanten Output bei sogar deutlich niedrigeren Verkaufszahlen.
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Und wie das eben so ist,wenn eine Unternehmen ein gut laufendes Produkt hat,dann wird es gemolken bis nix mehr geht.
Das wird aber nicht immer und überall so gemacht und kann sich auch sehr negativ auswirken, wenn man es falsch anpackt. Marken-Übersättigung und so. Mich nerven die unzähligen Ableger schon, die alle irgendwie Final Fantasy oder Dragon Quest im Namen haben. Es gibt auch so etwas wie Pflege der eigenen IPs. Und auch hier verweise ich zurück auf vergangene Zeiten: Auf dem Super Famicom und der ersten PlayStation hatte ein neues Final Fantasy noch richtigen Event-Status. Sie produzierten viele RPGs, und einige davon waren auch nicht weniger aufwändig und groß als FF. Aber das war immer das Kronjuwel. Heute dagegen? Nur alle Jubeljahre erscheint ein neuer Hauptteil, aber beim Kleinkram kommt man kaum noch hinterher. Der allgemeinen Begeisterung ist das mehr als abträglich, und ich bin fast selbst erschrocken darüber, wie lahm und uninspiriert FF Explorers auf mich wirkt. Und auch das ließe sich anders machen. Diese ganzen auch älteren Reihen und Marken nicht so ausdünnen oder irgendwo im Katalog verstauben lassen, sondern zu Bedeutung verhelfen, mit den besten Spielen, die in dem jeweiligen Rahmen denkbar sind. Und bitte bitte keine Sequelitis! Zumindest wenn es die gleichen Spielwelten bleiben. Wir haben ja gesehen, wozu das im Falle von Final Fantasy führt. Lieber ein komplett neues Spiel, welches die Assets soweit es machbar ist wiederverwendet.
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Für Angestellten, denen ich eine Leidenschaft bei ihrem Job unterstelle,war das wahrscheinlich in vielen Fällen nicht mehr auszuhalten und deshalb haben sie sich verabschiedet.
Aber ob das der richtige Weg ist? Wenn sie diese Leidenschaft haben, wäre es dann nicht eher im Sinne der zu schaffenden (oder gar laufenden) Projekte, zu bleiben? Von vielen, die weggegangen sind, hört man ja leider nix mehr, die verschwinden für immer in der Versenkung. So unschön es auch in dem Laden zugehen könnte, was Druck usw. angeht, dort ist auch das Geld und die Bedingungen, um die eigenen Visionen noch halbwegs umsetzen zu können. Es ist beides: Ein Business UND Kunst. Kommt halt nur drauf an, wen man fragt.